Aber von Reparaturmechnismen des Körpers habe ich noch
nie gehört.
Ich war jetzt kurz versucht Paper zu posten aber ich vermute das geht viel zu sehr in fachspezifisches Wissen und ist somit nicht so einfach zu erarbeiten. Aber wie immer hat Wikipedia eine ganz gute Übersicht der DNA-Reparaturmechanismen. Das ist wohl das wichtigsten, weil hauptsächlich die DNA-Schäden für den Körper problematisch sind.
http://en.wikipedia.org/wiki/DNA_repairIch kann aber auch kurz einen Überblick nach dem Stand meiner Kenntnisse geben:
DNA-Schäden werden entweder 1) Die Strahlung selbst oder 2) Durch durch die Strahlung enstehende freie Radikale z.B. Superoxid oder Wasserstoffperoxid.
1) Die Stahlung verändert entweder die Basensequenz durch umwandlung bestimmter Basen gegen andere oder (wesentlich schlimmer) verbindet Basen kovalent miteinander und sorgt so dafür, dass sie der Doppelstrang nicht mehr zum Ablesen öffnen kann(Basen von versch Strängen verbunden) oder macht die Sequenz unleserlich(Nachbarbasen verbunden). Beides verhindert ein Ablesen der DNA zur Vermehrung/Transkription der DNA.
--> Im Falle des Einzelstrangs können entweder die veränderten Basen durch spezielle Suchsysteme gefunden und einzeln ersetzt, oder die gesamte Region herausgeschnitten und durch neue Basen ersetzt werden(da man ja den komplementären Strang als Referenz hat. Beim Doppelstang wird die Stelle herausgeschnitten und ersetzt(kleine Schäden) oder einfach entfernt(Risiko von Genknockouts--->Krebsrisiko falls Krebskontrollgene betroffen). Ausserdem ist eine Reperatur mittels homologer Rekombination(
http://en.wikipedia.org/wiki/Homolog_recombination) möglich.
2) Die Radikale greifen Proteine und die DNA an und modifizieren diese...bei der DNA greifen ähnliche Mechanismen wie beim direkten Schaden. Zusätzlich werden die Radikale durch spezielle Mechanismen z.B. den Einsatz von Antioxidantien neutralisiert. Dies macht der Körper sowieso, weil beim Stoffwechsel(besonders Energiestoffwechsel) ständig Radikale anfallen.
Proteinschäden sind weniger wichtig bei niedriger Belastung. Proteine werden in der Zelle sowieso recht schnell ersetzt und funktionslose zusätzlich aktiv detektiert.....das stellt also bei niedriger dauerhafter Belastung kein relevantes Problem dar.
Diese Mechanismen sind in der Zelle dauerhaft gefordert, da nicht zwischen den ursachen der DNA-Mutation unterschieden wird und es ja neben radioaktiver Strahlung noch UV-Strahlung und Chemikalien sowie der eigene Stoffwechsel ständig Mutationen erzeugen.
Kommen die Reparaturmechanismen nicht mehr mit mit den Schäden zurecht ist die Zelle meist sowieso nicht mehr lebensfähig und leitet die Apoptose(kontrollierte Demontage) von selbst ein. Im seltenen Fall dass jedoch die Zelle nur ihre Wachstumsregulation verliert und zur Krebszelle wird gibt es Mechanismen in der Zelle, die deswegen nach außen hin als Feind für das Immunsystem markieren und dieses sich dann um die Einleitung des Zelltodes kümmert. Manchmal wird aber auch dieser Mechanismus beschädigt...erst dann kommt es zu einer Krebserkrankung....dies ist jedoch sehr selten wenn man bedenkt dass eigentlich ständig Krebszellen im Körper entstehen.
Alle diese Mechanismen verlieren mit dem Alter an Effektivität.....deswegen auch die explodierenden Krebsraten im hohen Alter.
Solange aber die Limits des Reparatursystems nicht überschritten werden sollte also eigentlich keine Erhöhung des Krebsrisikos auftreten.
Da ich selbst aber kein Strahlenbiologe bin ist dies nur meine (mit Studien fundierte) Meinung/ unvollständige Einsicht in die relevanten Prozesse. Definitiv gibt es noch andere (auch uns unbekannte) Kontroll-, und Reparaturmechanismen die am Werk sind.
Ich hoffe dass ich das einigermaßen verständlich darstellen konnte.