Hallo Zusammen,
für mich war es ein sehr spannender Abend!
Ich bin ja absoluter Astronomie-Laie, insoweit war diese Veranstaltung mit ihrer Ausrichtung auf die interessierte Allgemeinbevölkerung genau das richtige für mich.
Gleichzeitig war es die Gelegenheit für zahlreiche Hobby-Astronomen und Himmelsbeobachter ihre "Schätze" (Teleskope) und ihr Fachwissen zu zeigen.
Ich schätze rund 350 bis 400 Leute (viele Familien mit Kindern) sind auf den Segelflugplatz Lillinghof gekommen.
Auf der Rollbahn wurden von den Mitgliedern der "Nürnberger Astronomische Arbeitsgemeinschaft e.V." (NAA) und vielen weiteren Enthusiasten rund 30 bis 35 Beobachtungsinstrumente aufgereiht.
Vom "aufgebohrten" Feldstecher, über einige Linsenteleskope bis zum "mannshohen" Spiegelteleskop (mit geschätzt 40 cm Hauptspiegeldurchmesser) war alles dabei (ich hoffe ich schreibe jetzt keinen fachlichen "Schmarrn"
).
Dazu gab es zwei Stationen an denen das Beobachtungsbild live auf Laptops übertragen wurde, so dass mehr Menschen gleichzeitig in den Genuss der z.B. scharfen Mond-Kraterlandschaft kamen.
Darüber hinaus hatten einige auch ihre Fotoausstattung dabei und demonstrierten Astronomiefotografie.
Bei den Beobachtungszielen kann man noch die Sonnenbeobachtung für die (zu-)früh gekommenenen ergänzen.
Nach Einbruch der Dunkelheit waren es zunächst Mond und Saturn die die Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Für mich war es das erste mal, dass ich "live" die Ringe des Saturn wenigstens erahnen konnte.
Da kann man sich ungefähr vorstellen, was Galileo oder Simon Marius gedacht haben müssen, als sie die ersten Teleskope auf diesen Planeten gerichtet haben. Wie war das zu interpretieren, was sie da sahen? Sie hatten ja keinerlei Vergleichsmöglichkeit und Erfahrungswerte, um darauf aufzubauen.
Später ging es dann über zu den sog. Deep-Sky-Beobachtungszielen, Andromeda etc., wie von Brainstorm64 und Raffi schon beschrieben.
Es hat mir auch einen kleinen Einblick in die Probleme und Herausforderungen der teleskopgestützten Himmelsbeobachtung gegeben.
Zunächst muss man erst mal wissen wo sich ein interessantes Objekt überhaupt befindet (dafür hatten wir ja Raffi dabei), dann braucht man die richtige Ausstattung und dann muss man es trotzdem noch finden.
Auch das "im Fokus behalten" ist nicht trivial (außer man leistet sich eine automatische Nachführung), wie Brainstorm64 schon geschrieben hat.
Wichtig für die neugierigen Besucher waren auch die Vorträge. Joachim Hölzl hat seinen Vortrag über Rosetta, Dawn und New Horizon sehr gut gestaltet und auch ausgesprochen flüssig und mitreisend vorgetragen.
Inhaltlich war es für einen passionierten Raumfahrer.net-Leser nichts unbedingt neues, trotzdem sieht man hochaufgelöste Kraterbilder von Ceres auf der Großbildwand immer wieder gerne.
Später gab es auch noch einen ansprechenden und vor allem schön anzuschauenden Vortrag über Polarlichtbeobachtung und -fotografie in Finnland. Das macht Lust auch mal nach Nord-Skandinavien zu reisen.
Darüber hinaus gab es für die Öffentlichkeit auch "Himmelsführungen", bei denen die wichtigsten Sternbilder und Himmelserscheinungen erklärt wurden.
Dank Raffi finde ich jetzt auch den Polarstern!
Wie schon von Brainstorm64 geschrieben, war das Licht aus dem Hangar sehr lästig und letztlich auch ein "Show-Stopper".
Nach dem der Wind immer stärker und kälter wurde, gleichzeitig die interessanten Beobachtungsobjekte weniger wurden (leider waren die meisten Planeten gerade nicht in unserem Sichtfeld) habe ich dann um 0:30 Uhr auch die Segel gestrichen.
Insgesammt ruft das nach einer Wiederholung.
Liebe Grüße
Rücksturz