Da will ich doch mal auf die vier dicken Bände von B.E.Tschertok, "Raketen und Menschen" hinweisen; sie behandeln die russchische Raumfahrt von Anfang an, insbesondere ab 1946 bis zum heutigen Tag. Tschertok ist einer der wenigen russischen Wissenschaftler, die vollständigen Einblick in die sowjetisch/Russische Raumfahrt hatte. In seinen vier Bänden erzählt er sämtliche Tief- und Höhepunkte, flüssig geschrieben: Ein absolutes MUST für "sehr interessierte Leser". So beschreibt er z.B. im 4. Band der Quadrologie "Jagd um den Mond" alle wichtigen sowjetischen Aktivitäten zur Vorbereitung der Landung eines Sowjetmenschen auf dem Mond. Zunächst wird die Entwicklung und Erprobung derMondrakete N-1 sowie der notwendigen Mondraumschiffe ausführlich beschrieben.Es wird deutlich, dass es vor allem Triebwerksprobleme waren, die die Vollendung des sowjetischen Mondprogrammes verhinderten. Anstelle der geplanten 5 Jahre vergingen insgesamt mehr als 15 Jahre, um leistungsfähige Triebwerke bereitzustellen, die eine Mondlandung hätten sichern können. Die Sowjetunion betrieb das Monprogramm parallel zu ca. 20 anderen Weltraumprogrammen. Vor allem die politische Führung war sich der herausragenden Rolle des Mondprogrammes nicht bewusst.Auch nach der Ablösung des Chefkonstrukteurs Mischin durch Gluschko (Mai 1974) und die Verschrottung der N-1 hätte die Errichtung einer ständigen Mondbasis grosse politische Bedeutung gehabt. Anstatt die Mondexpedition konzentriert vorzubereiten, entwickelte man jedoch zunächst langfristige Orbitalstationen, um dann alle Kräfte auf den "Buran" als Konkurrenzunternehmen zum "Space-Shuttle" zu richten. Auch in den 80-iger Jahren fehlte es der sowjetischen Führung an politischem Weitblick, um eine ständige Mondbasis doch noch zu realisieren."Soweit ein kleiner Auszug. B.E. Tschertok wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem als Ehrenbürger der Stadt KoroljowDie vier Bände kamen im Elbe-Dnjepr-Verlag 1994 bis 2001 heraus.Hervorragend übersetzt von Dr. R. Meier in 04860 KlitzschenElbe-Dnjepr@t-online.dewww.edverlag.dehttp://www.edverlag.de/frame.htmlLeider sind die Bücher sehr teuer, vielleicht kann man sie bei Amazon im Antiquariat bestellen.