Hallo Mareike
Es macht keinen Sinn alles zu testen. Daher werden für Weltraumsysteme
nur solche Tests durchgeführt, die notwendig sind. Man macht sich
viele Gedanken über eine Testphilosophie. Was muss ich testen, wo genügt
eine Analyse. Oder eine Mischform: vereinfachter Test mit anschließender
Analyse.
Es werden zum Beispiel Shakertests gemacht. Aber in den Tanks sind nur
Testflüssigkeiten und natürlich keine echten Raketen-Treibstoffe. Die
auftretenden Pegel werden einer genauen Schwingungsanalyse unterzogen.
Das gewonnene mathematische Modell dient dann der weiteren Analyse.
Man testet nicht so viel. Sondern nur wenn es sein muss.
Der Verbindung die Dich hier besonders interessiert, wird in der Regel
folgendermaßen gemacht.
Es werden bei der Entwicklung der Raketenmotoren in Prüfständen
Messungen gemacht und dabei werden natürlich auch die Kräfte und
Schwingungen gemessen.
In einen zweiten Schritt wird eine Analyse der auftretenden Kräfte an der Verbindungsstelle erstellt. Dann werden Forderungen erhoben was
die Verbindungsstelle alles können soll. Nicht nur Kräfte übertragen
Sondern gerade bei Verbindungsstellen werden häufig Dämpfungseigenschaften
gefordert.
Mit diesen Forderungen wird dann an einem Modell der Verbindung zwischen
Booster und Rakete ein Zugversuch mit einer Zugmaschine gemacht und
Dehnungen und Spannungen gemessen. Abschließende Rissprüfungen und Röntgendurchleuchtungen zeigen, ob die Verbindung verwendet werden kann.
Die eigentliche Verbindung ist ein massiver Bolzen, dessen Halterung sprengbar ist.
Die herumfliegenden Partikel nach der Sprengung dürfen keine Schäden anrichten.
Raumfahrt ist sehr komplex.
Matjes