Kann mir jemand sagen wie die Druckdaten zustande kommen? siehe http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/images/?ImageID=4501
Es sticht ja sehr auffällig der kleine Druckabfall jeden Tag bei 740 Pa ein, das kurze Plateau bei 760 Pa bis wir dann bei 780Pa landen.
Für die hier aufgeführten 3,5 Tage ist die Abfolge ja fast komplett gleich? Sehr mysteriös...
Nicht so mysteriös wie du denkst, zumindest gibt es auf der Erde das gleiche Phänomen. Der Luftdruck hat 2 Tagesmaxima und 2 Minima .
(am Äquator beträgt die Schwankung ca. 5hPa, bei uns 1hPa, an den Polen noch weniger (von 1015hPa Normaldruck).
Bei uns kann man das allerdings kaum beobachten, das Ganze wird von Tief- und Hochdruckggebieten (im Normalfall zwischen 980hPa und 1030hPa, aber auch extremer) überlagert.
Bei uns sind die Maxima um 10 und 22 Uhr.
Den Effekt nennt man auch "atmosphärische Gezeiten".
Das Thema ist leider saublöd zu erklären, und ich finde im Internet auch nichts dazu, es liegt auf jeden Fall an der Sonneneinstrahlung.
Es gibt einen 12h-Rhythmus (die starken Amplituden) und einen 24h-Rhythmus, der viel schwächer ist (darum ist die zweite Periode am Tag immer auf etwas höherem Niveau als die erste).
Morgens, wenn der Boden ganz ausgekühlt ist, und keine Sonne einstrahlt, sinkt die Luft ab -> der Luftdruck steigt. (Kalte Luft sinkt ja bekanntlich ab und warme steigt auf)
Dann fängt die Sonne an zu heizen, der Boden wird langsam war. Circa eine Stunde nach Mittag ist die maximale Wärme erreicht, die Luft steigt auf, "fehlt" also am Boden -> Luftdruck sinkt.
Das kann man noch recht leicht erklären, woher die zweite Amplitude kommt weiß ich nicht sicher,
ich schätze, es ist ähnlich wie mit den Flutbergen auf der Erde., es liegt wohl irgendwie daran, dass man die Atmosphäre als schwingfähiges System betrachten kann. Z.B. wie wenn du ein Pendel anschiebst, bleibt das ja auch nicht nach eine Schwingung wieder stehen -> zweites Maximum bildet sich auf der entgegenliegenden Seite der Sonneneinstrahlung aus.
Fände es als halber Hobbymeteorologe auf jeden Fall toll, wenn die Daten langfristig öffentlich zugänglich wären.
P.S.:
Hier der Luftdruck in Nordfriesland zum Vergleich:
https://images.raumfahrer.net/up021235.jpgUnsere dickere Atmosphäre glättet die Amplituden wohl auch stärker als es auf dem Mars der Fall ist.
P.S. nummer 2:Ich hab mich gerade wohl ein bisschen zu fest auf die Erde fixiert und nimmer auf die Beschriftung der Zeitachse geschaut, sorry.^^
Wenn du das mal gedanklich übereinanderlegst, folgt der Luftdruck der Temperatur mit ca. einer Stunde Verzögerung umgekehrt, also tiefe Temps - hoher Luftdruck, hohe Temps, niedriger Luftdruck.
Es ist also doch nicht so kompliziert wie auf der Erde...