Hallo Tobias,
Aber an ILS müssen doch für den Start offenbar ITAR-relevante Informationen weitergegeben werden.
Das ist zu unscharf spekuliert. Das kann so alles und nichts bedeuten.
Nein, über den "Inhalt" des Satelliten muss der Startanbieter nichts wissen. Er hat seine "Interfaces" definiert, und damit sind alle die Dinge gemeint, die eine Nutzlast erfüllen muss, um mitfliegen zu können. Du kannst ihm quasi eine Black-Box hinstellen. So lange die "passt", startet er sie und wird nie wissen was drin war. Über die Funktion wird er nichts erfahren.
Jetzt ist dann eine Frage: Wie stellt der Startanbieter sicher, dass sich die Black-Box an alles hält, also auch an die technischen und sicherheitskritischen Vorgaben? Er könnte das verifizieren, indem er "rein schaut". Ok, das will die geheime Black-Box nicht mit sich machen lassen, das will aber auch der Startanbieter nicht tun. "Alles durch Inspektion verifizieren" ist viel zu aufwändig und teuer. Der Startanbieter lässt sich einfach die "Compliance" (Zustimmung, Konformität, Erfüllung) vertraglich zusichern. Damit übernimmt die Black-Box die Verantwortung das zu erfüllen, was der Startanbieter vorgibt, um sicher starten zu können.
Das Ganze funktioniert nur in einer Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens und der Partnerschaft mit akzeptierten Spielregeln, weil man u.a. eine langfristige Geschäftsbeziehung sucht.
Hmmm ... Atmosphäre des Vertrauens ... gerade da könnte ILS mit diesem Vorfall ein Problem bekommen ...