Starlink - Satellitenkonstellation

  • 2540 Antworten
  • 502370 Aufrufe

Offline Hugo

  • *****
  • 5167
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2300 am: 17. Juli 2022, 16:18:41 »
Die ersten Satelliten vom Betriebsorbit 3 sind mittlerweile im Orbit. Ich bin mir nicht sicher, aber wurde der Orbit hier schon besprochen? Der Orbit hat einige Besonderheiten. Es wird oft von "Polarer Orbit" gesprochen, damit SpaceX damit auch die Polkappen versorgen kann.

Besonderheit 1:


Allerdings hat man eine Inklination von ca. 96° gewählt. Das ist auch gleichzeitig eine sonnensynchrone Bahn. Was hat das für Vorteile für einen Funksatelliten, der keine optischen Beobachtungen machen muss? Warum hat man nicht 84° gewählt und hätte dann die Freiheit später auch mal 86° oder 82° anzufliegen (natürlich auf einer anderen Höhe).

Die ausgesetzten Satelliten haben aktuell eine Verschiebung vom aufsteigenden Knoten von grob -1,1° pro Tag. SSO hat 0,98° (360 Grad in 365,25 Tagen). Es sieht also alles danach aus, dass die Satelliten den SSO erreichen, sobald sie ihre Orbithöhe erreicht haben.



Besonderheit 2:

Man möchte 6 Bahnen mit 58 Satelliten und 4 Bahnen mit 43 Satelliten anfliegen. Das ist für mich etwas verwirrend. Ich vermute, dass hier nur die Anzahl der Satelliten auf einer Ergänzungsposition anders sein wird. Dazu kommt, dass aktuell 46 Satelliten auf der Rakete waren. Da man nur 10 Bahnen anfliegt ist es zielführend, wenn alle Satelliten von einem Start auch in die gleiche Bahn fliegen und nicht wie sonst, auf einer Parkbahn verbleiben und dort langsam weiter driften. Aber mit 46 Satelliten auf einer Rakete wird man nicht 58 Satelliten auf eine Bahn bekommen. Außer, man lässt Laserlink wieder weg, aber auch das wäre nicht zielführend.


Besonderheit 3:

Die Satelliten dort sollen auf 560 km Höhe fliegen. Sie können damit am Boden einen Bereich von 954,6 km Radius abdecken. In den Breitengeraden von USA oder Europa würde man mit diesen Satelliten somit keine vollständige Abdeckung schaffen. Man kann somit nur schwer mehr Kunden in das Netz lassen mit diesen Satelliten. Aber man könnte mit diesen Satelliten Extra-Traffic erlauben. Bei uns könnte man z.B. sagen "36 Minuten lang soll Steam und co Downloaden und dann soll 36 Minuten Pause sein", dann hätte man den Rythmus der Satelliten getroffen. Wenn der Orbit SSO ist, dann wären diese Zeiten sogar jeden Tag gleich. Die Frage wäre, ob so etwas Sinn macht und ob Kunden da mitmachen würden. Andererseits: Wenn ich einen Volumentarif hätte, bei dem der Extra-Traffic nicht zählen würde, würde ich das in Steam und co. eintragen. ;)


Auf jeden Fall bleibt es spannend.

Snoopy

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2301 am: 20. Juli 2022, 10:44:43 »
Gestern in der StarBase. Dort werden offenbar bereits Starlinks V2 (probeweise ??) in den Nutzlastcontainer für Starship verladen.

https://www.teslarati.com/spacex-starlink-v2-satellites-spotted-starbase/

Zitat
Mehrere dieser Ladungen von Starlinks wurden dabei erwischt, wie sie in die Payload-Integrationsbox geladen wurden.

https://twitter.com/CosmicalChief/status/1549213709469360128

Snoopy

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2302 am: 29. Juli 2022, 16:50:25 »
Neuer SpaceX-Antrag: Kommt Starlink bald auf iPhones und Android-Smartphones?

https://t3n.de/news/neuer-spacex-antrag-starlink-1488676/

tonthomas

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2303 am: 29. Juli 2022, 18:26:30 »
Neuer SpaceX-Antrag: Kommt Starlink bald auf iPhones und Android-Smartphones?...
"So bald" sicher nicht. Die Starlink-Sats im All können das nicht, und Endgeräte, Smartphones, Tabletts, Adapter..., die es am Boden können, gibt es auch nicht.

Gruß    Pirx

Offline Hugo

  • *****
  • 5167
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2304 am: 29. Juli 2022, 20:06:27 »
In dem Antrag steht, dass die Gen2-Satelliten dafür genutzt werden sollen. Die vorhandenen Lizenzen laufen wohl in den nächsten 1 bis 2 Jahren aus. Also könnte es sehr schnell, ab 2024, los gehen.

Das I-Phone-13 soll eines der ersten Telefone sein, welches zu Satelliten funken kann. Vermutlich nur für Notrufe in SMS-Form. Da Handys sehr schnell gegen neue ersetzt werden, dürfte dieses das kleinste Problem darstellen, sobald die Technik verfügbar ist, sind die Handys schnell am Markt.

Also ich glaube, wenn das Genehmigt wird, dann wird das sehr schnell gehen.

Arktur

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2305 am: 29. Juli 2022, 20:17:36 »
Das könnte ein großer technischer Meilenstein werden. Dann kann man sich in einer ferneren Zukunft endlich das Gewürge mit den ganzen Funkmasten und deren Integration ins Breitband-Netz sparen. Das wird die Zukunft der Kommunikation sein.

*

Online Duncan Idaho

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 5547
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2306 am: 29. Juli 2022, 20:47:21 »
Man braucht dann aber auch eine Phased Array Antenne.
Und in ein "Handy" passt die nicht.

Ihr wisst ja wie groß die momentan sind, vielleicht mal später.

IoT ist da ne andere Geschichte.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

Offline Hugo

  • *****
  • 5167
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2307 am: 31. Juli 2022, 10:54:36 »
Starlink-Monats-Report für den Juni 2022

Es ist wieder ein Monat vorbei. Somit wird es Zeit für eine neue Starlink-Übersicht. :-)



Starlink besteht aktuell aus ~2900 Satelliten, von denen ~2150 in Betrieb sind. Ca. 230 Stück sind bereits verglüht.





Es gibt aktuell 4 Betriebsorbits. Oribit 1 ist zu 92% fertig, Orbit 2,3 und 4 werden aktuell mit neuen Satelliten angeflogen.






Die 4 Betriebsorbits bestehen aus jeweils 10 bis 72 Bahnen mit 18 bis 52 Betriebspositionen, welche die Satelliten einnehmen.

  • Betriebsorbit 1 ist fertig. 99% der Betriebspositionen und 61% der Ergänzungspositionen sind aktuell mit Satelliten bestückt.
  • Bei Betriebsorbit 2 pausiert der Aufbau aktuell. 3% der Betriebspositionen und 2% der Ergänzungspositionen sind aktuell mit Satelliten bestückt. Satelliten für weitere 6% der Positionen sind aktuell dabei ihre Position einzunehmen.
  • Betriebsorbit 3 wird ganz neu angeflogen. Satelliten von zwei Raketenstarts sind in der Grafik zu sehen, derzeit ist noch kein Satellit auf Betriebsposition. Dieser Orbit soll aus 6 plus 4 Bahnen mit unterschiedlich vielen Satelliten bestehen. Wie diese angeordnet sind, ist noch nicht bekannt, in der folgenden Grafik habe ich alle 10 Bahnen symmetrisch verteilt gezeichnet. Möglich wäre auch, die 6 Bahnen und die 4 Bahnen unabhängig voneinander symmetrisch zu verteilen.
  • Betriebsorbit 4 ist im Aufbau und es tut sich aktuell sehr viel. 47% der Betriebspositionen und 26% der Ergänzungspositionen sind aktuell mit Satelliten bestückt. Satelliten für weitere 15% sind dabei, ihren Orbit zu erhöhen und Satelliten für weitere 11% sind aktuell in einem Warteorbit. Das sind in der Summe mehr Satelliten, um den Orbit zu 50% zu bestücken, mit jeder 2. Bahn.





   


Einzelne Starlinks habe ich ausgewählt für eine Übersicht, wie schnell Starlinks verglühen, wenn sie defekt sind und ausfallen. Passiert das nach dem Aussetzen im All, verglühen sie innerhalb weniger Wochen. Fällt ein Satellit jedoch auf dem Betriebsorbit aus, dauert das Verglühen entsprechend länger. Der höchste Satellit, welcher bereits verglüht ist, in der folgenden Grafik, ist auf ca. 510 km Höhe ausgefallen und hat von dort rund 2,5 Jahre benötigt.





In der folgenden Grafik kann man das Apogäum in Rot, das Perigäum in Grün und die Orbitalhöhe in Blau für alle Starlink-Starts der letzten 8 Wochen sehen. Die Satelliten werden aktuell für Betriebsorbit 3 und 4 in unterschiedlichen Höhen abgesetzt.



*

Offline alepu

  • *****
  • 10411
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2308 am: 11. August 2022, 15:53:12 »
SX wurden 900 Millionen $ aberkannt, die sie bekommen hätte, wenn Starlink die erforderlichen und 2020 versprochenen Ziele erreicht hätte.
Statt 100 Mpbs download speed und 20 Mpbs upload speed wurden nur 90,55 bzw. 9,33 erreicht.
Übrigens erreichte auch Terrestrial telco LTD nicht die geforderten Werte.


https://spacenews.com/spacex-loses-900-million-rural-broadband-subsidy

Snoopy

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2309 am: 20. August 2022, 17:51:03 »
Zitat
SpaceX scheint die Pläne für den Einsatz von Starlink v2-Satelliten geändert zu haben. Das Unternehmen gab gestern gegenüber der FCC bekannt, dass es plant, verkleinerte v2-Satelliten auf Falcon 9 zu starten, um den Einsatz der Konstellation zu beschleunigen.

https://twitter.com/Alexphysics13/status/1561008348912287744

*

Offline MpunktApunkt

  • Raumcontref­f 2023
  • *
  • 3794
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2310 am: 20. August 2022, 19:40:12 »
Erstaunlich, dass SpaceX mitten in der "Serie" einfach mal die Größe der Satelliten ändern kann. P-I
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Arktur

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2311 am: 20. August 2022, 20:21:38 »
Erstaunlich, dass SpaceX mitten in der "Serie" einfach mal die Größe der Satelliten ändern kann. P-I

Panikmodus, weil sie mit Starship mittlerweile Jahre hinter ihrem Plan sind. Musk hatte ja sogar mal von drohendem Bankrott gesprochen, wenn sie da nicht schnell genug weiter kommen, weil die neue Serie ohne Modifikation eben nur mit Starship gestartet werden kann. Und das könnte noch sehr lange dauern.

Offline Hugo

  • *****
  • 5167
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2312 am: 20. August 2022, 21:19:37 »
drohendem Bankrott
Starlink hatte im Mai 400.000 Kunden. Ich würde schätzen, sie sind jetzt bei 600.000 Kunden zu je 110 USD. (Zumindest in den USA, in Dollar). Damit macht SpaceX 792 Millionen Dollar einnahmen pro Jahr. (Zusätzlich zu vorhandenen Einnahmen).


Arktur

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2313 am: 20. August 2022, 22:02:40 »
drohendem Bankrott
Starlink hatte im Mai 400.000 Kunden. Ich würde schätzen, sie sind jetzt bei 600.000 Kunden zu je 110 USD. (Zumindest in den USA, in Dollar). Damit macht SpaceX 792 Millionen Dollar einnahmen pro Jahr. (Zusätzlich zu vorhandenen Einnahmen).

Das deckt die aktuellen Investitionen vermutlich bei Weitem nicht. Genaue Zahlen weiß man natürlich nicht, aber allein die vielen Starts, die Produktion der Sats, die Sats selbst etc. dürften das schon weit übersteigen. Die Nutzerbasis muss also schnell signifikant ausgebaut werden. Dafür sind aber die Sats der 2. Generation notwendig. Wenn das also nicht bald gelingt, ist man auf weitere gönnerhafte Investoren angewiesen - oder das Geld geht irgendwann aus. Und das ist jetzt kein Hirngespinst von mir, sondern hat Musk selbst vor nicht allzu langer Zeit so gesagt, ich glaube im Kontext der Probleme beim Hochfahren der Raptor-Produktion.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6741
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2314 am: 21. August 2022, 09:34:28 »
800 Millionen Dollar ist sicherlich nichts, zumindest wenn man das auf die Anzahl der Satelliten umrechnet, aber wer glaubt den das dies auch nur annähernt so bleiben wird, spätesdens seit dem Krieg in der UA weis man, .... auch im Pentagon, zu was das nütze ist. Alleine der Wert für millitärische Belange geht ganz schnell in zweistellige Milliardenbeträge.
Ok, SpaceX hat das Geld noch nicht auf dem Konto, aber wer will den hier ne Wette gegen EM verlieren?

Arktur

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2315 am: 21. August 2022, 11:24:10 »
Und was ändert das? Bei der tatsächlichen Finanzierung helfen doch nur knallharte Fakten und keine "Wetten" oder Spekulationen. Fakt ist, dass das Geld aktuell bei Weitem nicht reicht, und dass der weitere Ausbau (bisher) Starship erfordert. Alles andere hilft doch hier nicht weiter.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2316 am: 21. August 2022, 18:50:19 »
Wenn man hier vom "drohenden Bankrott" redet, dann wird es interessant, wie sich denn die anderen Konstellationen finanzieren werden. Da hat man für Starlink schon den mit Abstand günstigsten Träger im Einsatz, schon eine komplette voll funktionierende Konstellation im Einsatz mit jahrelangem Vorsprung, und dann wird bei solchen harten Tatsachen gemutmaßt, daß jetzt ohne Starship sowas aber gar nicht funktionieren kann.
Vor dem Hintergrund: Ja, wie um alles in der Welt sollen denn dann die anderen Konstellationen mal irgendwann funktionieren?  :D

Offline Hugo

  • *****
  • 5167
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2317 am: 21. August 2022, 21:02:40 »
dann wird bei solchen harten Tatsachen gemutmaßt, daß jetzt ohne Starship sowas aber gar nicht funktionieren kann.

Noch hat niemand eine Quelle(*) für die "Fast-Plate-News" gepostet. Ein Schelm, wer jetzt an "FAKE NEWS" denkt.

(*) ein Twitter-Post über eine Mitarbeiter-Motivations-Rede ist keine Quelle. Eine Quelle wäre z.B. eine gemäß US-Recht aktienrelevante Mitteilung an Aktieninhaber.



Aber weg von Fake-News-Ähnlichen-Inhalten hin zu Fakten:

Fast jede 2. Bahn auf dem Betriebsorbit 4 ist mit Satelliten bestückt. Bei Bahn 53 brauchen einige Satelliten noch ein paar Tage, und natürlich gibt es noch einzelne Lücken.

Das bedeutet: Betriebsorbit 4 kann jetzt durchgängig den Kunden Satelliten zur Verfügung stellen. SpaceX kann also ab sofort die Anzahl der Kunden pro Quadratmeter Bodenfläche um 50% erhöhen. Denn dauerhaft mehr Satelliten bedeutet auch dass dauerhaft mehr Traffic möglich ist. Also können mehr Kunden gleichzeitig Online sein.



Ganz nebensächlich: Fällt Euch ein Muster bei den Ergänzungspositionen auf? Im nächsten Monatsreport werde ich voraussichtlich dazu etwas schreiben.

Arktur

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2318 am: 21. August 2022, 21:27:24 »
Also Hugo, ich muss schon sagen, sich die Welt einfach mal so rosarot zu malen, als wäre alles ganz easy, und alles was dagegen spricht mal eben als "Fake News" abzustempeln finde ich doch reichlich unangebracht. Und dazu braucht es auch keine "aktienrelevante" Mitteilung. Man muss nur eins und eins zusammenzählen, und dann wird mit minimalem betriebswirtschaftlichem Verständnis sehr schnell klar, dass dieses Unterfangen (und im Übrigen erst recht das der Konkurrenten, worauf Prodatron im Post zuvor zurecht hinweist) ein absoluter Ritt auf der Rasierklinge ist. Erst recht wenn es Verzögerungen gibt. Man ist dann auf Gedeih und Verderb auf Investoren angewiesen, die das Ganze vorfinanzieren. Die zu gewinnen, dürfte SpaceX noch am leichtesten fallen von allen derzeit aktiven Unternehmen. Aber irgendwann ist da dann auch mal die Geduld zu Ende.

Es ist ja nicht so, dass ich geschrieben habe, dass Starlink höchstwahrscheinlich morgen Bankrott ist. Aber ganz so einfach wie Du Dir das denkst, ist das alles nicht. Und wenn der Chef eines solchen Unternehmens dann intern mal auf entsprechende Risiken hinweist und "auf den Putz haut", warum ist das dann "Fake News"? Ich glaube die Mehrheit der Außenstehenden macht sich manchmal viel zu wenig Gedanken über die Risiken und Hürden, die insbesondere die Finanzierung eines solchen Projekts mit sich bringt.

Aber bleiben wir gern mal bei Fakten: Das bisherige Design von Starlink 2. Generation kann mit Falcon 9 nicht gestartet werden. Deswegen ändert man jetzt offenbar das Design, damit es doch mit Falcon 9 gestartet werden kann. Das würde man nicht tun, wenn das unerwartete Fehlen der Startmöglichkeit der neuen Satelliten kein Problem für das Vorhaben wäre.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2319 am: 22. August 2022, 09:28:18 »
.
Noch hat niemand eine Quelle(*) für die "Fast-Plate-News" gepostet. Ein Schelm, wer jetzt an "FAKE NEWS" denkt.
(*) ein Twitter-Post über eine Mitarbeiter-Motivations-Rede ist keine Quelle. Eine Quelle wäre z.B. eine gemäß US-Recht aktienrelevante Mitteilung an Aktieninhaber.


Ah cool, nach der Logik musst du mal deine Post-Historie durchgehen und den ein oder anderen Post löschen, in dem du dich auf FAKE NEWS berufst, deren Quelle "Elon hat gesagt" ist.  ::)



Man sollte sicher nicht alles für bahre Münze nehmen, was Musk so von sich gibt, da waren schließlich schon genug offenkundige Lügen dabei. Aber du machst es dir schon auch sehr einfach, wenn du auf die Art eine Diskussion für beendet erklären willst
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2320 am: 22. August 2022, 11:32:24 »
Also Hugo, ich muss schon sagen, sich die Welt einfach mal so rosarot zu malen, als wäre alles ganz easy, und alles was dagegen spricht mal eben als "Fake News" abzustempeln finde ich doch reichlich unangebracht. Und dazu braucht es auch keine "aktienrelevante" Mitteilung. Man muss nur eins und eins zusammenzählen, und dann wird mit minimalem betriebswirtschaftlichem Verständnis sehr schnell klar, dass dieses Unterfangen (und im Übrigen erst recht das der Konkurrenten, worauf Prodatron im Post zuvor zurecht hinweist) ein absoluter Ritt auf der Rasierklinge ist. Erst recht wenn es Verzögerungen gibt. Man ist dann auf Gedeih und Verderb auf Investoren angewiesen, die das Ganze vorfinanzieren. Die zu gewinnen, dürfte SpaceX noch am leichtesten fallen von allen derzeit aktiven Unternehmen. Aber irgendwann ist da dann auch mal die Geduld zu Ende.

Es ist ja nicht so, dass ich geschrieben habe, dass Starlink höchstwahrscheinlich morgen Bankrott ist. Aber ganz so einfach wie Du Dir das denkst, ist das alles nicht. Und wenn der Chef eines solchen Unternehmens dann intern mal auf entsprechende Risiken hinweist und "auf den Putz haut", warum ist das dann "Fake News"? Ich glaube die Mehrheit der Außenstehenden macht sich manchmal viel zu wenig Gedanken über die Risiken und Hürden, die insbesondere die Finanzierung eines solchen Projekts mit sich bringt.

Aber bleiben wir gern mal bei Fakten: Das bisherige Design von Starlink 2. Generation kann mit Falcon 9 nicht gestartet werden. Deswegen ändert man jetzt offenbar das Design, damit es doch mit Falcon 9 gestartet werden kann. Das würde man nicht tun, wenn das unerwartete Fehlen der Startmöglichkeit der neuen Satelliten kein Problem für das Vorhaben wäre.

Zunaechst weiter oben. Deine Bemerkung zu den Investitionskosten. Hast Du schonmal eine Milliardeninvestition gesehen, die sich in der Realisierungsphase amortisiert? Richtig ist, dass SpaceX alleine in den USA mittelfristig mit einigen Millionen Klienten rechnet. Um das Projekt finanziell interessant zu machen, wird SpaceX irgendwo zwischen 5-10 Mio. Kunden akquirieren muessen, wenn man von etwa 2-3 Milliarden Dollar Betriebskosten pro Jahr ausgeht. Ich halte das nicht fuer unrealistisch und genaugenommen, bewegt sich SpaceX auch langsam in diese Richtung. Aktuell bedient SpaceX nicht mal 40 Laender. 2023 wird der Service in Asien, Afrika und im mittleren Osten angeboten. Von daher denke ich, dass wir schon in Kuerze die Schwelle von 1 Mio. Nutzer ueberschreiten werden.

Nochwas zu den "Wir-sind-Pleite" Tweets. Die kommen von Musk regelmaessig und regelmaessig gibts das Dementi umgehend. Das SpaceX pleite ist, wurde von Shotwell dementiert und die letzte Tesla-Pleite wurde 14 Tage vor der Verkuendung eines Rekordergebnisses von Musk postuliert. Du kannst also davon ausgehen, dass so wie Hugo schreibt, diese Tweets bestenfalls dazu dienen, Aufmerksamkeit zu generieren und die Motivation hochzuhalten.

Zu Starship und Co sage ich nichts, da das hier Offtopic ist. 


.   

Arktur

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2321 am: 22. August 2022, 13:47:27 »
Ich halte es auch nicht für unrealistisch, dass man irgendwann die notwendigen Nutzerzahlen erreicht. Stand jetzt ist das aber nicht der Fall. Und es ist doch eigentlich ganz einfach: Möchte ich eine Sat-Konstellation aufbauen und betreiben, und habe keinen Träger, der die dafür notwendigen Satelliten (physikalisch und zumindest theoretisch kostendeckend) hoch bringen kann, dann habe ich ein Existenz bedrohendes Problem. Und zwar unabhängig von aktuellen oder zukünftigen Nutzerzahlen und unabhängig von der Finanzierung.

Falcon 9 kann die Sats nicht kostendeckend hoch bringen, auch nicht die modifizierten. Die Modifikation macht man also nur, um die zeitliche Lücke, die durch das Fehlen eines geeigneten Trägers jetzt entsteht, nicht zu groß werden zu lassen. Die Folge: Man bringt weniger leistungsfähige Satelliten zu einem höheren und nicht Kosten deckenden Preis hoch. Das kann man eine Weile lang machen, wenn man davon ausgeht, dass die höheren Kosten pro Leistung die negativen Folgen der Zeitlücke mehr als aufwiegen. Aber irgendwann geht das nicht mehr. Ich weiß natürlich nicht, wann dieses "irgendwann" ist, aber es wäre jetzt schon - sehr vorsichtig formuliert - mal an der Zeit, dass da etwas hoch kommt im Starship-Programm.

*

Offline alepu

  • *****
  • 10411
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2322 am: 22. August 2022, 16:10:42 »
Natürlich ist es auch heute noch keineswegs sicher, daß Starlink ein Erfolg wird.
Und das ist auch Elon Musk klar, ganz unabhängig davon, was er irgendwann mal bei welcher Gelegenheit auch immer Positives oder Negatives gesagt haben mag.
Aber das ist ja schließlich nix Neues.
EM reitet quasi immer "auf der Rasierklinge" und ging immer "all in". Nahezu jede seiner Firmen hatte irgendwann mal das gleiche Problem und stand kurz vor dem Bankrott, und trotzdem ist er heute wohl der reichste Mensch auf Erde, Mond und Mars  ;)
Natürlich ist jede "Glückssträhne" mal zu Ende, aber hier ist es eben nicht nur "Glück", sonder messerscharfe Kalkulation. ( man kann sich allerdings auch "verkalkulieren"  8-D )
Uns bleibt das Daumendrücken und das "Beste zu Hoffen"

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2323 am: 22. August 2022, 16:25:11 »
Ich halte es auch nicht für unrealistisch, dass man irgendwann die notwendigen Nutzerzahlen erreicht. Stand jetzt ist das aber nicht der Fall. Und es ist doch eigentlich ganz einfach: Möchte ich eine Sat-Konstellation aufbauen und betreiben, und habe keinen Träger, der die dafür notwendigen Satelliten (physikalisch und zumindest theoretisch kostendeckend) hoch bringen kann, dann habe ich ein Existenz bedrohendes Problem. Und zwar unabhängig von aktuellen oder zukünftigen Nutzerzahlen und unabhängig von der Finanzierung.

Falcon 9 kann die Sats nicht kostendeckend hoch bringen, auch nicht die modifizierten. Die Modifikation macht man also nur, um die zeitliche Lücke, die durch das Fehlen eines geeigneten Trägers jetzt entsteht, nicht zu groß werden zu lassen. Die Folge: Man bringt weniger leistungsfähige Satelliten zu einem höheren und nicht Kosten deckenden Preis hoch. Das kann man eine Weile lang machen, wenn man davon ausgeht, dass die höheren Kosten pro Leistung die negativen Folgen der Zeitlücke mehr als aufwiegen. Aber irgendwann geht das nicht mehr. Ich weiß natürlich nicht, wann dieses "irgendwann" ist, aber es wäre jetzt schon - sehr vorsichtig formuliert - mal an der Zeit, dass da etwas hoch kommt im Starship-Programm.

Sorry, woher willst Du wissen, wie hoch die Launchkosten im Starlink-Projekt sein duerfen, damit der Businessplan eingehalten wird? Das duerfte so ziemlich eins der groessten Staatsgeheimnisse bei SX sein. Es geht hier um ein Projekt im Umfang von 10-15 Milliarden Dollar. Fuer gewoehnlich amortisieren sich solche Projekte nicht schneller, als in 10 Jahren. Solltest Du da mehr als wir wissen, waere es ja nicht schlecht, uns ein paar Zahlen zukommen zu lassen. Im uebrigen geht man davon aus, dass bei einem vollen Patch die Launchkosten zwischen USD250-300.000/Satellit liegen. Ich bezweifle, dass es da noch wesentlich preiswertere Moeglichkeiten gibt, Satelliten ins All zu schicken. Wie gesagt, das Projekt befindet sich in der Realisierungsphase. Und wenn es wirklich knapp werden sollte, dann muss ich mir nur den groessten Anteilseigner, Boersenkurs und Wirtschaftskennzahlen des Unternehmens anzuschauen um zu wissen, wie man Liquiditaetsengpaesse ueberbruecken koennte.

Offline Hugo

  • *****
  • 5167
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #2324 am: 22. August 2022, 20:36:56 »
Falcon 9 kann die Sats nicht kostendeckend hoch bringen

Quelle?