Verlinkte Ereignisse

  • 06:57 MEZ Angara-A5 Jungfernflug: 23. Dezember 2014

Angara-A5 (Erstflug)

  • 204 Antworten
  • 82691 Aufrufe

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #150 am: 01. Januar 2015, 12:21:02 »
Wiederverwendung des RD-191


Auf einer wissenschaftlichen Konferenz bei der RKK Energija, wurde auch die Möglichkeit der Wiederverwendung des Angara Triebwerks erörtert. Das Triebwerk wird in einer Rettungskapsel untergebracht, schützt somit vor Beschädigung und Verschmutzung nach der Trenneng von der ersten Stufe der Trägerrakete während des nachfolgenden Abstieg in der Atmosphäre. Nach dem Entwurf wird das Triebwerk auf einen Fallschirm niedergehen, versehen mit einen Hitzeschild und ev. einem aufblasbaren Kissen für die weichen Landung.

Durch diese Technologie senkt sich die Nutzlast aber um etwa 2,6%. Das bedeutet das die Nutzlast der Angara-1.2 von gegenwärtigen 3,8 Tonnen auf 3,7 Tonnen sich verringert. Bei einen Preis des Triebwerks von 240 Millionen Rubel wäre wahrscheinlich ein Gewinn möglich. Wie schon gepostet, das Triebwerk ist bis zu 10 mal wiederverwendbar.

http://vpk-news.ru/news/22688

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #151 am: 01. Januar 2015, 15:55:35 »
Angara-A3

Nach neuen Informationen liegen für die Angara-A3 noch keine Bestellungen von den Militärs, die zeigten noch kein Interesse. Wahrscheinlich kommt sie in Wostotschny zum Einsatz. Der Einsatz von A-3 liegt somit in den Händen der Auftraggeber, so der Konstrukteur Bachwalow. Eine Möglichkeit für 15 Tonnen Nutzlast wäre das neue Raumschiff, habe schon aber gepostet.

 

Duc-Lo

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #152 am: 01. Januar 2015, 22:35:51 »
Angara-A3

Nach neuen Informationen liegen für die Angara-A3 noch keine Bestellungen von den Militärs, die zeigten noch kein Interesse. Wahrscheinlich kommt sie in Wostotschny zum Einsatz. Der Einsatz von A-3 liegt somit in den Händen der Auftraggeber, so der Konstrukteur Bachwalow. Eine Möglichkeit für 15 Tonnen Nutzlast wäre das neue Raumschiff, habe schon aber gepostet.

Wieso von Militär? Vielleicht braucht Roskosmos ja die Angara A3.

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #153 am: 01. Januar 2015, 22:44:08 »
Ich habe doch richtig geschrieben:

Zitat
Der Einsatz von A-3 liegt somit in den Händen der Auftraggeber, so der Konstrukteur Bachwalow. Eine Möglichkeit für 15 Tonnen Nutzlast wäre das neue Raumschiff, habe schon aber gepostet.

Duc-Lo

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #154 am: 01. Januar 2015, 22:45:20 »
Ja, Aber ich meinte , wieso die Rakete von Militär benutzt wird und wieso nicht von Roskosmos. Oder habe ich es falsch verstanden?!

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #155 am: 01. Januar 2015, 22:51:13 »
Ja, Aber ich meinte , wieso die Rakete von Militär benutzt wird und wieso nicht von Roskosmos. Oder habe ich es falsch verstanden?!

Der Träger entstand auch im Auftrag der Militärs (haben auch mitfinanziert)  für das militärische Kosmodrom Plessezk.

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #156 am: 02. Januar 2015, 11:27:04 »
Oleg Ostapenko zu Angara, eine Zusammenfassung

- Die Produktionskosten der Angara sind Geheim, von Chrunischew gibt es keine Zahlen.

- Ausgehend von den Kosten des RD-191, etwa 250 Millionen Rubel, haben wir Kosten von 1,25 Milliarden Rubel nur für die Triebwerke der Angara-5. So viel kostet auch Proton (ja, etwas mehr).

- Somit können die Kosten der Angara bei 2,5 Milliarden Rubel liegen, weitere Kosten von 1 Milliarde Rubel entfallen auf die Beschleunigungsstufe, Nutzlastabdeckung und für Startarbeiten.

- Bis 2020 wird sich der Preis der Angara um das 1,8-fache reduzieren.
- Bei Serienfertigung werden sich die Kosten um das 2,5-fache als heute reduzieren.
- RD-191 kostet heute um die 250 Millionen Rubel.
- Bei Proton-PM bei Serienfertigung wird das Triebwerk etwa 135-140 Millionen Rubel kosten.

- Heute kostet die Angara fast doppelt so viel wie Proton-M

Der erste Proton war um 300% teuere als die nachfolgende Serienproduktion und
die erste Sojus Trägerrakete war etwa 350% teuere. Diese Info kommt von einer hochrangiger Chrunischew Quelle.   

Quelle: Izvestija, 19.12.2013

GerdW

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #157 am: 02. Januar 2015, 12:07:31 »
Oleg Ostapenko zu Angara, eine Zusammenfassung

- Die Produktionskosten der Angara sind Geheim, von Chrunischew gibt es keine Zahlen.

- Ausgehend von den Kosten des RD-191, etwa 250 Millionen Rubel, haben wir Kosten von 1,25 Milliarden Rubel nur für die Triebwerke der Angara-5. So viel kostet auch Proton (ja, etwas mehr).

- Somit können die Kosten der Angara bei 2,5 Milliarden Rubel liegen, weitere Kosten von 1 Milliarde Rubel entfallen auf die Beschleunigungsstufe, Nutzlastabdeckung und für Startarbeiten.

- Bis 2020 wird sich der Preis der Angara um das 1,8-fache reduzieren.
- Bei Serienfertigung werden sich die Kosten um das 2,5-fache als heute reduzieren.
- RD-191 kostet heute um die 250 Millionen Rubel.
- Bei Proton-PM bei Serienfertigung wird das Triebwerk etwa 135-140 Millionen Rubel kosten.

- Heute kostet die Angara fast doppelt so viel wie Proton-M

Der erste Proton war um 300% teuere als die nachfolgende Serienproduktion und
die erste Sojus Trägerrakete war etwa 350% teuere. Diese Info kommt von einer hochrangiger Chrunischew Quelle.   

Quelle: Izvestija, 19.12.2013


Proton-PM fertigt ja heute die RD-275M (RD-276) offenbar gut, preiswert und sie schreiben schwarze Zahlen.
Und die Zuverlässigkeit spricht für sich.
Man wird sehen, wie das bei den RD-191 klappt.
Die Brennkammern sollen vom VMZ in Woronesch kommen, ist das noch aktuell?
Metalist Samara ist raus? Zu teuer oder hat das politische Gründe?

knt

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #158 am: 03. Januar 2015, 08:39:31 »
Hat sich eigendlich das crossfeed system der angara realisiert, bei dem dem die zweite stufe mit treibstoff der ersten wieder aufgefüllt wird?

Entsteht durch die bewegung des treibstoffes ein drehimpuls der wieder ausgeglichen werden muss?

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #159 am: 03. Januar 2015, 09:00:06 »
@ knt

Durch die Umwerteilung des Treibstoffes während des Starts, können wir bei der Angara-5 die Nutzlsat bis 25% erhöhen, dabei gibt es 4 Varianten dieser PKT Technologie für Angara-5.

Laut Roskosmos ist aber diese Technologie für Angara nicht vorgesehen. Mit der Variante:

2 Boster zu 2 Booster + 2 Booster zu Zentralstufe um die 26,4 %.

Diese Techologie wurde ausführlich mit Bildern 2012 auf einen Raumfahrtkongress in Moskau vorgestellt.

tonthomas

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #160 am: 03. Januar 2015, 09:47:58 »
Guten Morgen!

Würde das (Umpumpen bei Angara A5) nicht automatisch dazu führen, dass man deutlich unterschiedlich konstruierte URM-1-Module erhält? Lohnt das dann noch bei einem Zusatzaufwand bei Produktion und Testing?

Gruß   Pirx

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #161 am: 03. Januar 2015, 10:16:55 »
Ja, es wären unterschiedliche URM Module. Die Veränderungen wären minimal aber sehr hohe Anforderungn an die Verbindungen und Ventille. Wäre aber ein deutliches ökonomisches Gewinn. Roskosmos schreibt dazu, das aus Gründen der Zuverlässigkeit PKT nicht zu Anwendung kommt.

 

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #162 am: 03. Januar 2015, 12:29:44 »
Aus technischer Sicht wäre aber die Umstellung der Angara auf das neue Treibstoff Acetam die beste Lösung und zwar in jeder Hinsicht. Dazu bedarf es keine neue Triebwerke, senkt die Kosten erheblich und vereinfacht die Trägerrakete recht deutlich, die Nutzlast vom Plessezk um die 30-34 Tonnen.

McFire

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #163 am: 03. Januar 2015, 12:43:54 »
... senkt die Kosten erheblich und vereinfacht die Trägerrakete recht deutlich, ...
Wieso, wodurch bzw. in welcher Hinsicht ?

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #164 am: 03. Januar 2015, 14:37:18 »
Ein wichtiger Punkt ist die Lagerfähigkeit des Acetam bei nur -30 bis -45 Grad, vereinfacht die Tanks und deren Masse und die Infrastruktur auf dem Kosmodrom. Ja, und die exzellente Kühlung der Triebwerke, hat um 300 bis 400% bessere Eigenschaften in dieser Hinsicht als Kerosin. Mehr Infos in Acetam Thread.

Ja, Mask (Musk) muss sich warm anziehen!

McFire

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #165 am: 03. Januar 2015, 15:24:57 »
Ein wichtiger Punkt ist die Lagerfähigkeit des Acetam bei nur -30 bis -45 Grad, vereinfacht die Tanks und deren Masse und die Infrastruktur auf dem Kosmodrom. Ja, und die exzellente Kühlung der Triebwerke, hat um 300 bis 400% bessere Eigenschaften in dieser Hinsicht als Kerosin. Mehr Infos in Acetam Thread.
Ok Lagerfähigkeit gegenüber Wasserstoff und Methan leichter, seh ich ein. Aber doch nicht gegenüber Kerosin, was die Angara doch nutzt. Und wieso sind die Tanks einfacher als Kerosintanks? Wegen der Dichte?
 Da bleibt doch allenfalls die bessere Kühlung - ok, vlt bringt das soviel Performance.

Oder meinst Du das alles nur für die Oberstufe?

Aber auch dann hätten wir ja zumindest wieder was nicht so umweltfreundliches. Die Wirkung des Ammoniak wird durch das Acetylen ja nur zum Teil aufgehoben.

Zitat
Ja, Mask (Musk) muss sich warm anziehen!
Na, jetzt wollen wir doch mal nicht übertreiben  ;D

Führerschein

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #166 am: 03. Januar 2015, 15:39:05 »
Am Boden ist Kerosin einfach. Im Flug, z.B. für wiederzünden einer Oberstufe für erreichen eines Mondorbits dürfte Acetam tatsächlich Vorteile haben. Da friert Kerosin ein.

Aber bei den Kosten wird es Angara schwer haben. Bevor die angeboten wird, ist bei SpaceX die Wiederverwendung der ersten Stufe schon Routine. Dann können sie  Starts mit Falcon Heavy für weniger anbieten als Angara kostet.

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #167 am: 03. Januar 2015, 15:41:11 »
Für die ganze Angara Trägerrakete. Treibstoff ist um etwa 30% Energiintensiver als Kerosin, durch die Lagertemperatur von nur -45 Grad senken wir die Masse der Tanks, der Booster und der Beschleunigungsstufen. Durch die Eigenschaften und seine Dichte kommt er sehr nah an Wasserstoff. Daten wurden hier gepostet.

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #168 am: 03. Januar 2015, 15:46:36 »
Zitat
Aber bei den Kosten wird es Angara schwer haben.

Ich mache auch kein Vergleich. Für mich aus technischer Sicht können wir nur mit Methan die Kosten deutlich um 40-50% reduzieren. Deshalb auch die Bestrebung von Progress die Sojus-5 zu starten, vorgesehen für 21-22.

Offline proton01

  • *****
  • 1951
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #169 am: 03. Januar 2015, 20:40:52 »
Am Boden ist Kerosin einfach. Im Flug, z.B. für wiederzünden einer Oberstufe für erreichen eines Mondorbits dürfte Acetam tatsächlich Vorteile haben. Da friert Kerosin ein.
Der Block D (Oberstufe Proton K) hat LOX-Kerosin T-1, ist wiederzündbar und war seinerzeit im N1-L3 Programm für den bemannten Mondflug vorgesehen. Es würde mit Kerosin auch gehen. Ob mit Acetam besser muss erst praktisch gezeigt werden. Auf dem Papier geht vieles.
Ich hab's grad nicht zur Hand, aber lagerfähige Treibstoffe (N2O4 / MMH oder UDMH) frieren auch irgendwann ein wenn's kalt wird, das war bei Apollo kein Problem. Unterwegs scheint ja unvermeidbar die Sonne.

GG

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #170 am: 03. Januar 2015, 21:15:45 »
Leider müssen wir bis zur Sojus 5 noch einige Jahre warten. Ist denn die Finanzierung gesichert oder fehlt da noch der Beschluss, der die Entwicklung und Erprobung ermöglicht?

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #171 am: 03. Januar 2015, 22:53:43 »
@ GG

Die Arbeiten laufen Eigenständig von Progress für die NIR Magistral Ausschreibung von Roskosmos, wo in den Dokumenten von einer Einwegrakete die Rede ist. Nach Ostapenko ist die Angara eine Sackgase für die russische Raumfahrt (habe die Dokumente), er sprach auch von einer neuen für das PTK Raumschiff. 

Dazu der Generaldirektor A. Kirilin, vor einigen Monaten: 

Zitat
  По генеральному графику, разработанному в рамках НИР, пуск ракеты-носителя «Союз-5» запланирован на 2021 г. По предварительным расчетам, запуск данного носителя будет примерно в 1,5 раза дешевле, чем запуск ракеты-носителя «Союз-2».

Gegenwärtig werden technische Arbeiten über die Verwendung der vorhandenen Infrastruktur für den Einsatz von Sojus-5 auf dem Kosmodrom Plessezk und Wostotschny durchgeführt. Der Vorteil, der Träger braucht keine neue Startkomplexe.

Gruss-Jura

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #172 am: 04. Januar 2015, 18:44:42 »

Würde das (Umpumpen bei Angara A5) nicht automatisch dazu führen, dass man deutlich unterschiedlich konstruierte URM-1-Module erhält? Lohnt das dann noch bei einem Zusatzaufwand bei Produktion und Testing?
 


Noch ein Wort zur der Fertigstellung der URM-1. Zunächst werden die Booster ohne Bestellung produziert, sozusagen die Grundversion als URM.  Erst nach der Bestellung und mit Vergabe der Seriennummer zum Auftrag, entsteht die komplette URM-1 für den Auftraggeber.   

knt

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #173 am: 08. Januar 2015, 22:25:19 »
Sojus 5 ?? omg wie die zeit vergeht - da hat man ne weile was anders zu tun und die gute alte sojus bekommt enkel töchter.

Schade das es das cross feeding noch nicht in die realität geschaft hat. Meiner meinung nach eine wichtige technologie - mit welchem treibstoff auch immer +X% nutzlast braucht die raumfahrt.

Mit welchen argumenten wird die angara für eine ssckgasse gehalten?

Jura

  • Gast
Re: Angara-A5 (Erstflug)
« Antwort #174 am: 09. Januar 2015, 14:33:22 »
Ausgehend von allen zur Verfügung stehenden Daten, geht aber hervor, das die Bahnparamter beim ersten Flug nicht ganz erreicht wurden. Berücksichtigt wurde die Treibstoffmenge bis auf 1kg, darunter 75kg Helium pro URM, die Triebwerke sollen beim Start einen Schub von 205 Tonnen gliefert haben, also etwa 105% und später bei BB gedrosselt. Naja, das sind aber Kleinigkeiten.