Terraforming

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Jürgen Steffens

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Terraforming
« am: 18. Juli 2017, 17:23:04 »
Mal angenommen, es gäbe da draußen einen Planenten, der unserer Erde wie ein Ei dem anderen gleicht. Nur angenommen, es gäbe dort eine ähnliche Gravitation, Luft zum Atmen, Wasser und Boden unter den Füßen.
Noch einmal weitergesponnen, es würde der Tag kommen, wo Menschen diesen Ort betreten.
Mit welchen Pflanzen und Lebewesen sollte dann ein Terraforming sinnvoll begonnen werden?
Oder anders gefragt: Welche Pflanzen und Lebewesen böten das größte Potenzial, um möglichst schnell eine für Menschen überlebensfähige Umgebung zu schaffen?

Gibt es irgendwelche Veröffentlichungen zu diesem Thema?

Offline R2-D2

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Re: Terraforming
« Antwort #1 am: 18. Juli 2017, 20:57:50 »
Ich verstehe Dein Anliegen, zunächst gehst Du aber von einer falschen Definition von Terraforming aus.
Wikipedia sagt, https://de.wikipedia.org/wiki/Terraforming:
Durch Terraforming sollen die Bedingungen für menschliches Leben geschaffen werden. Wenn in Deiner Hypothese diese Bedingungen schon alle erfüllt sind, benötigz man kein Terraforming mehr.
Und wenn erdähnliche Bedingungen herrschen - warum soll es dann nicht schon Lebewesen auf dem Planeten geben?

Re: Terraforming
« Antwort #2 am: 19. Juli 2017, 01:01:31 »
Bei der Erde hat das "Terraforming" mindestens 3 Milliarden Jahre gedauert. Heutige Verhältnisse gab es erst nach ca. 4 Milliarden Jahren (also fast erst nach 90% der Zeit, in welcher die Erde überhaupt existiert; zur Zeit der kambrischen Explosion).
Super wichtig war dabei die Oxygene Photosynthese
Die hat ca. eine halbe Milliarde Jahre gebraucht, um die aktuelle mit Sauerstoff angereicherte Athmosphäre zu schaffen (siehe auch Große Sauerstoffkatastrophe).
Nach dem aktuellen Stand dürfte freier Sauerstoff in relevanten Mengen nur auf Planeten existieren, die lebende Organismen mit entsprechendem Stoffwechsel beherbergen, da er ansonsten vollständig oxidiert (siehe Mars, frühe Erde).
Fazit:
- Entweder gibt es auf einem Planeten bereits Organismen, welche oxygene Photosynthese betreiben. Dann kann man halbwegs "zügig" mit dem restlichen Terraforming fortfahren.
- Oder der Planet war bisher trotz guter Voraussetzungen steril, und man muß erstmal die Athmosphäre mit biologischen oder chemischen Methoden in eine Sauerstoffhaltige umwandeln, was ziemlich lange dauern kann.

Jürgen Steffens

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Re: Terraforming
« Antwort #3 am: 19. Juli 2017, 10:51:54 »
Danke für die Antworten.
R2-D2, die Bedingungen für menschliches Leben sind nur auf den ersten Blick gegeben. Der Planet beherbergt nach meinen Annahmen keinerlei verwertbare biologische Masse, nur Steine, Sand, Wasser und Luft.
Um zu überleben, müssten die Menschen zunächst Nahrung produzieren. Daher die Frage nach den produktivsten Pflanzen- / Tierarten.
Ich bin mir bewußt, dass die vorhandene Luft auch Stickstoff enthalten muß, dies soll aber gegeben sein.
Ebenso gehe ich mal vereinfacht davon aus, dass das vorhandene Wasser für den menschlichen Organismus genießbar und auch verwertbar ist.

Prodatron, ich habe mal von einem komplexen Ablauf gelesen, an deren Ende eine gesättigte Sauerstoffatmosphäre auf einem Planeten entstehen könnte. Wohlgemerkt, eine Sauerstoffatmosphäre, die weitere Gase enthält, damit nicht bei einem Blitzeinschlag ein Feuerballplanet entstünde. Ich kann leider aktuell nicht sagen, woher ich die Info habe, aber mir ging es bei meiner Frage ja eh nur um die hypothetische Situation.

Re: Terraforming
« Antwort #4 am: 19. Juli 2017, 11:05:32 »
Prodatron, ich habe mal von einem komplexen Ablauf gelesen, an deren Ende eine gesättigte Sauerstoffatmosphäre auf einem Planeten entstehen könnte.
Ohne, daß dabei Lebewesen mit ihrem Stoffwechsel beteiligt sind? Das ist mir neu und wäre mal interessant zu wissen!

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Offline Pham

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Re: Terraforming
« Antwort #5 am: 19. Juli 2017, 12:31:11 »
Danke für die Antworten.
R2-D2, die Bedingungen für menschliches Leben sind nur auf den ersten Blick gegeben. Der Planet beherbergt nach meinen Annahmen keinerlei verwertbare biologische Masse, nur Steine, Sand, Wasser und Luft.
Um zu überleben, müssten die Menschen zunächst Nahrung produzieren. Daher die Frage nach den produktivsten Pflanzen- / Tierarten.
Ich bin mir bewußt, dass die vorhandene Luft auch Stickstoff enthalten muß, dies soll aber gegeben sein.
Ebenso gehe ich mal vereinfacht davon aus, dass das vorhandene Wasser für den menschlichen Organismus genießbar und auch verwertbar ist.

Prodatron, ich habe mal von einem komplexen Ablauf gelesen, an deren Ende eine gesättigte Sauerstoffatmosphäre auf einem Planeten entstehen könnte. Wohlgemerkt, eine Sauerstoffatmosphäre, die weitere Gase enthält, damit nicht bei einem Blitzeinschlag ein Feuerballplanet entstünde. Ich kann leider aktuell nicht sagen, woher ich die Info habe, aber mir ging es bei meiner Frage ja eh nur um die hypothetische Situation.
Das ein steriler Planet eine Atmosphäre enthält, welche mit ausreichend Sauerstoff angereichert ist, ist äußerst unwahrscheinlich. Und wenn, dann dürfte dieser Zustand nicht lange (in geologischen Zeitmaßstäben) andauern.
Aber selbst wenn man mal diesen Umstand annimmt, wird ein Blitz auch bei 100% Sauerstoffatmosphäre keinen "Feuerball" entzünden, der die Atmosphäre verbrennt, da unter diesen umständen Reaktionspartner dafür fehlen. Es fehlt das brennbare Material.

Der umgekehrte Fall ist Titan, der große Seen aus Methan und Ethan enthält. Aber dorrt ein Zündholz rein zu werfen (oder einen Blitz zu zünden) wird keinen Effekt haben, da dort eben der ebenfalls der Reaktionspartner für die exotherme Reaktion fehlt - der Sauerstoff.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Jürgen Steffens

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Re: Terraforming
« Antwort #6 am: 19. Juli 2017, 12:35:48 »
Danke für die Kommentare, habe leider aber noch keine Antworten auf meine ursprüngliche Frage.

Offline rok

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Re: Terraforming
« Antwort #7 am: 19. Juli 2017, 13:42:13 »
Moin Steffen,

dann müsstest du deine Frage nochmal genauer stellen. Du hast jetzt einige Antworten bekommen, die sich auf deinen Ausgangspost bezogen.

Du stellst dir offenbar eine Art "Garten Eden" vor, bevor Gott seine Tiere und Pflanzen dort implementiert hat und wo potentielle Besiedler (Noah mit seiner Arche?) ganz von vorne anfangen können.

Das ist halt eine Art Märchenkulisse, die deutlich von der physikalisch machbaren Realität abweicht.

Robert

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Offline ZeT

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Re: Terraforming
« Antwort #8 am: 19. Juli 2017, 14:38:01 »
Ich würde ja Hanf als Nutzpflanze empfehlen. Wächst eigentlich überall und die Anwendungsmöglichkeiten von Hanf sind gigantisch.

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Offline Sensei

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Re: Terraforming
« Antwort #9 am: 19. Juli 2017, 15:38:35 »
Hört sich nach einer nachfrage eines Autors für eine Geschichte an. Das hatten wir ja schon einige male.

Wenn dem so ist kann sich der OP einfach auf die künstlerische Freiheit berufen  ;)

Ansonsten: die Frage wurde nicht beantwortet weil der Grundgedanke/die Grundfrage gleich mehrfach falsch ist.

Und selbst wenn es so etwas wie einen "Perfekten Planeten, nur ohne leben" geben würde müsste man den Boden erst mit einer passenden Bakterien und Pilzkultur impfen und evtl. Stickstoffproduzenten anpflanzen
Aber für weitere Fragen solltest fragst du dann am besten Gärtner/Landwirte/Biologen. Das hat dann alles nichts mehr mit Raumfahrt zu tun...

PS: erste lesehilfe für Pflanzungen auf sterilen Boden:
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0103138

Jürgen Steffens

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Re: Terraforming
« Antwort #10 am: 21. Juli 2017, 15:45:36 »
Sensei, vielen Dank für den link, hab mich mit Wissen aufgetankt.
Deine Rezeptoren funktionieren gut! Ja, ich schreib da grad was zusammen.
Meine Annahmen mögen tatsächlich ziemlich hirnlos erscheinen, sind sie aber gar nicht.
Sieh mir bitte nach, dass ich darüber jetzt nichts schreiben möchte.  ;)

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Offline Sensei

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Re: Terraforming
« Antwort #11 am: 21. Juli 2017, 15:58:29 »
Ach in der SF gibt es viel "alles Leben/Weltenvernichter" die einfach von einem Planeten alles Leben entfernen könnte. 😜

(Wobei Genesis aus Star Trek auch noch gleich das neu anpflanzen übernehmen würde..)

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Offline Gertrud

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Re: Terraforming
« Antwort #12 am: 24. Juli 2017, 11:36:05 »
Hallo @Jürgen Steffens,

Mal angenommen, es gäbe da draußen einen Planenten, der unserer Erde wie ein Ei dem anderen gleicht. Nur angenommen, es gäbe dort eine ähnliche Gravitation, Luft zum Atmen, Wasser und Boden unter den Füßen.
Noch einmal weitergesponnen, es würde der Tag kommen, wo Menschen diesen Ort betreten.
Mit welchen Pflanzen und Lebewesen sollte dann ein Terraforming sinnvoll begonnen werden?
Oder anders gefragt: Welche Pflanzen und Lebewesen böten das größte Potenzial, um möglichst schnell eine für Menschen überlebensfähige Umgebung zu schaffen?

Gibt es irgendwelche Veröffentlichungen zu diesem Thema?

Es gibt ein gut lesbares Buch, das viele Themen gut, aber manchmal etwas mager behandelt.

Das Handbuch für den Neustart der Welt.
Alles, was man wissen muß, wenn nichts mehr geht.
Autor: Lewis Dartnell
Verlag: Hanser Berlin
ISBN:978-3-446-24648-5

Es gibt auch zum Thema Landwirtschaft von John Seymour eine vier bändige Reihe unter dem Obertitel "Selbstversorgung auf dem Lande und aus dem Garten" sehr informative praktische Hinweise.
https://ghafserbi.firebaseapp.com/20/Selbstversorgung-auf-dem-Lande-und-aus-dem-Garten-1-Landwirtschaft-alternativ.pdf

Vielleicht ist ja etwas brauchbares Thema für dich dabei.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)