Wie bereits erwähnt, heute vor 37 Jahren explodierte der Sauerstofftank 2 von Apollo 13. Komischerweise taucht da schon wieder so eine schöne Zahl auf- nicht nur Start um 13:13 Houston Time 2 Tage vorher, die Explosion fand 55 Stunden 54 Minuten 53 Sekunden nach dem Start statt.
Kurz vor der Explosion hatte es eine TV-Übertragung (die jedoch von keinem Sender live übertragen wurde) gegeben. Danach sollten die Astronauten einige Routinemanöver ausführen, dazu gehörte auch das Umrühren der Sauerstofftanks, damit sich der Sauerstoff gleichmäßig verteilt. Plötzlich hörte die Crew einen Knall. Jim Lovell, der Kommandant, dachte zunächst, Fred Haise hätte das Druckausgleichventil betätigt, das einen ähnlichen Knall machte. So hatte der Pilot der Mondfähre dem Rest der Crew während der Mission schon einmal einen Schrecken eingejagt. Doch als Jim sich zu Fred umdrehte, wusste er, dass es etwas anderes gewesen war: Fred schaute wirklich geschockt drein. Plötzlich ging ein Alarm nach dem anderen los. Jack Swigert, der CM Pilot, berichtete dem Missionskontrollzentrum davon. Diese wollten es noch einmal hören und Jim Lovell antwortete mit den berühmten Worten "Houston, we've had a problem. We've had a main B bus undervolt" Auch im Kontrollzentrum ging ein Alarm nach dem anderen an. Zunächst wollten die Leute dort es kaum glauben, sie vermuteten ein Instrumentenproblem. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sauerstofftank, zwei Brennstoffzellen und ein Bus (keine Ahnung, ob es dafür eine Übersetzung gibt) gleichzeitig versagten, war zu gering. Spätestens, als Jim Lovell jedoch von einem Gas, dass verloren ging und er durch das Fenster beobachtete, berichtete, wurde jedoch klar, dass es diesmal ein ernsthaftes Problem gab. Innerhalb von wenigen Stunden mussten die Astronauten in die Mondfähre übersiedeln, die Computer in der Kommandokapsel herunter- und die der Mondfähre hochfahren. Und dann musste sowohl Energie als auch Wasser und Sauerstoff gespart werden. Die Mission war nun nicht mehr, auf dem Mind zu landen, sondern lebendig wieder zur Erde zu kommen.
Im Missionskontrollzentrum musste nun auch entschieden werden, ob man dazu direkt umkehren wollte, oder um den Mond herumfliegen und die Mondanziehungskraft zur Richtungsänderung benutzen wollte. Die erste Möglichkeit war viel schneller, sie brachte eine Zeitersparnis von zwei Tagen, jedoch mussten die Astronauten dazu allen Treibstoff der Mondfähre aufbrauchen, dann die Mondfähre abtrennen und mit dem Triebwerk des Servicemoduls noch eine weitere Zündung vornehmen. Was aber, wenn dieses beschädigt worden war? Die zweite Möglichkeit dauerte viel länger, aber man hatte die Mondfähre zur Verfügung und konnte sie sowohl als Rettungsboot als auch für Kurskorrekturen und andere Manöver benutzen. Diese Möglichkeit wurde schließlich gewählt, was sich später als die richtige Entscheidung herrausstellte: Das Triebwerk war von der Explosion beschädigt worden, wie auf Fotos von der Abtrennung des Servicemoduls im weiteren Verlauf des Fluges zu erkennen war.
Dies bedeute jedoch auch, dass fast alle Systeme des Raumschiffes abgeschaltet werden mussten um Energie zu sparen. Und so wurde es furchtbar kalt. Nach einigen Tagen war sogar das Essen gefroren. Und auch andere Probleme traten auf, z.B. das mit dem CO2-Filter.
Wer mehr wissen will, dem empfehle ich neben dem Film das Buch von Jim Lovell und "Failure is not an option" vom Apollo 13 Lead Flight Director Gene Kranz.
P.S.: Huch, jetzt habe ich so lange geschrieben, dass gar nicht mehr der 13. ist- also war die Explosion heute vor 37 Jahren und einem Tag