Mein ILA-Rundgang:Also das Wetter war ja wirklich klasse.
Dadurch waren dann aber auch fast alle draußen und haben sich das Flugprogramm angeschaut.
In der Halle 4 (Raumfahrt) war es ziemlich leer.
Dabei gab es einiges zu sehen. Wenn man die Halle betrat waren sofort rechts die PTS mit Ihrem Mondlander und Rover zu sehen. Allerdings war der ausgestellte Lander nicht der, der zum Mond fliegen wird, sondern nur ein Entwicklungsmodell. Der Lander hat mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen. Der erste Entwurf wurde mit der Technischen Universität Wien entwickelt und ist heute im Technikmuseum Wien ausgestellt. Das auf der ILA gezeigte Modell kann 100 kg Nutzlast auf dem Mond absetzen. Da das aber vielen potentiellen Nutzern nicht reicht, ist ein neuer Lander in der Entwicklung der 300 kg Nutzlast zum Mond bringen kann. Nach dem Start erfolgt der Flug komplett vorprogrammiert, wie auch die Landung. Das programmieren und planen des Fluges übernehmen die "Kollegen" vom Stand gegenüber, die Firma SCISYS. Sie werden auch im "Kontrollzentrum" in Berlin mit dabei sein. Es soll in eine Mondumlaufbahn eingeschwenkt werden, also keine direkte Landung. Der Lander beginnt dann den (auch automatischen) Abstieg zum Mond aus der Umlaufbahn. Es könnte Ende 2019 klappen, oder auch Anfang 2020. Ein fixes Startdatum gibt es wohl nicht, eher ein Zeitfenster. Vom tatsächlichen Lander existiert noch keine Hardware.
Sehr enttäuscht hat mich der Stand der italienischen Raumfahrtagentur. Die Experten waren am Samstag schon abgereist. Nur ein paar nette Hostessen verteilten Prospekte auf einem großen Messestand. Sehr schade. Italien 0 Punkte.
Interessant war dafür auch der Stand des Frauenhofer Institutes.
Vorgestellt wurde die Entwicklung eines Spiegelsystems für die Übertragung von Daten mittels Laser zwischen Satelliten und Bodenstationen, dass atmosphärische Störungen ausgleichen kann. Dies soll die Datenübertragung beschleunigen. Dann wurde unter anderem noch das Radarsystem TIRA des Frauenhofer Institutes vorgestellt mit dem auch der Absturz von Tiangong 1 beobachtet wurde.
In Zusammenarbeit mit dem DLR wird der Satellit Merlin entwickelt, der 2023 starten soll um Methanquellen auf der Erde zu vermessen. Methan ist ein starkes Treibhausgas! Wer sich jetzt wundert und denkt das gibt es doch schon, da kreist doch gerade ein ähnlicher Satellit um den Mars, dem sei folgendes erklärt. Im Gegensatz zur Marsmission handelt es sich hier um ein aktives System. Von einem Laser reflektiertes Licht wird gemessen, während auf der Marsmission ein passives System eingesetzt wird, dass mit dem vorhandenen Sonnenlicht auskommen muß. Beides hat Vor- und Nachteile. Das aktive System ist komplizierter und kann einzelne Methanquellen genau vermessen. Während das andere System mit dem Sonnenlicht auskommt, dafür aber einen höheren Kallibrierungsaufwand erfordert.
Soviel für heute von mir aus Halle 4
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Thomas aus Nürnberg