Oha, jetzt ist es also passiert - Neil Armstrong ist gestorben.
Als Kind war er für mich mal der "Mensch Nr. 1" - noch vor dem US-Präsidenten und dem Bundeskanzler.
Erst als Jugendlichem wurde mir langsam klar, dass er ja nicht der Einzige, sondern nur der Erste auf dem Mond gewesen war, und ohnehin ein ganzes Team und dessen großartige Leistung repräsentierte. Trotzdem war mein Respekt vor diesem Mann immer noch immens.
(Ein gewisser heiliger Schauder lag für mich übrigens immer darin, mir diese Astronauten mit durchsichtigem Raumanzug auf der Mondoberfläche vorzustellen. Oder gleich ohne jede Kleidung. Sie wurden ja tatsächlich nur von einer dünnen Hülle geschützt. Unter dieser Hülle waren sie letzlich warme, empfindliche, fühlende Wesen, die sich in einer kalten, luftlosen, völlig gleichgültigen Umgebung bewegten. Dieser Kontrast, diese Vorstellung von "Ausgeliefertsein" machte mich fertig.)
Als Erwachsener gab es für mich zwei unausweichliche, mehr oder weniger herbeigefürchtete Ereignisse: Das Jahr 2000 und den Tod von Neil Armstrong. Das Jahr 2000 war zeitlich absolut determiniert, der Tod von Armstrong war es nicht. Verdammt, irgendwie dachte ich immer, dass diese Astronauten, als
Elite der Menschheit, auch steinalt werden müssten. Deswegen hatte ich mit Armstrongs Tod noch nicht so bald gerechnet, und bisher schienen er und die anderen Mondfahrer sich ja auch recht gut zu halten.
Jetzt ist es aber doch passiert, und ER hat noch nicht mal alle seine Kollegen überlebt, wie es sich eigentlich geziemt hätte. Stattdessen ist er meines Wissens schon der dritte oder vierte aus diesem winzigen Club, der den Löffel abgibt. Zumindest in dieser Beziehung war er also gar nichts Besonderes, mein "Mensch Nr. 1".
Irgendwie habe ich ja schon lange geahnt, dass er einfach nur das Glück gehabt hatte, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, und den Mut hatte, sich für die rechten Jobs zu bewerben. Aber es war doch schön, dass er immer noch da war. Schade, dass das jetzt vorbei ist. :'(
Ruhe in Frieden!
Terminus