Pflanzen auf dem Mars

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Pflanzen auf dem Mars
« am: 04. Mai 2013, 19:42:56 »
Hi
mal ne interessante Frage die mir im Zusammenhang mit der Mars One Mission gekommen ist.
Wäre es nicht eigentlich möglich Pflanzen auf der Marsoberfläche zu pflanzen. Ich denke die wichtigsten Bedingungen wären erfüllt.
Wasser(evtl. mit Giesanlage)
CO2 in der Atmosphäre
UV-Strahlung
fruchtbare Erde(schlimmstenfalls muss man die halt düngen oder umgraben)

Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #1 am: 04. Mai 2013, 20:39:22 »
Sehr unempfindliche Flechten könnten auf Eisflächen vielleicht wachsen, wenn sie die Strahlung überstehen, mit Mutationen ist zu rechnen. Mit Einzellern hätte man da sicher mehr Glück.
Wenn du aber an höher entwickelte Pflanzen denkst, keine Chance.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Führerschein

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #2 am: 04. Mai 2013, 20:47:42 »
Ich muß Major Tom zustimmen. Höhere Pflanzen können auf der Marsoberfläche nicht wachsen. Das Problem ist der niedrige Luftdruck. Mit dem kommen Pflanzen nicht zurecht, höchstens Flechten. Außerdem ist fast überall auf dem Mars, außer in wenigen sehr tiefliegenden Gegenden beim vorhandenen Luftdruck kein flüssiges Wasser möglich. Eis geht direkt in Wasserdampf über. Selbst an den wenigen Stellen, wo es grundsätzlich möglich ist, sind nur selten die Bedingungen mit der richtigen Temperatur gegeben, und selbst dann verdunstet das Wasser schnell.

Dazu noch, daß höhere Pflanzen auer CO2 noch Sauerstoff benötigen, den es in der Marsatmosphäre gar nicht gibt. Zur Gewinnung von Nitraten ist auch noch Stickstoff nötig.


Pflanzen also nur in Gewächshäusern unter Druck mit geregelter Atmosphäre.

Fabi485

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #3 am: 04. Mai 2013, 20:49:33 »
Ich denke auch da besteht keine Chance.

Hohe Temperaturschwankungen / Strahlung, es fehlen Humus, Bodenbakterien, Mikroorganismen ohne die die meisten Pflanzen nicht wachsen können.
Außerdem ist der Boden in den oberen Schichten stark angereichert mit Peroxiden und anderen oxidierend wirkenden Substanzen wie Chloraten.

Versuch mal im sterilisierten Sand zu dem du etwas Kloreiniger kippst etwas anzupflanzen....

Entweder brauchen wir eine ganz neue Art von Nutzpflanzen die in Sachen Widerstandsfähigkeit alles momentane weit übertreffen oder wir brauchen eben Gewächshäuser (beheizt und abgeschirmt) mit entsprechendem nutzbarem Boden.   

Die ganze Selbstversorgung bei Mars One halte ich so für nicht durchführbar...

GG

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #4 am: 04. Mai 2013, 23:45:01 »
Hier gibt es aber einen Holländer, der Tomatenpflanzen in (nachgemachtem) Mond- und Marsboden anbaut, allerdings auf der Erde. Was man zugeben muss, damit die Pflanzen auch wachsen, wird er herausfinden (DLF Forschung aktuell vom 16. April 2013).

Lesen: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/2076019/
Hören: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/04/16/dlf_20130416_1651_8c21f2e9.mp3

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Offline redmoon

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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #5 am: 05. Mai 2013, 12:31:24 »
Hallo,

ein Holländer und Tomaten - was auch sonst...  ;D

Aber Spaß beiseite...

Untersuchungen des Marslanders Phoenix führten im Jahr 2008 zu dem Ergebnis, dass der Marsboden im untersuchten Bereich "prinzipiell lebensfreundlich" ist. Der Boden weist einen pH-Wert von etwa 8 bis 9 auf - ist also alkalisch - und enthält zudem verschiedene Salze ( speziell Magnesium-, Natrium-, Kalium- und Chlorsalz). Prinzipiell lebensfeindliche ( also giftige ) Stoffe wurden dagegen nicht nachgewiesen. Unter Bedingungen wie sie auf der Erde herrschen ( Atmosphärenzusammensetzung, Luftdruck, Feuchtigkeit, Mikroorganismen ) könnte man auf diesem Boden sehr gut Spargel und wohl auch grüne Bohnen oder Rüben anbauen. Erdbeeren würden dagegen aufgrund des pH-Wertes nicht gedeihen.

http://spaceflightnow.com/mars/phoenix/080628soil.html  ( engl. )
http://www.astronomie-heute.de/artikel/960467&_z=798889 ( Sterne und Weltraum )

Unter einer entsprechenden schützenden Umgebung ( z.B. ein druckfestes "Treibhaus" auf der Marsoberfläche ) sollten Pflanzen, welche den pH-Wert des Bodens vertragen, also eigentlich wachsen können, wenn der Boden mit den entsprechenden Zugaben ( Mikroorganismen ) "geimpft" und gegebenenfalls gedüngt wird...

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Führerschein

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #6 am: 05. Mai 2013, 13:37:26 »
Übrigens, bei NSF habe ich vor ein paar Tagen einen Beitrag gesehen, für den ich mir ein Lesezeichen hätte anlegen sollen. Es ging zwar um Solarpanels, nicht um Pflanzen, aber es ist auch auf Pflanzen anwendbar. Auf dem Mars gäbe es im Mittel mehr Licht als hier in Deutschland. Das liegt an der Lage, aber vor allem an den Wolken.

Am Lichtmangel würde Landwirtschaft auf dem Mars nicht scheitern. Ich nehme an, da wären eher äquatornahe Gegenden gemeint, aber man würde ja auch nicht in der Nähe der Pole siedeln. Die berüchtigten Sandstürme nehmen nicht annähernd so viel Licht weg wie selbst eine dünne Wolkenschicht.

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Offline Schillrich

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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #7 am: 05. Mai 2013, 13:45:04 »
Da wäre aber die genaue Rechnung des Vergleichs interessant (Einstrahlung, Zeit/Periode der Mittelung). Einmal ist der Mars deutlich weiter von der Sonne entfernt (geringere Intensität der Einstrahlung). Dann ist aber der Sonnentag auf dem Mars ein paar Minuten länger ... und das Marsjahr erst recht.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline Majo2096

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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #8 am: 05. Mai 2013, 14:50:24 »
Mars deutlich weiter von der Sonne entfernt (geringere Intensität der Einstrahlung)

Aber es gibt eine Viel dünnere Atmosphäre die mehr Licht durchlässt (von der Staubsturmseson mal abgesehen) und keine Luftverschmutzung.

Führerschein

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #9 am: 05. Mai 2013, 15:15:42 »
Aber es gibt eine Viel dünnere Atmosphäre die mehr Licht durchlässt (von der Staubsturmseson mal abgesehen) und keine Luftverschmutzung.

Der Hauptpunkt ist die Bewölkung. Selbst dünne Wolken fressen sehr viel Licht. Man nehme eine Kamera und beobachte, wie sich die Belichtungszeit ändert, wenn sich eine dünne Wolke vor die Sonne schiebt. Da hält kein Staubsturm auf dem Mars mit. In Deutschland haben wir viele bewölkte Tage.

runner02

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #10 am: 06. Mai 2013, 15:08:05 »
Zitat
Erdbeeren würden dagegen aufgrund des pH-Wertes nicht gedeihen.

Kann man das wirklich so sagen?

Wenn der Boden völlig steril ist, keine anderen Pflanzen Konkurrenz machen, dann würden die Erdbeeren vielleicht nur 1 mm pro Jahr wachsen. Durch sexuelle Fortpflanzung mittels Blüten und Mutationen durch UV wächst ein Keimling vielleicht 2 mm pro Jahr und so weiter. Anpassungsfähigkeit des Lebens.


Wie wäre es mit Nostoc Commune? Ich habe gehört, in manchen Ländern wird das geegessen. Sie haben ein Strahlenschutzpigment. Können autrocknen und leben dann wieder.

Lest euch mal den kurzen Artikel hier durch, http://en.wikipedia.org/wiki/Nostoc_commune#Biology - das wäre wohl ein toller Kandidat!


Zitat
Nostoc commune can fix nitrogen from the atmosphere and can therefore live in locations where no nitrogenous compounds are available from the substrate. Nostoc commune does not have chloroplasts but contains photosynthetic pigments in the cytoplasm of the cells. It also contains pigments that absorb long and medium wavelength ultraviolet radiation, which enables it to survive in places with high levels of radiation.[3]
Under adverse conditions, Nostoc commune can remain dormant for an extended period of time and revive when conditions improve and water becomes available. The desiccated colony is resistant to heat and to repeated patterns of freezing and thawing and produces no oxygen while dormant.[4] It has been found that extracellular polysaccharides are vital to its stress tolerance and ability to recover.

Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #11 am: 06. Mai 2013, 16:36:44 »
Wie wäre es mit Nostoc Commune? Ich habe gehört, in manchen Ländern wird das geegessen. Sie haben ein Strahlenschutzpigment. Können autrocknen und leben dann wieder.

Lest euch mal den kurzen Artikel hier durch, http://en.wikipedia.org/wiki/Nostoc_commune#Biology - das wäre wohl ein toller Kandidat!

Ja, das scheint ein recht gut geeigneter Einzeller zu sein. Unempfindlich gegen austrocknen, Strahlung und Nitrogenmangel und auch essbar, sicherlich ein Topkandidat für den Mars.

Cyanobakterien sind generell interessant für Mars Terraforming. Hier wäre eine wissenschaftliche Arbeit über Auswahl und genetische Modifikation solcher Einzeller, zwar von 1995 aber durchaus interessant.
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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #12 am: 06. Mai 2013, 18:51:17 »
Danke für eure Antworten, wäre natürlich cool wenn das dann mit mars one auch getestet wird

Offline T.D.K.

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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #13 am: 06. Mai 2013, 20:51:05 »
Na mal nicht so schnell ;),

bei all den Besiedelungswünschen kann man nur hoffen das auf dem Mars derzeit kein Leben existiert!
Aber was ist wenn unsere Forschungsroboter doch eines Tages Leben z.B. im Untergrund finden.
Kann mir gut vorstellen das es an einigen stellen auf dem Mars auch Grundwasser geben sollte,
wo die Wahrscheinlichkeit für Leben doch um einiges höher liegen kann.

Sollte man Leben entdecken und sei es noch so primitiv wird es doch eine
große ethische Debatte darüber geben ob wir Lebewesen von der Erde dort Ansiedeln dürfen oder nicht.
Wenn nein würde das dann letztentlich aber auch eine dauerhafte Besiedelung des Mars durch den Menschen
ausschließen weil man eine mögliche Kontamination nicht völlig verhindern kann.
Selbst Treibhäuser bieten keine völlige Sicherheit da höher entwickelte
Pflanzen und Tiere (der Mensch) mit Mikroorganismen in Symbiose leben und diese könnten auch außerhalb der Treibhäuser
im Boden überleben und sich vermehren und eventuelle einheimische Organismen verdrängen.

Oder die Menschheit geht frei nach dem Motto vor das Leben hatte auf dem Mars 4,5 Milliarden Jahre
Zeit sich zu entwickeln und da es das nicht richtig geschafft hat geben wir dem auch keine Chance mehr.
Letztentlich handeln wir ja seit Jahrtausenden auf unserem Planeten auch nicht anders.

Das beste was uns wohl passieren kann ist das man feststellt das der Mars ein toter Himmelskörper ist,
dann gäbe es wohl auch keine Diskusionen wegen Besiedeln Ja oder Nein, dann macht man es einfach.
Und die Gentechnik wird es uns erlauben das wir auch auf dem Mars köstliche Erdbeeren züchten können. Hmmmmm lecker.  :)

Das nennt man dann auch nicht mehr Globalisierung sondern Interplanetarisierung:
demnächst im Jahr 2100 in einem Deutschen Supermakt, frische Erdbeeren vom Mars für nur 1,99 das Gramm! (im Sonderangebot) ;D

In diesem Sinne :)

ps.
Am besten schmecken mir aber immer noch die Erdbeeren aus meinem Garten!
Freu mich schon, ist bald wieder soweit!
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

Atlan

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #14 am: 08. Mai 2013, 21:26:39 »
Naja es wird nur in Deutschland eine solche Debatte wirklich geben. Weil man hier den status Quo für das Beste hält.
Diese Bakterien hätten vielleicht wissenschaftlichen Wert, aber das gibt eigentlich keinen ethischen Grund den Mars zu isolieren nur um es im jetzigen Zustand zu bewahren. Das ist der Fehler den auch die meisten Laien mit der Ökologie machen.
Die Natur schützen heißt nicht sie so erhalten wie wir sie kennengelernt haben. Genaustausch findet in der Natur dauernd statt....es sterben und entstehen dauernd Arten...ganze ökologische Kreisläufe brechen zusammen und machen damit Platz für Neue.
Mein Punkt ist es gibt eigentlich  2 wahrscheinlich Möglichkeiten bei Aufeinandertreffen von Mars und Erdmikroben:
1. Marsmikrobenerbgut ist anders aufgebaut (z.B. andere Basenkodierung anstatt von GATC) und damit sowieso kein Gentransfer möglich....damit wäre nur eine direkte Verdrängung durch Erdmikroben möglich. Aber wie wahrscheinlich ist diese, wenn die Marsbakterien doch garantiert viel besser an das Habitat angepasst sind.
2.Die Panspermiehypothese ist richtig und Mars und Erdmikroben sind gemeinsamen Ursprungs und Gentransfer ist möglich.....nun könnte es sein, dass entweder Marsbakterien von den Erdbakterien Gene übernehmen und ihre Fitness steigern oder eben die Erdbakterien von den Marsbakterien. Das wäre nur ein Ankurbeln der Evolution.
Natürlich werden die Ethiker eine Diskussion lostreten wollen, aber möglichst viel diskutieren(mit oder ohne Sinn) ist das wovon sie leben.

Punkt ist Leben ist nicht statisch und nur weil uns das Ökosystem in seinem jetzigen Zustand als natürlich erscheint, weil wir es anders nicht kennen, muss das noch lange nicht immer so gewesen sein und nicht immer so bleiben.

Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #15 am: 08. Mai 2013, 22:45:10 »
Ich sehe das auch pragmatisch. Suche nach Marsleben und Erforschung von allem, was möglicherweise gefunden wird, klar. Sobald nichts neues mehr entdeckt wird, kann mit Terraforming begonnen werden. Der Mars wird sowieso irgendwann kontaminiert, spätestens wenn ein paar Leute dort rumlaufen lässt sich das kaum verhindern. Lieber systematisch und unter Beobachtung als versehentlich und man bemerkt Mutationen erst, wenn etwas Unangenehmes passiert.
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Offline Helix

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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #16 am: 09. Mai 2013, 00:24:38 »
Interessante Argumentation. Dann ist es auch OK, die XXX (hier eine Volksgruppe freier Wahl einsetzen) zu massakrieren? Oder die Foren-User Atlan und Major Tom? Natürlich "systematisch und unter Beobachtung", denn "Leben ist nicht statisch".

Atlan

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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #17 am: 09. Mai 2013, 01:04:45 »
Du vergleichst gerade Äpfel mit Birnen das ist dir schon bewusst? Erstmal Bakterien mit intelligentem Leben und zweitens sogar noch mit der eigenen Spezies zu vergleichen.....eine gewisse Hierarchie ist schon drin. Das ist hoffentlich klar. Die erste Regel im realen Leben ist nunmal dass die eigene Spezies(speziell Nachwuchs) eigentlich vor geht. Und was hat den die Konkurrenz in einem Ökosystem mit dem gezielten Töten von Individuen zu tun oder mit gezieltem Massenmord? Das ist ein langsamer Prozess der über einige Generationen geht. Eher wie das verdrängen kultureller Werte durch andere. Aber wenn du schon so fragst ...sollten Bedingungen eintreten an die ich mich nicht anpassen kann oder ein Konkurrent auftauchen der besser als ich ist und es ist nur Platz für einen, dann ist mein Tod die logische Konsequenz. Oder siehst du das anders?

Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #18 am: 09. Mai 2013, 02:31:43 »
...sollten Bedingungen eintreten an die ich mich nicht anpassen kann oder ein Konkurrent auftauchen der besser als ich ist und es ist nur Platz für einen, dann ist mein Tod die logische Konsequenz.

Hallo,

ein sehr spannendes, philosophisches Thema! Bestimmt wird hier bald von einem Moderator der Riegel vorgeschoben, da das eigentlich auch nur bedingt mit Raumfahrt zu tun hat, sondern die dahintersteckenden, philosophischen Gedankengänge im Grunde viel fundamentaler sind. Aber solange noch kein Mod motzt, schreib ich mal was dazu:

was hat den die Konkurrenz in einem Ökosystem mit dem gezielten Töten von Individuen zu tun

Sehr viel! Was macht denn ein Raubtier, wenn es Beute schlägt? Ist das kein "gezieltes Töten"?   

Eigentlich hast Du ja mit Deiner ursprünglichen Hypothese Recht Atlan... nur muss man sich mal klar machen, was - wenn man das konsequent weiterdenkt - die Konsequenzen wären: Evolution im Sinne von Darwin (Das Recht des Stärkeren, usw.) ist tatsächlich sehr natürlich... ganz losgelöst von den Menschen. Dass der Stärkere (bessere, angepasstere, wie auch immer) andere verdrängt bzw. tötet, ist im Laufe der Erdgeschichte so oft passiert... sei es in Bezug auf einzelne Wesen oder auch ganze Arten.

Letztenendes führt diese Argumentation aber jede menschgemachte Regel, jedes Gesetz ad absurdum. Denn wenn der Mensch eine Art ausrottet, oder eine Biosphäre vernichtet, dann war er ja im Grunde letztlich auch nur der Stärkere (bessere, angepasstere, wie auch immer). Selbst wenn der Mensch so unter seines gleichen agiert (der eine ermordet den anderen, egal aus welchen Gründen), kann man das unter dem "Recht des Stärkeren" als natürliche Auslese sehen. Der Mörder war der Stärkere, der Ermordete war der Unterlegene... Darwin lässt grüßen...  Natur pur.

Die Frage ist halt... wollen wir das? Naja die meisten wollen das nicht... jedenfalls solange nicht, wie sie nicht sicher sein können, auf jeden Fall auf der Gewinnerseite zu stehen *g*

Nochmal: Im Grunde ist Deine Argumentation plausibel. Auslese ist absolut natürlich. Nur öffnet man - wenn man diesen Weg konsequent geht - Türen, die evtl. lieber verschlossen bleiben sollten.

Gruß
Excalibur
Wenn Du mit dem Finger auf jemand anderen zeigst, schaue Dir Deine Hand an. Du wirst feststellen, dass drei Finger auf Dich selbst gerichtet sind.

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Offline Helix

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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #19 am: 09. Mai 2013, 10:41:44 »
Du vergleichst gerade Äpfel mit Birnen das ist dir schon bewusst? Erstmal Bakterien mit intelligentem Leben und zweitens sogar noch mit der eigenen Spezies zu vergleichen.....eine gewisse Hierarchie ist schon drin. ...

... versuchte die Mikrobe ihre Sicht der Dinge darzulegen, kurz bevor ein zarter Hauch aus dem Sagrotan-Sprüher ihren Protest im Keim erstickte.  ;)

Excalibur hat es recht schön dargelegt. Die Frage ist eben, ob du bereit bist, dass deine eigenen Regeln auch auf dich angewendet werden. Stell dir vor, du fährst Auto. Jetzt stell dir noch vor, du würdest dir zusätzlich noch vorausfahren und hinterherfahren und auch noch entgegenkommen. Kommst du mit dem Fahrstil der "anderen" zurecht?

Zurück zur Raumfahrt: Es ist richtig (und wichtig) dafür zu sorgen, dass andere - hmm - Welten nicht durch uns kontaminiert werden, sofern sie möglicherweise Leben tragen.

Atlan

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #20 am: 09. Mai 2013, 11:08:53 »
Das weicht zwar etwas von den Pflanzen ab aber gut .
Ich bin bereit, dass solche Reglen auch für mich gelten. Es liegt in meiner Natur alles für mich Machbare zu tun um zu überleben (von speziellen Situationen mal abgesehen und charakterbedingte Hemmschwellen ausgenommen). Ist das nicht genug liegt es nicht mehr in meiner Macht und jeder noch so hohe Wert den ich oder andere meinem Leben beimessen ist Schall und Rauch.

Ihr dürft allerdings den Fehler nicht machen uns mit Mikroben mit Menschen zu vergleichen oder unser Wertesystem auf andere Arten zu projezieren. Unser Werte und Gesellschaftssystem dient der verbesserung der Lebensqualität und Überlebensrate von uns selbst. Es ist Optimiert auf menschliche kognitive Normen und unsere Wahrnehmung der Welt und unsere Prioritäten. Mikroorganismen so etwas wie Gefühle oder Instikte zuzuordnen ist zuzurechnen ist nichts weiter als projektion der eigenen Vorstellungen. Dies ist menschlich aber falsch. Bakterien und die meisten Tiere sind komplexe autonome Systeme die einfach auf bestimmte Reize vorgegeben reagieren...wie Maschinen. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass der Mensch auch nicht so viel weiter ist und dies ist prinzipiell auch richtig. Jedoch ist ja unser Wertesystem auf uns zugeschnitten und wir haben innerhalb diesem System somit sowieso eine Sonderstellung...danach kommen Dinge die wir brauchen und mögen etc etc.. 
Von aussen betrachtet  ist es aber wohl tatsächlich egal ob und wieviele Menschen sterben, weil ja ohne eine wertebeimessenden Verstand auch das gesamte Konzept von Wert fehlt.
Veränderung ist an sich ja weder gut noch schlecht....erst durch Auflegen unserer Perspektive gibt es dann eine Wertung.

Dies ist allerdings nur am Rande für meine Argumentation relevant. Punkt ist das einbringen neuer Arten erzeugt wenn überhaupt, eine Beschleunigung der Evolution aller Beteiligten.  Das ist weder ethisch noch unethisch. Solange es uns selbst nicht tangiert stellt eine Eingriff sogar eine 'ökologisch' unnatürliche Handlung dar.

Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #21 am: 09. Mai 2013, 12:38:58 »
Die Ausrottung von Arten und Vernichtung von Lebensräumen nur aus Spaß oder Gewinnsucht ist natürlich verwerflich, aber das kann man nicht einfach auf alles anwenden.

Der Mensch arbeitet daran, Infektionskrankheiten auszurotten. Wer schützt die armen Krankheitserreger?

Der Anbau von Nahrungsmitteln ist auch bereits ein massiver Eingriff in die Umwelt mit einhergehender Zerstörung oder Umgestaltung von Lebensräumen und der Vernichtung von Arten (Unkraut, Schädlinge...).

Wenn wir das nun alles nicht wollen, müssen die Menschen wieder als Jäger und Sammler leben. Eigentlich nur als Sammler, denn die Jagd ist ja auch gezieltes töten und damit schon grenzwertig. Wollen wir das? Wohl kaum.

Auf dem Mars wäre es genau das gleiche, wenn wir denn einmal dort siedeln. Wie gesagt, ich sehe das pragmatisch. Es lässt sich sowieso nicht verhindern.

Übrigens, wir Menschen sind nicht die einzigen, die die Umwelt zu unseren Gunsten verändern. Das machen auch so manche Tiere, z.B. Bieber. Alles völlig natürlich.  ;)

Höher entwickeltes Leben dominiert, das war schon immer so. Was sagt das darüber aus, wenn solches uns einmal entdecken sollte? Wir werden sehen. Jetzt wird es aber richtig philosophisch.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Atlan

  • Gast
Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #22 am: 09. Mai 2013, 13:00:58 »
Die Ausrottung von Arten und Vernichtung von Lebensräumen nur aus Spaß oder Gewinnsucht ist natürlich verwerflich, aber das kann man nicht einfach auf alles anwenden.

Der Mensch arbeitet daran, Infektionskrankheiten auszurotten. Wer schützt die armen Krankheitserreger?

Der Anbau von Nahrungsmitteln ist auch bereits ein massiver Eingriff in die Umwelt mit einhergehender Zerstörung oder Umgestaltung von Lebensräumen und der Vernichtung von Arten (Unkraut, Schädlinge...).

Wenn wir das nun alles nicht wollen, müssen die Menschen wieder als Jäger und Sammler leben. Eigentlich nur als Sammler, denn die Jagd ist ja auch gezieltes töten und damit schon grenzwertig. Wollen wir das? Wohl kaum.

Auf dem Mars wäre es genau das gleiche, wenn wir denn einmal dort siedeln. Wie gesagt, ich sehe das pragmatisch. Es lässt sich sowieso nicht verhindern.

Übrigens, wir Menschen sind nicht die einzigen, die die Umwelt zu unseren Gunsten verändern. Das machen auch so manche Tiere, z.B. Bieber. Alles völlig natürlich.  ;)

Höher entwickeltes Leben dominiert, das war schon immer so. Was sagt das darüber aus, wenn solches uns einmal entdecken sollte? Wir werden sehen. Jetzt wird es aber richtig philosophisch.

+1
Der Anfang deines Beitrages ist genau das was ich mit Wertezuordnung aus unserer Sicht meine.

Allerdings muss ich widersprechen was die Dominanz des höheren Lebens betrifft. Wir haben vielleicht die höhere Lebensqualität, aber Mikroorganismen dominieren ganz klar. Würde alles vielzellige Leben verschwinden wäre das den Einzellern egal.....aber wenn sie gehen, gehen wir auch. Und ach ja auch in Sachen einfluss auf die Umwelt und Biomasse können wir uns selbst mit vielen einzelnen Bakterienspezies(sofern man davon sprechen kann) nicht wirklich messen :) Aber natürlich lebt sichs als Mensch besser :)

Sollte man tatsächlich auf dem Mars neues Leben ansiedeln können, vielleicht sogar komplexes....wäre ich voll dafür :) Leben verbreiten finde ich gut :)

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Offline Helix

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Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #23 am: 09. Mai 2013, 20:09:34 »
Wir haben vielleicht die höhere Lebensqualität
...
Aber natürlich lebt sichs als Mensch besser :)

Gerade zu der Zeit, zu der du diese Zeilen geschrieben hast, habe ich die Nachbarskatze beobachtet. Und wenn sie da so gemütlich in der Sonne liegt, sich räkelt und gelegentlich mal gähnt, dann könnte es doch sein, dass sie dem allergrößten Teil der Menschheit ins Sachen Lebensqualität ein gutes Stück voraus ist. Das kann sie jeden Tag machen. Falls mal der Fressnapf leer ist, dann maunzt sie einfach jemanden von der Dosenöffner-Spezies an und es gibt Nachschub. Hat sich was mit "höher entwickeltem Leben"!  :)

Re: Pflanzen auf dem Mars
« Antwort #24 am: 09. Mai 2013, 20:23:50 »
Das zeigt doch nur, daß Katzen schlauer als wir sind.  ;D
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