Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteilt

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deep7

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Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteilt
« am: 10. Oktober 2005, 22:19:32 »
Wie sicherlich alle mitbekommen haben, haben sich SPD und Union auf Angela Merkel als Kanzlerin geeinigt, Im Gegenzug dessen wird die SPD Schlüsselministerien wie das Auswärtige Amt und das Finanz- sowie das Arbeitsministerium erhalten. Hinzu kommen die Ressorts Entwicklung, Justiz, Gesundheit, Umwelt und Verkehr.

Die Tatsache, dass die Zuständigkeit in Bildung/Technologie an die Konservativen gehen, stößt bei der SPD auf Kritik:
'Dass wir den Etat für Bildung und Forschung aufstocken und dann Frau Schavan von der CDU damit spazieren geht, ist nicht so locker zu schlucken', erklärte Parteivorstandsmitglied Niels Annen gegenüber dem SPIEGEL.

Im Bezug auf die Wissenschaft ist erfreulich, dasst in dem von Union und SPD verabschiedeten Grundlagen-Papier vor allem eine große Steuerreform und eine Steigerung der Forschungsausgaben in Aussicht gestellt wird: 'Deutschland muss ab 2010 einen Anteil von mindestens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts jährlich in Forschung und Entwicklung investieren.'
__________________________

Ich persönlich denke, SPD und Union können es sehr wohl zusammen schaffen können, und nach den kommenden vier Jahren sind dann beide Parteien in gleichem Maße für die entsprechende Lage verantwortlich, Schluss mit Schuldzuschiebungen etc.

Bin sehr gespannt, welche Konflikte uns erwarten... (die hoffentlich schnell gelöst werden ;))
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2005, 22:20:19 von deep7 »

neo(Guest)

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #1 am: 13. Oktober 2005, 13:45:01 »
mein persönlicher albtraum ist wahr geworden. eine von angie merkel geführte große koalition.  hajabuza.  wenn schon cdu/csu, dann bitte jemand sympathischeres wie heiner geisler oder seehofer oder so.

gut das das umweltressort zur spd geht. und auch das außenministerium.

Gero_Schmidt

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #2 am: 13. Oktober 2005, 23:42:18 »
Tja, ich bin mit dem Ergebnis auch nicht wirklich glücklich, schwarz-gelb (mit viel gelb) wäre mir lieber gewesen. Aber Merkel hat einmal mehr bewiesen, dass sie sich durchsetzen kann. Noch vor zwei Wochen hieß es doch überall, jemand ganz anderes, weder Schröder noch Merkel, solle Kanzler/in werden. Auf jeden Fall bietet eine große Koalition die Möglichkeit, beschlossene Reformen zügig durchzuziehen, da sie nicht von der Opposition verhindert werden können.

Das mit dem Außenministerposten für die SPD finde ich echt schade, bei dem Schaden, den Rot-Grün hier in den letzten Jahren angerichtet hat. Zum Glück wird Merkel hier den Ton angeben, egal von welcher Partei der Außenminister kommt, und das heißt dann hoffentlich: Reparatur der transatlantischen Beziehungen, Aufgabe des Schmusekurses gegenüber Russland und China und Mithelfen bei einer Reform der EU auf Anregung von Blair.

H.J.Kemm

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #3 am: 14. Oktober 2005, 00:20:20 »
Moin Gero,

ich darf Deinem Vortrag noch etwas hinzufügen:

Zitat
Auf jeden Fall bietet eine große Koalition die Möglichkeit, beschlossene Reformen zügig durchzuziehen, da sie nicht von der Opposition verhindert werden können.
und vom Bundesrat.

neo(Guest)

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #4 am: 14. Oktober 2005, 15:30:46 »
mein gott gero. es lohnt sich nicht mal mehr, sich über deine *amerika-bessenheit* aufzuregen. als kopfnicker und *wo der wind weht, da mein fähnchen schwingt* fdp-ler bleibt dir auch wahrscheinlich nix anderes übrig. konstruktive kritik an amerika prallt bei dir eh ab wie regen auf dem lotus-blatt.  

und besonders lustig: bestes ergebnis für die fdp seit jahren und doch opposition. also null gestaltung.

zum thema außenministerium: kein vorgänger von joseph fischer hatte einen solch hohen und wichtigen stellenwert in der bevölkerung. die entscheidung zum NEIN beim irak krieg oder die bilateralen beziehungen mit den anderen europäischen sowie außereuropäischen staaten waren und sind hervorragend. ein gesundes selbstbewußtsein hat noch niemanden geschadet. und bush: dieser mensch ist einfach indiskutabel. ein cowboy aus texas.


Speedator

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #5 am: 14. Oktober 2005, 16:56:21 »
Mal abgesehen von der Irakhaltung gibt es in der Außenpolitik sicherlich einiges was zumindest als strittig angesehen werden muss. Ich nenne hier nur die Haltung gegenüber Russland, China, Beitrittsfrage der Türkei(in allen 3 Punkten waren der größte Teil der Regierungsparteien gegen die Regierungshaltung) das Vorgehen um den Platz im UN-Sicherheitsrat, Positionierung/Entwicklung der EU.

Gero_Schmidt

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #6 am: 15. Oktober 2005, 02:47:14 »
Zitat
mein gott gero. es lohnt sich nicht mal mehr, sich über deine *amerika-bessenheit* aufzuregen.

Ich weiß zwar nicht, wie du eine 'amerika-besessenheit' aus meinem letzten Beitrag herauslesen willst, aber sei's drum. Wenn dir eine positive Haltung gegenüber den Vereinigten Staaten als 'amerika-besessenheit' gilt, bekenne ich mich schuldig.


Zitat
als kopfnicker und *wo der wind weht, da mein fähnchen schwingt* fdp-ler bleibt dir auch wahrscheinlich nix anderes übrig

LOL. Es ist wohl eher Schröder (gewesen), der sein Fähnlein nach dem Wind gehängt hat. Als 'Friedenskanzler', der zudem noch Aufträge für die Wirtschaft aus China heimbringt, gewinnt man Wahlen. FDP und CDU haben dagegen für ihre Amerika-freundlichen Kurs bitter bezahlen müssen - und ihn trotzdem konsequent weiter verfolgt.


Zitat
konstruktive kritik an amerika prallt bei dir eh ab wie regen auf dem lotus-blatt.

Woher willst du das wissen? Zumindest von dir war bisher keinerlei 'konstruktive Kritik' zu sehen. Nur ein irrationaler Hass, beruhend auf Vorurteilen und einer übersteigerten Glauben an die eigene moralische Überlegenheit.


Zitat
und besonders lustig: bestes ergebnis für die fdp seit jahren und doch opposition. also null gestaltung.

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrienden. Die FDP wird bei den kommenden Wahlen noch zulegen, wenn die Große Koalition nicht schnell ein paar Erfolge vorweisen kann.

Meine Meinung zu Fischer kennst du, der bisher schlechteste Außenminister der Bundesrepublik.


Zitat
bush: dieser mensch ist einfach indiskutabel. ein cowboy aus texas.

Siehe oben.
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2005, 02:49:56 von Gero_Schmidt »

Gero_Schmidt

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #7 am: 15. Oktober 2005, 02:52:20 »
Im folgenden ein historisches Zitat:

Wir haben nichts gegen das amerikanische Volk, nur gegen die amerikanische Regierung mit ihren überheblichen, unmotivierten und gefährlichen Einmischungen in die Angelegenheiten anderer Völker. Die Welt braucht keinen Weltpolizisten, die Welt schafft ihre eigene Ordnung. Die Führung Amerikas hat sich eingeredet, dass Amerika der Schrittmacher der Welt ist, das moralische Gewissen. Nur Amerika darf erobern, darf in der Außenpolitik forsche Töne reden. Die angequälte Überzeugung, dass es die Mission Amerikas sei, die Welt für die Demokratie reif zu machen, hat das Land immer tiefer und tiefer in den Strudel des Interventionismus geführt, hat bewirkt, dass die Sinne amerikanischer Staatsmänner von Weltbeherrschungsplänen umnebelt wurden. Die Politik des Präsidenten steht in direktem Widerspruch zu der traditionellen Politik der USA, die die Einmischung in die inneren und äußeren Angelegenheiten eines anderen Landes für unzulässig hält. Geltungsbedürfnis, Überheblichkeit, Unfähigkeit und Starrsinn, das sind jetzt Trumpfkarten.


Ich würde gerne wissen, wer die hier vertretene Meinung teilt...
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2005, 02:53:05 von Gero_Schmidt »

H.J.Kemm

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #8 am: 15. Oktober 2005, 15:31:16 »
Moin Gero,
vorab, wenn Du schon jemanden zitierst, dann sag, ob es ein Ausschnitt aus was ist oder der gesamte Wortlaut und benenn bitte auch den Autoren.

Grundsätzlich akzeptiere und respektiere ich die Meinung anders denkender Menschen, weil ich ein *Liberaler* bin.
Du redest zwar immer, dass Du ein liberaler Mensch bist, aber ich glaube, daß Du nur ein FDP´ler bist und das ist ja wohl ein großer Unterschied.

Deine übertriebene *Amerikaliebe* ist ausschliesslich Deine Sache, aber Du solltest die nicht ständig uns aufdoktriinieren wollen.

Ausserdem missfällt mir, dass in diesem Forum solche Statements überhaupt so vertieft werden.

NS: Es fehlt nur noch, dass Du Ex-AM Genscher als besser einstufst.

Mach im Forum mit. Dein Wissen zu den Themen ist gefragt, aber das *Andere* lass bitte doch nach, dann gibt´s auch keine solchen unschönen Wortgefechte mehr.

Aussenstehende finden das nicht besonders lustig, schon garnicht hilfreich.

Gero_Schmidt

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #9 am: 15. Oktober 2005, 15:49:10 »
Den Autoren zu obigem Zitat gibt's sobald sich ein paar Leute finden, die dazu Stellung nehmen; das ist der Witz dabei.

Zu deinen Unterstellungen: Ich versuche niemanden zu indoktrinieren (wie wär's mal mit Belegen statt pauschalen Anschuldigungen) und ich mache mir wenigstens die Mühe mich mit der Meinung anderer Diskussionsteilnehmer auseinanderzusetzen, auch wenn ich sie nicht teile. Du hingegen versuchst, so hat es zumindest den Anschein, jegliche Diskussion, die dir nicht passt, im Keim zu ersticken ('Ausserdem missfällt mir, dass in diesem Forum solche Statements überhaupt so vertieft werden', 'bitte keine unschönen Wortgefechte'), so als wenn du Angst davor hättest, andere Meinungen zu hören. Wenn du das für liberal hälst, kann ich dir nicht helfen.

deep7

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #10 am: 15. Oktober 2005, 16:39:04 »
Zitat
Tja, ich bin mit dem Ergebnis auch nicht wirklich glücklich, schwarz-gelb (mit viel gelb) wäre mir lieber gewesen. Aber Merkel hat einmal mehr bewiesen, dass sie sich durchsetzen kann. Noch vor zwei Wochen hieß es doch überall, jemand ganz anderes, weder Schröder noch Merkel, solle Kanzler/in werden. Auf jeden Fall bietet eine große Koalition die Möglichkeit, beschlossene Reformen zügig durchzuziehen, da sie nicht von der Opposition verhindert werden können.
bezüglich deines Vertrauens in ihr Durchsetzungsvermögen, das sieht nicht jeder so: http://www.n-tv.de/589308.html?zeige_ergebnisse=1
Dass Merkel es überhaupt bis zu dem momentanen Punkt geschafft hat, für den die Union einen - je nach Sichtweise - mehr oder weniger hohen Preis bezahlen musste, ist eine Überraschung. Und manchmal könnte man meinen, ihre eigene Partei steht nicht wirklich hinter ihr. OK, Stoiber ist das ein Sonderfall und stand noch nie für den Reformkurs, den Merkel durchsetzen wollte...

Zitat
Das mit dem Außenministerposten für die SPD finde ich echt schade, bei dem Schaden, den Rot-Grün hier in den letzten Jahren angerichtet hat. Zum Glück wird Merkel hier den Ton angeben, egal von welcher Partei der Außenminister kommt, und das heißt dann hoffentlich: Reparatur der transatlantischen Beziehungen, Aufgabe des Schmusekurses gegenüber Russland und China und Mithelfen bei einer Reform der EU auf Anregung von Blair.
Auch das kann man so und so sehen.

Und mal zur Kanzlerin an sich:
Ich finde, Merkel ist keine geborene Kanzlerin, ihr Auftreten ist nicht charismatisch genug für einen Regierungschef.
Würde Mr. Bush Merkel wohl auch als 'grand player' bezeichnen, wie er es bei Schröder gemacht hat?

Politik brauch nunmal auch eine krafausstrahlende Person, die eine Nation vertreten kann. Bush, Condoleeza Rice, wären sie auch als Angela Merkel so weit gekommen?
Ich meine, sie haben (zumindest) das richtige Auftreten, dabei geht es mir weniger um Äußere.
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2005, 16:40:54 von deep7 »

H.J.Kemm

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #11 am: 15. Oktober 2005, 16:54:39 »
Moin,
zu diesem Thema meine letzte Wortmeldung:

ich mache mir wenigstens die Mühe mich mit der Meinung anderer Diskussionsteilnehmer auseinanderzusetzen

Das machst Du besonders intensiv, wenn jemand auch nur den Gedanken daran verschwendet, dass das, was von den U$A kommt mal kritisiert werden könnte. Da bist Du sehr einseitig.


Du hingegen versuchst, so hat es zumindest den Anschein, jegliche Diskussion, die dir nicht passt, im Keim zu ersticken

Ich bemühe mich in der Sache, nämlich Weltraum und Astronomie, so wie dieses Forum auch heißt, aktiv zu sein und scheue dort keine Diskussion, aber dieses ständige blabla über diese tollen U$A gehen mir auf den Kek´s und da *meide* ich die Diskussion, würde sie aber in einem anderen Forum nicht scheuen, mit Dir schon garnicht.
Da würde ich Dir auch ganz anders entgegentreten.

Falls Du antworten wirst, ok; aber erwarte bitte kein Re, es gibt schöneres in diesem Forum.



deep7

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #12 am: 15. Oktober 2005, 17:01:56 »
Und mal zu meiner aktuellen Sichtweise bez. politischer Einstellung:

Gero Schmidt: ich meine er habe gesagt, er vertritt größtenteils die Politik Bushs.
Aber was ist so gut daran (ohne damit zu sagen, dass sie von Grund auf schlecht ist)? Ich denke da v.a. an den Kapitalismus, resultierend aus der freien Markwirtschaft. Resultat letzterer ist lediglich eine große Schere Arm:Reich.

Die Menschen in den USA haben nicht genügen soziale Versicherung, nichts mit Kündigungsschutz oder sicherer Rente.
Nicht umsonst ziehen die Leute allein wegen niedrigerer Steuern runter in den Süden.

Dabei will ich nicht sagen, dass die SPD mit ihrer Politik in Deutschland im Gegensatz dazu alles richtig macht. Es gab eine Zeit,  da hatten wir eher eine marktwirtschaftliche Sozialwirtschaft als eine soziale Marktwirtschaft.
Aber es kann nicht sein, dass ein Arbeitsloser sich gemütlich zurücklehnen und einkassieren kann, während ein anderer arbeitet und nicht mehr als ersterer verdient.

Deshalb finde ich den aktuellen Trend in Deutschland wieder mehr hin Richtung freie Marktwirtschaft, wie sie eben noch am ehesten in den USA zu finden ist, gar nicht so schlecht. Das letztendlich einzige, was man bei alldem beachten sollte, ist die nötige Ausgewogenheit zw. Sozialpolitik und Marktwirtschaft.

Und genau deswegen würde den USA meiner Meinung nach ein mehr sozialistischeres Denken gut tun, in Deutschland (zwar weniger krass) andersrum eine Bewegung hin zur freien Marktwirtschaft. Die Balance muss stimmen.

Was ich, 16 Jahre, wohl wählen würde...
Nur auf die einzelne Partei und unabhängig von möglichen Koalitionen gesehen, würde ich wohl (momentan) am ehesten die FDP wählen.
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2005, 17:04:07 von deep7 »

deep7

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Diskussionsthemen
« Antwort #13 am: 15. Oktober 2005, 17:07:47 »
Zitat
Ich bemühe mich in der Sache, nämlich Weltraum und Astronomie, so wie dieses Forum auch heißt, aktiv zu sein und scheue dort keine Diskussion, aber dieses ständige blabla über diese tollen U$A gehen mir auf den Kek´s und da *meide* ich die Diskussion, würde sie aber in einem anderen Forum nicht scheuen, mit Dir schon garnicht.
Da würde ich Dir auch ganz anders entgegentreten.
Ein bisschen thematische Variation würde Raumcon sicherlich nicht schaden, gibt ja auch noch was anderes neben Astronomie und Raumfahrt, worauf allein sich eine Community nicht beschränken sollte.
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2005, 17:08:54 von deep7 »

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #14 am: 16. Oktober 2005, 02:42:35 »
Zitat
Das machst Du besonders intensiv, wenn jemand auch nur den Gedanken daran verschwendet, dass das, was von den U$A kommt mal kritisiert werden könnte. Da bist Du sehr einseitig.

Deine Haltung in Bezug auf die USA ist wenigstens ebenso einseitig, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Ich habe schon öfters gesagt, dass die USA ihre Fehler haben (wäre auch abwegig, etwas anderes zu behaupten) und ich habe nichts gegen wohlbegründete Kritik. Davon habe ich bisher allerdings nur sehr wenig gesehen. Wo ich meine, dass Kritik nicht gerechtfertigt, heuchlerisch oder was auch immer ist, werde ich das auch weiterhin so sagen.


Zitat
Ich bemühe mich in der Sache, nämlich Weltraum und Astronomie, so wie dieses Forum auch heißt, aktiv zu sein und scheue dort keine Diskussion, aber dieses ständige blabla über diese tollen U$A gehen mir auf den Kek´s und da *meide* ich die Diskussion

Diese Rubrik heißt Schwarzes Brett. Wenn ich das richtig verstanden haben, kann hier über alles und jeden diskutiert wäre. Und wenn dir meine 'Amerika-Besessenheit' (danke neo) auf den Wecker geht, schlage ich vor du ignorierst meine Beiträge zu politischen Themen. Mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen.
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2005, 02:43:11 von Gero_Schmidt »

Gero_Schmidt

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #15 am: 16. Oktober 2005, 03:01:04 »
Zitat
Gero Schmidt: ich meine er habe gesagt, er vertritt größtenteils die Politik Bushs.


Na ja, fast. ;) Ich weiß nicht, ob ich den *Großteil* der Politik der Bush-Regierung befürworte. Es gibt eine Menge Sachen, die ich positiv finde (Außenpolitik, Wirtschaftspolitik, Raumfahrtpolitik). Es gibt aber auch viele Bereiche, wo ich mit Bush überhaupt nicht übereinstimme (Trennung von Staat und Kirche, Forschungspolitik im allgemeinen, andere innenpolitische Themen). Schwer zu sagen, was überwiegt. Ich glaube aber, dass weitere drei Jahre Bush nicht der Weltuntergang sind.


Zitat
Resultat letzterer ist lediglich eine große Schere Arm:Reich.

Das mag sein. In einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung geht es aber langfistig allen besser, während im Sozialismus alle gleich *wenig* haben.


Zitat
Die Menschen in den USA haben nicht genügen soziale Versicherung, nichts mit Kündigungsschutz oder sicherer Rente.

Die Rente dürfte in den USA im Schnitt sicherer sein als in Deutschland. Die Arbeitslosenquote ist halb so hoch wie in Deutschland und die Menschen finden schneller einen neuen Arbeitsplatz als hier (hire and fire), von daher überzeugt mich dein Argument zum Kündigungsschutz oder sozialer Sicherheit auch nicht so recht.


Zitat
Und genau deswegen würde den USA meiner Meinung nach ein mehr sozialistischeres Denken gut tun, in Deutschland (zwar weniger krass) andersrum eine Bewegung hin zur freien Marktwirtschaft. Die Balance muss stimmen.

Klar sollte der Stat dafür sorgen, dass niemand verhungert, dass es für alle ein Dach über dem Kopf gibt und gewisse Mindesstandards beispielsweise im Gesundheitswesen eingehalten werden. Als Grundregel sollte man aber außerdem darauf achten, dass das Sozialsystem nicht die Wirtschaft blockiert und den Staat ruiniert, denn dann nutzen am Ende alle guten Absichten auch nichts mehr. Wenn kein Geld da ist, kann man es nicht ausgeben.

Marktwirtschaft
« Antwort #16 am: 16. Oktober 2005, 09:28:45 »
Ich möchte einen kleinen Beitrag zur Marktwirtschaft leisten:
Meiner Meinung nach ist die Regierung dazu da, um eine Monopolbildung zu verhindern. Es darf keine freie Martwirtschaft geben, denn auf lange Sicht gesehen würde es nur noch Monopole geben, und die haben eine zu große Macht ( --> Geld regiert die Welt, ich versuche mal damit zu argumentieren ohne es ausführlich zu begründen).
Privatisierung ist okay, aber wie bei allen Branchen muss darauf aufgepasst werden, dass keine neuen Monopole entstehen, und ich denke da muss die Regierung noch ein wenig mehr aufpassen.
Polypole sind meiner Meinung nach die "gesündesten" für eine stabile und soziale Wirtschaft, denn es Existiert immernoch Wettbewerb (somit werden gute Preise angeboten) und relativ stabil sind großen Unternehmen auch. Nur muss hier dann auch ein Riegel vorgeschoben werden, denn die Konzerne dürfen nicht durch Fusionierung etc. zum Monopolisten aufsteigen - das ist eine Aufgabe, die der Staat erledigen sollte.

H.J.Kemm

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Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #17 am: 16. Oktober 2005, 09:44:25 »
Moin Tobias,

das ist ja eine Säule des Liberalismus: der *Nachtwächterstaat*.

Und wenn dieses System richtig funktioniert, gibt es einen freien Wettbewerb und keine Monopole.
Und in der freien Marktwirtschaft *kann* das praktiziert werden.

Jerry

deep7

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Besser für ALLE?
« Antwort #18 am: 16. Oktober 2005, 11:39:16 »
Zitat
Das mag sein. In einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung geht es aber langfistig allen besser, während im Sozialismus alle gleich *wenig* haben.
Wie kannst du das begründen, ich meine, es sieht ja folgendermaßen aus:
Bsp: Forscher gehen in die USA und verdienen weitaus besser als in Deutschland, aber unqualifizierte Bürger aus etwas ärmeren Verhältnissen haben es wiederum in Deutschland mit seinem Sozialsystem weitaus besser.

Wie soll es aber allen Amerikanern auf längere Sicht besser gehen? Ich meine, wie begründest du das?
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2005, 12:17:48 von deep7 »

deep7

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Verhältnisse in den USA
« Antwort #19 am: 16. Oktober 2005, 12:13:01 »
btw: Ich habe gerade etwas zum Thema Soziale Verhältnisse in den USA gesucht, und bin da auf die Seite 'amerika-forum.de', in der du anscheinend Moderator bist. Darin empfiehlst du das Buch "Amerikanischen Verhältnisse" (Olaf Gersemann). Das Werk, so steht es in der Rezension, räumt mit Vorurteilen anscheinend kräftig auf.

Allerdings muss man sich klar machen, dass der Gersemann-Olaf eine Art Michael Moore der Finanzmagnaten ist, der es auch mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Wenn er nur ein Vorurteil widerlegen kann, biegt er die Statistiken teilweise schon ziemlich nach seinen Wünschen zurecht. Einmal demonstriert er einen Trend mit drei verschiedenen Einkommensgruppen, aber um eine weitere Tendenz zu zeigen, kann er nicht das unterste Drittel nehmen, sondern wechselt schnell ohne Begründung ins untere "Fünftel" über. Oder er argumentiert abenteuerlich, dass es schon in Ordnung ist, wenn die Pharmaindustrie überhöhte Preise fordert, weil damit bessere Medikamente entstehen und das Bruttosozialprodukt steigt, wenn die Leute länger leben.

...dabei ist wohl zumindest das schlechte Gesundheitssystem ein allgemein anerkannter Mangel im System.

Auf der anderen Seite muss ich jedoch zugeben, dass man nun darüber streiten kann, ob denn Deutschland alles richtig macht, aber, wie ich ja schon erwähnt habe, es gibt eine Entwicklung hin zu mehr Marktwirtschaft und weg von dem verwöhnenden Sozialpolitik (Bsp: Schmarotzer). Und das ist meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung. Doch bleibe ich natürlich dabei, dass der USA ein wenig mehr Sozialpolitik gut tun würde.

Selbst Olaf Gersemann gibt schließlich zu, dass das Gesundheitssystem der USA das teuerste und eines der schlechtesten auf der ganzen Welt ist und dass die Gehaltsunterschiede zwischen Arm und Reich enorm sind.
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2005, 16:18:46 von deep7 »

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #20 am: 16. Oktober 2005, 22:35:32 »
Zitat
Wie soll es aber allen Amerikanern auf längere Sicht besser gehen? Ich meine, wie begründest du das?

Ganz einfach: Die Wirtschaft wächst, d.h. unterm Strich haben alle mehr Geld. Unter Umständen nimmt der Reichtum einer bestimmten gesellschaftlichen Grupper stärker zu als der einer anderen, aber die Situation *aller* *verbessert* sich. Die US-Wirtschaft ist heute etwa viermal so groß wie in den 1960er Jahren. Technologischer Fortschritt (der in freien, kapitalistischen Gesellschaften ebenfalls deutlich schneller abläuft als in einer Planwirtschaft, bestes Beispiel ist die Computerindustrie) trägt ebenfalls viel zur Anhebung des Lebensstandards bei.

Im Kommunismus dagegen wir das Elend verwaltet.


Zitat
Ich habe gerade etwas zum Thema Soziale Verhältnisse in den USA gesucht, und bin da auf die Seite 'amerika-forum.de', in der du anscheinend Moderator bist. Darin empfiehlst du das Buch "Amerikanischen Verhältnisse" (Olaf Gersemann)

Ich kannte bis vor zwei Minuten weder die von dir genannte Seite noch Olaf Gersemann. Gibt es in dem Forum einen zweiten Gero Schmidt? Wäre ein witziger Zufall.  :)
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2005, 22:37:20 von Gero_Schmidt »

deep7

  • Gast
Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #21 am: 16. Oktober 2005, 23:10:34 »
LOL, ihr würdet euch bestimmt sehr gut verstehen. Er vertritt in dem Thread, den ich gelesen habe (Link), ziemlich die selbe meinung wie du und hat den selben Avatar.

Sachen gibts, die gibt's eben gar nicht ;)

Nochmal zu der nach deiner Meinung allgemein besser werdenden Situation: Ich verstehe immer noch nicht so recht: in einer kapitalistischen Gesellschaft (mit freier Markwirtschaft) haben Firmen wie M$ die Macht, durch die geht es dann auch der Wirtschaft besser, aber nicht der Bevölkerung: Ausgleich von Angebot und Nachfrage (Preisbildung) ist nicht mehr gegeben. Wieviele hat M$ schon aufgekauft (Monopolstellung) => Bestimmung über Preise (Lohn & Produkt) => Billigarbeit, die letztendlich auch von der nicht garantierten Balance zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern herrührt.
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2005, 23:13:04 von deep7 »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #22 am: 16. Oktober 2005, 23:20:23 »
Moin deep7,
aber wenn Du den *unternehmerischen Egoismus* stoppst, dann bleibt die Dynamik hinten an; dann werden keine neuen Produkte geschaffen, dann gibt es keine neuen Arbeitsplätze und dann gibt es keinen Wohlstand.

Ausserdem, *DU* selber kannst doch steuern, indem Du von diesem M$ kein Produkt kaufst. Wenn andere ebenso denken und nicht mehr die Produkte von M$ kaufen, dann kann der so viele Firmen kaufen wie er will; er wird nichts produzieren können und dann ist Ende der Bananenstange.

Sorry, wegen meiner fast kindlichen Betrachtungsweise, aber ich wollte mich nicht in meinem *Betriebswirtschaftler-Chinesisch* hier äußern, dass sollte einfach nur jeder verstehn.

Jerry

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #23 am: 17. Oktober 2005, 00:55:18 »
Jerry hat bereits Gegenargumente gebracht, hier noch eins: Monopole sind stets von kurzer Dauer, es sei denn es handelt sich um *Staatsmonopole* (Deutsche Post, Telekom, Bundesbahn bis zur Privatisierung). Es ist nicht möglich ein Staatsmonopol zu brechen (außer auf politischem Weg) weil für den Monopolisten ganz andere Spielregeln gelten.

Monopolisten ohne staatliche Rückendeckung können sehr schnell ihre Stellung verlieren, indem ein innovativer Mitbewerber auf den Plan tritt (der durch einen Minimalstaat, der die innere und äußere Sicherheit garantiert, vor kriminellen Gegenaktionen des Monopolisten geschützt ist).

Beispiele: IBM vs. Apple, Yahoo vs. Google, MS Internet Explorer vs. Mozilla (Firefox), in der Raumfahrt: Boeing vs. SpaceX.


Zitat
durch die geht es dann auch der Wirtschaft besser, aber nicht der Bevölkerung

Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Wirtschaftslage und Wohlstand (der allgemeinen Bevölkerung). Ich denke, es ist ein großer Fehler, Gegensätze aufzubauen, wo keine existieren (die Gesellschaft gegen die Wirtschaft etc.).
« Letzte Änderung: 17. Oktober 2005, 00:57:33 von Gero_Schmidt »

neo(Guest)

  • Gast
Re: Merkel Bundeskanzlerin, Ministerposten verteil
« Antwort #24 am: 17. Oktober 2005, 08:03:59 »
Zitat
Ganz einfach: Die Wirtschaft wächst, d.h. unterm Strich haben alle mehr Geld. Unter Umständen nimmt der Reichtum einer bestimmten gesellschaftlichen Grupper stärker zu als der einer anderen, aber die Situation *aller* *verbessert* sich.

har har har.
was du hier verbreitest, sind ja absoluten binsenweisheiten. deine milchmädchenrechnung geht leider nicht auf.  diese bwl erst-semenster brühe kocht *weltweit* auf kleinster flamme. so einfach ist es eben doch nicht, das die wirtschaft wächst und allen geht es gut. in den letzten 4 jahren (erinner dich: rot-grün!) haben die großen Unternehmen rekordumsätze eingefahren und trotzdem menschen in die arbeitslosigkeit entlassen. die exportumsätze sind astronomisch hoch.  :o
 du kannst es drehen und wenden wie du willst, rezepte das -> wirtschaft wächst, soziales gleichwohl sind nur noch in omis backbuch zu finden. alle wirtschaftlichen vorgänge unterliegen derartig komplexen strukturen, das sie auch von instituten nur schwer vorauszusagen sind.

und ein wenig *besessenheit* die ich dir attestiere gero, ist in anderen bereichen ja durchaus von vorteil.   ::)