Hi Martin
Die Multiversenhypothese
" Die Multiversen – These von Leslie ist als Erklärung der Feinabstimmung, physikalisch gesehen wertlos, da sie weder falsifizierbar noch verifizierbar ist. Auch sein Einwand bezüglich des Potentials von Quantenfluktuationen in der Frühzeit des Universums auch viele Universen zu schaffen, hat keinen Erklärungswert bezüglich der Feinabstimmung, da er hypothetisch ist. Die Wissenschaft wird höchstwahrscheinlich niemals in der Lage sein, solche Prozesse in Teilchenbeschleunigern zu simulieren, da sie zu viel Energie benötigen."
Na ja, hypothetisch ist eigentlich alles, wobei, man soll die Genfer-Wissenschaftler im Teilchenbeschleuniger nicht unterschätzen:
NIEMALS" Dabei ist jedoch zu beachten, dass in der heutigen modernen Physik kaum eine Theorie noch verifizierbar oder falsifizierbar ist. Auch die Urknall-Theorie ist so vielfältig auf Falsifizierbarkeit hin überprüft worden, dass es sehr unwahrscheinlich aussieht, das sie jemals falsifiziert werden kann."
So weit so gut.
Das scheint mir zu pessimistisch. Geduld ist angesagt.
" Somit sollte man auch die Multiversen – Theorie nicht gleich von vorneherein verwerfen, nur weil sie nicht falsifizierbar ist. Sie ist jedoch nicht einmal verifizierbar und damit völlig immun gegen eine wissenschaftliche Überprüfung mit empirisch-experimentellen Methoden. Poppers Kriterien für eine gute Theorie würde die Vielweltentheorie damit nicht genügen. Die These von Leslie, dass die Feinabstimmung und die Existenz des gesamten Universums allein durch die ethische Notwendigkeit des Guten erklärbar ist erscheint noch abstruser als die Multiversenhypothese."
Puh, jetzt wirds kompliziert, auf Leslie später.
" Wie kann er aus einem, physikalisch betrachtet, durch Menschen geschaffenes hypothetisches Konstrukt des sittlichen Zusammenlebens die Existenz und sogar die Schöpfung des gesamten Kosmos erklären? Physikalisch gesehen ist diese These nicht haltbar, da sie nicht beweisbar ist. Philosophisch gesehen, besonders neuplatonisch gesehen, kommt dieser Auffassung jedoch eine gewisse Relevanz zu."
Eben. Das scheint mir ausserordentlich wichtig. Was ist eigentlich beweisbar, und was ist wünschenswert beweisbar?
" Plotin ist der bedeutendste Schüler des Neuplatonismus."
OK. über Plotin vielleicht später.
" Abschließend ist festzuhalten, das sich die Neuplatoniker nicht mit den Physikern einig werden können, da sie sich zwei völlig verschiedene Herangehensweisen bedienen und dadurch aus zu keiner Übereinstimmung kommen können:
Man kann es vielleicht mit einem Sehenden, der taub ist vergleichen und einem Hörenden, der blind ist. Der Sehende aber Taube ist der Naturwissenschaftler, der dem Blinden erzählt, was er sieht.
Der Hörende aber Blinde ist der Neuplatoniker, der dem Naturwissenschaftler von seinen mystischen Wahrnehmungen erzählt.
Beide nehmen verschiedene Aspekte desselben wahr, erzählen einander davon, was sie wahrgenommen haben, aber keiner versteht den Anderen wirklich, das sie sich durch ihre unterschiedliche Methodik der Rezeption nicht in den anderen hineinversetzen können.
Die Beschränkung der Methodiken verbietet die allumfassende Einsicht in die „wahre“ Natur des Seins. Durch eine offene Kommunikation kann jedoch sicherlich eine gegenseitige Anregung erfolgen, die der jeweils anderen Seite die Grenzen und Möglichkeiten ihrer Sichtweise aufzeigen und damit auch zu einer perspektiven-reicheren und vielfältigeren Untersuchung der Feinabstimmung führen. "
So ist es. Lasst uns weniger beschränkt an die Sachen herangehen. 8-)
Also liebe Raumcon-Leser, wenn Euch das zu hoch ist, zweimal lesen; ist es nicht, auch ich habe es begriffen, und wer bin schon ich...?
Oh, sorry
ich habe natürlich Leslie zitiert.
Mehr hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Anthropisches_Prinzip#John_Leslie