Simon Marius

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Simon Marius
« am: 12. Februar 2014, 09:03:41 »
Ich mache mal anlässlich des kürzlichen Artikels "Jupitermonde entdeckt - Veröffentlichung vor 400 Jahren" (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/09022014124911.shtml) ein neues Thema "Simon Marius" auf.

Sein Hauptwerk "Mundus Iovialis" (Die Welt des Jupiter) wurde ja, wie das seinerzeit so üblich war, auf Latein verfasst. Am Simon-Marius-Gymnasium in Gunzenhausen gab es aber im Jahr 1988 ein Projekt, im Rahmen von Facharbeiten eines lateinischen Oberstufenkurses das ganze Buch ins Deutsche zu übersetzen. Die zweisprachige Ausgabe wurde vom Schrenk-Verlag Gunzenhausen in einer Auflage von 1000 Stück als Buch publiziert. Dieses ist mittlerweile vergriffen, eine PDF-Version steht jedoch auf den Webseiten des Gymnasiums mit Verlagsgenehmigung kostenlos zum Download bereit: http://www.simon-marius-gymnasium.de/s-marius/latein-simon-marius/414-zum-marius-jahr-2014-die-welt-des-jupiter (dann nach unten scrollen und auf "Mundus Iovialis - Die Welt des Jupiter - zweisprachige Ausgabe" klicken). Es lohnt sich, da mal reinzuschauen!

McFire

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Re: Simon Marius
« Antwort #1 am: 12. Februar 2014, 12:38:54 »
Ist schon erstaunlich, was die Altvorderen mit den beschränkten Mitteln herausfanden. Denn das Prinzip des "belgischen" Fernrohrs hat ja seine Grenzen. Bis zum Umkehrfernrohr dauerte es noch eine Weile.

Re: Simon Marius
« Antwort #2 am: 12. Februar 2014, 12:50:49 »
Ist schon erstaunlich, was die Altvorderen mit den beschränkten Mitteln herausfanden. Denn das Prinzip des "belgischen" Fernrohrs hat ja seine Grenzen. Bis zum Umkehrfernrohr dauerte es noch eine Weile.

Noch erstaunlicher wird es, wenn man bedenkt, dass Galileo und Marius mindestens 105 Jahre zu "spät" kamen, denn die Endeckung der Jupitermonde ist auf einem Bild aus dem Jahre 1509 dokumentiert. Siehe u.a. hier.
Life is but a dream...

McFire

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Re: Simon Marius
« Antwort #3 am: 12. Februar 2014, 13:25:18 »
Naja, da steckt aber doch eine Menge Interpretation drin....
Aber wenn ich das richtig gelesen habe, ist das Fernrohr ein "astronomisches" also ein Umkehrfernrohr. Logisch wäre es ja, denn konvexe Linsen waren eher in Bedarf und auch eher herstellbar. Wenn man da mal mit zweien etwas herumprobiert hat....dann wiederum könnte es sein, daß man es auch mal ins All gehalten hat. Und damals hatte man mehr Zeit und weniger Ablenkung.  ;)
Eine konkave Linse erfordert doch etwas mehr Aufwand (zu der damaligen Zeit).

Re: Simon Marius
« Antwort #4 am: 12. Februar 2014, 13:58:00 »
Finde ich schon interessant und überlegenswert. Leider steht in der wikipedia z.B. noch nicht einmal, das auch Aristarch dargestellt sein könnte. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_drei_Philosophen

Re: Simon Marius
« Antwort #5 am: 12. Februar 2014, 14:12:12 »
Finde ich schon interessant und überlegenswert. Leider steht in der wikipedia z.B. noch nicht einmal, das auch Aristarch dargestellt sein könnte. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_drei_Philosophen

Wieder ein Beispiel dafür, wie eingeschränkt das deutsche Wiki als Datenquelle zu benutzen ist. Im englischen Wiki gibt es diese Interpretation: hier.
Life is but a dream...

Re: Simon Marius
« Antwort #6 am: 13. Februar 2014, 02:56:00 »
Ist schon erstaunlich, was die Altvorderen mit den beschränkten Mitteln herausfanden.

Man sieht aber auch schön die Grenzen. Simon Marius hat bei der Abschätzung der Größe von Jupiter und den Umlaufbahnen der Monde voll daneben gehauen. So heißt es auf S. 57 der zweisprachigen Ausgabe von Mundus Iovialis, "daß der Jupiter in seinem Durchmesser gleichsam 35/60 des Durchmessers der Erde mißt" (siehe auch Nachwort, S. 164). Von den wirklichen Größenverhältnissen im Sonnensystem hatten die damaligen Forscher noch keine Ahnung.

Simon Marius

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Re: Simon Marius
« Antwort #7 am: 25. Februar 2014, 12:21:53 »
Schön, dass hier das Thema Simon Marius aufgemacht wurde. Neben dem allmächtigen Galilei gab es doch noch eine Handvoll Astronomen, die mal kurz vor, mal kurz nach Galilei Mondberge, Jupitermonde, Venusphasen etc. beobachteten.
Die Behauptung einer Endeckung der Jupitermonde schon 105 Jahre früher, ist natürlich Blödsinn. Im Marius-Portal, das vor einer Woche freigeschaltet wurde, findet sich hierzu eine fachkundige Bewertung: http://www.simon-marius.net/index.php?lang=de&menu=4#Luehning_2011. Es wäre von dem Autoren wie dem Verlag klug gewesen, einen Astronomiehistoriker über das Manuskript lesen zu lassen.

tonthomas

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Re: Simon Marius
« Antwort #8 am: 18. April 2014, 19:08:31 »
"Kleinplanet (7984) 1980 SM heißt jetzt (7984) Marius

Der von der tschechischen Astronomin Zdeňka Vávrová entdeckte Kleinplanet (7984) 1980 SM wurde jetzt zu Ehren des fränkischen Astronomen Simon Marius vom für die Benennung von Kleinplaneten, Kometen und natürlichen Satelliten zuständigen Komitee der Internationalen Astronomischen Union (IAU) offiziell mit der Bezeichnung (7984) Marius versehen."

Weiter im Portal: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/18042014183959.shtml

Gruß   Pirx

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Re: Simon Marius
« Antwort #9 am: 07. Oktober 2016, 12:11:12 »
"Sammelband „Simon Marius und seine Forschung“

Simon Marius entdeckte vier große Jupitermonde von Ansbach aus etwa zeitgleich wie sein international bekannterer Fachkollege Galileo Galilei. Zur Arbeit des markgräflichen Hofastronomen liegt jetzt ein Sammelband vor, der am 13. Oktober 2016 in Nürnberg öffentlich präsentiert wird."

Weiter im kurzen Artikel von Thomas Weyrauch:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/07102016113345.shtml

Viele Grüße
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McPhönix

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Re: Simon Marius
« Antwort #10 am: 07. Oktober 2016, 13:46:11 »
Die Geschichte ist aber auch voll von gottesfürchtigen Aussagen. Könnte es nicht auch so gewesen sein:
"Ein Planet, so weit entfernt und doch so strahlend. Wenn unser HErr der Erde einen Mond gab, so wird er diesem Juwel des Himmels im Mindesten 4 zugestanden haben, zu preisen SEine Herrlichkeit aus Himmelsferne her zu uns!"
Den Rest besorgte Giorgiones Autorität und jemand, der es als Fakt irgendwo reinschrieb...

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Re: Simon Marius
« Antwort #11 am: 30. Dezember 2019, 17:07:46 »
Das hat tatsächlich etwas länger gedauert, jetzt gibt es den aktuellen Stand zur Marius-Forschung auch in englischer Sprache:

"Simon-Marius-Jubiläum 2014 endlich am Ziel

Nach letztlich neunjähriger Arbeit ist der englischsprachige Marius-Band herausgekommen, der das Simon-Marius-Jubiläum 2014 abschließt. Damit dauerte die Nachbereitung des Marius-Jubiläums mit fünf Jahren etwas länger als die Vorbereitung. Eine Pressemitteilung der SiMaG e.V.."

Weiter in der Pressemeldung der Simon Marius Gesellschaft:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/06112019195908.shtml

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Re: Simon Marius
« Antwort #12 am: 07. September 2020, 19:16:19 »
"Video-Menü auf Marius-Portal gestartet

Kurzfilm als Anlass für Eröffnung eines neuen Menüs „Video – Filme und Podcasts“ auf dem Marius-Portal. Eine Pressemitteilung der Simon Marius Gesellschaft (SiMaG e.V.)."



Montage der ersten Orbitaldarstellung des Jupitersystems von 1611 durch Simon Marius mit einer Ansicht Ansbachs von Matthäus Merian aus dem Jahr 1648 (Stadtarchiv Ansbach).
(Bild: Marius Portal/7streich)


Weiter in der Pressemitteilung der Simon Marius Gesellschaft:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05092020080010.shtml

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Offline James

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Re: Simon Marius
« Antwort #13 am: 01. September 2022, 12:18:48 »
„Simon Marius 1573 – 1624“

Doppeljubiläum von fränkischem Astronomen wird 2024 gewürdigt. Aufruf für eine Marius-Sondermarke. Eine Pressemitteilung der Simon Marius Gesellschaft (SiMaG) e.V.


Fiktive Entwürfe für eine Marius-Sondermarke. (Bild: Michael Thannhäuser, SiMaG e.V.)

Weiter in der Pressemitteilung der Simon Marius Gesellschaft (SiMaG) e.V.  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Re: Simon Marius
« Antwort #14 am: 31. Dezember 2023, 09:01:37 »
„Simon Marius 1573 – 1624“ – Jubiläumsjahr des Hofastronomen startet 2024

Im kommenden Jahr hat der fränkische Hofastronom Simon Marius 400. Todestag und die Simon Marius Gesellschaft hat das Jubiläum „Simon Marius 1573 – 1624“ ausgerufen. Eine Pressemitteilung der Simon Marius Gesellschaft (SiMaG) e.V..



Am Ansbacher Schloss verweist seit 1924 eine Wandtafel darauf, dass Marius der Legende nach seine ersten Jupitermondbeobachtungen vom Schlossturm aus gemacht habe. Es heißt: „Simon Marius entdeckte am 29. Dez. 1609 vom Schlossturm aus die Trabanten des Jupiter“. Der 29. Dezember 1609 entspricht im gregorianischen Kalender dem 8. Januar 1610. (Bild: Stadtarchiv Ansbach)

Weiter in der Pressemitteilung der Simon Marius Gesellschaft:
https://www.raumfahrer.net/simon-marius-1573-1624-jubilaeumsjahr-des-hofastronomen-startet-2024/

Viele Grüße
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Offline Rücksturz

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Re: Simon Marius
« Antwort #15 am: 14. April 2024, 18:40:51 »
"SiMaG: Hauptwerk von Simon Marius neu aufgelegt

Weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr des Hofastronomen. Eine Pressemitteilung der Simon Marius Gesellschaft (SiMaG) e.V."



(Quelle: SiMaG / Schrenk-Verlag)

Weiter in der Pressemitteilung der SiMaG:
https://www.raumfahrer.net/simag-hauptwerk-von-simon-marius-neu-aufgelegt/

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tw

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Re: Simon Marius
« Antwort #16 am: 10. Juni 2024, 07:16:44 »
Guten Morgen!

Simon Marius steht im Fokus dreier Veranstaltungen diesen Juni:

a) Tagung "Simon Marius und der Wandel im Weltbild", 20.-22. Juni in Ansbach, Tagungszentrum Onoldia, Freitag 9:30 - 18 Uhr, freier Eintritt:
Als einer der Höhepunkte im Jubiläum "Simon Marius 1573 - 1624" stellt eine Tagung um den 21. Juni in Ansbach den markgräflichen Hofastronomen ins Zentrum. Unter dem Titel "Simon Marius und der Wandel im Weltbild" diskutieren Astronomiehistoriker aus dem In- und Ausland über den Weltsystemstreit und bewerten die Rolle von Simon Marius. Die Öffentlichkeit ist von 9:30 bis 18 Uhr eingeladen und es entstehen keine Kosten. Eine Anmeldung ( info(at)simag-ev.de ) ist erforderlich.
Programm: https://www.art-und-friedrich.de/archive.php?lecture=62


b) Wissenschaftstheater "Simon auf der Couch" von ART & Friedrich, Sa 29. Juni 2024, 19:30 Uhr, Heilsbronn (Kultur im Kreuzgang), 15/13 EUR
( https://www.heilsbronn.de/de/kultur-tourismus/veranstaltungen/maerkte-feste-events/kultur-im-kreuzgang )

c) Ausstellung "Simon Marius und die Bücherwelt des 17. Jahrhunderts", ab Do 13. Juni 2024, 19 Uhr, Staatliche Bibliothek Ansbach, Mo-Fr 10-17 Uhr, Do 10-18 Uhr
( https://www.schlossbibliothek-ansbach.de/article/ausstellung-simon-marius-und-die-buecherwelt-des-17-jahrhunderts/ )

Viele Grüße   tw

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Offline Rücksturz

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Re: Simon Marius
« Antwort #17 am: 26. August 2024, 21:50:41 »
Unser lokaler Bäcker (bzw. das Stadtmarketing von Ansbach) hat uns über das Simon Marius Jahr informiert:





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