Amazon - AWS Ground Station

Hier könnte sich der nächste "Game-Changer" ankündigen: AWS (Amazon Web Services ) Ground Station:
https://aws.amazon.com/de/ground-station/
https://aws.amazon.com/de/ground-station/features/
https://spacenews.com/amazon-lockheed-venture-casts-shadow-on-ground-station-startups/

Amazon und Lockheed arbeiten zusammen, um globalen Satellitenbetrieb anzubieten, also Bodenstationen/Antennen und Rechenleistung für die Dienste und Daten in der Amazon-Cloud. Man möchte sich v.a. um die Daten kümmern, dass ein Betreiber sie schnell runterladen und prozessieren/nutzen/anwenden kann, ohne dass er dafür eine eigene (klassische) Infrastruktur im Bodensegment aufbauen muss. Man bietet auch eine Reihe Amazon-eigene Processing-Dienste an. Abgerechnet werden soll nur die tatsächliche Zeit-/Datennutzung, also auch keine "Langzeitleasing" der Infrastruktur.
Lockheed wird offenbar die Antennen (aus)bauen und bereitstellen, genannt "Verge".


Mit der Größe und Power von Amazon wird das wohl die Preise in dem Bereich mächtig drücken ... ob Google auch so was machen wird?

Keine dumme Idee! Der Aufwand für ein funktionierendes Groundsegment wird von Start-Ups und Cubesat-Bauern extrem unterschätzt.

Wobei man sehen muss: Amazon meint hier noch nicht ein vollständiges Raumsegment: keine Kontrolle der Raumfahrzeuge, sondern alles rund um die Daten.

Aber, wenn man sich Flotten von kleinen CubeSats als Kunden vorstellt: da gibt es nicht viel Kontrolle der Raumfahrzeuge. Die Satelliten von Planet machen einfach ständig Bilder und taumeln dabei durch die Gegend. Bei solchen Satelliten/Missionen muss man tatsächlich nur die Daten empfange und prozessieren.

Also bei deinem Link zu den Features steht

You can launch a Command EC2 instance to receive operational telemetry from your satellite and transmit commands up to the satellite to schedule future activities. You can also launch a Downlink EC2 instance to receive bulk mission data from your satellite.

Es gibt also verschiedene AWS Instanzen, die entweder TM/TC oder nur Downlink unterstützen

Ich verstehe das so, dass man den Bordrechner damit ansprechen kann und damit auf Instrumente und Datenspeicher zugreifen kann und wann diese etwas tun sollen. Ich verstehe darunter aber nicht, dass man Manöver oder ähnliches damit kommandieren kann (falls der Satellit dazu in der Lage ist).

AWS kommt wohl gut an auf dem Satellitenmarkt:

Crosier mentioned SpaceX’s record-setting small satellite rideshare last month as an example of AWS’s deepening reach into the space industry. Of the 143 satellites that flew on that mission, he said, 115 are either operated by AWS customers or use the AWS ground station and cloud computing tools.(...)Crosier said government agencies like NASA’s Jet Propulsion Laboratory are using the ground station service.(...)A new service that AWS is looking to provide is cloud-based command and control, and mission control capabilities, “so you can operate a satellite from a laptop,”

Von den 143 Satelliten auf Transporter-1 werden 115 entweder von Firmen betrieben die AWS-Kunden sind oder nutzen AWS-Bodenstationen oder -Cloud-Werkzeuge. Auch Regierungsorganisatinonen wie das JPL greifen wohl ebenfalls auf die Amazon-Bodenstationen zurück, schlicht, weil sie günstiger sind. 
Zudem arbeitet man an einer neuen Dienstleistung, bei der die Kapazitäten für Missionssteuerung sowie Command & Control cloudbasiert sind, was es dem Kunde ermöglicht, seine Satelliten von einem einfachen Laptop zu betreiben
Quelle: https://spacenews.com/amazon-web-services-sees-role-as-technology-enabler-for-space-industry/
Klingt zwar profan, ist aber meiner Meinung nach ein wichtiger Faktor, um neuen Marktteilnehmern den Eintritt zu erleichtern...