Hallo Stefan,
hinter dem bi-elliptischen Transfer wirkt der sog. "Oberth-Effekt". Je nachdem, wo man im Gravitationsfeld den Treibstoff einsetzt, wirkt er praktisch effizienter bzw. das Raumschiff beschleunigt effizienter.
Da diese energetischen Betrachtungen nicht linear sind (Wurzeln und Quadrate in den Gleichungen), ist da keine einfache Summation/Superposition der Einzellösungen möglich ... aber dazu kann ich später noch mehr schreiben ... wenn ich Zeit finde.
Der Gewinn ist da, aber nicht "riesig". Umgekehrt wird dadurch der gesamte Flug komplizierter ... mehr Manöver, größerer Abstand. Was auf der Minusseite steht:
- Jedes Manöver ist erstmal auch ein Risiko für den Missionserfolg.
- Der Obertheeffekt braucht kurzen, starken Schub ... also starke Triebwerke, die Satelliten meist nicht so haben. Hat der Satellit einen schubstarken Apo-Motor, ist der normalerweise nicht wiederzündbar, also nur für ein finales schubstarkes Manöver gut.
- Nicht alle Oberstufen sind widerzündbar für mehrfache Manöverfolgen.
Also etwas energetischer Gewinn ... aber viel Komplexität in Missionsablauf und ggf. auch im technischen Design. Wenn man mit der Rakete schon gut direkt in den Zielorbit kommt, samt ausreichender Lebenszeit, reicht das doch.