Hallo,
die Hauptnutzlast von
Michail Lomonosow (auch MVL-300 genannt) ist TUS, ein UV-Spiegelteleskop, das auf die Erde gerichtet ist. Damit sollen UV-Blitze gemessen werden, die in der Atomsphäre von hochenergetischen Teilchen der kosmischen Strahlung mit einer Energie über dem GZK-Limit, insbesondere von hochenergetischen Neutrinos, erzeugt werden. Das GZK Limit ist eine Energiegrenze bei ca. 60 EeV (Exa-Elektronenvolt). Nach der GZK-Theorie können keine Teilchen, deren Energie über dem GZK-Limit liegt, von weit entfernten Objekten bei der Erde ankommen, da sie an der für sie stark blauverschobenen Hintergrundstrahlung gestreut werden und dabei Energie verlieren. Es gibt allerdings experimentelle Hinweise auf kosmische Teilchen, deren Energie deutlich über dem GZK-Limit liegt.
Der Hauptspiegel von TUS ist ca. 2m³ groß und besteht aus 7 Elementen. Er wird zusammengefaltet gestartet und im Orbit entfaltet.
TUS bereitet auch die Nachfolgeexperimente KLYPVE und
JEM-EUSO vor, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten sollen.
Um die kosmischen Ereignisse von atmosphärischen UV-Quellen zu unterscheiden, verfügt TUS über eine Art Lochkamera, die die irdischen Ausbrüche aufzeichnet. Tausende dieser Kameras sollen bei JEM-EUSO zum Einsatz kommen.
Die Ergebnisse könnten letztlich Hinweise auf Sterne oder aktive galaktische Zentren mit sehr hohen Ḿagnetfeldern liefern.Außerdem könnte eventuell die Existenz von zusätzlichen Raumdimensionen bestätigt werden.Zusätzlich sagen die
Schleifen-Quantengravitationstheorien ein etwas höheres GZK-Limit voraus, sodass auch sie eventuell durch Untersuchung hochenergetischer kosmischer Strahlung bestätigt werden könnten.
Ausreichende Messdaten für solche Schlussfolgerungen können jedoch wahrscheinlich erst mit KLYPVE und JEM-EUSO gewonnen werden.