Einige Betrachtungen zum Abstiegsszenario bei Landeplatz J bzw C:
Mit den (spärlichen) Angaben zu den Bahnparametern habe ich mal ein bißchen rumgerechnet:
Landeplatz J : Abstand zur Spinachse des Kometen = ca 2 km , Rotationsperiode = 12,4 h = 44 640 sec
ergibt eine Tangentialgeschwindigkeit am Landeort von 0,28 m/s
ROSETTA Orbiter: ein 28 km x 29 km-Orbit hat eine Umlaufperiode von 13 Tagen 15 Std = 327 h
Absetzbahn mit Durchmesser 45 km (also 22,5 km vom Schwerpunkt des Kometen, wie angegeben)
hätte dann eine Umlaufperiode von 632 h und eine Orbitalgeschwindigkeit von 0,062 m/s
Schon am Unterschied der Umlaufperioden sieht man, dass dies keinesfalls oberflächensynchrone Orbits sein können.
(Für Landeplatz C ergibt sich entsprechend: Absetzbahn mit Durchmesser 25 km , hätte eine
Umlaufperiode von 261,7 h und eine Orbitalgeschwindigkeit von 0,083 m/s)
Sinkgeschwindigkeit : warum dauert der Abstieg zur Oberfläche so lange ?
Beim Abstieg im Schwerefeld des Kometen von 22,5 km Höhe auf 2 km wird potentielle Energie in kinetische umgesetzt:
dies ergibt eine Zunahme der Sinkgeschwindigkeit um 0,81 m/s.
Da der Lander mit max 1 m/s auf der Oberfläche ankommen darf, kann die anfängliche Sinkgeschwindigkeit beim Abstossen nur 0,19 m/s betragen.
(Für Landeort C entsprechend: Abstieg von 12,5 km Höhe auf 2 km ergibt Zunahme der Sinkgeschwindigkeit um 0,75 m/s;
die Sinkgeschwindigkeit beim Abstossen darf also nicht höher sein als 0,25 m/s)
Wenn der Komet nur 1/10 der Masse hätte (wie ursprünglich mal angenommen), wäre die Zunahme der Sinkgeschwindigkeit für J nur 0,25 m/s;
man hätte also bereits mit 0,75 m/s beim Abstoß anfangen und so insgesamt schneller runterkommen können !
Eine Abstiegszeit von 7 h (für J) bedeutet, dass sich der Landeplatz zum Zeitpunkt des Abstossens auf der abgewandten Seite des Kometen befindet
und sich erst im Laufe des Abstiegs unter den Lander dreht !
Ich bin gespannt auf die genaueren Angaben zur Bahngeometrie, die (hoffentlich) noch von ESA kommen....
Gruss HHg