Bevor ich eine Innovation laut verkünde, sollte ich die historische Sachlage berücksichtigen.
Die Frage von Kryo, ob man (persönlich) "es kann", ist meiner Meinung nach nicht relevant:
Technischer Fortschritt fragt nie den Einzelnen, ob er "es kann"- niemand kann/muß als Einzelner in seiner Werkstatt heute ein Auto oder auch nur eine Bohrmaschine bauen können, es wäre wirtschaftlicher Unfug - sondern fragt danach, womit eine alte Technologie verbessert werden kann hinsichtlich Energieeinsparung, Materialeinsparung, Leistungserhöhung, Kostenminimierung, Nutzenerweiterung, Fertigungsvereinfachung, Operabilität etc. . Von daher wurde die Alkoholtechnologie für den Raketenantrieb vor ungefähr 70 Jahren zu den Akten gelegt, übrigens von allen Nationen, die am Raketenwettrüsten teilnahmen. Man hatte erkannt, daß andere Treibstoffkombinationen wesentliche Vorteile brachten (Hydrazin, Dieselähnliche etc.) hinsichtlich Lagerfähigkeit, Energieinhalt, Entflammbarkeit usw. Wenn man heute wieder den Alkohol hernimmt, dann vielleicht, weil man Unmengen von Alkohol produziert und dieser dann billiger ist als importierte Treibstoffe. "Grüne" Gründe kann ich mir in Brasilien nicht vorstellen angesichts des wegen Zuckerrohrs verschwindenden Regenwaldes.
Hierzulande wären Auslegung und Bau von Raketentriebwerken für Alkoholtreibstoff nur noch interessant als Lehr- und Experimentierbeispiel für die technisch-universitäre Ausbildung an Raumfahrtlehrstühlen. Dazu muß der Student nämlich den gesamten Kreis technisch-naturwissenschaftlicher Überlegungen durchschreiten...