Rokot mit 2 Gonets-M und MiR

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websquid

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Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« am: 29. Mai 2012, 22:05:01 »
Am 2. Juli soll eine Rokot-Rakete von Plessezk aus (Rampe 133/3) zwei Kommunikationssatelliten vom Typ Gonets-M sowie den Experimentalsatelliten MIR starten.
ISS Reshetnev berichtet von der Fertigstellung und Versendung dieser Satelliten.

Die Gonets-Satelliten werden in polare Umlaufbahnen mit 82° Inklination und einer Höhe von 1200km bis 1500km gestartet, um so vor allem auch die arktischen Regionen erreichen zu können. Sie dienen nicht als Relais sondern speichern die Daten an Bord zwischen um sie bei der passenden Empfangsstation wieder zu senden. Diese Satelliten werden mittlerweile kommerziell betrieben, während das System ursprünglich rein militärisch war. Der letzte Start dieser Serie war bislang 2008

Bei MIR handelt es sich um einen Satelliten der Universität Krasnojarsk in Zusammenarbeit mit ISS. Neben verschiedenen Experimenten an Bord geht es vor allem um die Erprobung neuer Satellitentechnologien (son bisschen wie unser deutscher TET-1 ;) )
« Letzte Änderung: 30. Mai 2012, 18:38:27 von Pirx »

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Offline HausD

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MIR
« Antwort #1 am: 30. Mai 2012, 16:11:31 »
Hallo websquid,
MIR ruht im Stillen Ozean  ;), hier geht es um MiR. Das ist wohl die Abkürzung von "Malenkie kosmitscheskie ... imeni (Professor) Reschetnjow" - also Kleinsatellit namens Reschetnjow. (Es wäre besser das im Titel und Text richtig zu stellen).
Beste Grüße von HausD
« Letzte Änderung: 30. Mai 2012, 18:03:20 von HausD »

websquid

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #2 am: 30. Mai 2012, 17:08:05 »
Ups da haste natürlich recht... Das passiert halt  wenn ich mich mit dem kyrllischen Alphabet rumschlagen muss ;D
« Letzte Änderung: 30. Mai 2012, 18:39:15 von Pirx »

tonthomas

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #3 am: 30. Mai 2012, 18:40:50 »
Ups da haste natürlich recht... Das passiert halt  wenn ich mich mit dem kyrllischen Alphabet rumschlagen muss ;D
Titel angepasst. Danke an Euch für den Hinweis.

Gruß   Pirx

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Offline max-q

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MIR
« Antwort #4 am: 30. Mai 2012, 21:51:40 »
Zitat
Das ist wohl die Abkürzung von "Malenkie kosmitscheskie ... imeni (Professor) Reschetnjow" - also Kleinsatellit namens Reschetnjow
Fast richtig. Hatte auch immer gerätselt, was man sinnvoll mit "malenkije" kombinieren könnte...
Laut Website des Herstellers OAO ISS steht MiR aber tatsächlich für den Vor- und Nachnamen des Begründers des Unternehmens  Michail Reschetnjow (Михаила Решетнёв)

max-q
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

tonthomas

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #5 am: 29. Juni 2012, 16:39:33 »
Mit gestartet werden soll wohl außerdem ein militärischer Kommunikationssatellit vom Typ Rodnik/Strela 3: Rodnik N4

Gruß   Pirx

Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #6 am: 07. Juli 2012, 10:59:56 »
Der Start ist auf Ende Juli 2012 verschoben worden. Nach unbestätigten Informationen gibt es Schwierigkeiten
mit der Oberstufe Bris-KM.

websquid

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #7 am: 14. Juli 2012, 22:50:41 »
An Bord befinden sich übrigens die beiden Satelliten mit den Nummern Gonets-M 13 und 15. Die drei Satelliten mit den Nummern 14, 16 und 17 sind beim Hersteller ISS Reschetnjow derzeit eingelagert und warten auf eine Startgelegenheit. Bis 2015 wird ISS noch 5 weitere Satelliten dieser Serie bauen.

tonthomas

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #8 am: 24. Juli 2012, 08:06:35 »
Aktuell anvisierter Startzeitpunkt laut Roskosmos: Exakt 1:35  UTC am 28. Juli 2012 - also genau 3:35 Uhr MESZ am 28. Juli.

Gruß   Pirx

GG

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #9 am: 28. Juli 2012, 11:34:01 »
Der Start hat pünktlich stattgefunden. Die Satelliten wurden bis 5.19 Uhr auf ihrem Zielorbit ausgesetzt.

http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/28072012120554.shtml

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Online -eumel-

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #10 am: 29. Juli 2012, 04:38:33 »
Wie erst nach dem Start bekannt wurde, befanden sich vier Satelliten an Bord!:  :o

- Die beiden Gonets Kommunikationssatelliten,
- der Forschungs- und Schulungssatellit MiR (Yubileiny)
- und ein geheim gehaltener Militärsatellit, der nach dem Start den Namen "Kosmos-2481" erhielt.

Alle vier Satelliten haben ihre geplanten Umlaufbahnen erreicht und funktionieren einwandfrei.

GG

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #11 am: 29. Juli 2012, 09:32:02 »
Mal liest man es so, mal anders. Vierter im Bunde wäre Strela-3 Nr. 143. Dieser hat dieselbe Funktion wie die Gonjez, allerdings im militärischen Bereich.

tonthomas

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #12 am: 29. Juli 2012, 12:14:14 »
Könnte so aussehen:

38.733/2012-041A Gonjez
38.734/2012-041B Gonjez
38.735/2012-041C Kosmos 2481  (Strela-3M/Rodnik)
38.736/2012-041D MiR  (Jubilejni 2)

Gruß   Pirx

GG

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #13 am: 29. Juli 2012, 12:42:26 »
Hast Du irgendwo was offizielles? In der Roskosmos-Meldung stand nichts von Strela und NORAD-Daten habe ich noch nicht.

tonthomas

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #14 am: 29. Juli 2012, 13:03:08 »
RIAN ( http://ria.ru/science/20120728/711123495.html ) spricht von drei zivilen und einem militärischen Satelliten. Bei Chrunitschew sind es auch vier Satelliten, die an Bord waren: "космический аппарат военного назначения, два космических аппарата связи "Гонец-М" и научно-исследовательский аппарат "МиР" («Юбилейный-2»)" (http://www.khrunichev.ru/main.php?id=1&nid=2561) .

Gruß   Pirx

GG

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #15 am: 29. Juli 2012, 13:36:50 »
Na, da werde ich den Strela/Rodnik mal noch ergänzen.

tonthomas

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #16 am: 29. Juli 2012, 16:54:31 »
Na, da werde ich den Strela/Rodnik mal noch ergänzen.
Fein! Dort http://www.pe0sat.vgnet.nl/2012/rockot-delivering-four-satellites-to-orbit/ war der Rodnik auch dabei.

Gruß   Pirx

Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #17 am: 29. Juli 2012, 18:36:05 »
Hier noch ein paar Ergänzungen.
Es war der erste Start einer Rockot nach einer Pause von 1,5 Jahren.
Am 1.2.2011 gelangte GEO-IK-2 Nr.11 (Musson-2) nicht in die geplante Umlaufbahn, weil es Schwierigkeiten mit
dem Steuersystem der Oberstufe Bris-KM gab.
Aber diesmal funktionierte die Bris-KM einwandfrei.
Der Start wurde mehrfach verschoben und war ursprünglich im Dezember 2011 geplant.
Der Minisatellit MiR (Jubilejnij-2) wurde im Auftrag der SibGAU ( Sibirische Staatliche Luft- und Raumfahrtuniversität)
"Michail Reschetnjew" aus Krasnojarsk bei Krasmasch gebaut. Die Basisplattform Jubilejnij stammt von ISS Reschetnjew, dem bekannten Hersteller von Nachrichtensatelliten. Jubilejnij-1 wurde bereits 2008 gestartet. Die Plattform hat etwa 50 kg Masse, die Solarzellen liefern 30 Watt Leistung. An der Konstruktion von MiR waren auch Studenten von SibGAU beteiligt.
Der Satellit dient in erster Linie der Technologieerprobung.

websquid

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #18 am: 29. Juli 2012, 19:21:29 »
http://tvzvezda.ru/news/vstrane_i_mire/content/201207281325-xo0z.htm

Ein russischer Fernsehbericht zum Start. Leider sieht man vom Start selbst kaum was :-\

EDIT: Noch einer: http://www.vesti.ru/only_video.html?vid=435392
und man sieht die Rakete noch weniger...

Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #19 am: 21. August 2012, 20:18:12 »
Pavel Podvig (russianforces.org) hat noch einmal zusammengefasst, welche Satelliten tatsächlich geflogen sind:
Gonez-M03 (Gonez-M Nr. 13)
Gonez-M04 (Gonez-M Nr. 15)
Kosmos 2481 (Strela-3)
Jubilejnij-2 (MiR)
Startort war Platz 133, Rampe 3, auf dem nordrussischen Kosmodrom Plessezk.

websquid

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #20 am: 18. November 2012, 14:34:57 »
Es gibt ein paar Bilder, die MiR aufgenommen hat:
Antarktis

Vancouver

Schwarzmeerküste


Leider wurden davon keine großen Versionen bei NovKos gepostet, sondern nur diese kleinen

Interessant auch aus einem Interview mit einem Vertreter der SibSAU (eine an MiR beteiligte Universität):
Zitat
Sie [die Studenten] haben das Kamerasystem entwickelt, wobei sie nur die erlaubte Größe, Masse und Position am Satelliten kannten.

Frage: Auf dem Weg zu fundamental neuen Lösungen?

Ich weiß es ehrlich nicht, weil wir einfach keine Zeit hatten andere Lösungen zu übernehmen. Der Zeitplan war so eng, da mussten wir alles schnell selbst entwickeln

Ich hör glaub ich zum ersten Mal, dass alles selbst entwickeln schneller gehen soll als nach vorhandenen Lösungen zu gucken, aber das Ergebnis spricht für diese Gruppe ::)

websquid

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #21 am: 21. November 2012, 12:47:43 »
Die beiden Gonets-M wurden inzwischen in den Regelbetrieb übernommen.

Offline Kelvin

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #22 am: 21. November 2012, 14:10:45 »
Zitat
Ich hör glaub ich zum ersten Mal, dass alles selbst entwickeln schneller gehen soll als nach vorhandenen Lösungen zu gucken

Das hängt sehr vom Einzelfall ab, denke ich. Einfach kopieren geht sicher schneller. Wenn man aber etwas Eigenes unterbringen will/muß und eine Auswahl von 20 teilweise veralteten oder u.U. mangelhaft dokumentierten anderen Projekten hat, die erst auf ihre Eignung abgeklopft und dann doch noch wesentlich verändert werden müssen, kommt es hin. Ich kenne das zwar aus ganz anderen Zusammenhängen, kann es aber sehr gut nachvollziehen. Man arbeitet dann einfach gerade aus, statt immer nur zu meandern. ;-)

websquid

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Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #23 am: 21. November 2012, 14:27:36 »
Auswahl von 20 teilweise veralteten oder u.U. mangelhaft dokumentierten anderen Projekten hat
Ja da könntest du recht haben... und ich kann mir wenn ich drüber nachdenke schon sehr gut vorstellen, dass die da in genau der Situation waren angesichts des Durcheinanders das in den vergangenen Jahren bisweilen in der russischen Raumfahrt herrschte. ;)

GG

  • Gast
Re: Rokot mit 2 Gonets-M und MiR
« Antwort #24 am: 21. November 2012, 14:39:23 »
Ich hör glaub ich zum ersten Mal, dass alles selbst entwickeln schneller gehen soll als nach vorhandenen Lösungen zu gucken, aber das Ergebnis spricht für diese Gruppe ::)

Es ging deshalb schneller und kostengünstiger, weil man nicht erst ausgeschrieben (Unterauftragnehmer) und Angebote eingeholt hat und auch keine besonderen Spezialentwicklungen vorgesehen waren. Man hat einfach Teile "von der Stange" verbaut oder selbst konstruiert und gefertigt und vom Konzept über den Prototypen sowie die Tests bis zum fertigen Flugmodell alles in einer Linie mit kleinem aber engagierten Personalstamm gemacht. Inwieweit die Tests die gewünschte Zuverlässigkeit erbracht haben (können), bleibt die Frage. Erstmal läuft aber alles. Und dass man auch über längere Zeit mit konventionellen Komponenten Erfolg haben kann, hat ja letztlich auch das DLR vor ein paar Jahren bewiesen, als man den Versuch abgebrochen hat, nachdem die Systeme ein Mehrfaches fehlerfrei gearbeitet haben, als sie eigentlich durchhalten sollten.
(Nachzuhören in Raumzeit 14)