New Space Economy

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Offline tomtom

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Re: New Space Economy
« Antwort #175 am: 25. Oktober 2017, 09:14:23 »
Jeder kann natürlich sein eigene Definition von NewSpace formulieren, aber wenn ihr das am Produkt/Markt/Kunde festmacht, seit ihr offenbar nicht weit auseinander. Tobi scheint noch Innovation als Merkmal zu sehen.

Der Begriff NewSpace muß natürlich auch passen auf eine Aktivität, die wir vielleicht noch gar nicht kennen. Die Beauftragung von kleinen Firmen ist es nicht, die hat es schon immer mehr oder weniger gegeben.

Für die NASA war NewSpace der große Unterschied, dass die Firmen die Entwicklungsverantwortung haben (Falcon9/Dragon versus SLS/Orion). Insofern passt PTS natürlich in den Begriff NewSpace.

Wie erfolgreich das ist, ist eine andere Sache, aber bitte doch nicht das als Kriterium für die Definition NewSpace.

NewSpace ist auch nicht eine Startup-Scene, die ohne staatliche Aufträge nur im kommerziellen Bereich sich entwickelt. Das mögen sich manche wünschen, aber genauso Wunschtraum wie ein persönlicher Mondtraum.
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Offline AndiJe

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Re: New Space Economy
« Antwort #176 am: 25. Oktober 2017, 09:31:46 »
Bei erfolgreicher Abwicklung könnten die PTS ein Video oder/und ein Buch herausgeben, eventuell Poster auf Anfrage. Alina und die 2 Audi-Rover sind sicher erst der Anfang.

Weil Mondbesiedlung mit Resourcengewinnung geht halt nur mit Hilfe  von Robotern.. Und PTS steigen dann halt in die industrielle Produktion der Bergbauroboter ein und ein BFF (Big Falcon Freighter) bringt die Dinger dann zum Mond, es wird bald niemanden mehr sonderlich interessieren, wenn man die Schwerindustrie auf dem Mond mit den Materialien nebenan versorgt... und den Bau der Satelitenstädte im Mondorbit.
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

tobi

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Re: New Space Economy
« Antwort #177 am: 25. Oktober 2017, 09:55:11 »
Jeder kann natürlich sein eigene Definition von NewSpace formulieren, aber wenn ihr das am Produkt/Markt/Kunde festmacht, seit ihr offenbar nicht weit auseinander. Tobi scheint noch Innovation als Merkmal zu sehen.

Genau echter "Innovationsmotor" sein, keine Innovationsbremse wie Airbus. Innovation und konservativ vertragen sich nicht.

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Offline Schillrich

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Re: New Space Economy
« Antwort #178 am: 25. Oktober 2017, 10:00:17 »
Du siehst schon, dass Airbus die OneWeb-Satelliten konstruiert und versucht dort neue Wege zu gehen? Die sagen selbst, dass sie noch nicht wissen, wie gut das funktionieren wird ... es ist ein Wagnis. Sinnigerweise ist diese "neue Linie" aber ausgegliedert/abgegrenzt von anderen, klassischen Produkten bei Airbus.
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tobi

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Re: New Space Economy
« Antwort #179 am: 25. Oktober 2017, 10:19:55 »
Du siehst schon, dass Airbus die OneWeb-Satelliten konstruiert und versucht dort neue Wege zu gehen? Die sagen selbst, dass sie noch nicht wissen, wie gut das funktionieren wird ... es ist ein Wagnis. Sinnigerweise ist diese "neue Linie" aber ausgegliedert/abgegrenzt von anderen, klassischen Produkten bei Airbus.

Bei OneWeb hast du recht. Das Projekt wurde aber von Greg Wyler initiiert und nicht von Airbus. Airbus ist dann aufgesprungen. Airbus kann schon Innovation, wenn das Top-Management (also Enders) mal ein Einsehen hat. Dass das Top-Management um Thomas Enders derzeit in einen Schmiergeldskandal verwickelt ist, wundert mich nicht.

Wenn ich an die Geschichte mit dem A350 denke, wo der Kunde erst dem Airbus-Management sagen musste, dass man da mal was innovativeres machen sollte.

tobi

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Re: New Space Economy
« Antwort #180 am: 25. Oktober 2017, 11:03:51 »

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Offline tomtom

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Re: New Space Economy
« Antwort #181 am: 25. Oktober 2017, 11:45:43 »
Bei der EU gibt‘s auch Geld in Horizon 2020. Das alles ist aber sehr anwendungsorientiert ... und eben keine Bühne für persönliche Mondträume.

Ich dachte, Horizon2020 wäre forschungsorientiert. Nja, es gibt viel Kritik an dem Programm und die Bundesregierung meint, das nächste Rahmenprogramm müsse mutiger, zielgerichteter, integrativer, ergebnisorientierter, konsistenter, nutzerfreundlicher, näher am Bürger und konsequenter werden.

Das betrifft natürlich die EU-Forschung insgesamt und Raumfahrt ist ja nur ein kleiner Teil. Im Positionspapier findet sich allerdings die konkrete Forderung, dass von deutscher Seite eine Einzelförderung von KMUs auf europäischer Ebene abgelehnt wird.

http://www.horizont2020.de/index.htm

Die derzeitige Praxis, dass Projekte eine europäische Verteilung, eine Laufzeit von 2-3 Jahren und eine Förderung von ca. 2 Mio erhalten, jetzt auch nicht unbedingt erfolgsorientiert.
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Re: New Space Economy
« Antwort #182 am: 25. Oktober 2017, 12:37:53 »
Bei erfolgreicher Abwicklung könnten die PTS ein Video oder/und ein Buch herausgeben, eventuell Poster auf Anfrage. Alina und die 2 Audi-Rover sind sicher erst der Anfang.

Weil Mondbesiedlung mit Resourcengewinnung geht halt nur mit Hilfe  von Robotern.. Und PTS steigen dann halt in die industrielle Produktion der Bergbauroboter ein und ein BFF (Big Falcon Freighter) bringt die Dinger dann zum Mond, es wird bald niemanden mehr sonderlich interessieren, wenn man die Schwerindustrie auf dem Mond mit den Materialien nebenan versorgt... und den Bau der Satelitenstädte im Mondorbit.

Der PTS Business Case ist weder Buch/Poster zu verkaufen noch Bergbauroboter zu bauen (zum Glück nicht, sonst müssten sie ja noch mindestens 50 Jahre warten bis sie Geld verdienen), sondern der Transport von Nutzlast auf die Mondoberfläche. Gerade deswegen finde ich es so schwer begreiflich, dass sie keine vernünftige Förderung aus staatlichen /ESA-Mitteln bekommen haben. Es wäre ja schon mal was gewesen, wenn man als ESA in der Anfangsphase gesagt hätte "Wir buchen bei euch x kg Nutzlast für den ersten Flug, hier ist das Geld, gebt uns Bescheid, wenn ihr denkt, in zwei Jahren startbereit zu sein, dann fangen wir an, uns zu überlegen, welches Demo-Experiment wir da fliegen lassen". Damit hätte man mit relativ geringem Risiko (nämlich den Startkosten, da sind wahrscheinlich einige Studien teurer) eine Anschubfinanzierung liefern können für ein Projekt, dass auf längere Sicht verdammt viele Vorteile gebracht hätte.
Oder alternativ - was allerdings höhere Kosten bedeutet und schwerer zu verhandeln ist - hätte man einen deutlichen Rabatt auf den Erststart geben können. Da hätte man das Investitionsrisiko direkt bis zum Start ausgelagert.
Stattdessen ist es aber so, dass die PTS nun zum Erststart auf einer SpaceX Rakete starten und eine NASA Nutzlast dabei haben. Das heißt sämtliche PR geht an der ESA/europäischen Organisationen vorbei. Man hat es wohl endlich geschafft, in irgendeine Art von Kooperation zu treten, aber das kommt mindestens 2, eher 5 Jahre zu spät, womit man einen interessanten Zug verpasst hat. Meiner Meinung nach hat man da mal wieder eine riesen Chance vertan
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Re: New Space Economy
« Antwort #183 am: 25. Oktober 2017, 12:40:45 »
Horizon2020 ist ein Rahmenprogramm.
Zu sagen, dass dieses forschungsorientiert wäre, ist so, als würde man sagen, dass sich die nationale Förderlandschaft nur an KMUs richtet. Es gibt z.B. in Horizon2020 ein Förderprogramm, bei welchem Projekte erst ab TRL6 beginnen, also da wo nationale Förderprogramme in der Regel enden (beim Prototypenstatus)...das "SME Instrument"-Förderprogramm, bei welchem u.a. auch raumfahrtbezogene Themen sehr gute Chancen haben.
Hier ist dann ein ausgearbeiteter Businessplan bei der Antragstellung Pflicht und dass Programm somit eindeutig erfolgsorientiert.
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Offline tomtom

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Re: New Space Economy
« Antwort #184 am: 02. November 2017, 11:28:17 »
Report zu der im September stattgefundenen Konferenz "Innovation in der New Space Economy"

https://www.espi.or.at/images/2017/Autumn_Conference/ESPI_Autumn_Conference_2017_-_Outcome_Report.pdf

Teil 1: State of the Art of Space Economy
Da wird hauptsächlich die Definition des Raumfahrt-Business beschrieben und viele Buzzwords verwendet.

Teil 2: Space und Innovation
Da find ich nichts erwähnenswertes

Teil 3: langfristige Perspektiven
Da beschreibt man ua. die chinesische Sicht.

Zusammenfassung: es braucht Kooperation von öffentlichen Institutionen und privatem Sektor
Das NASA COTS Programm soll ein gutes Beispiel für die Effektivität alternativer Vorgehen sein.
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Re: New Space Economy
« Antwort #185 am: 05. November 2017, 17:50:54 »
Ein vielleicht etwas übertrieben positiv gezeichnetes Bild des NewSpace-Sektors, aber dennoch durchaus lesenswert:

https://www.nanalyze.com/2017/11/newspace-trillion-dollars/

Man beachte insbesondere den im Artikel verlinkten 2017 “State of the Satellite” Report sowie den 2017 "Start-Up Space" Report von Bryce Space & Technology. Darin finden sich unzählige Infos, manche auch recht überraschend. Für mich z.B., dass der Satellitenfertigungsmarkt im Jahr 2016 um 13% rückläufig war oder dass gegenwärtig sage und schreibe 33 (!) Launcher für LEO-Nutzlasten <500kg weltweit in der Entwicklung sind.
...etc.
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Re: New Space Economy
« Antwort #186 am: 23. November 2017, 22:51:32 »
Zum Thema Orbex:

Erfolgreiche Triebwerktests sind wohl laut dem HTGF-Artikel auch schon erfolgt.

Und scheinbar mehr als man denkt (mind. 45 Tests). Folgende Aufnahme eines Triebwerktests scheint von Mai diesen Jahres zu sein: https://twitter.com/RAeSTimR/status/933344493612556288

Orbex ist wohl zudem kurz davor einen ersten Vertrag (50 kg Nutzlast) mit einem asiatischem Land abzuschließen.
Arbeitet man außerdem an einem Propanantrieb? Laut Chris Lamour von Orbex wird man nicht mit RP-1 oder Methan arbeiten und verwendet einen Treibstoff, der bei LOX-Temperatur nicht gefriert. Dabei soll ja das eigentlich innovative Know-How von Orbex im Treibstofftankdesign liegen (30% weniger Trockenmasse).
Allerdings ist man leider weiterhin sehr geheim unterwegs. Es gab aber scheinbar gestern einen ersten öffentlichen Vortrag bei der Royal Aeronautical Society President's Conference (Commercialisation of Space) in London.
Bin mal gespannt wann man den Vorhang lüftet.
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Offline Kryo

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Re: New Space Economy
« Antwort #187 am: 26. November 2017, 12:47:31 »
Ein sehr interessanter Artikel. Das Wachstum wird gerade richtig hochgelobt. Wäre genial wenn es eintritt.
https://www.welt.de/wirtschaft/article170838089/Musk-Bezos-Branson-das-All-wird-zur-Arena-der-Milliardaere.html

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Offline tomtom

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Re: New Space Economy
« Antwort #188 am: 06. Dezember 2017, 19:46:51 »
Schöner Bericht von Jeff Foust über New Space in Europa bzw. dessen Schwierigkeiten aus Anlaß der Luxemburgischen Konferenz.

Europäische Startups bekommen keine Investoren (ist auch in den USA schwierig, aber dort gibt es mehr Pensonsfonds, die sich bei Startups beteiligen) und leiden unter regulatorischen Beschränkungen.

Die Firma Planet sieht die Förderung durch die EU kritisch, man habe große Schwierigkeiten gehabt, als US-Firma an EU-Gelder zu kommen.

Am Ende gewann das US-Startup SustainSpace den Preis.

http://www.thespacereview.com/article/3383/1
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Offline tomtom

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Re: New Space Economy
« Antwort #189 am: 07. Dezember 2017, 18:22:07 »
Firmen aus NRW wollen auch ein bisschen Raumfahrt machen, speziell in der Erdbeobachtung. Sie werden vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

https://www.openpr.de/news/984192/Viele-Ideen-zur-Staerkung-des-Raumfahrt-Standortes-Nordrhein-Westfalen.html
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tobi

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Re: New Space Economy
« Antwort #190 am: 05. Januar 2018, 00:10:22 »
Und noch eine Miniträgerrakete, diesmal aus Astralien:
http://www.parabolicarc.com/2018/01/04/gilmour-space-achieves-45000-newtons-thrust-hybrid-rocket-engine-test/

Es geht um eine Hybridrakete mit H2O2 als Oxidator und unbekanntem Feststoffbrennstoff. 45kN wurde getestet.

Zitat
“There was almost instant ignition in our large-diameter (46 cm) single port motor, and we generated over 45 kN of thrust,” he added. That’s enough force to lift two of SUVs off the ground.
Auch hier träumt man davon Autos ins All zu schießen. Musk kann nur einen Tesla, hier gehts gleich um zwei schwere SUVs!

Offline Kryo

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Re: New Space Economy
« Antwort #191 am: 05. Januar 2018, 08:45:50 »
Nö, hier geht es um einen Vergleich für das Schub-Niveau. Hat nix mit SUV ins All zu tun, sondern ist ein herkömlicher Vergleich um anschaulich zu machen, wieviel Schub ein Triebwerk erzeugt.

Offline TWiX

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Re: New Space Economy
« Antwort #192 am: 29. Dezember 2018, 14:49:27 »
Da ich finde, nicht jedes Startup sollte gleich einen eigenen Faden bekommen, poste ich das mal hier: https://spacenews.com/cloud-constellation-lines-up-100-million-investment/
Das Unternehmen Cloud Constellation aus den USA hat sich 100 Mio USD (aus China) in einer (zweiten) Finanzierungsrunde gesichert. Das Gedl soll in eine Konstellation namens SpaceBelt fließen, die im Endeffekt 480 Mio USD kosten soll und deren genauen Nutzen ich aus dem Artikel nicht verstanden habe. Irgendwie Kommunikation mit Boden und GEO-Satelliten, Speicherung und Aufbearbeitung der Daten anbord der Satelliten (-> Cloud), aber wo man damit dann Geld machen kann... ???
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Offline Schillrich

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Re: New Space Economy
« Antwort #193 am: 29. Dezember 2018, 15:35:32 »
Deren Webseite gibt praktisch auch keine technischen Details preis. Sie zitieren IBMs Architektur für Datenspeicherung, ergänzt um "the fast dimension of space" ... ja Wahnsinn ...

Sie werben/argumentieren mit "mehr Sicherheit" für und "mehr Hohheit" über die Daten, wenn sie im Weltraum gelagert werden. Für mich ist das auf keiner Ebene irgendwie glaubwürdig. Es ist doch egal wo ich die Daten physikalisch speichere/lokalisiere, es muss Zugangspunkte auf der Erde/in der Hand von Menschen geben ... und wenn ich "dort einbreche", komme ich auch an alle Daten im Netzwerk, egal wo sie lokalisiert sind. Nur hat jedes Rechenzentrum auf der Erde zig Vorteile bei Betriebssicherheit, Skalierbarkeit, Nachrüstbarkeit ...
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Offline Sensei

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Re: New Space Economy
« Antwort #194 am: 29. Dezember 2018, 16:01:57 »
Anderer seits... welche jurisdiktion unterliegen denn Daten (und Services) im Orbit? Kann es sein dass diese im Datensinne Rechtslos sind?

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Offline Schillrich

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Re: New Space Economy
« Antwort #195 am: 29. Dezember 2018, 18:14:24 »
Die meinst den Punkt "Hohheit"? Könnte man das mit der Rechtslage auf der hohen See vergleichen ... bzw. auch dort realisieren (und keiner hat das bisher gemacht)?
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Stefan307

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Re: New Space Economy
« Antwort #196 am: 29. Dezember 2018, 18:38:39 »
Das wirft ja eine grundsätzliche Frage auf, die ich mir schon lange stelle, da ich allerdings kaum erwarte hierauf eine ausführliche Antwort zu bekommen, habe ich sie bisher nicht Öffentlich gestellt:
Wie wird eigentlich der Zugriff auf Satelliten/Raumsonden authentifiziert?
Es ist ja keinesfalls ausgeschlossen das jemand versucht die Kontrolle über den Betrieb zu übernehmen. Aus der "allgemeinen Komunikations- und Computertechnik würde man erwarten das hier Kryptografische Verfahren zum Einsatz kommen, nun zeigt sich allerdings in der Praxis immer wieder das solche Verfahren anfällig sind insbesondere wenn seit ihrer Einführung bereits einige Zeit vergangen ist. Außerdem sind die Bordcomputer der meisten Raumfahrzeuge ja nur begrenzt leistungsfähig was allzu aufwendige Verfahren unmöglich macht. Wenn man jetzt also die Daten selber im Weltraum "lagern" will müsste man hier schon ein sehr ausgefeiltes System haben, da es sicher um Daten geht, die eben nicht in die falschen Hände gelangen sollten...

MFG S

Re: New Space Economy
« Antwort #197 am: 30. Dezember 2018, 03:41:30 »
Ich denke mal, einen Forschungssatelliten zu hacken, ist nicht lukrativ. Ausserdem wird wohl das noetige Equipment teuer. Kommunikationssatelliten sind permanent ueberwacht. Wenn da jemand anfaengt, da rumzuwurschteln, wird das schnell entdeckt.

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Offline cullyn

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Re: New Space Economy
« Antwort #198 am: 01. Januar 2019, 12:56:48 »
Die meinst den Punkt "Hohheit"? Könnte man das mit der Rechtslage auf der hohen See vergleichen ... bzw. auch dort realisieren (und keiner hat das bisher gemacht)?

Auf hoher See fahren die Schiffe immer unter eine Flagge einer Nation und unterliegen deren nationalen Gesetzen.
Datenserver auf hoher See unter der Flagge einer Nation die extrem liberale Vorstellungen von Datenschutz, Urheberrecht oder Jugendschutz hat lohnen sich bisher deshalb nicht, weil die Daten dort nicht sinnvoll an das Internet angebunden werden können.

Bei Konstellationen im All ist das Problem der Anbindung ans Internet vernachlässigbar. Und die Frage welche nationalen Gesetze für Daten im All anwendbar sind ist zumindest umstritten. Klar wird jeder Satellit irgendo gefertigt und gestartet. Aber was ist, wenn die Fertigung und Starts aus verschiedenen Nationen erfolgen (z.B. jeweils 50% Fertigung und Start der Konstellation in USA und China. Am Ende wird es schwer zu sagen, ob die Daten im US oder China-Teil der Konstellation liegen, sofern diese Nationen nicht harte Regeln aufstellen.

Noch interessanter wäre die Frage, wie man diese Server dann beschlagnahmt um zu untersuchen, wer die Filme hochgeladen hat. Dann kann man lediglich Backups und Logdateien versuchen zu beschlagnahmen, hat aber keine Chance gelöschte Daten einfach zu rekonstruieren.

Offline TWiX

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Re: New Space Economy
« Antwort #199 am: 09. Januar 2019, 17:30:32 »
Zahlungsschwierigkeiten bei Sky und Space Global?
https://spacenews.com/sky-and-space-global-misses-payment-to-gomspace-on-200-cubesat-order/
Sie haben auf jeden Fall eine Bezahlung für den dänisch-schwedischen Cubesat-Hersteller GomSpace verpasst, der deswegen auch schon die Arbeiten an dem Auftrag reduziert...
Über Gründe, warum die Bezahlung nicht geleistet wurde, schweigt sich der Artikel aus, vllt war man ja auf Kundenseite nicht zufrieden mit der erbrachten Leistung...
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