Zum Problem Wärme- / Materialbelastung bei der Landung:
Probleme der Wärmeausdehnung muß man im Auge haben und wird sie sicher berücksichtigen. Es geht genauer gesagt hauptsächlich um die relative Positionsänderung fest verbundener Teile. Entweder man verzichtet auf solche Elemente, wo man sie nicht unbeding braucht, oder sie müssen die Relativbewegung ohne Schaden mitmachen. (Das sind die üblichen Schikanen bei Rohrleitungen und die mal mehr und mal weniger durchhängenden Drähte von Überlandleitungen die jeder kennt.)
Auf den Tankbereich einer Rakete gemünzt: wenn die Tanks keine zusätzlichen innenliegenden, längs angeordneten durchgehenden tragenden Strukturelemente haben, kann man aus dem beeindruckendem Gesamtwert der Längenveränderung die Längenveränderung die aus diesem langen Bereich kommt schon mal herausrechnen. (Anders gesagt: die Schubstruktur interessiert die Entfernung zur Raketenspitze relativ wenig.) Der Mantel muß "nur" die "Bananenbiegung" im elastischen Bereich des Materials verkraften können. Innen längs angeordnete Leitungen müssen die bekannten Schikanen haben (bzw. müssen im Kaltzustand genügend durchhängen) und dürfen nicht zu oft längs fixiert sein. Sonst gibt es in den Tanks vielleicht noch ringförmige Versteifungen, welche dann die Ausdehnung im Querbereich mitmachen müssen. Auch die können Dehn- oder Gleitelemente haben. Innenliegende Beruhigungsbleche in den Tanks können (wenn erforderlich) in der längsrichtung z.B. nur einseitig fixiert sein, weitere Fixierpunkte sind dann längs verschiebbar. Der Frachtbereich kann im Prinzip ähnlich ausgelegt sein.
Die konkrete Wärmebelastung ist meiner Meinung nach ein geradezu typisches Optimierungsproblem, welches man in der Testphase anhand konkreter Ergebnisse und Messdaten nach und nach lösen muß. Je mehr die Hülle vertragen wird, desto mehr Nutzlast wird man haben. Und anfangs hat man eben genug Treibstoff dabei, um die Belastung immer nur vorsichtig kontrolliert ansteigen zu lassen. Mit anschließender Auswertung nach jedem solchen Flug. Die kritischen Punkte kennt man sicher heute schon, so daß man nicht bei Null anfängt.