ArianeGroup

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Online tomtom

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Re: ArianeGroup
« Antwort #150 am: 15. Oktober 2018, 21:06:30 »
Das ZDF meint: "In den Chefetagen der europäischen Raumfahrt geht die Angst um."

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/spacex-und-co-bedrohen-europas-raumfahrt-100.html
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #151 am: 15. Oktober 2018, 21:23:53 »
Das ZDF meint: "In den Chefetagen der europäischen Raumfahrt geht die Angst um."

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/spacex-und-co-bedrohen-europas-raumfahrt-100.html

Kostensteigerungen durch Geo-Return können auf europäischer Seite durch Subventionen ausgeglichen werden.

Aber: die Zeit lässt sich durch mehr Geld nicht in dem Maße beschleunigen wie durch eine effiziente Struktur. Selbst mit sehr viel mehr Geld könnten wir zeitlich nur schwer aufholen.

Fazit: die Angst ist berechtigt.

Re: ArianeGroup
« Antwort #152 am: 15. Oktober 2018, 22:21:31 »
Tobi, es ist ja schön, dass du so begeistert von Enders bist. Aber eventuell solltest du dich auch mal wirklich mit seinen Aussagen beschäftigen.
Bei seiner so wunderbaren IAC Keynote meinte er zwar, dass sowohl von institutioneller Seite als auch bei Airbus Fehler gemacht wurden, aber als er dann im Einzelnen auf die Fehler einging, war das einseitig auf die Länder bezogen. Auch, was sich auf Industrieseite ändern muss, wurde nicht wirklich erklärt.
Die Länder sollen also auf ihren Geo-Return verzichten. Ja natürlich ist er ineffizient. Aber wie will man denn ein Land dazu überzeugen, hunderte Millionen zu investieren, dass nichts davon haben wird.
Die Lösung dazu wurde übrigens von Jan Wörner während eines anderen Panels geliefert, als ein AiraneGroup Vertreter das gleiche wie Enders gemeint hatte: Der Geo Return wird nur verlangt, weil sich AiraneGroup die Entwicklung finanzieren lassen will. Wenn sie das selbst zahlen, dann dürfen sie auch gerne in Brasilien produzieren. Überraschenderweise gab es darauf hin keine Antwort.

Auch die von dir schonmal genannte Idee, z.B. an ein 3-Länder-Eck zu gehen für die Produktion (z.B: Deutschland, Frankreich, Schweiz mit direkten Zugang zum Rhein) muss von Industrieseite kommen.

Enders sagt, die Wiederverwendung ist die Zukunft. Und trotzdem warten sie, bis die ESA für irgendein Projekt die Mittel bewilligt bekommen hat, anstatt proaktiv zu werden. Auch dazu hat Wörner was gesagt: Es ist ihm egal ob Airbus die Raketen wiederverwendet, er will, dass sie günstiger werden. Das zu lösen, ist Aufgabe der Industrie, deshalb hat man ja die Design-Hoheit der Industrie übergeben.

Seit mindestens 2 Jahren versucht Airanegroup massiv und konzentriert einen Schuldigen zu finden. Bis vor kurzem hat jeder, der irgendwo ein Interview gegeben hat, betont, wie unfair der Nicht-Zugang zum US Govt Markt ist und buy-european gefordert. Seit paar Wochen ist es der Geo Return und der Euro/Dollar Wechselkurs. Jetzt ist auf einmal zusätzlich Wiederverwendung das neue Steckenpferd, dass die Regierungen verschlafen haben. Aber trotzdem investiert Airbus nicht einen Cent.
Sie könnten auch jetzt schon anfangen, die black Upper Stage zu entwickeln. Dann könnte man die so 2021-2022 flugbereit haben. Stattdessen wartet man aber, bis man das ESA Geld hat und ist dann im 2025-2030 Zeitrahmen. Prometheus wird man auch nicht über TRL 6 hinausbringen, wenn es keine Finanzierung der nötigen Infrastruktur geben wird (man hat ja auch erst 75 Mio € dazugeschossen). Callisto/Themis sind CNES, JAXA und DLR, nicht Airbus oder ArianeGroup. Ein regelbares Triebwerk für lagerfähige Treibstoffe musste übers FLPP finanziert werden. Jetzt hat man den Demonstrator fertig, aber wenn ESA nicht für "GAMMa" bezahlt, wirds wohl in der Ecke Rost ansetzen und nie über TRL 6 hinauskommen. Die Liste ließe sich ewig weiterführen.

TLDR: Enders mag eventuell die richtigen Buzzwords gesagt haben, aber das ändert nichts an der Arbeitsweise von Airbus. Und seine Rede hat auch gezeigt, dass er weder Ahnung von dem Raumfahrt-Segment seiner Firma hat, noch dass es ihn wirklich interessiert. Jetzt, wo er kurz vorm Abgang steht und man ihn nicht mehr an seinen Worten messen kann, kommt er aus der Versenkung gekrochen und erzählt allen, was sie für Idioten sind. Zum Held macht ihn das noch lange nicht.

Aber die Lösung für all die Probleme, ist natürlich in Prag eine EU Raumfahrtagentur aus dem Boden zu stampfen.
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Offline Schillrich

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Re: ArianeGroup
« Antwort #153 am: 16. Oktober 2018, 07:07:40 »
stille Wasser sind tief ... danke, sehr gut zusammengefasst, kommentiert und interpretiert. Enders ist hier mitnichten "der Held", denn er agiert ja nicht (pro)aktiv, sondern hat nur Abschiedsworte gesprochen ... na das ist doch bequem und einfach ... und selbst unternehmerisch handeln war offenbar nicht drin.
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Offline proton01

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Re: ArianeGroup
« Antwort #154 am: 16. Oktober 2018, 07:19:05 »
Enders ist Chef einer der beiden Mutterfirmen der ArianeGroup. Seine Meinung muss nicht die der ArianeGroup selbst sein.
Von der anderen Mutterfirma Safran sind mir keine Äußerungen bekannt.

tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #155 am: 16. Oktober 2018, 09:21:31 »
Das Enders nicht der Held ist, ist mir auch klar, denn seine Ideen wie ADELINE sind im stillen Wasser verschwunden. Aber immerhin hat er mal was gutes gesagt.

Die Probleme sitzen in der europäischen Raumfahrt an vielen Stellen und die EU-Agentur kann einige davon lösen, die Industrieprobleme, da müssen wir auf Enders Nachfolger hoffen. Von Safran kommt ja null komma nix. OHB redet jetzt mit BO und Avio - dazu sag ich mal nix.

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Offline Sensei

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Re: ArianeGroup
« Antwort #156 am: 16. Oktober 2018, 10:11:12 »
TLDR: Enders mag eventuell die richtigen Buzzwords gesagt haben, aber das ändert nichts an der Arbeitsweise von Airbus. Und seine Rede hat auch gezeigt, dass er weder Ahnung von dem Raumfahrt-Segment seiner Firma hat, noch dass es ihn wirklich interessiert. Jetzt, wo er kurz vorm Abgang steht und man ihn nicht mehr an seinen Worten messen kann, kommt er aus der Versenkung gekrochen und erzählt allen, was sie für Idioten sind. Zum Held macht ihn das noch lange nicht.

Aber die Lösung für all die Probleme, ist natürlich in Prag eine EU Raumfahrtagentur aus dem Boden zu stampfen.

Nein, zum Helden macht ihn das nicht.
Aber nur, dass er jetzt erst damit kommt, heißt noch lange nicht dass er damit falsch liegt. Gerade in solch großen Firmen oder in der Politik kann man sich häufig erst dann frei und ehrlich äußern, wenn man kurz vor dem Austritt steht.  So lange man im System steckt muss man nach den Regeln des Systems spielen.

klar, wenn man nur kurz- und mittelfristig die Fleischtöpfe angraben will, dann macht die bisherige Vorgehensweise Sinn und dann ist der drang Zukunftsweisende Ideen umzusetzen eher gering. Dann spielt man, wie Ariane, auf die sichere Nummer und frickelt vor sich hin. Denn: die Politik zahlt schon.

Ich glaub auch nicht dass Tobi meinte dass Hr. Enders jetzt das Ruder rumreißen und 'sein' Unternehmen groß umbauen wird.
Aber man kann doch erst einmal wertschätzen dass jemand ausspricht, dass der Kaiser vlt nackig ist...

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Online tomtom

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Re: ArianeGroup
« Antwort #157 am: 16. Oktober 2018, 10:59:51 »
Enders hatte doch schon immer ein kritisches Verhältnis zur staatlichen Industriepolitik. Entscheidend ist doch nicht die IAC-Rede, die vielleicht irgend ein Ghostwriter geschrieben hat, sondern der Brandbrief den er im Frühjahr an Merkel und Marcon geschickt hat. Interessanterweise nach der ILA, obwohl dort die beste Gelegenheit für eine neue Strategie gewesen war (abgesehen vll. vom deutschen Politikvakuum).

Zentrales Element der Diskussion ist der Einsatz (Stichwort Abnahmegarantie), wobei ich verstehen kann, dass man nach der Entwicklung nicht auch noch die Vermarktung kommerziell garantieren will. Aber die Kritik geht in Richtung Entscheidungsstrukturen. Wer kann es lösen? Sicher nicht Airbus, sicher nicht eine EU-Agentur, bei der ESA ist nichts erkennbar, es bleibt nur die Politik.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #158 am: 16. Oktober 2018, 11:05:50 »
Zentrales Element der Diskussion ist der Einsatz (Stichwort Abnahmegarantie), wobei ich verstehen kann, dass man nach der Entwicklung nicht auch noch die Vermarktung kommerziell garantieren will. Aber die Kritik geht in Richtung Entscheidungsstrukturen. Wer kann es lösen? Sicher nicht Airbus, sicher nicht eine EU-Agentur, bei der ESA ist nichts erkennbar, es bleibt nur die Politik.

Na die EU (Kommission und Parlament) muss es lösen. Die EU muss doch jetzt auch schon die Abnahmegarantie machen, obwohl man bei der Entwicklung nichts zu sagen hatte. Auf die nationalen Regierungen kann man sich nicht verlassen, die haben es schon die letzten 10 Jahre nicht hingekriegt und neue Ideen kommen aus Paris und Berlin auch keine.

Wenn die nationalen Regierungen jetzt die Bildung der EU Raumfahrtagentur im EU Rat blockieren, dann gibts wieder 10 Jahre Stillstand.

Die EU-Raumfahrtagentur ist derzeit die einzige Hoffnung.

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Offline Schillrich

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Re: ArianeGroup
« Antwort #159 am: 16. Oktober 2018, 11:14:43 »
Vielleicht wäre ja die Lösung in der Governance:
  • EU/Agenturen geben eine begrenzte Abnahmegarantie und sind so ein "anchor customer" für den/die Träger
  • Industrie kann selbst/eigenständig ein Produkt entwickeln, das sie dann auch global vermarkten. Über den sicheren "anchor customer" können sie Investorengeld einwerben, dass ihnen die eigene Entwicklung ermöglicht.
Die Agenturen würden nicht ein Produkt fördern/subventionieren und sich auch nicht in die Technik reinhängen, sonderne "eine europäische Fähigkeit". Die Industrie bekommt Spielraum effizient zu arbeiten. Das wäre halt genau anders herum wie jetzt. Die Industrie zahlt und verantwortet die Entwicklung des eigenen Produkts.
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Offline proton01

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Re: ArianeGroup
« Antwort #160 am: 16. Oktober 2018, 11:29:08 »
Vielleicht wäre ja die Lösung in der Governance:
  • EU/Agenturen geben eine begrenzte Abnahmegarantie und sind so ein "anchor customer" für den/die Träger
  • Industrie kann selbst/eigenständig ein Produkt entwickeln, das sie dann auch global vermarkten. Über den sicheren "anchor customer" können sie Investorengeld einwerben, dass ihnen die eigene Entwicklung ermöglicht.
Die Agenturen würden nicht ein Produkt fördern/subventionieren und sich auch nicht in die Technik reinhängen, sonderne "eine europäische Fähigkeit". Die Industrie bekommt Spielraum effizient zu arbeiten. Das wäre halt genau anders herum wie jetzt. Die Industrie zahlt und verantwortet die Entwicklung des eigenen Produkts.

Diese Abnahmegarantie setzt sich aus mehreren institutionellen Kunden zusammen. Das kann ESA sein, aber auch EU, Eumetsat, u.a. Dazu braucht es nicht unbedingt eine EU-Raumfahrtagentur. Aber es würde wohl helfen wenn die EU selbst ein kontinuierliches Programm hätte zur Nutzung des Weltraums, für welches regelmäßig Satelliten zu starten sind. Die Entwicklung der Träger kann dann ja immer noch der ESA überlassen bleiben. Es gibt auch ESA-Mitgliedsländer die nicht in der EU sind (demnächst auch GB)

Die Entscheidung für A6 wurde von den Ministern getroffen mit der Randbedingung daß die 5 institutionellen Missionen pro Jahr eine Grundauslastung bieten, damit die A6 zu insgesamt marktfähigen Preisen angeboten werdnen kann. Der Haken ist daß die ESA die institutionellen Missionen auch zu Marktpreisen will und Arianespace nicht das doppelte verlangen kann so wie es SpaceX tut. Die Begründung mehr Aufwand stimmt bei SpaceX schon, das führt aber wohl nicht zu solchen Kostensteigerungen. Und Wiederverwendung setzt vorraus daß es eine genügend große Anzahl von Starts im Jahr gibt. Da ist Ariane mit 11 pro Jahr grenzwertig, aber Space X mit dem deutlich größeren USA-Markt viel besser dran. Das hat ja Hans Koenigsmann in Bremen auch bestätigt, es ist alles eine Frage der Anzahl.

Ich habe bisher nicht gehört daß ArianeGroup jemals versucht hätte weitere Investoren zu bekommen.

tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #161 am: 17. Oktober 2018, 09:29:28 »
Eigentlich mag ich ja keine Artikel zitieren, die hinter Paywall stehen und Titel sind meist irreführend, aber hier werde ich schwach:

ArianeGroup-Chef Alain Charmenau meint in einem Interview, die Ariane 6 wäre in der Lage, bemannt zu fliegen und enthüllt Weiterentwicklungspläne 2025-30.

http://www.lefigaro.fr/societes/2018/10/15/20005-20181015ARTFIG00234-ariane-6-sera-capable-de-realiser-des-vols-habites.php

Nochmal zu dem bemannt: ich finde es belustigend, wie kürzlich Israel und jetzt Charmeau über bemannte Flüge reden, wo das doch 2014 bei dem Beschluss der Entwicklung keine Rolle gespielt hat... damals hat man geschwiegen und es steht daher sehr wahrscheinlich auch nicht in den Anforderungen. Die Struktur von Ariane 6 z.B. wurde ja neu entwickelt, ist der Sicherheitsfaktor ausreichend oder muss man alles neu konstruieren?

Abgesehen davon gibts kein bemanntes Rausmschiff und das ATV wurde ja von Frankreich/CNES gekillt. Wer war da nochmal der CNES Chef? Richtig, Yannick d'Escatha, der der Wirtschaftszeitung La Tribune dieses an Arroganz nicht zu überbietendes Interview gegeben hat:
https://www.latribune.fr/entreprises-finance/industrie/aeronautique-defense/l-echec-d-ariane-5-eca-en-2002-a-fait-exploser-le-cnes-en-meme-temps-que-le-lanceur-793592.html

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Online tomtom

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Re: ArianeGroup
« Antwort #162 am: 17. Oktober 2018, 09:45:46 »
Der Hintergrund ist wohl der, dass das Sojus-Problem Anlaß gibt, eine europäische Lösungsidee ins Feld zu führen. Charmeau sieht Europa überholt durch USA und Indien. Die Ariane 6 ist nicht bemannt ausgelegt, kann aber weiterentwickelt werden.

Das ist natürlich grundsätzlich immer so, aber Wörner hat das ja schon abgelehnt.
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tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #163 am: 17. Oktober 2018, 10:08:02 »
Die einzige Lösung die Europa bei bemannter Raumfahrt beisteuern kann, ist die Einstellung der Aktivitäten. Da ist CNES sicher sofort vorne dabei.

Die Welt lacht doch über Europa, selbst Japan hat mehr zu bieten.

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Offline Therodon

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Re: ArianeGroup
« Antwort #164 am: 17. Oktober 2018, 10:24:34 »
Die einzige Lösung die Europa bei bemannter Raumfahrt beisteuern kann, ist die Einstellung der Aktivitäten. Da ist CNES sicher sofort vorne dabei.

Die Welt lacht doch über Europa, selbst Japan hat mehr zu bieten.

Die Diskussion passt eigentlich mehr zur Raumfahrt Politik in EU.
Aber das Grundproblem ist doch die dahinter steckende Idee, Europa müsste unbedingt alles zusammen machen, um eine Einheit zu bilden und im Vergleich zu US, China und co zu sein.

Man wird nie diese Einigkeit in Entscheidungen haben um dann auf solche "Rückläufer" Effekte wie Geo-Return bei den Finanzierungen verzichten zu können. Keine möchte der "dumme" sein der zahlt, während andere sich dann einfach mit ranhängen können.

Wahrscheinlich wäre es zielführender gewesen, eine europäische Raumfahrtagentur grundlegend zu finanzieren, die Projekte aber bilateral zu gestalten.

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Online tomtom

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Re: ArianeGroup
« Antwort #165 am: 12. November 2018, 20:23:26 »
ArianeGroup will bis 2022 rund 2300 Stellen streichen. Grund ist das Auslaufen der Entwicklung an der Ariane 6.

http://www.dtoday.de/startseite/wirtschaft_artikel,-Raketenbauer-Arianegroup-streicht-bis-2022-rund-2300-Stellen-_arid,634848.html
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #166 am: 13. November 2018, 13:53:11 »
ArianeGroup will bis 2022 rund 2300 Stellen streichen. Grund ist das Auslaufen der Entwicklung an der Ariane 6.

http://www.dtoday.de/startseite/wirtschaft_artikel,-Raketenbauer-Arianegroup-streicht-bis-2022-rund-2300-Stellen-_arid,634848.html

Laut https://twitter.com/pbdes/status/1062074181054091264 werden ca. 25% der Stellen wegfallen.

Damit werden die Fixkosten um 25% gesenkt, was heißt an Ariane würden dann immer noch ca. 6700 Leute arbeiten. Soviele Leute arbeiten auch ungefähr bei SpaceX, nur SpaceX baut noch ein bemanntes Raumfahrzeug.

tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #167 am: 13. November 2018, 14:04:37 »
In Frankreich geht es jetzt rund:
https://www.lesechos.fr/industrie-services/air-defense/0600129832954-arianegroup-voudrait-supprimer-2300-postes-sur-5-ans-2221026.php

Die CFE-CGC (französische Gewerkschaft für Führungskräfte laut google) sagt es ganz deutlich:
Zitat
La filière spatiale (agences, industriels, politiques) est plus divisée que jamais et est desservie par un processus décisionnel européen digne de l'Union soviétique. L'efficacité opérationnelle d'Arianegroup est loin d'être satisfaisante : notre complexité organisationnelle et nos façons de faire sont un frein ».
Google Übersetzung:
Zitat
Der Weltraumsektor (Agenturen, Industrielle, Politiker) ist stärker gespalten als je zuvor und wird von einem europäischen Entscheidungsprozess bedient, der der Sowjetunion würdig ist. Die operative Effizienz von Arianegroup ist bei weitem nicht zufriedenstellend: Unsere organisatorische Komplexität und unsere Vorgehensweise sind sehr belastend. "

Die nationalen Regierungen - vertreten durch ihre Vertreter Le Gall (CNES+ESA-Rat Chairman) und Wörner (ESA-DG) - machen weiter wie bisher und sehen nicht ein, dass sie selbst das Problem sind.

Wir brauchen die EU im Launcherbereich - jetzt!

Offline proton01

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Re: ArianeGroup
« Antwort #168 am: 13. November 2018, 18:46:14 »
In Frankreich geht es jetzt rund:
https://www.lesechos.fr/industrie-services/air-defense/0600129832954-arianegroup-voudrait-supprimer-2300-postes-sur-5-ans-2221026.php

Die CFE-CGC (französische Gewerkschaft für Führungskräfte laut google) sagt es ganz deutlich:
Zitat
La filière spatiale (agences, industriels, politiques) est plus divisée que jamais et est desservie par un processus décisionnel européen digne de l'Union soviétique. L'efficacité opérationnelle d'Arianegroup est loin d'être satisfaisante : notre complexité organisationnelle et nos façons de faire sont un frein ».
Google Übersetzung:
Zitat
Der Weltraumsektor (Agenturen, Industrielle, Politiker) ist stärker gespalten als je zuvor und wird von einem europäischen Entscheidungsprozess bedient, der der Sowjetunion würdig ist. Die operative Effizienz von Arianegroup ist bei weitem nicht zufriedenstellend: Unsere organisatorische Komplexität und unsere Vorgehensweise sind sehr belastend. "
Das mag die Meinung der französischen Gewerkschaft sein, aber die haben ja nichts zu entscheiden, sie nehmen an den von ihnen beklagten Prozessen nicht Teil. Daher ist es eigentlich nicht wesentlich.

Die nationalen Regierungen - vertreten durch ihre Vertreter Le Gall (CNES+ESA-Rat Chairman) und Wörner (ESA-DG) - machen weiter wie bisher und sehen nicht ein, dass sie selbst das Problem sind.

Wir brauchen die EU im Launcherbereich - jetzt!
Während Herr LeGall die französische Raumfahrtagentur CNES vertritt, vertritt Herr Wörner nicht die deutsche. Das macht die Vorstandsvorsitzende des DLR Frau Ehrenfreund.  Herr Wörner ist Chef der europäischen ESA und hat in dieser Funktion keine nationalen Befugnisse.
Die Behauptung das besagte Herren oder genannte nationale Raumfahrtagenturen ein Problem sind sollte erläutert werden, sonst wirkt es nicht fundiert. Insbesondere was besser wird wenn die EU das Sagen hat anstelle der ESA. Durch eine Abschaffung des geographical returns wird der internationale Markt auch nicht gesunden.


ArianeGroup will bis 2022 rund 2300 Stellen streichen. Grund ist das Auslaufen der Entwicklung an der Ariane 6.
http://www.dtoday.de/startseite/wirtschaft_artikel,-Raketenbauer-Arianegroup-streicht-bis-2022-rund-2300-Stellen-_arid,634848.html

Laut https://twitter.com/pbdes/status/1062074181054091264 werden ca. 25% der Stellen wegfallen.
Damit werden die Fixkosten um 25% gesenkt, was heißt an Ariane würden dann immer noch ca. 6700 Leute arbeiten. Soviele Leute arbeiten auch ungefähr bei SpaceX, nur SpaceX baut noch ein bemanntes Raumfahrzeug.

ArianeGroup baut auch noch die M51 (franz. Militärrakete)

tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #169 am: 14. November 2018, 10:04:18 »
Hier der Brief der französischen Gewerkschaft im Original:
https://www.cfecgc-arianegroup.org/newsletter/newsletter.php?id=286

tobi

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Re: ArianeGroup
« Antwort #170 am: 15. November 2018, 11:41:48 »
In Bremen ist es jetzt auch beim Betriebsrat angekommen:
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-arianegroup-plant-europaweit-abbau-von-2300-stellen-_arid,1784075.html

Zitat
„Aufgrund dramatischer Marktveränderungen, mangelnder institutioneller Aufträge und international verzerrtem Wettbewerb ist der Konkurrenz- und Kostendruck auf die Ariane-Group und die europäische Trägerraketenindustrie erheblich gestiegen“, sagte Judith Bohl, Betriebsratsvorsitzende der Ariane-Group in Bremen. Das sei eine vollkommen neue Lage, und hier sei jetzt auch die Politik gefragt.

Zitat
Die Ariane-Group hatte in der Vergangenheit mehrfach auf Wettbewerbsverzerrungen aufmerksam gemacht: So bekämen Raketenanbieter wie SpaceX hochdotierte Aufträge von der US-Regierung und könnten dadurch die Preise auf dem kommerziellen internationalen Markt drücken.
Es 1000 mal zu wiederholen, macht es auch nicht wahrer. Wenn die 100 Millionen pro Jahr, die SpaceX durch die teureren Regierungsstarts zusätzlich einnimmt, der Unterschied wären, hätte die ULA Arianespace die letzten 10 Jahre vom Markt fegen müssen, ist aber nicht passiert.

Es liegt an den besseren Strukturen und dem besseren Raketenkonzept von SpaceX, aber das will man in Europa natürlich nicht hören, weil die Veränderungen zu schmerzhaft wären. Und so läuft man sturr dem Untergang entgegen.

Re: ArianeGroup
« Antwort #171 am: 15. November 2018, 12:41:35 »
Naja irgendwie muss man ja deb Stellenabbau der Belegschaft und Öfentlichkeit erklären. Und da gibts nix besseres, als den schwarzen Peter anderen in die Schuhe zu schieben. Allen voran der bösen, bösen Firma SpaceX  ::)

Offline FlyRider

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Re: ArianeGroup
« Antwort #172 am: 15. November 2018, 21:23:14 »
Die Meinung der "Welt" zu dem Thema:

https://www.welt.de/wirtschaft/article183928692/Ariane-Group-Europaeer-schrumpfen-ihren-Raketenkonzern.html

Interessanterweise lautet die Überschrift des Artikels: "Europas Raketenkonzern kapituliert vor Amerika und Asien"

Re: ArianeGroup
« Antwort #173 am: 17. November 2018, 07:05:23 »
Ich hoffe nur, die Zahlen in dem Weltartikel stimmen nicht. Wenn die Ariane 6 Entwicklung mit 90 Prozent subventioniert ist, waere das ein Fiasko epischen Ausmaßes. Wie man dann noch 30 garantierte Starts verlangen kann, ist mir ein Rätsel. Die Drohung mit den Entlassungen ist dann das Sahnehaeubchen. Sollen sie ruhig. Ich vermute, 99,99 Prozent der Raketentechniker hat 5s nach der Kuendigung einen neuen unterschriebenen Vertrag beim Arbeitgeber ihrer Wahl. Ich bin erschüttert.

Offline R2-D2

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Re: ArianeGroup
« Antwort #174 am: 17. November 2018, 18:02:59 »
Ich hoffe nur, die Zahlen in dem Weltartikel stimmen nicht. Wenn die Ariane 6 Entwicklung mit 90 Prozent subventioniert ist, waere das ein Fiasko epischen Ausmaßes.
Wieso sollen die Zahlen nicht stimmen? Die Diskussion hatten wir schon vor langer Zeit im Ariane 6 - Faden.

Die Drohung mit den Entlassungen ist dann das Sahnehaeubchen. Sollen sie ruhig.
Und bisher hat es Airbus ja noch immer geschafft, mehr Geld für "verzögerte" (militärische) Projekte zu bekommen (Eurofighter, A400M, Tiger) - warum soll das nicht auch bei der Ariane 6 wieder klappen?

Ich vermute, 99,99 Prozent der Raketentechniker hat 5s nach der Kuendigung einen neuen unterschriebenen Vertrag beim Arbeitgeber ihrer Wahl. Ich bin erschüttert.
Natürlich würden ein Teil der entlassenen Ingenieure recht schnell wieder neue Jobs bekommen - aber alle bezweifle ich, und in der Raumfahrt sicher nicht.