Für die NASA zählt nur SLS, und das ist auch richtig so. Nur SLS hat die politische Unterstützung, die nötig ist, das ein solcher Träger über mehrere Legislaturperioden im Einsatz bleiben kann. So ein Träger braucht aber auch eine entsprechende Nutzlast und regelmäßige Starts. Da bleibt nur die NASA. Private Satbetreiber haben kein Interesse an solchen Schwerlastträgern, das DoD auch nicht. Die NASA hat mit der geplanten Europa-Sonde schon eine unbemannte Nutzlast vorgesehen, dazu kommen bemannte Mondflüge und vermutlich auch noch mehr. Der Kongress will unbedingt einen Schwerlastträger, dann muss er auch dafür sorgen, das er irgendwie ausgelastet wird. Apollo war damals rein machtpolitisch motiviert, mit SLS aber besteht durchaus die Chance, auf ein echtes, längerfristiges Mondprojekt.
Private Konkurenz braucht SLS nicht zu fürchten. Kein privatwirtschaftliches Unternehmen kann sich einen Träger in dieser Größe leisten. Zivile Nutzlasten dafür gibt es nicht und ein privates Mond- oder Marsprogramm dürfte das Budget fast jeder Firma übersteigen, es sei denn, Microsoft will eine Außenstelle auf dem Mars. Aber wozu? Bemannte Erforschung des Mars ist langweilig (selbst wenn die dafür nötige Technik entwickelt wird), aus Sicherheitsgründen würden die Landegebiete alle aussehen wie die der Rover, weite, tiefgelegene Ebenen ohne Steine. Die interessanten Ziele, die großen Vulkane, die Grabenbrüche usw sind aktuell selbst für unbemannte Missionen praktisch unerreichbar, da sie nicht tief genug liegen, um mit den aktuellen Landeverfahren (Fallschirm, Triebwerke und/oder Airbags) erreicht werden zu können.