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Stratosphären-Observatorium SOFIA

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H.J.Kemm

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Stratosphären-Observatorium SOFIA
« am: 26. Februar 2006, 03:47:43 »
Moin,



über das Gemeinschaftsprojekt der NASA und des DLR ist verschiedentlich hier im Forum geschrieben worden.

Ich werde einige dieser Beiträge hier in diesem Thread zusammenfassen.

von Tobias:
Auch das Infrarot Teleskop SOFIA soll eventuell gestrichen werden. Immerhin wird das europäische Raumlabor Kolumbus nun zur ISS gebracht werden. Die ISS soll dmit 16 Flügen fertiggestellt werden.
Quelle: http://www.dlr.de/dlr/News/pi_060206_nasa_budget.html


von Martin:
Das mit SOFIA ist doch wohl dermaßen dämlich, wie kann man einen weiteren, mehr als 500MioUSD teuren Flug zum Hubble durchführen und gleichzeitig SOFIA streichen. Hubble entwickelt sich nun von einem Motor der Astronomie zur Bremse. Man soll es noch solange nutzen wie es geht und dann fertig, moderne terrestrische Teleskope kommen heute scon so nah an Hubble ran (im Infraroten Bereich wird es sogar schon übertrumpft, das VLTI und ähnliche Projekte sind ebenfalls besser), das der Aufwand absolut nicht mehr lohnt, ist wieder so eine PR-Aktion.

von T.D.K.
Noch mal zu Sofia
 
Ist schon schade das es warscheinlich dem Buget der Nasa zum Opfer fällt,
aber Europa könnte in solchen Dingen auch mal etwas eigeninitiative zeigen und mehr
Geld für solche Projekte finanzieren, dabei hätten wir es wohl wesenlich leichter als die USA,
denn wenn nur jedes Europäische Land einen bruchteil seines Haushalts in die ESA
stecken würde könnten wie weit mehr machen als die NASA.
 
Ich finde wir ruhen uns zu sehr auf dem Rücken der USA aus was Space Exploration angeht. Die sollen immer alles finanziereun und hier wird sich aufgeregt wenn mal was nich vollendet wird.
Das ist schon sehr schwach von Europa immerhin hat ja Deutschland gut 80 Mio in das Sofia Projekt
gesteckt ist aber immer noch ein Bruchteil von dem was die NASA (400 Mio) bis jetzt dazu
bei gesteuert hat!
 
Es sieht auch so aus als ware das Thema Raumfahrt hier nicht so Populär wir bei den Ammis.
Hier wirft man lieber Milliarden zum Fenster raus, siehe Bankgesellschaft Berlin die denn
Schuldenberg der Stadt in der ich wohne mal von einem zu anderen Tag verdoppellt hatt Traurig ,
(und davon hätte sich wohl Berlin sogar schon eine Eigene Mondbasis leisten können)
und der Steuerzahler muß dann eben dafür aufkommen oder es werden Europaweit jedes Jahr Milliarden
an Steuergelden in Openhäuser gesteckt die sich sonnst nicht selber tragen können
(ich habe zwar nix gegen Kultur aber in gewisser Weise sollten sich solche institutionen
auch schon mal selber finanzieren, schließlch zahlen wir alle mit unseren Steuern etwas wovon nur
Interessierte was von haben) und das ist auf keinen fall in Ordnung.
 
Also wir sollten nicht soviel über den Atlantik schauen sondern lieber mal selber was machen,
es ist schon traurig das wir es nach so vielen Jahren noch nicht einmal geschaft haben
selber einen Bemanten Weltraumzugang zu meißtern (Hermes läßt grüßen), seht euch die Chinesen an was die in so wenig jahren in sachen Bemannter Raumfahr geschafft haben.
 
Europa sollte die NASA fragen ob sie nicht die 747 haben können und dann stellen wirs halt selber fertig.
 
Gut ist das die USA jetzt wahrscheinlich wirklich die ISS vollenden will, ist zwar bis jetzt ein Milliardengrab aber wenn man sie einfach aufgeben würde währe es noch schlimmer! Und ich finde es immer wieder toll wenn dieses "Helle" Ding bei mir rüberfliegt Smiley  
 
War zwar nicht alles zum Thema, aber mich regt sowas auf wenn Projekte scheitern die man mit
mit "relativ wenig" Geld retten kann und schließlich war der Erstflug für ende 2006 geplant,
also kann es ja wohl nicht mehr so viel Arbeit sein.


Von Jerry:
Moin,
die bisherigen Kosten für SOFIA liegen bei 330 Millionen US $, davon rund 80 Millionen € von Deutschland.
Um die Sache jetzt in trockenen Tücher zu bringen, fehlen noch ~ 80 Millionen US $ für die Test´s und den Wissenschaftsbetrieb.
Falls jetzt ein Stop kommt, muß die NASA die 80 Millionen € wieder an Deutschland zurückzahlen.
Wo steckt da eigentlich die Logik?


von Volker:
Ich glaube, so billig wirst Du nicht davonkommen. Wie in der letzten Ausgabe von Nature zu lesen ist, koennten sich die Gesamtkosten fuer Sofia leicht auf insgesamt 800 Millionen USD belaufen, je nachdem von welchen Betriebskosten wir ausgehen. MIt 80 Millionen wird das jedenfalls nichts. Davon, dass die NASA die 80 Millionen wieder an Deutschland zurueckzahlt, habe ich nichts gehoert. Zugegeben, es ist recht ungewoehnlich, dass ein Projekt bei der NASA so kurz vor Vollendung noch gekippt wird, damit hatten wir hier auch nicht gerechnet. Andererseits ist klar, dass das Budget der NASA nicht fuer alle Projekte ausreicht und SOFIA hat schon eine unruehmliche Vergangenheit was Verzoegerungen und technische Schwierigkeiten betrifft.
Und Kuechenrezepte wie "warum geben uns die Amerikaner nicht einfach die 747 und dann fliegen wir damit in Deutschland ein bisschen herum" sind doch ein bisschen zu einfach gedacht.



Jerry
« Letzte Änderung: 15. Februar 2010, 01:49:53 von Kreuzberga »

H.J.Kemm

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #1 am: 26. Februar 2006, 04:16:42 »
Moin,

hier ein Foto von der Boeing und dem Infrarotteleskop SOFIA aus A.P. of the day:




Weitere Informationen gibt es unter:


Jerry

*

Offline Volker

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #2 am: 11. Mai 2006, 19:23:39 »
Die NASA evaluiert dieses Projekt nun noch einmal. Eine endgueltige Entscheidung wird im Juli 2006 erwartet. Obwohl immer gerne vom SOFIA Team betont wird, dass man kurz vor dem Start dieser Mission stehe, sieht die Realitaet doch etwas anders aus. Richtig ist, dass die ersten Testfluege fuer 2007 vorgesehen sind. Richtig ist aber auch, dass mit der eigentlichen wissenschaftlichen Beobachtung erst im Jahre 2009 begonnen werden kann, selbst wenn jetzt alles positiv fuer das Projekt verlaufen sollte.
Die Auflagen der FAA sind streng und es ist nicht einfach, ein modifiziertes Flugzeug genehmigt zu bekommen. Dazu kommt, dass sich United Airlines als Sponsor aus dem Projekt zurueckgezogen hat. Das macht die Genehmigungsverfahren komplizierter, da die gute Verbindung zwischen United Airlines und der FAA nun bei den Verhandlungen fehlt.

Warten wir also ab, was die Entscheidung im Juli bringt.

Gruss Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

H.J.Kemm

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #3 am: 12. Mai 2006, 17:58:24 »
Moin Volker,

danke für diese Information.

Ich hatte vor wenigen Tagen mich schriftlich bei dem DLR erkundigt was mit SOFIA passiert, aber bis jetzt noch keine Antwort bekommen. Wenn die sich melden, dann gebe ich das natürlich hier weiter.

Jerry
« Letzte Änderung: 12. Mai 2006, 17:58:43 von H.J.Kemm »

H.J.Kemm

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #4 am: 16. Mai 2006, 02:36:55 »
Moin,

die Mitarbeiterin der DLR, die bis vor kurzem für dieses Projekt die Öffentlichkkeisarbeit machte, hat mir soeben mitgeteilt, dass die DLR nicht mehr zuständig ist.

Eine neue Ansprechstelle wurde mir aufgegeben und diese habe ich kontaktiert. Hoffentlich gibt es von dort eine Antwort.

Jerry

H.J.Kemm

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #5 am: 23. Juni 2006, 01:38:54 »
Moin,

das Projekt *SOFIA* scheint nun doch nicht ganz abgeschrieben.

Einen Bericht gibt es  hier unter dem Titel *Airborne telescope granted stay of execution*.


Jerry



    * 24.06.2006 - Sojous U/Progress M 57 mit Fracht zur ISS von Baikonour
    * 01.-19.07.2006 - Start US-Shuttle DISCOVERY zur ISS / STS 121 von CC
    * 22.07.2006 - Start Delta II 10L mit Satellit Stereo von CC
    * 22.07.2006 - Cassini bei Titan ~ 950 km Orbit # 21
    * 11.08.2006 - Start Ariane 5 ECA mit Satelliten Syracuse 3B und JCSat 10 von Kourou  
    * weitere Termine >>>>>

tobi453

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #6 am: 22. Juli 2006, 09:48:31 »
Sofia lebt! :)

Wie http://www.spaceref.com/news/viewpr.html?pid=20407 berichtet, gibt es grünes Licht für die Fortführung des Projektes. Im Laufe dieses Jahres soll ein erster Testflug stattfinden.


tobi453

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #7 am: 05. Oktober 2006, 19:37:18 »
Neues vom DLR:

Wichtiger Meilenstein für SOFIA erreicht
5. Oktober 2006

Seit dem 25. September 2006 präsentiert sich SOFIA, das Stratosphären-Observatorium für die Infrarot-Astronomie, in einem neuen, glanzvollen Outfit.

Nachdem die technischen Vorbereitungen für den Erstflug von SOFIA nun fast abgeschlossen sind, wurde mit der Lackierung des Flugzeugs bei L-3com in Waco, Texas ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht. Die zwischen NASA und DLR abgestimmte Farbgebung für SOFIA wirkt sehr ansprechend und begeistert das gesamte SOFIA-Team.

Der untere graue Anstrich des Flugzeugrumpfes und der obere weiße Bereich werden durch einen Längsstreifen in "NASA-Blau" aufgelockert. Am Seitenruder befindet sich (von oben nach unten) die US-Flagge, die Aufschrift "NASA" und "DLR" sowie die Logos der beiden Agenturen. Die Farbgebung ist in blau, schwarz und rot gehalten.

Auf beiden Seiten ist im vorderen Bereich des Rumpfes die Aufschrift "SOFIA - Stratosphären Observatorium für die Infrarot Astronomie" zu finden. Die beiden seitlichen Logos von NASA und DLR werden durch die amerikanische und deutsche Flagge ergänzt. Schließlich findet man unterhalb des Cockpits den ursprünglichen Taufnamen des Flugzeugs, Clipper Lindbergh, in schwarzer Schrift mit geschwungenen Lettern.

Die Lackierung von SOFIA wurde im Auftrag des DLR durchgeführt, mit beigetragen und finanziert hat dies das Deutsche SOFIA Institut (DSI) an der Universität Stuttgart.
 
Mit diesem Schritt kann nun das gesamte SOFIA-Projekt den bevorstehenden Flugtests erwartungsvoll entgegensehen; dies steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Freigabe der finanziellen Mitteln durch den amerikanischen Kongress.  


Quelle:
http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-1/86_read-4954/

Bilder:




tobi453

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #8 am: 18. Oktober 2006, 21:24:32 »
space.com hat einen Artikel zu SOFIA. Laut diesem Artikel soll SOFIA 2012 einsatzbereit sein, vorerst muss noch ein großes Testprogramm absolviert werden(z.B. muss untersucht werden, wie das Flugzeug auf das Öffnen der Teleskoptür reagiert).


Quelle:
http://www.space.com/businesstechnology/061018_techwed_sofia.html
« Letzte Änderung: 18. Oktober 2006, 21:25:39 von tobi453 »

robinson

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #9 am: 19. Oktober 2006, 02:36:28 »
Mod Tobi hat u.a. geschrieben:
Zitat
muss untersucht werden, wie das Flugzeug auf das Öffnen der Teleskoptür reagiert
. Will heißen, daß die das <Sofia-System> gebaut haben und nun wird getestet, ob es überhaupt funktioniert. Wow, und wenn nicht?  Robinson

Caro

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #10 am: 19. Oktober 2006, 09:15:02 »
Hey Robby,

wenn man soetwas wie SOFIA entwickelt, kann man zwar jede Menge vorherberechnen, aber ab einem gewissen Punkt kann man die Probleme einfach nicht mehr vorhersehen. Den einzigen Anhaltspunkt, den man für SOFIA hatte war das Kuiper Airborne Observatory http://de.wikipedia.org/wiki/Kuiper_Airborne_Observatory, aber das war ne ganze Nummer kleiner. Bei den allerersten Testflügen mit dem Flugzeug (damals noch ohne das Teleskop) hat sich halt gezeigt, daß Turbulenzen und Schwingungen durch die Rumpföffnung entstehen, die man vorher nicht genug berücksichtigt hat. Bleibt also einfach zu hoffen, daß die Ingenieure das Problem mit ein wenig zusätzlicher Entwicklungszeit lösen können. Wenn nicht? Tja, dann fällt das ganze unter die Kategorie Geldverschwendung, was natürlich extrem schade wäre.

Caro

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #11 am: 19. Oktober 2006, 17:02:36 »
Moin,

gelesen in www.spiegel.de:
Zitat
Nasa will Loch-Jumbojet retten

Die US-Weltraumbehörde Nasa will das Projekt "Sofia", ein in eine Boeing 747 eingebautes Observatorium, doch nicht beerdigen. Deutsche Forscher dürften aufatmen, schließlich haben sie das teure Infrarot-Teleskop entwickelt.

Die Nachricht im Februar war ein Schock für die Wissenschaftlergemeinde. Die Nasa wollte dem Forschungsteleskop "Sofia" den Geldhahn zudrehen. Das in eine Boing 747 integrierte Superauge sollte niemals fliegen. Das bislang in das Projekt investierte Geld, auch 80 Millionen Euro deutscher Steuermittel, wären in den Sand gesetzt gewesen.

Doch nun hat man sich bei der Nasa noch einmal besonnen: "Sofia" - das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie -, soll doch fliegen und aus 13 Kilometern Höhe neue Planetensysteme finden oder gar den Ursprung des Lebens ergründen - allerdings ein paar Jahre später als geplant.

"Die wissenschaftliche Arbeit beginnt später", sagte Ray Taylor, Nasa-Programmdirektor für "Sofia", der Webseite Space.com. Man müsse das umgebaute Flugzeug erst ausgiebig testen, bevor es ab 2012 im Dienste der Forschung abheben könne.

Die Nasa hatte bereits rund 500 Millionen US-Dollar in das fliegende Teleskop investiert. Hinzu kommen rund 80 Millionen Euro aus Deutschland - so teuer waren die hier im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) gebauten Instrumente, vor allem das raffinierte Teleskop.

Die Nasa plant noch zusätzliche 250 bis 350 Millionen Dollar in "Sofia" zu investieren, bevor die wissenschaftliche Arbeit beginnen kann. Als heikel gilt vor allem die große Öffnung im Rumpf, die dem 20 Tonnen schweren Teleskop freien Blick ins All erlauben soll. Der Jumbo-Jet soll während das Flugs ein große Luke im Heck öffnen. "Das ist die größte Loch, das je in eine B747 gemacht wurde", sagte Programmdirektor Taylor.

Derzeit steht der Jumbojet auf einem Flughafen in Waco in Texas, wo weitere Flugtests anstehen, bevor es Ende Februar ins Dryden Flight Research Center der Nasa nördlich von Los Angeles verlegt wird.

Dass die Nasa "Sofia" nun doch nicht beerdigt, dürfte zumindest teilweise auch auf den Druck aus Deutschland zurückgehen. Sigmar Wittig, DLR-Vorstandsvorsitzender hatte nach der Verkündung des Ausstiegs aus dem Projekt sofort Einspruch in Washington eingelegt. "Wir verschwenden keinen Gedanken darauf, dieses Projekt abzubrechen", erklärte Wittig im Februar. Von den USA, sagte er damals, "erwarten wir Verlässlichkeit".


Teleskop-Jumbojet "Sofia": "Das ist die größte Loch, das je in eine B747 gemacht wurde"

Jerry

robinson

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #12 am: 19. Oktober 2006, 23:01:21 »
Zu Caro´s Aussage in Antwort # 10.
Klaro, daß bei Neuentwicklungen immer Dinge auftreten, die man nicht so geplant hat; aber warum haben die denn das nicht mit ´nem Mock up getestet, bevor überhaupt das Teleskop gebaut wurde. Also: Loch in den Flieger, Mock up reingebaut und dann gestartet, dann Klappe auf und wenn die Kiste dann zittert läßt man sich was einfallen oder die Sache ist beendet. Also, wenn ich mal richtig groß (lang bin ich schon) bin, dann bewerbe ich mich da als Berater; glaube, dann wird´s was. Robby

H.J.Kemm

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #13 am: 20. Oktober 2006, 03:27:32 »
Moin Robby,

wenn ich mal richtig groß (lang bin ich schon) bin, denk dran: Großtun kann nur der Kleine!

Aber zur Sache; ganz unrecht hast Du nicht. Wenn soviel Geld auf dem Spiel steht und auch evtl. Menschenleben, hätte ich erwartet, daß man den Flugverlauf vorher ausreichend simulieren würde um dann noch notwendige Änderungen vorzunehmen. Aber dieses Projekt scheint mir bei einigen Leuten nicht so beliebt zu sein, oder?

Jerry
« Letzte Änderung: 20. Oktober 2006, 03:27:55 von H.J.Kemm »

*

Offline Volker

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Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #14 am: 26. Oktober 2006, 23:21:50 »
Also, das groesste und teuerste Problem mit SOFIA ist im Grunde nicht technischer Natur gewesen. Sondern die Zulassung einer modifizierten 747. Es ist ja nicht so, dass man einfach ein grosses Loch in einen Flugzeugrumpf schneiden und dann mit dem Flugzeug herumfliegen darf. Da hat die FAA eine ganze Menge mitzureden. Vor allem seit 9/11 ist das ueberhaupt nicht einfach. Die FAA hat so gut wie kein Interesse, sowas in ihrem Luftraum fliegen zu lassen. Urspruenglich wollte eine United Airlines als Sponsor die Zertifizierung uebernehmen, aber die sind dann irgendwann aus dem Projekt ausgestiegen.
Damit das ganze nicht ewig dauert, faehrt man zweigleisig: Instrumentenentwicklung auf der einen Seite, und Zertifizierung fuer die umgebaute 747 auf der anderen.
Die Idee mit dem Mockup funktioniert also nicht, es sei denn, man will noch mehr Jahre in das Projekt buttern.

Es sieht aber nun so aus als wenn sich die NASA doch noch einmal besonnen hat und SOFIA nicht gleich absaegt. Wenn allerdings die Tests des naechsten Jahres nicht positiv verlaufen, kann sich das auch wieder aendern. Momentan gibt's hier bei der NASA nicht mal Geld einen Computer zu kaufen...

Gruss
Volker
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2006, 23:24:48 von Volker »
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #15 am: 01. Februar 2007, 11:14:19 »
Moin,

eine weitere Information zu SOFIA aus prophysik.de:

>>>>> Die US-Weltraumbehörde NASA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) setzten ihre Kooperation beim fliegenden Observatorium SOFIA fort. Wie das DLR am Dienstag in Köln mitteilte, ist das Projekt nach einem jüngst verlängerten Abkommen für weitere zehn Jahre auf Kurs gebracht. Die Sternwarte soll in einer Flughöhe von 14 000 Metern Infrarot-Astronomie betreiben und ist dazu mit einem High-Tech-Teleskop ausgestattet, das im Auftrag des DLR von mehreren Unternehmen entwickelt und gebaut wurde.

An SOFIA sind auf deutscher Seite mehrere Universitäts-Institute, Firmen und der Stuttgarter Flughafen beteiligt. Die ersten Flüge mit wissenschaftlichen Beobachtungen sind für 2008 geplant, derzeit werden Testflüge vorbereitet. Ein ehemaliges Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 747 SP ist für das Projekt in Texas um- und das Teleskop anschließend eingebaut worden. Experten des Deutschen SOFIA Instituts an der Universität Stuttgart koordinieren den wissenschaftlichen Betrieb des Vorhabens, das auch über Mittel des Bundes und des Landes Baden-Württemberg finanziert wird. <<<<<

Jerry

tobi453

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #16 am: 01. Februar 2007, 18:46:12 »
Hier eine DLR Pressemitteilung:

Zitat
Fliegende Sternwarte SOFIA weiter auf Kurs
30. Januar 2007


NASA und das DLR verlängern Abkommen um weitere zehn Jahre

Ende 1996 haben sich die amerikanische National Aeronautics and Space Administration (NASA) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) darauf verständigt, gemeinsam das Stratosphären Observatorium Für Infrarot-Astronomie SOFIA zu entwickeln und zu betreiben. Das mit einem High-Tech-Teleskop ausgestattete fliegende Observatorium soll in einer Flughöhe von etwa 14.000 Metern Infrarotastronomie betreiben. Das erste beiderseitige Abkommen (Memorandum of Understanding), das die Aufgaben während der Entwicklungs- und Betriebsphase verteilt, war zunächst für zehn Jahre festgelegt und wäre Ende 2006 ausgelaufen. Zum Jahreswechsel haben der Administrator der NASA, Dr. Michael Griffin, und der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr. Sigmar Wittig, in einem Memorandum of Understanding die Fortsetzung der Zusammenarbeit  beschlossen.

"Ich freue mich", so Wittig, "dass nun die Weiterführung dieses einmaligen deutsch-amerikanischen Projektes für die nächsten zehn Jahre auf eine sichere Basis gestellt wurde". Auch Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, bewertet die Fortsetzung der Zusammenarbeit sehr positiv. Das Projekt, an dem mehrere Uni-Institute, der Flughafen Stuttgart und Firmen beteiligt sind, werde auch zur Stärkung und Profilierung des Forschungsstandorts Stuttgart beitragen, betont er.

Deutsches Teleskop

Das Teleskop samt seiner Lagerung und dem Spiegel ist der deutsche Beitrag zum Observatorium und wurde im Auftrag des DLR und unter Federführung der Firmen MT-Aerospace und Kayser-Threde entwickelt und gebaut. Das ehemalige Langsteckenflugzeug "Clipper Lindbergh" vom Typ Boeing 747 SP wurde in Texas von der Firma L3 Communications Integrated Systems umgebaut; das Teleskop wurde ebenfalls bei der Firma L3 eingebaut. Die ersten Testflüge befinden sich in Vorbereitung, erste Flüge mit wissenschaftlichen Beobachtungen sind für das Jahr 2008 vorgesehen.

Betriebszentrum an der Universität Stuttgart

Im November 2004 ist an der Universität Stuttgart im Auftrag des DLR das Deutsche SOFIA Institut (DSI) gegründet worden. Neben dem deutschen Beitrag zum Betrieb des Observatoriums in den USA wird das DSI auch die wissenschaftliche Nutzung von SOFIA koordinieren. Ebenfalls führt das DSI in Abstimmung mit dem DLR und den Wissenschaftlern die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit mit Bezug auf die wissenschaftliche Nutzung durch.

SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundes (BMWi), des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert.

Corsar

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #17 am: 03. April 2007, 20:01:42 »
Bonjour,

wir haben darüber diskutiert, ob es nicht schon einmal ein Flugzeug gab, bei dem oben das Dach aufgeschnitten war und dort konnte ein Teleskop rausschauen. Aber die Sicht war sehr begrenzt. Ds hat jemand von uns vor einigen Jahren gelesen; aber bekommt das nicht mehr richtig auf die Reihe.

Wer weiß etwas über dieses Projekt?

J.C.

Corsar

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #18 am: 03. April 2007, 20:16:22 »
Bonjour,

je dois vous faire nes excuses; erst alles durchlesen und dann fragen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kuiper_Airborne_Observatory
und ausserdem steht es hier unter diesem Titel auch schon geschrieben. Oui, genau das habe ich gesucht.

Salut !  J.C.


tobi453

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #19 am: 27. April 2007, 13:27:30 »
SOFIA fliegt! ;)



Ist allerdings nur ein Bild vom ersten Testflug. Für das erste Bild müssen wir uns wohl noch bis 2009 gedulden.

Noch ein Bild vom Teleskop:


Mehr Informationen:
http://www.flightglobal.com/articles/2007/04/27/213521/picture-nasa-flies-worlds-largest-airborne-observatory.html

tobi453

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #20 am: 27. April 2007, 14:58:11 »
Auf Raumfahrer.net gibt's jetzt auch ein Artikel dazu:
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/27042007125348.shtml

tobi453

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #21 am: 28. April 2007, 09:18:09 »
Und das sagt das DLR dazu:

Zitat
SOFIA - Erster Testflug der fliegenden Sternwarte erfolgreich absolviert
27. April 2007


Am Donnerstag, den 26. April 2007 um 10:00 Uhr Ortszeit war es endlich soweit: SOFIA, das fliegende Stratosphären Observatorium für Infrarot-Astronomie - ein Gemeinschaftsprojekt der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) startete in Waco (Texas, USA) zu seinem ersten Testflug nach dem Umbau.

Deutsche wie amerikanische Ingenieure, Wissenschaftler und Manager waren erleichtert und sichtlich stolz, hatten sie doch seit Wochen diesem Augenblick entgegengefiebert und auf Hochtouren dafür gearbeitet. Für knapp zwei Stunden zog die fliegende Sternwarte ihre Schleifen in einer Flughöhe von etwa 4.000 Metern am strahlend blauen texanischen Himmel. Prof. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR, sieht in diesem erfolgreichen Erstflug von SOFIA einen der wichtigsten Meilensteine dieses amerikanisch-deutschen Projektes der Infrarot-Astronomie. Nun kann die sich anschließende Testphase und der erste wissenschaftliche Einsatz der fliegenden Sternwarte mit größerer Planungssicherheit angegangen werden.

Auch an der Universität Stuttgart, wo das Deutsche SOFIA-Institut (DSI) angesiedelt ist, hatte man den erfolgreichen Erstflug mit Spannung erwartet. "Dieser erste Flug von SOFIA bringt uns der wissenschaftlichen Nutzung der Sternwarte einen Riesenschritt näher", betont Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart. "SOFIA und das in Deutschland entwickelte Teleskop haben den ersten Testflug gut überstanden", freut sich Prof. Hans-Peter Röser, Leiter des DSI und des Instituts für Raumfahrtsysteme (IRS) der Universität Stuttgart. Die Stuttgarter Ingenieure und Astronomen unterstützen und koordinieren die Vorbereitung und Durchführung der wissenschaftlichen Flüge mit SOFIA auf deutscher Seite. Im Jahr 2009, dem Internationalen Jahr der Astronomie, wird SOFIA möglicherweise das erste Mal auch auf dem Stuttgarter Flughafen landen, der einer der SOFIA-Projektpartner aus der Region ist.

Öffnung in Außenwand der Boeing

SOFIA ist eine umgebaute und mit einem Hightech-Teleskop ausgestattete Boeing 747 SP. Das Teleskop war im Auftrag des DLR von den deutschen Firmen MT-Mechatronics und Kayser-Threde entwickelt und gefertigt worden. Der Umbau der früheren Passagiermaschine wurde von der Firma L3-Communications in Texas vorgenommen.  Hierzu wurde eine vier mal sechs Meter große Öffnung in die Außenwand der Boing geschnitten. "Diese einschneidenden Veränderungen an der Struktur des Flugzeugs und der sich anschließende Einbau des Teleskops mit einem Spiegeldurchmesser von 2,7 Meter waren eine Herausforderung für alle Beteiligten", betont Dr. Dietmar Lilienthal, SOFIA-Projektleiter des DLR.

Gespickt mit Messinstrumenten

Aus Sicherheitsgründen befanden sich während des ersten Testflugs von SOFIA neben den beiden NASA Piloten Gordon Fullerton  und Bill Brockett nur drei Flugingenieure an Bord. Allerdings war das Flugzeug gespickt mit diversen Messinstrumenten und Sensoren, die das Verhalten und die Belastungen der Maschine während der verschiedenen Flugmanöver für eine spätere, detaillierte Analyse aufzeichneten. Auch das Verhalten und der Einfluss des 17 Tonnen schweren Teleskops wurden während des Fluges mit Sensoren überwacht. In den nächsten Monaten werden am NASA Dryden Flight Reserach Center in Südkalifornien weitere Testflüge mit SOFIA durchgeführt.

Astronomische Revolution mit zwei deutschen Instrumenten

Mit der fliegenden Sternwarte SOFIA wollen deutsche und amerikanische Wissenschaftler ab 2009 Infrarotbeobachtungen durchführen. Deutsche Wissenschaftler entwickelten zwei der neun Instrumente der ersten Generation. FIFI LS (Far-Infrared Field-Imaging Line Spectrometer) wurde unter der Federführung von Dr. Albrecht Poglitsch vom Max-Planck Institut für extraterrestrische Physik in Garching gebaut, um zum Beispiel Galaxien besonders hoher Leuchtkraft, die jedoch nur im Infraroten freigesetzt wird, auf Sternentstehung und schwarze Löcher zu untersuchen. Mit GREAT (German REceiver for Astronomy at Terahertz Frequencies), entwickelt unter der Leitung von Dr. Rolf Güsten vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie und seinen Kollegen der Universität zu Köln, des MPI für Sonnensystemforschung, Lindau, und des DLR Instituts für Planetenforschung, Berlin, können Astronomen die innersten Bereiche von Sternentstehungsgebieten untersuchen und somit Zeugen einer Sterngeburt werden. "Die Daten der beiden deutschen Instrumente werden unsere Vorstellungen über die Zusammensetzung des interstellaren Mediums und die Prozesse der Sternentstehung in unserem Kosmos erheblich erweitern", verspricht Prof. Jürgen Stutzki von der Universität zu Köln, der zurzeit Sprecher der an SOFIA beteiligten Wissenschaftlergemeinschaft ist.

SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundes (BMWi), des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert, auf amerikanischer Seite von der Universities Space Research Association (USRA). Die Entwicklung der deutschen Instrumente ist finanziert mit Mitteln der Max-Planck-Gesellschaft und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Und noch ein paar Bilder:








« Letzte Änderung: 28. April 2007, 09:20:19 von tobi453 »

tobi453

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #22 am: 07. Juni 2007, 21:09:48 »
SOFIA wurde nun an das NASA Dryden Flight Research Center nach Südkalifornien verlegt, wo ein intensives Testprogramm beginnen soll.

Mehr Infos:
http://www.space.com/searchforlife/070607_seti_sofia.html

Bild:

ILBUS

  • Gast
Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #23 am: 08. Juni 2007, 12:29:44 »
Beeindruckendes Bild! Etwas über dem Cocpit  sieht man die SR-71 Blackbird am boden stehen. Ein alter Aufklärer der bis zu Mach3 schafte.

Re: Stratosphären-Observatorium SOFIA
« Antwort #24 am: 17. Januar 2008, 17:32:23 »
SOFIA schließt erste Flugtests ab

Quelle: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2008/jan/HQ_08010_SOFIA_Flight_Series_End.html

Bei 5 Flügen mit geschlossener Luke wurden vor allem Aerodynamik, strukturelle Stabilität und Festigkeit und Flugverhalten getestet. Außerdem wurden auch die Systeme des Teleskops im Betrieb getestet.
Jetzt werden die verbliebenen System eingerüstet, um dann Testflüge mit geöffneter Luke durchzuführen. Erste vorläufige Forschungsflüge sollen Anfang 2009 beginnen. In Dienst gestellt werden soll das Teleskop 2011. Seine endgültige Betriebskonfiguration wird es aber erst 2014 erreichen.
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 \\ ///    Daniel

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