Hallo Matjes,
zur Bahnmechanik hat GG im Portal schon einige Male etwas geschrieben und letztendlich tritt der günstige Fall eben weniger oft auf, dass man nach 3-4 Orbits am Ziel ist.
Die Schwerelosigkeit tritt nach rund 9 min nach dem Start der Sojus mit Brennschluss 3. Stufe ein, egal wie lang man noch "warten" muss bis zum Anlegen.
Ab dieser Zeit macht die Flüssigkeit in den 3 Bogengängen (x,y,z) des Innenohrs eben ohne die Erdschwere seins. Ab da stimmen die auf der Erde unter Erdschwere ein Leben lang gelernten Erfahrungen von Auge und Innen-Ohr nicht mehr. Das Hirn fängt an zu glauben, man hätte was schlechtes gegessen...
Daher hat sich das Heranarbeiten an die Schwerelosigkeits-Effekte über das Training schon auf der Erde aus meiner Sicht mehr bewährt. Wenn die "Härte" gebraucht wird, ist sie schon gefestigt und eben schon vorhanden.
... wie dieses Bild (mit bekannten Darstellern) zeigen soll und 2 min sind beim ersten Mal lang...
Ein Beispiel für das "vomit", die "Emesis" aus der Anfangszeit war "der zweite Mann im Kosmos", German Titow. Er hat ja nicht nur eine Runde gedreht, sondern 17. Er soll, geht man nach den Memoiren, gereiert haben zum Gotterbarmen und nichts über die Lippen bekommen haben... Damals hat man noch mit Rhönrad trainiert.
Aus der neueren Zeit habe ich von derartigen Effekten zumindest bei den Russen nicht gehört, sie sagen aber auch, dass die Amerikaner dazu eine andere Meinung haben. Man spricht von Pharmaka ähnlich dem Kinetosin.
Einen Zusammenhang zwischen schnellem Anlegen und dem Übelkeitseffekt sehe ich nicht, bin auch eher der Meinung, dass das Erd-Training sehr wirkungsvoll und ohne Nebenwirkungen ist.
Beste Grüße von HausD
(hoffentlich ist es nicht zu lang geworden)