@ralf
LOL. Willst du etwa andeuten, dass Schröder Kanzler hätte bleiben sollen? Wie kommst du darauf, dass das Parlament ihn gewählt hätte? Und sag bitte nicht, die Linke hätte ihn mitgewählt, die wollen einen Gysi oder Lafontaine keinen Hartz IV-Schröder.
Die Situation ist doch die, dass keiner der beiden etablierten Koalitionen CDU/CSU+FDP oder SPD+Grüne eine Mehrheit gefunden hat. Das muss nicht schlecht sein, gar nicht. Aber eben, nun müssen neue Mehrheiten gesucht werden.
Am einfachsten wäre es ja, wenn man eine weitere den eigenen Ideen am nahestehendste Partei in eine Koalition hinzuziehen würde. Hier gibt es zwei Lösungen: Die Ampel oder rot-rot-grün.
Die Ampel hat FDP-Chef Westerwelle etwas überraschend kategorisch ausgeschlossen und rot-rot-grün ist historisch vorbelastet und wurde von Müntefering kategorisch ausgeschlossen.
Münte ist nun aber weg ...
Gehen wir in den Bundestag: Deutschland hat links der Mitte gewählt, nicht rechts der Mitte. Eine Regierung, die diesen Wählerentscheid nicht respektiert, wird also mit hoher Wahrscheinlichkeit am Wählerwillen vorbeiregieren. Hinzu kommt, dass ein SPD-Kandidat auch für die Linkspartei wählbar wäre, während Frau Merkel natürlich "schwerer" wählbar ist, je weiter links man geht. Wenn es also hart auf hart kommt, wird ein "linker" Kandidat eine Mehrheit bekommen, ein "rechter" Kandidat indes nicht. Schröder wäre längst Kanzler, hätte er sich nicht so geziert und die Stimmen der Linkspartei kategorisch abgelehnt. Natürlich spricht das für die Integrität von Gerhard Schröder, aber Franz Müntefering hat sich von Angela Merkel über den Tisch ziehen lassen, als er ihrer Kanzlerschaft zugestimmt hat. Denn rein rechnerisch hätte Kanzler Schröder im Bundestag eine Mehrheit finden können.
Ich denke, es gibt viele in der SPD, die kein Problem hätten, ihren ehemaligen Vorsitzenden Lafontaine zum Kanzler zu küren, ebenso bei den Grünen. Lafontaine muss jetzt nur noch zuwarten, bis Münte, Schröder und Stoiber weg vom Fenster sind und sich nach der SPD auch die CDU selber zerfleischt hat, dann eine flammende Rede im Bundestag halten und sich dann im 2.Wahlkampf nach der Demontage von Angela Merkel - das hat diese integrante Person übrigens auch nicht besser verdient ! - zum Kanzler wählen lassen.
Ob das zum Wohle Deutschlands wäre, ist eine andere Frage; andererseits hat Lafontaine lange Zeit im Saarland bewiesen, dass er nicht nur ein Charismatiker ist, sondern auch regieren kann. Und Deutschland braucht jetzt einen Winner-Typen, der die Massen begeistern und wieder bewegen kann, nicht all' die Losertypen wie Merkel, Schröder, Münte und Stoiber !
Massen begeistern ... - so wie in den frühen 70igern Willy Brandt !