Bundestagswahl 2005

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Gero_Schmidt

  • Gast
Bundestagswahl 2005
« am: 25. September 2005, 04:38:31 »
Dieser thread verdankt seine Existenz der Wahlwerbung einiger raumfahrer für die Links-Partei, die ich natürlcih nicht so unkommentiert stehen lassen konnte... ;)

Die bislang per Mail geführte Diskussion soll hier im Forum weitergeführt werden.


Zitat
Deine Ausführungen sind leider nicht richtig und vermissen eine
Differenzierung.

Wie wär's wenn du mal erläutern würdest was an meinen Ausführungen (verseuchte Umwelt, marode Betriebe, miese Qualität der Produkte in der Ex-DDR) falsch ist...

Die Geschichte der DDR ist mir soweit bekannt. Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass die Linkspartei für die Zustände dort verantwortlich war. Allerdings ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum man die geistigen Erben der SED mit der Führung Deutschlands beauftragen sollte oder wie man auch nur glauben kann, dass sie es irgendwie besser machen könnten als die etablierten Parteien.


Zitat
Jetzt haben wir in meiner Heimatstadt 25%
Arbetslosenquote. Leider scheinst du keinen blassen Schimmer zu haben wie es
ist wenn man ohne Freunde und Beschäftigung in einer Kleinstadt sein dasein
fristen muss.

Ich weiß jetzt nicht, ob du hier von dir persönlich sprichst oder nicht. In jedem Fall machst du einen großen Fehler, wenn du glaubst, dass die Linkspartei irgendwas gegen diese Probleme tun kann.
Eine gute Idee finde ich die 'Sonderwirtschaftszone Ost' mit niedrigeren Steuern, weniger Bürokratie und Regulierung. Dagegen würden sich Staatsgläubige wie Gysi und Lafontaine aber mit Händen und Füßen wehren.


Zitat
Die Linkspartei will das beheben, die CDU dagegen will den
Leuten das Geld kürzen, Arbeit, wie zu DDR-Zeiten, kann auch Sie nicht
schaffen.

Das ist klar, schließlich wurde ein großer Teil der Arbeitskraft zu DDR-Zeiten nicht gebraucht. Eine Marktwirtschaft schafft nicht Arbeit um der Arbeit willen, das führt über kurz oder lang zum Bankrott.
Zum 'Geldkürzen': Über kurz oder lang spielt es keine Rolle wer an der Regierung ist, wenn der derzeitige Kurs fortgesetzt wird. Wenn kein Geld da ist, kann keines verteilt werden.


Zitat
haben die Reierungs-Politiker
den ganzen Geldsegen in den Osten reingesteckt, dass dieser dann durch Lug
und Betrug, und mangelde Moral versiegt ist, ist vielmehr ein Merkmal der
BRD-Mentalität.

Wie war das mit der (von dir geforderten) Differenzierung? Korruption ist generell ein größeres Problem in Diktaturen als in Demokratien. Der Unterschied ist der, dass man in freien Gesellschaften etwas von den Problemen erfährt, in Diktaturen wie der Ex-DDR werden sie unter den Teppich gekehrt. Es gibt bestimmt auch heute ein Menge Leute, die das chinesische System für wahnsinnig effizient halten...bis es dann irgendwann kollabiert oder sich selbst auflöst wie die SU.

deep7

  • Gast
Linke=SED?
« Antwort #1 am: 25. September 2005, 15:51:02 »
Zitat
Anhänger und Mitglieder der Linkspartei halten dem Vorwurf der SED-Vergangenheit wiederum entgegen, dass es genauso sinnvoll sei, die CDU als Nachfolgepartei der NSDAP zu betrachten, da in der CDU ebenso Alt-Nazis (Hans Filbinger, Kurt Georg Kiesinger u. a.) Karriere gemacht hätten.
Zitat
Die Partei selbst wird vom Bundesverfassungsschutz dahingehend als bedenklich eingestuft, weil sie offen „linksextremistische“ Vereinigungen innerhalb der Partei dulde und weiterhin an Systemüberwindung festhalte. Die Parteiflügel Kommunistische Plattform und Marxistisches Forum werden von einigen Landesbehörden für Verfassungsschutz beobachtet, da diese nach Ansicht der entsprechenden Verfassungsschutzbehörden extremistische Bestrebungen verfolgen. Ferner kooperiere die Partei besonders auf kommunaler Ebene immer wieder mit „eindeutig linksextremen“ Parteien, insbesondere der DKP. Der Verfassungsschutz beschreibt das Verhältnis beider Parteien zueinander als „freundschaftlich-kritisch“. Ferner sorgte die Tatsache, dass bei der Bundestagswahl 2005 DKP-Mitglieder auf zum Teil aussichtsreichen Listenplätzen der Linkspartei kandidierten, für heftige Kritik. Darüber hinaus gäbe es auch auf internationaler Ebene Zusammenarbeit mit „Linksextremisten“.
[size=9](Quelle jeweils wikipedia.de)[/size]

Beide obigen Argumentationsweisen sind plausibel, doch was ich nicht verstehen will: Anstatt dieses Kapitel ein für allemal abzustempeln, hält die Linke an gewissen Ex-SED-Mitgliedern fest und versucht, wie es ebenfalls auf wikipedia heißt, sich durch Namensänderung reinwaschen zu wollen.

Ein Beispiel wäre da Sahra Wagenknecht-Niemeyer, die unter anderem die Mauer als „notwendiges Übel“ betrachtet und meint, die DDR sei „ein besserer Staat als die BRD“ gewesen.

Auch die Tatsache, dass bei der Bundestagswahl 2005 DKP-Mitglieder auf zum Teil aussichtsreichen Listenplätzen der Linkspartei kandidierten, sorgte für heftige Kritik. Darüber hinaus gäbe es auch auf internationaler Ebene Zusammenarbeit mit „Linksextremisten“.
Solche Fakten sollte man sich schonmal durch den Kopf gehen lassen...

Solch eine Statistik gibt natürlich zu bedenken, auch vertritt die Linke dort klare Positionen und verspricht Besserung.
Aber man kann nicht einzig und allein das Handeln der Regierung dafür verantwortlich machen. Ein Blick auf diese Grafik zeigt nämlich den enorm großen Zusammenhang mit der internationalen Entwicklung.

Ich meine, man sollte einer Regierung mehr Zeit geben und nicht ein Fazit ziehen, wenn eine Legislaturperiode zu Ende ist. Es gibt Änderungen, aber nicht von heute auf morgen. Die Ideen brauchen ihre Zeit, biss sie dann endlich auch greifen. So finde ich Schröders Wahlslogan, Vertrauen in Deutschland, gar nicht mal so dumm.

PS: Auch wenn ich hier SPD stark verteidigt habe:
Ich persönlich hätte zwar im Endeffekt die SPD gewählt, stimme aber eher mit dem Programm der FDP überein. Irgendjemand hatte in unserer Mail-Diskussion gesagt, die Union sei ein hinnehmbares Übel.

Da sehe ich es widerum so, dass ich meine Stimme lieber noch an die SPD abgebe, bevor eine konservative Union, und dann noch unter Angies Führung, die Regierung übernimmt. ;)

PS Nr.2: Bezüglich der möglichen Koalitionen nach der Bundestagswahl hätte ich mir am liebsten eine Ampel (SPD/FDP/Grüne) gewünscht. Nun sieht's ja eher nach einer großen Koalition aus SPD und Union aus...
« Letzte Änderung: 25. September 2005, 16:35:16 von deep7 »