Ich bin beeindruckt!
Der Hantel-Nebel mit einer gewöhnlichen Spiegelreflex aufgenommen!
Yepp!
Gut, dass die relativ preiswerte Nachführung offenbar problemlos 30 Sekunden Belichtung bei 200 mm Brennweite ermöglicht.
Das scheint ja ganz gut zu klappen.
Ja, ich hab nebenbei immer mal wieder die Nachführung neben mit ne halbe Stunde laufen lassen. Immer das Geschwindigkeitsrädchen nachgedreht, bis es gut gepasst hat. Sowas kann man sich halt sparen, wenn man >1000€ in eine Montierung steckt. Aber mit ein wenig Arbeit gehen einige Dinge auch mit einem günstigen 60€ Schrittmotor.
Ich verstehe nicht, wie Du die Kamera überhaupt auf den Hantel-Nebel einstellen konntest.
Wie hast Du den in den Sucher gekriegt, wenn Du ihn nichtmal sehen konntest?
Mit Hilfe von google-Sky für Android Mobiltelefone bekommt man schnell den Hinweis, wo es ungefähr ist. Dann zielte Thomas neben mir mit einem gründen Laserpointer da, wo wir meinten, dass er ist. Den Laserstrahl konnte man durch den Sucher der Digicam sehen und dahin ausrichten. Erstmal ein Testfoto auf 100mm. Per Liveshooting Software, die das Bild direkt auf den Laptop überträgt haben wir Ihn dann gesucht. Rechts in der Ecke war ein kleiner grüner Fleck. Den haben wir in die Mitte gebracht und auf 200mm gezoomt. Mehr Zoom würde größere Blende bedeuten und größere Fehler bei der günstigen Nachführung. Deswegen sind wir bei 200 geblieben. Dann wieder ein Testshoot. Er war mittig. Jetzt also den Timer gestellt auf 30 Aufnahmen à 30sec und das Ergebnis mit DeepSkyStacker zusammenrechnen lassen. Danach ist es an der Bildbearbeitung alles rauszubekommen. Dazu benutzte ich die Trial Version von PixInsight, danach Photoshop für den Feinschliff.
Dann das alte Problem: Wie stellt ein Blinder exakt scharf?
Vermutlich hasst Du wieder auf Jupiter scharf gestellt, aber für dieses Objektiv und 200 mm Brennweite scheint das nicht auszureichen.
So sieht es aus. Jupiter war nicht genau genug. Man hätte mehr Testfotos machen müssen. Nur der Schärferegler ist sehr empfindlich bei einem 300mm. Stück zu weit und schon ist alles nur noch schlimmer. Im Liveview Modus bekommt man das Bild in Echtzeit auf den Rechner. Da versucht man eben so einzustellen, bis der Jupiter so klein wie möglich erscheint. 100% exakt ist das offenbar auch nicht.
Was wäre Verwendung eines Teleskops anders?
Ganz einfach: Es wäre alles noch schwieriger. Ab da benötigt man dann eine exakte Montierung, Nachführung, Autoguider, gutes Teleskop. Dann kommt man in Regionen von mehr als 2000€. Das sind dann Dinge, die in der Zukunft stehen. Mal abwarten. [/quote]
Wie würde der Hantel-Nebel wohl bei 1000 mm Brennweite aussehen?
Schon 300mm und deutlich längeree Belichtungszeit zusammen mit einer astro-modifizierten Kamera mit Lichtfilter bringen deutlich bessere Ergebnisse. Damit bekommt man mit bessere Fotos hin, als mit günstigem Teleskop, Nachführung + webcam. Um richtig gut zu werden, muss das Gesamtpaket stimmen.
Mir geht es erstmal drum zu lernen. Was sind die Probleme die auftreten. Wie löst man sie. Wie ist die Bildbearbeitung. Der nächste Schritt in der Astrofotografie, damit es sich sichtbar lohnt, wäre definitiv ein teurer: bestimmt nochmal 1-2k €... Aber erstmal möchte ich mit dem vorhanden Equipment weiter die Grenzen ausloten. Wie sagt man so schön: Glücklich macht längerfristig der Fortschritt, nicht das erkaufte Ergebnis. Das macht vielleicht ne Woche glücklich.
crash1411 hat es richtig gemacht. Stück für Stück erforschen und aufbauen. Der Weg ist das Ziel
An dieser Stelle auch nochmal ein fettes Dankeschön an Ihn. Ohne seine Tipps hätte ich sicher niemals solche Ergebnisse so schnell hinbekommen!
Gruß, Klaus