@Stefan307:
So eine Annahme wäre vielleicht bei ganz wenigen Wiederverwendungen möglich, aber selbst da steht schon sehr lange die Aussage von G.Shotwell dagegen, das selbst bei der ersten Wiederverwendung und das war Block 3 (?) es sich schon gelohnt hatte.
Deine Vermutung ist selbst für die Konkurrenz , öffentlich, als falsch erkannt worden.
Gibt es dafür irgend eine Objektiven Beweis? Das die Vertreter des Unternehmens sagen das das Unternehmenskonzept funktioniert ist jetzt nicht verwunderlich. Solange wir nicht wissen was SpaceX mit den Boostern macht, kann niemand objektiv einschätzen was das für ein Aufwand ist bzw. kosten verursacht.
Es ist vollkommen irrelevant, ob es jemals einen öffentlichen, objektiven Beweis geben wird oder nicht. Es gibt auch keinen öffentlichen, objektiven Beweis, dass BMW bei der Produktion seiner 3er Limousine im Werksabschnitt H12 günstiger produziert, wenn die Schrauben in diesem Abschnitt von Robotern angezogen werden und nicht von Menschen. So funktioniert das nicht!
Wenn SpaceX der Meinung ist (ja Meinung, keine Fakten), dass sich Wiederverwendung (ob generell oder für einen beschädigten Booster) lohnt, dann haben sie das Recht dafür Zeit und Geld zu investieren. Wenn andere Firmen der Meinung sind, Wiederverwendung lohnt sich nicht, ist es ihr gutes Recht, neu zu produzieren. Wenn BMW der Meinung ist Menschen sind im Abschnitt H12 besser als Roboter, dann ist das eben so. Dann hindert niemand BMW daran es umzusetzen wie sie denken das es das Beste ist. Und mit "Beste" mein ich nicht das technisch Beste oder das finanziell Beste. Es kann auch das politisch Beste sein, obwohl es finanziell und technisch sehr nachteilig ist.
ABER:
On the long run (wie man so schön sagt) wird sich immer das durchsetzen, mit dem man am meisten Geld verdienen kann. Wenn man (wie SpaceX) immer wieder neue Investoren findet, kauft man sich damit einfach nur mehr Zeit. Aber langfristig will trotzdem jeder Investor mehr Geld (oder ein Äquivalent wie Firmenanteile) sehen als er ursprünglich investiert hat. Wenn die Konkurrenz ohne Wiederverwendung genügend Aufträge bekommt, ist das ebenfalls ok. Dann könnte das Reuse-Konzept und das Einwege-Konzept lange Zeit parallel bestehen. Nur wenn es SpaceX irgendwann gelingt, die Preise dank der Wiederverwendung derartig viel niedriger zu machen als heute schon, hat die Konkurrenz ein Problem. Die Konkurrenz hat so nebenbei ebenfalls ein Problem, wenn die Preise so bleiben wie sie sind aber durch eine rentable Wiederverwendung mehr Geld in Zukunftsprojekte investiert werden kann. Auch das erhöht den Firmenwert. Sollte die Wiederverwendung aber scheitern und sich der Zusatzaufwand langfristig nicht lohnen, hat SpaceX das Problem und die Konkurrenz lacht sich eins.
Was aber bekannt ist, ist das SpaceX gerne auf "Publikumswirksame" Aktionen setzt, ich glaube z.b. nicht das es Zufall ist das der Erste Booster der 3x gelandet ist, dies auf allen 3 verschiedenen Startplätzen getan hat. Auch wenn man ihn dafür mehrmals durchs ganze Land gefahren hat!
Und deswegen halte ich es für wahrscheinlich das dieser Booster noch einmal fliegen wird, auch wenn man dafür einen unverhältnismäßig hohen Aufwand treiben muss.
Sollte SpaceX der Meinung sein, die Wiederaufbereitung lohnt sich, dann werden sie es tun. Es kann sich für SpaceX auch dann lohnen, wenn der Aufbereitungsaufwand unverhältnismäßig hoch ist, der PR-Effekt aber höher. In diesem Fall könnte man die Mehrkosten auch einfach als Werbe- bzw. PR-Kosten ansehen. Auch das wäre vollkommen ok. Viele Firmen geben Millionen- oder gar Milliardenbeträge für direkte bzw. indirekte Werbung aus. PR-Aktionen gehören in diesem Fall zu den Image bildenden Massnahmen.
Mane