Irgendwie kriege ich das nicht in meinen Schädel rein.
Diese Mondfrage ist eigentlich ein Abfallprodukt aus der Frage, kann eine Mondfähre beim Rückstart vom Mond das Mutterschiff noch "einholen", wenn der Start (aus welchen Gründen auch immer) etwas zu spät erfolgte. Das heißt, die Fähre fliegt zwar im gleichen Orbit, aber zu weit hinten für ein Rendez-Vous.
Wie würde die Fähre nun versuchen, das Mutterschiff doch noch zu erreichen. Würde es beschleunigen, dann würde es doch in eine höhere Umlaufbahn geraten und würde noch weiter zurückfallen, da es ja eine längere Bahnstrecke fliegen muss. Oder nicht?
Wie würde man so was in der Praxis machen?
Luftballon
Das ist im Prinzip auch das Problem, das man hat, wenn man zu den inneren Planeten Venus und Mars will. Zuerst muß man eine hohe Geschwindigkeit erreichen, um den Erdorbit zu verlassen, allerdings entfernt man sich dann von der Sonne. Daher verlangsamt man durch Swingbys, um in das innere des Sonnensystems zu gelangen.
Für das Erde - Mond Problem ist ein Vergleich mit Pluto - Charon evtl hilfreich.
Pluto (1,25*10²²kg) hat etwa die 8fache Masse von Charon (1,52*10^21kg) und deren gemeinsames Massezentrum liegt außerhalb beider Körper.
http://de.wikipedia.org/wiki/PlutoDort der Abschnitt Mond und auch der link zu Charon.
Bei einem Abstand von rund 20000km umrunden sich beide Körper in gut 6 Tagen.
Der Abstand Erde -Mond ist zwar rund 20* größer, aber da die Masse von Pluto nur 1/478 alleine von der Erde beträgt, würden 2 Körper von insgesamt 2 Erdmassen bei Beibehaltung des Orbitalabstandes wohl grob geschätzt in 2 Tagen umeinander wirbeln.
Nach dem Theia-Event war der Mond nur 26000km von der Erde enternt, die sich in 6 Stunden um sich selbst drehte. Die Erde gab ihren Rotationsimpuls an den Mond ab, der sich in den ca 4 Mrd Jahren auf die jetzigen 384000km entfernte.
Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass ein solches Doppelplaneten-System dauerhaft bestehen kann, wenn beide Körper in etwa gleiche Massen haben.
Ein Nachtrag zu den Tiden:
Die sehr hohen Wellenberge würden in den beiden Regionen dauerhaft (zum Mond und vom Mond weg) verharren und bei Voll- bzw. Neumond durch die Sonnenwirkung etwas verstärkt und verschoben werden.
Das ist übrigens ein Grund, warum Leben auf extrasolaren Planeten in habitablen Zonen um rote Zwergsterne (M-Typ) wegen der gebundenen Rotation des Planeten unwahrscheinlich ist.