Strahlenbelastung in 50km Höhe?

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gorgoyle

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Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« am: 21. November 2008, 13:23:12 »
Das eXtreme Altitude Project plant mittels eines bemannten HöhenBallons bis in eine Höhe von 50km aufzusteigen.  Welche StrahlenBelastung ist in dieser Höhe zu begegnen?

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Offline Volker

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #1 am: 26. November 2008, 21:16:42 »
Ich gehe mal davon aus, dass die da nicht in einem offenen Ballon herumfliegen  ;)
Also werden die Ballonfahrer nicht mehr Strahlung ausgesetzt werden als z.B. ihre Kollegen auf der ISS oder frueher auf der MIR. Und die haben da oben ueber ein Jahr lang ausgehalten.
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gorgoyle

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #2 am: 27. November 2008, 21:31:01 »
Dann muß ich die Frage verallgemeinern:  Welche Strahlungen sind dort in welcher Höhe anzutreffen?  Mich interessiere insbesondere Strahlung mit Wellenlängen von 1mm bis 1km.

Hofi

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #3 am: 29. November 2008, 10:22:15 »
Hi!

Die Strahlenbelastung für 50km habe ich (noch) nicht gefunden. Für 20km steht er in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Kosmische_Strahlung

Hofi

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #4 am: 29. November 2008, 10:25:55 »
Hi!

50km dürfte kein so großes Problem darstellen:
Zitat
Die primären kosmischen Strahlen , die auf unsere Atmosphäre treffen bestehen aus sehr schnellen geladenen Partikeln ( - 1020 eV) von Protonen (90%) bis Eisenatomkerne (9). Die Strahlung ist in ca. 15 km Höhe am stärksten. Diese Teilchen kollidieren mit Kernen atmosphärischer Gase (N2, O2) und erzeugen so einen Hagel sekundärere Partikel, die man auf der Erde messen kann. Die Anzahl dieser sekundären Partikel ist von verschiedenen Faktoren wie Breitengrad, Tag/Nacht-Zyklus, Wetter, Druck oder solarer Aktivität (8)abhängig.
In der Atmosphäre entstehen unter der Einwirkung kosmischer Strahlung z.B. Wolken, bevorzugt in der unteren Troposphäre. Offensichtlich sind die kosmischen Strahlen auch für die Bildung der Ozonlöcher verantwortlich.(10)

Quelle: http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/bs13-65b.htm ;)
« Letzte Änderung: 29. November 2008, 10:26:29 von Hofi »

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Offline Volker

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #5 am: 30. November 2008, 17:19:45 »
Zitat
Dann muß ich die Frage verallgemeinern:  Welche Strahlungen sind dort in welcher Höhe anzutreffen?  Mich interessiere insbesondere Strahlung mit Wellenlängen von 1mm bis 1km.

1mm bis 1 km Wellenlaenge ist Radiostrahlung. Da kann man ja kaum von Strahlenbelastung reden, oder? Oder moechtest Du ein Radioteleskop mit nach oben nehmen? Radiostrahlung kommt ja auch gut durch die Atmosphaere, also ist der allgemeine Radiohintergrund dort oben nicht viel anders als hier am Boden.

Gruss
Volker
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Caro

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #6 am: 04. Dezember 2008, 10:45:11 »
Vielleicht hilft dir diese Grafik hier?
http://epo.mit.edu/MULTILING/AtmosphereAbsorption.jpg

Sie zeigt an, bis zu welcher Höhe über dem Erdboden Strahlung aus dem Kosmos in die Erdatmosphäre eindringt und dabei auf einen Faktor 1/e (also ungefähr ein Drittel) abgeschwächt wurde.

Die "Strahlenbelastung" in 50 km ist alles andere als ungefährlich, solare Röntgen- und Gammastrahlung schädigt auf lange Zeit das Material von Raumsonden und Satelliten. Astronauten sind nicht umsonst gehalten möglichst wenig Zeit außerhalb der ISS zu verbringen. Die Radiostrahlung, die dich besonders interessiert würde man aber, wie Volker schon gesagt hat, nicht unter Strahlenbelastung verbuchen. Die deponierte Energie ist sehr gering, und man kann damit nur noch wenige Molekülschwinungen überhaupt anregen. Was solche Starhlung angeht, ist die "Belastung" auf der Erdoberfläche sicherlich höher, und auch hier gibt es keinerlei eindeutige Beweise, daß sie für den Menschen schädlich wäre.

Caro

Ricardo

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #7 am: 04. Dezember 2008, 20:11:20 »
Zitat

1mm bis 1 km Wellenlaenge ist Radiostrahlung. Da kann man ja kaum von Strahlenbelastung reden, oder? Oder moechtest Du ein Radioteleskop mit nach oben nehmen? Radiostrahlung kommt ja auch gut durch die Atmosphaere, also ist der allgemeine Radiohintergrund dort oben nicht viel anders als hier am Boden.

Gruss
Volker

Sei leider anzumerken, daß Radiostrahlung sehr wohl an der Atmospähre reflektiert wird.Nicht nur vom Boden aus, sondern natürlich auch die vom Weltall aus.Das Reflektionsverhalten der Radiostrahlung ist Tageszeit und Jahreszeit abhängig.Sie wird von automatischen Stationen auf der Erde, sogenannten Überhorizontradars, ermittelt.Aus diesen Messungen wird dann eine LUF (Lowest usable Frequence) und MUF (Maximum usable Frequence) ermittelt.
« Letzte Änderung: 04. Dezember 2008, 20:12:16 von Ricardo »

gorgoyle

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #8 am: 05. Dezember 2008, 09:49:41 »
@Caro: danke, die Grafik enthält tatsächlich für mich interessante Informationen.
Fehlt mir nur noch die Intensivität der Radiowellen. ^^

Caro

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Re: Strahlenbelastung in 50km Höhe?
« Antwort #9 am: 06. Dezember 2008, 22:31:46 »
Hallo Ricardo,

die Reflexion an der Ionosphäre betrifft ja nur den Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich. UKW wird schon nicht mehr reflektiert, und da sind wir mit den Wellenlängen erst im Meterbereich. Die Astronomie versteht unter dem Radiobereich aber ein viel größeres Frequenzintervall bis in den hohen GHz-Bereich hinein. Und davon lebt die Radioastronomie, denn wenn alle Strahlung aus dem Kosmos an der Erdatmosphäre reflektiert werden würde, dann wären unsere Radioteleskope auf dem Erdboden ziemlich sinnlos...

Gruß,
Caro