Gasplanet mit mehreren Kernen

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Offline tul

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Gasplanet mit mehreren Kernen
« am: 05. Juli 2013, 20:48:09 »
Das ein massereiches Objekt einen Mond oder auch mehrere haben kann wissen wir. Was aber passiert wenn so ein System sehr viel Gas um sich sammelt und zu einem Gasplanet wird? Kann so ein Planet mehrere verschiedene feste Kerne haben?
Ich stell die Frage, weil in einer Doku behauptet wurde, dass bei Radarmessungen des Jupiters es drei Reflektionen gab.

websquid

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Re: Gasplanet mit mehreren Kernen
« Antwort #1 am: 05. Juli 2013, 20:58:12 »
Ich glaube nicht, dass das gehen würde....

Denke eher, es würde da zu einer Verschmelzung der einzelnen Kerne kommen.

Was die 3 Reflektionen angeht: Kann es sein, dass verschiedene Grenzschichten innerhalb des Systems einen Teil reflektieren?

Offline Kryo

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Re: Gasplanet mit mehreren Kernen
« Antwort #2 am: 05. Juli 2013, 21:09:01 »
Das ein massereiches Objekt einen Mond oder auch mehrere haben kann wissen wir. Was aber passiert wenn so ein System sehr viel Gas um sich sammelt und zu einem Gasplanet wird? Kann so ein Planet mehrere verschiedene feste Kerne haben?
Ich stell die Frage, weil in einer Doku behauptet wurde, dass bei Radarmessungen des Jupiters es drei Reflektionen gab.

Du meinst also, ein Planet mit Monden wird zu einem Gasriesen durch Aufsaugen von Gas? Letztlich würde ja die vorhandene, wenn auch geringe Reibung die Monde abbremsen, sodass sie letztlich mit dem Planeten im Kern des "Gasriesen" zusammenfallen. Das was du aber beschreibst ist glaub kaum die Art, wie Gasriesen entstehen, oder?^^

Re: Gasplanet mit mehreren Kernen
« Antwort #3 am: 06. Juli 2013, 01:37:23 »
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man anhand von Radardaten den Kern Jupiters vermessen könnte. Immerhin ist Jupiters Kern fast 65000 km Tief in Molekularen und in tieferen Schichten der Atmosphäre auch festen ( metallischen ) Wasserstoff und Helium verborgen. Da reicht die Power eines Irischen Radargerätes nicht mal annähernd aus.
Grüße,
Chris

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Offline tul

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Re: Gasplanet mit mehreren Kernen
« Antwort #4 am: 06. Juli 2013, 04:34:13 »
Ich hab mal ein paar ältere Ergebnisse für Radarabtastungen aus den 60er Jahren gefunden. Ob es 1963 ein Echo gegeben hat ist umstritten. Vermutlich spielte damals ein zufälliges meterologisches Phänomen eine Rolle.
http://en.wikiversity.org/wiki/Radio_astronomy#Jupiter

Mit den Antworten hier, denke dass das in der Doku einfach missverständlich ausgedrückt worden ist.

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Offline Pham

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Re: Gasplanet mit mehreren Kernen
« Antwort #5 am: 16. Juli 2013, 15:29:00 »
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man anhand von Radardaten den Kern Jupiters vermessen könnte. Immerhin ist Jupiters Kern fast 65000 km Tief in Molekularen und in tieferen Schichten der Atmosphäre auch festen ( metallischen ) Wasserstoff und Helium verborgen. Da reicht die Power eines Irischen Radargerätes nicht mal annähernd aus.
Das ist bemerkenswert vorsichtig ausgedrückt. Ich kann mir beim besten willen nicht die Signalstärke vorstellen, die notwendig wäre um mit Radiostahlung ein Signal bis in den Jupiterkern zu senden, so dass auch noch ein dort reflektiertes Signal es wieder bis zu einem Empfänger zurück schafft. Ist das überhaupt theoretisch möglich?

Rein physikalisch kann ich mir für eine solche Untersuchung nur eine Art Neutrino-Detektor vorstellen, der den Planeten durchleuchten könnte um ein direktes Bild vom Kern eines solchen Planeten zu erhalten. Aber wie so etwas technisch umzusetzen wäre, damit man mit genügender Auflösung (Neutrino-Absorbtion) ein hinreichend "scharfes" Bild bekommt, entzieht sich wieder meiner Vorstellungskraft.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Offline Flandry

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Re: Gasplanet mit mehreren Kernen
« Antwort #6 am: 16. Juli 2013, 19:07:56 »

Rein physikalisch kann ich mir für eine solche Untersuchung nur eine Art Neutrino-Detektor vorstellen, der den Planeten durchleuchten könnte um ein direktes Bild vom Kern eines solchen Planeten zu erhalten. Aber wie so etwas technisch umzusetzen wäre, damit man mit genügender Auflösung (Neutrino-Absorbtion) ein hinreichend "scharfes" Bild bekommt, entzieht sich wieder meiner Vorstellungskraft.

Technisch kann ich mir das schon vorstellen:
Man installiert auf Europa eine Art IceCube. Europa umkreist Jupiter in 3,5 Tagen mit einer gebundenen Rotation, so dass der Detektor ständig auf Jupiter gerichtet wäre. Mit der Sonne hat man eine bekannte Neutrinoquelle, so dass mit jedem Orbit Jupiter einmal komplett durchleuchtet würde.

Allerdings dürfte die Messung einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen, um ausreichend Daten zu sammeln, und bezahlen würde ich so ein Projekt nicht wollen...
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 22:17:20 von Flandry »

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Offline Pham

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Re: Gasplanet mit mehreren Kernen
« Antwort #7 am: 18. Juli 2013, 12:35:27 »

Rein physikalisch kann ich mir für eine solche Untersuchung nur eine Art Neutrino-Detektor vorstellen, der den Planeten durchleuchten könnte um ein direktes Bild vom Kern eines solchen Planeten zu erhalten. Aber wie so etwas technisch umzusetzen wäre, damit man mit genügender Auflösung (Neutrino-Absorbtion) ein hinreichend "scharfes" Bild bekommt, entzieht sich wieder meiner Vorstellungskraft.

Technisch kann ich mir das schon vorstellen:
Man installiert auf Europa eine Art IceCube. Europa umkreist Jupiter in 3,5 Tagen mit einer gebundenen Rotation, so dass der Detektor ständig auf Jupiter gerichtet wäre. Mit der Sonne hat man eine bekannte Neutrinoquelle, so dass mit jedem Orbit Jupiter einmal komplett durchleuchtet würde.

Allerdings dürfte die Messung einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen, um ausreichend Daten zu sammeln, und bezahlen würde ich so ein Projekt nicht wollen...
Grundsätzlich ja. Aber um eine genügende Auflösung zu bekommen, dürfte mann das schon SEHR lange messen oder einen wirklich gewaltigen Cube installieren.
Wie sieht das mit der Winkelauflösung auf?

Ich habe selbst ma an der Entwicklung von Gammadetektoren mitgearbeitet, die eine möglichst hohe Winkelauflösung haben, was gar nicht so trivial ist. Comptonteleskope erreichen eine Auflösung im Grad- bis Minutenbereich nur durch die Detektion mehrerer Gamma-Quanten der gleichen Quelle (außer Streifenteleskope .. die können schon einzelne Gammaquanten bis einige Bogenminuten genau detektieren).
Für Neutrinos stelle ich mir das noch mal ungleich aufwendiger vor.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.