Wandern in Baikonur

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Offline -eumel-

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #25 am: 04. September 2011, 02:35:34 »
Klasse Bericht und seltene Bilder.

Danke HausD!  :)

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Offline sven

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #26 am: 04. September 2011, 12:20:59 »
großes DANKE!!!

jakda

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #27 am: 04. September 2011, 13:05:34 »
Danke, Hartmut, für den sehr interessanten "Spaziergang"
und die Zusammenstellungs-Arbeit...

War ja noch ein bekanntes Gesicht auf einem Bild  ;)

Denke doch bitte mal über den 30.09. nach...

Schreibe Dir noch eine PM.

Viele Grüße
Andreas

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #28 am: 04. September 2011, 20:45:27 »
Wandern zum «Platz 200»
Die Sonne steht schon verdächtig tief als wir zum Platz 200 fahren. Dazu geht es quer durch die Steppe, auf Wegen, die teilweise einen guten Meter aufgeschüttet sind und sich somit aus den kaum erkennbaren Senken heben. In diesen Senken steht eine dünne, hier und da gefrorene Wasserschicht. Ein Fuchs fühlt sich durch uns gestört und verdrückt sich ins Steppengras. Irgendwo in der Ferne ist ein Stahlgittermast zu sehen.
Wir biegen nach rechts ab, fahren einen kleinen Hügel hinauf und sehen eine Startanlage vor uns.

Straße mit Fuchs                                                              Platz auf dem "Hügel"
45.96717,63.185592                                                         46.020837,63.020754

государственное космическое агентство           Staatliche Kosmos-Agentur
    ФГУП "КБОМ им. В. П. Бармина"             FGUP "KBOM (namens) W. P. Barmin"
              ФИЛИАЛ                                                        Filiale
       центр испытаний нo 2                                Erprobungszentrum Nr. 2
                                       пл. 200                                                           Pl. 200
       стартовый комплекс                                        Start-Komplex
            "ПРОТОН"                                                      "PROTON"

Das ist das Firmenschild am Werkstor, wieder eine kurze Kontrolle und wir fahren auf das Startgelände. Rechts von uns führen Schienen zu dem Startplatz "rechts", der seit 1991 unbenutzt ist, wir biegen aber nach einigen Metern nach links ab.


Am Eingang                                                                     Blick zum rechten Platz
46.033173,63.02865

Es geht an den Bunkern vorbei bis zum Serviceturm, dort wieder nach rechts und wir können aussteigen. Die Sonne blinzelt uns zu,  :-)  Leute, beeilt euch, lange bleib ich nicht mehr.


Zum linken Platz  SK 39                                                    Parken direkt vor dem Startblock
46.038122,63.030394

Hier geht es erst einmal nicht ganz so locker zu wie am Pl. 250, denn diese Anlage ist in Betrieb. Es steht zwar keine Rakete "herum", aber einige Arbeiter sind damit beschäftigt mit Betonarbeiten, Ausbesserungen nach einem vor wenigen Tagen erfolgten Start einer Proton von hier. Im Abgaskanal steht ein Betonmischer, der Arbeiter ist vor den Fotoapparaten geflüchtet.

Betonmischer im Abgasschacht                                          Arbeiten am Startblock
46.039883,63.032116

Der eigentliche Startblock ist ebenfalls in Reparatur oder Wartung nach dem Start. Die etwas kegeligen Blechverkleidungen verdecken die darunter liegenden Verbindungselemente, elektrische, mechanische und pneumatische Verbindungen, die nach dem erfolgreichen Zünden der Rakete kurz vor dem Start getrennt werden. Dann schießen auch die Klappen um zu verhindern dass die Innereien der Startanlage verätzt, verbrannt oder verschmolzen werden
(Diese Bilder stammen von ROSKOSMOS). Aus dem Video "Geburt der PROTON" habe ich ein Bild von dieser Stelle beim Aufrichten der Rakete zum Vergleich gemacht. Hier sind die Verbindungsteile noch nicht aktiviert.

Die Verbindungsteile zur Rakete                                            Beim Aufrichten
46.039924,63.031853

So sieht die Rakete den Startblock, wenn sie zum Aufrichten heran gefahren wir. Das rote Geländer ist die Absperrung zum rechten Abgasschacht. Im Hintergrund ein Blitzschutzmast, dahinter geht schon wieder die Steppe los. Wie man sieht, wird es doch nicht so streng gesehen, wenn man ohne Helm und festes Schuhwerk auf einer Baustelle ohne Sicherung am Abgrund steht. Hoch ist es nicht und tief fällt man auch nicht. Wenn ich das Bild jetzt wieder sehe, kommt mir auch wieder in den Sinn, dass diese Anlage respektable Ausmaße hat. Der Kletterer ist knapp 2 m groß.

                                  Baustellen"begehung"

Zwischen dem Serviceturm im Hindergrund und dem Startblock steht der Transportwagen auf seinen Schienen, die bis an den Startblock heran führen. Der grüne etwas schmutzige Deckel im Vordergrund wird vor dem Heranfahren der Rakete  aufgeklappt. Der Serviceturm hat ebenfalls Schienen, die jedoch weiter auseinander liegen und dessen Räder zwei Spurkränze haben. (s. a.  "Sojus in Kourou") Die  Schiene im Vordergrund auf dem rechten Bild trägt den Serviceturm.

An der Aufrichtebühne                                                              Der Transportwagen

Zum Aufrichten habe ich einige Bildchen von ROSKOSMOS und einem Kalender von CHRUNITSCHEW herausgesucht. Auf der linken Seite ist die Rakete auf dem weissen Wagen herangefahren und der grüne Deckel aufgeklappt. Das mittlere Bildchen(chen) gewährt trotz der Unschärfe einen Blick über den Startblock, über die Aufrichtbühne hinweg zur Triebwerksseite der Rakete. Das rechte Bild zeigt rechts unten den aufgeklappten Deckel. Aus der Versenkung heraus ragt die Aufrichtbühne auf der unten die Drehgestelle des Bahnwagens und dessen Tragwerk mit der großen und kleinen Klaue für die Fixierung der Rakete zu sehen sind.

 Der Deckel ist auf                       Die Deckel der Verbindungen noch zu              Die Rakete wird aufgerichtet   

Der Serviceturm muss nicht durch Loks verschoben werden sondern kann selbst fahren. Der Antrieb ist (so viel ich mitbekommen habe) elektrisch. ... und nun ist mir auch klar, warum die Gittermasten mit der durchgehenden Bühne da sind, von dort erfolgt die Stromversorgung des Serviceturms. Die Aufrichtbühne, das ist der grün lackierte Teil, wird zunächst geöffnet und dann der zentrale Teil mit dem Transportwagen um 90 Grad nach oben geschwenkt.

Serviceturmbahn  Schienen                                  Schienen                                             Raketenbahn
 
Auf dem Bild aus einem Startvideo von ROSKOSMOS ist die Rakete aufgerichtet und der Zubringerzug fährt gerade wieder vom Startplatz. Auf dem Bild daneben ist ein Puffer (Endausschalter) des Serviceturms zu sehen, interessant sind die Markierungen auf seiner Schiene daneben. Drei Kreidestriche, Min.-Norm.-Max. für die Vorbereitungstests, wenns ruckt, noch'n kleiner Meter?

Blick vom Serviceturm aus                                                    "Prellbock"
46.039924,63.031853

Die Sonne macht ernst, es wird wirklich immer dunkler. Die Arbeiter haben schon zusammen geräumt und wollen nach hause. Nur wir nicht, es gäbe noch so viel zu schauen. Doch nachdem einer von uns etwas weit vom Startplatz wieder zurück geholt werden musste, waren die Leute vom Platz dann nicht mehr so zugänglich.
Wir hatten ja auch wieder Hunger (zu haben), der Bus brachte uns wieder nach Baikonur-Stadt.   

Ganz links steht der Wander-Bus                                   Rechts geht die Sonne unter

Wegen dieses Kamels bekommen wir einen Rüffel... Es ist wohl das Foto-Kamel, kaum sieht es die Kameras, kommt es interessiert zu uns. Doch als es zum Auflauf von Kamelen und Wanderern auf der nicht allzu breiten Straße kommt, ... Rüffel! Wir müssen ja noch zum Essen, wir haben doch sicher Hunger... und wir müssen ja heute noch ... 
Das Kamel!                               SATURN und GAS...
-Doch dazu demnächst mehr......

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #29 am: 17. September 2011, 19:58:51 »
Wandern neben den «Kosmonauten und «Astronauten»

Pressekonferenz
Das erste Zusammentreffen mit den Raumfahrern ist am Ende des ersten ersten Wander-Tag  («Platz 200») abends 20:00 Ortszeit angesetzt. Es findet gleich um die Ecke statt, im Hotel "Kosmonaut". Nach dem Namensschild ist es kein Hotel im üblichen Sinne sondern das Prophylaktorium "Kosmonaut" und gehört zum Kosmonauten -Ausbildungszentrum "J. A. Gagarin". Hier sind die Kandidaten auf einen Raumflug im oberen Geschoss untergebracht, immer begleitet von ihren Trainern und Ärzten und den Begleitern auf dem Weg ins All. Hier ist u.a. das oft gezeigte Billardzimmer, aber es sind auch die "Folterbänke" für die Desensibilisierung der Effekte bei Schwerelosigkeit dort. Es sind die Kippbetten, die den Kopf tiefer als den Körper liegen lassen, damit das Blut-Überangebot  während des Fluges im Orbit simuliert werden kann. Da wir einige Minuten eher da sind, haben wir Zeit für den Blick auf die Logos der beiden aktuellen Expeditionen, die auf einem Banner direkt neben dem Haupteingang aufgezogen sind.


 Prophylaktorium "Kosmonaut"                                                      Expeditions-Logos
45.63457,63.325772

Wir sind noch nicht richtig im Saal, in dem die Pressekonferenz stattfindet, kommen die Matadoren auch schon herein. Doch im Gegensatz zu den Profis, die ihre Kameras schon in vorderster Linie aufgebaut haben, müssen wir uns erst einmal einen Platz suchen, von dem aus auch einige Bilder zu machen sind. ... und schon geht es los: Zunächst die allgemeinen Bemerkungen des Moderators zum bevorstehenden Flug. Dann die Fragen...


Einmarsch                                                                                    ...erste Fragen

Als Erster  hat der Flugkommandant das Wort und spricht zu seinen Aufgaben auf dem Flug und auf der ISS. So geht es reihum, jeder kommt dran, alle Fragen der Journalisten, auch die über die man lachen muss, werden beantwortet. Es wird über die bevorstehenden Festtage -Weihnachten- und -Neujahr- gesprochen, es werden Überraschungen für die jetzigen Hausherren der ISS erwähnt, aber nicht verraten. Von japanischer Seite wird nach Suschi gefragt, die Bestätigung kommt prompt, es wird auch Suschi geben.


Als erster darf der Kommandant                     Creamer platzt fast vor Lachen                   Zum Abschied ein  Foto

Wir sind von dem Raumfahrern durch eine Glaswand getrennt, damit keine Infektion in letzter Minute die Mission kippt. Am Eingang war auch der Hinweis zulesen, dass dieses Gebiet unter Quarantäne steht, es war Schweinegrippezeit.
Auf der linken Seite haben sich die Angehörigen der Crew's an einem Tisch versammelt, doch um einmal noch winken zu können, muss man schon auf den Fensterbord steigen. Nach einer halben Stunde ist die Pressekonferenz zuende, die Akteure winken zurück und verlassen unter Applaus die Bühne.


Winken zu Creamer                                                                       ...und allen anderen

Verabschiedung der Raumfahrer aus der Stadt Baikonur
Heute ist es soweit, nachts halb 4, das ist 03:30, soll Sojus TMA17 starten. Dazu gibt es noch ein Zeremoniell: Die Verabschiedung der Raumfahrer aus der Stadt Baikonur. Das findet 6 Stunden vor dem Start vor der Unterkunft in der Stadt statt. Als wir vor dem Hotel "Kosmonaut" ankommen, herrscht schon reger Betrieb. Für uns sind aber Plätze freigehalten. Es ist relativ dunkel für eine Amateur-Videokamera, ich versuche es trotzdem...
Es fängt mit Musik an, modern, ein Lied kommt über die Lautsprecher, von der Gruppe -Das Gras beim Haus- gespielt:

   Земля в иллюминаторе, Земля в иллюминаторе, Земля в иллюминаторе видна. ....
   Die Erde ist im Bullauge, die Erde ist im Bullauge, die Erde ist im Bullauge zu sehen.
   Wie der Sohn sich nach der Mutter sehnt, wie der Sohn sich nach der Mutter sehnt
   sehnen wir uns nach der Erde - denn sie ist die einzige für uns.
   Obwohl die Sterne, obwohl die Sterne uns nun näher sind,sind sie immer noch kalt.
   und in der Finsternis und in der Finsternis warten wir auf Sonnenlicht und träumen von der Erde.
   Und wir träumen nicht vom Donner des Kosmodroms, das ist ein eiskaltes Blau,
   sondern wir träumen von der Wiese, die neben dem Haus wächst, grüne, grüne Wiese.



Quarantäne-Hinweis         Die Gruppe -Das Gras beim Haus-                 Beginn des Ausmarsches
                                                       (oben)

Roskosmos hat 2010 diesen Song zur Hymne für die russischen Kosmonauten erhoben.
http://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A2%D1%80%D0%B0%D0%B2%D0%B0_%D1%83_%D0%B4%D0%BE%D0%BC%D0%B0     russischer Text bei Wiki
https://www.youtube.com/watch?v=2seJEwKPx7s#[/youtube]]http://   
             Die Gruppe Трава у дома  - Die Gruppe Gras beim Haus
https://www.youtube.com/watch?v=db3bxrkIqGQ#[/youtube]]http://   
             Unterlegt mit Flugbildern

Die Begleitung auf der Fahrt im Bus, Ärzte und Journalisten werden noch schnell durchgewunken. Dann kommen sie, vorn die Stammmannschaft, dahinter die Doubles.


Journalisten                                                                                  ... und ihre Dressmen

Zum Greifen nahe kommen sie an uns vorbei, verbreiten eine Stimmung, als gänge es endlich zum langen Wochenende mit Brücken- und Feiertagen... Es sind vielleicht 25 m bis zum Bus und es geht für sie durch ein dichtes Spalier. Auch am Bus sind schon Kameras und Scheinwerfer bereit, die Angehörigen und Freunde stehen dort, die Helfer warten auf die Passagiere.


Zum Greifen nahe  (Ti)                                                Gewusel  am Bus
Die Stammmanschaft sitzt im Bus rechts, direkt im Blickfeld der Besucher der Verabschiedungs-Zeremonie aus Baikonur. Kotow ist besonders kreativ beim Verabschieden, per Fingerspiele lässt er sogar eine Taube aufsteigen. Die Fahrzeugkolonne fährt langsam los, biegt ab zu der Straße, die zum Kosmodrom führt.


Fingerspiele                                                                                  Der Bus fährt ab
45.63457,63.325772

Allee der Kosmonauten
Eigentlich sind wir schon auf dem Weg hinter den Bussen der "Raumonauten" her, da tritt aus dem Dunkel ein Riese hervor und ... bittet sehr höflich, zur Geschichte des Hauses etwas sagen zu dürfen. Ein ausgesprochen freundlicher Riese, ...  nur der Turm von ZENKI ist noch höher, selbst die größten aus unserer Gruppe müssen nach oben schauen... Wir erfahren etwas über das Training und die wenige Freizeit der Raumfahrer, er zeigt uns wo sie untergebracht sind, ...er sagt: Sehen Sie vor uns... und wir müssen nach oben schauen.
Wir gehen mit ihm über den Appellplatz vor dem Haus, dort wehen aktuell die Fahnen Kasachstans, der USA, Russlands und Japans, ...gegenüber "wohnt" ZENKI...


Hier standen die Kosmonauten (A.W.)                         Flaggenparade
                                                                                  45.634763,63.325641

Nun kommt die Allee der Kosmonauten dran. Beginn ist in einer dunklen Ecke mit großen Blechkisten ? Es sind Zisternen, denn es ist die Steppe, in der man Bäume gesetzt hat.
Am Ende dieses Allee-Teils sieht man ein weisses Etwas aufragen, dort ist das PROTON-Denkmal. 
45.634281,63.330246
Der erste Baum wurde von Juri Gagarin gesetzt und man sieht ihm die 50 Jahre an.
45.634409,63.328878
Daneben der Baum von German Titow, ... die Frage, wo steht denn Jähn, kommt auf. Das war deshalb interessant, da S. Jähn uns einmal erzählt hatte, dass sein Baum eingegangen war. Nu, wot, sagt unser Riese und zeigt nach einem Stück Weg auf das Schild "Baum gesetzt von Jähn Sigmund (DDR) 1978", nur , wo ist der Baum. Es ist der Stängel hinter dem Schild, die Bäumchen haben es schwer in diesem Klima und kommen nicht alle fort. 


Die Allee mit der Proton  (A.W.)                                          Baum gesetzt von Jähn Sigmund
                                                                                          45.63494,63.330066

Neben dem Bäumchen von Sigmund Jähn  finden wir unter anderen auch das von Thomas Reiter gesetzte...
An diesem Schild mit unserem Familiennamen müssen wir Gleichnamige der "Tante" Susann zu Ehren in Positur gehen.
Beim Zurückgehen kommt immer wieder einmal der Nachrichten-Turm von ZENKI zum Vorschein, nur hier gerade nicht... 45.634463,63.323744


Treffen bei "Tante" Susann                                                     Vorwärts, wir müssen zurück!

Der spektakuläre Teil der Wanderung steht in 2 Stunden an, es ist kalt, der Himmel zieht sich zu. Auf geht's ...

GG

  • Gast
Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #30 am: 18. September 2011, 09:08:14 »
Link zum Lied:
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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #31 am: 27. September 2011, 20:47:36 »
Wandern zum Start
Warm anziehen - es wird kalt
Nach der Verabschiedung der Raumfahrer aus der Stadt wird es Zeit, dass wir uns ebenfalls auf den Weg machen. Draussen hat es angefangen bei unter Null Grad ganz fein zu regnen und wir werden zirka 4 Stunden in der Nacht im Freien sein. Da hilft nur sich warm anziehen, mehrere Schichten werden wohl die Kälte der Nacht standhalten. So sehen alle wie Teddys aus, als wir uns gegen 23:00 Uhr Ortszeit in der Hotellhalle treffen. Wo müssen wir hin, hierhin und dorthin, aha! Gut, wenn man einen Plan hat!
Der Herr von der NASA (wenigstens mit einem NASA Ausweis) ist ebenfalls recht gut eingepackt und er hat Fotosachen dabei. Er hat sicher das gleiche Ziel wie wir.

Nochmal in die Noten schauen...                                                   Sein Name steht unter den NASA Fotos

Als diese Bilder entstanden, waren Farben noch unbunt und die SD-Karten hießen noch Schwarz-Weiß-Film. Das eine ist vom SW-TV abfotografiert, der erste Deutsche war gerade in den Weltraum gestartet; das andere ist etwas älter und hat die CIA ein Flugzeug gekostet. Der Ort ist der gleiche, es ist der Startplatz, von dem 3 Stunden nach Mitternacht die Truppe, um die wir die Tage immer mehr oder weniger herum waren, in den Orbit starten wird.

Zufahrt zum Startplatz            45.920289,63.342125             Gagarins Start  (NASA/CIA)

Doch bevor es soweit ist, müssen sie die letzte medizinische Untersuchung hinter sich bringen und die nun endgültig bestimmte Start-Mannschaft angekleidet werden. Das geschied im Gebäude auf dem Platz 254, während wir auf der Tribüne uns einen Platz suchen um gute Fotos zu bekommen. Auf dem GE-Bild kann man diesen Bereich erkennen, wie auch den markierten Bereich, den die Mannschaft entlang geht und ihre Bereitschaft zum Start meldet.


Warten auf die Mannschaft             45.922677,63.300948               Der Abmeldeplatz

Sie sind angezogen, kommen zügig heraus, melden sich ab und weg sind sie.

Anzug "Sokol"                                                                     Bording.- Kommander- (Ausbildungschef)- Bording. (RK)

Bei diesem Tempo, bei dieser Kälte, bei diesem Gewusel soll man früh gegen 01:00 mit klammen Fingern gute Bilder bekommen. Meine Finger haben gestreikt, es waren nicht die Einzigen. Es sind trotzdem einige wenige Bilder und Videosequenzchen geworden, wie die Abmeldeprozedur oder die Ausfahrt der Mannschaft zum Startplatz. 

Noch ein Schritt                                                                   Ab mit Blaulicht

Die Raumfahrer, vorn Nogoshi, in der Mitte Kotow, hinten Creamer sind mit dem Bus kaum um die Ecke gebogen, da geht auch unsere Wanderung weiter.

Der wichtigste Bus zum Startplatz

Unser Bus steht gleich um diese Ecke herum auf dem Parkplatz für die Gäste. Von da aus fahren wir wieder ein Stück zurück und biegen am Standort der Historischen Häuschen und des Museums ab in der Richtung auf einen Funk-Turm zu.
Durch die vom Eisregen geschmückten Scheiben des Busses sehen wir nicht viel, gerademal das Asphaltband der Straße. Als der Weg dann nach rechts abbiegt, sehen wir kurz die Lichter des Startplatzes vorbeihuschen.
 Wir halten auf einem Parkplatz, steigen aus, schauen uns um, doch wo wir sind ist unklar - das ist eben nachts so.

Der wichtige Bus (unserer)...                                            ... mit uns zum Startplatz   

Um einige Gebäude herum kommen wir zu der "Zuschauertribüne", die noch relativ leer ist. Auf der Tribüne stehen Lautsprecher aus denen die Startvorbereitung von den einzelnen Stationen gemeldet werden, Zeitansagen kommen und Kommandos erteilt werden. Doch es dauert nicht lange und die Journalisten erobern die Tribüne, gut dass wir unsere Plätze schon gefunden hatten.

Die Presse-Tribüne         vorher            45.909921,63.331874       nachher

Sofort geht der Blick zu einigen Scheinwerfern am Horizont, dort steht in der Mitte die Rakete und "dampft". Mein Platz ist der in der Ecke hinter den japanischen Journalisten, ganz hinten, etwas im Dunklen. Während ich zur Rakete sehe, bemerke ich einige Blitze von dort. Da muss ich an den NASA Fotografen denken und richtig, er hat die Mannschaft beim Hochsteigen zum Aufzug fotografiert.

Betrieb auf der Tribüne                                                                        Die ersten 45m in den Kosmos zu Fuß

Die Entfernung von der Tribüne bis zur Rakete wird uns mit 1,7 km genannt. Nachts, bei dieser Witterung ist das schon eine Herausforderung an Mensch und Maschine.
Digitaler Zoom bringt garnichts, man kann trotz Befestigung am Geländer keine wackelfreien Bilder machen, nur der optische Zoom bringt brauchbare Bilder. Damit man sich ein Bild von den Dimensionen machen kann, ein Gruppenbild mit Rakete, die 50 m hoch ist.


Die Rakete "dampft"                                                            Gruppenbild mit der Rakete

Nachdem wir den Tribünenbereich erkundet, die Rakete zum wiederholten Male angesehen und die Einstellung der Fototechnik getestet haben, merken wir, wie die Kälte langsam an uns hoch kriecht. Mein Sohn und ich lassen unsere Stative und Taschen auf der Tribüne (als *, Platzhalter) und gehen zur Kantine. es sind nur wenige Meter, aber der Eisregen hat den kurzen Weg zu einer Rutschpartie gemacht. Ein japanischer Journalist vor uns zeigt Eiskunstlauffiguren... Einige Freunde von uns haben schon eher ein warmes Plätzchen gesucht, wir setzen uns zusammen, trinken (??? ? ????) Tee und Kaffee, essen eine Kleinigkeit und fachsimpeln etwas.

Kantine       45.909816,63.332051                    Ich, 'n Tee und ... ich ' Kaffee, ja, komplett...  (IL)

Dann kommt etwas Unruhe auf, die Journalisten gehen wieder zur Tribüne, wir auch...
Promi Wheeli    Während der Wartezeit auf den Start waren noch einige "Besucher" auf die Tribüne gekommen. Die Ersatzmannschaft hatte ja schon 2 Stunden frei. Douglas H. Wheelock (backup ISS Expedition 22 crewmember) stand hinter uns und verfolgte mit dick eingemummelter Begleiterin die Startvorbereitung und  .... den Start.  http://www.jsc.nasa.gov/Bios/htmlbios/wheelock.html
(Hier möchte ich bei http://triggerpit.com/2010/11/22/incredible-pics-nasa-astronaut-wheelock/  auf seine  unglaublich schönen Fotos hinweisen, besonders (27) Mittlerer Osten nachts , hier hat er sich bei seinem Flug schon mal den Rückweg angesehen).


Wheeli mit Begleiterin                                                        Gut gelaunt warten "wir"
...wir auch, ... und fragen uns, wann es (endlich) losgeht ...
« Letzte Änderung: 12. Oktober 2011, 21:31:32 von Holi »

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #32 am: 11. Oktober 2011, 15:09:59 »
Wandern zum Startplatz
 ... 5 min nach dem Feuersturm

Während wir uns in der Kantine warme Finger geholt haben, wurden unter dem Starttisch die "heissen" Drähte gezogen. Im Video über den ersten digitalen Progress Start habe ich einige Sequenzen gerade darüber gefunden.

Zünder reinschieben                                                                   Arretieren

Zusammenfädeln                                                                 Anschließen     Fertig melden
Den eigentlichen Zünder am oberen Ende des Holzteils schiebt man tief, also hoch in den "Feuertopf", jede Brennkammer der Triebwerke bekommt ein solches Kreuz aus Holz angebracht. Vom Zünder aus geht der Sprengdraht herunter, wird gebündelt, mit Klebeband befestigt und auf die Schaltkästen an den inneren Armen unter der Tulpe gelegt und von dort aus gehen sie auf den Zentralen Schaltkasten über dem Starttisch (mit dem es einmal ein Problem gab). Ab jetzt sollte niemand mehr aus Langeweile an den Schaltern spielen....
Hold - измеритель нет
So wie man uns gesagt hatte und es auch vorher gelesen hatten, sollte der Start 03:32 erfolgen. Mehr war nicht bekannt. Gegen 03:00 war eine Stationsabfrage zur Startbereitschaft, die zu uns auf die Tribüne mit übertragen wurde. Während ich diesen Abfragen und Antworten, die einige Zeit liefen, mehr oder weniger folgte, wurde ich plötzlich hellhörig, denn statt der Antwort "da" oder "jest" oder "gotow" kam eine Antwort "измеритель нет, измеритель нет" (ismeritel njet, ismeritel njet). Was soviel bedeutet, dass kein Messwert vorhanden ist. Ab da gab es die Anweisung von der zentralen Stimme, soweit ich es verstehen konnte, dass in 15 min das Ganze nochmal stattfindet. Was nu!?! Nach einer Weile kam die Entwarnung mit der offiziellen Startzeit 03:52, man hatte also den "Übeltäter" erwischt und zum Mitspielen gebracht.
Dann werden die Arbeitsbühnen nach rechts und links weggekappt. Nun wird nur noch nachgetankt und die Elektroverbindung zur Rakete gehalten.

Arbeitsbühnen - Halb unten                               Fast ganz unten                           Unten
Ortszeit 03:52 - die Zündsequenz geht in die ganz heisse Phase. Die Lautsprecher auf der Tribüne sind leise gedreht oder ganz aus. Doch die Beobachter aus dem inneren Kreis, die hinter uns stehen und die Journalisten, bekommen die Situation über Handy mitgeteilt.
Der Kabelmast schwenkt ab, es macht Wuschschsch... und der Startkomplex ist in ein rotes Licht getaucht.  Meine japanischen "Nachbarn" stimmen ein freudiges A...Aahaaa an, sie sind auf Sendung. Auch meine Kamera läuft, ich habe sie bis dahin unter der warmen Jacke versteckt, damit der Eisregen nicht schon vorher seine Spuren hinterlassen kann. Winterstarts und Winterlandungen(!) sind kein Zuckerschlecken (für die etwas jüngeren: it's no fun).

Hinter uns hört man: Pojechali! Los geht's!
Aus dem Wuschsch... wird ein Fauchen und Donnern, die Rakete hebt sich und steht wenige Sekunden darauf auf einem fast 100 m langen Flammenstrahl. In dieser Zeit kann man das prasselnde Geräusch der Triebwerke mit dem ganzen Körper wahrnehmen, es nimmt ab, je höher und weiter die Rakete von uns ist, viel aber nicht.

Die Flamme wird weiß                                                 ... und ab geht es
Erst als die Rakete von unten in die Wolkenschicht eintaucht nimmt das Triebwerksgeräusch merklich ab. Dafür können die Kameras nicht mehr scharf stellen und wir nicht die Trennung der Aussenblocks von der Zentralstufe sehen. Doch der Lautsprecher auf der Tribüne geht wieder und gibt die Sekunden nach dem Start und die Aktivitäten, die von hier aus noch überwacht werden, bekannt. Aber sehen wäre schöner...

Raketenfeuer und Eisregentropfen                                    Raketenfeuer im Wolkendunst
Von der Tribüne zur Rampe - wir wandern, wir wandern
Nach etwa 5  min heißt es - Bitte alle zum Bus - Wir fahren jetzt zur Startrampe. Wir schlittern zurück zum Parkplatz, steigen ein und wandern zum Gagarins-Start Platz 1. Der Bahndamm ist links von uns, vor uns, in der Dunkelheit kaum zu erkennen, der Eingang. Noch eine kleine Anhöhe hinauf und wir stehen neben dem Startturm.
Hier herrscht 15 min nach dem Start schon rege Betriebsamkeit, die Arbeitsbühnen sind schon wieder aufgerichtet, die Tulpe wieder geschlossen.
Die Feuerwehr steht noch da, der Tankzug wird, gerade als wir ankommen, weggefahren.

Ein freundlicher "Zug"                                              Wenn die Feuerwehr nicht wär...

Einige Leute von der Arbeitssicherheit halten den Zug nochmal an und dirigieren uns vor ihm vorbei auf die Mittelachse der Startrampe. Der Lokführer grüßt freundlich, ... und der Fotograf wird beim Fotografieren fotografiert. 

Das Foto vom Foto                                                   Hallo - Dobroje Utro (UT)
Ein weißer Strich, vor dem Feuerwehr-Auto, trennt den Arbeitsbereich der dort Beschäftigten vom "Besucher"teil ab.  Opasnaja Zona steht dort mit weisser Farbe auf grünem Grund, die meisten können lesen ... ;) . Hat man sich doch mal etwas zu weit vorgewagt, bekommt man nett geholfen und gesagt: Bitte nur auf den Strich gehen!    Iswenitje, 'Schuldjung, kommt gleich wieder vor.
Links neben dem Feuerwehrauto ist der Eingang zu den unter dem Starttisch liegenden Räumen zu sehen, eben kommt einer der Arbeiter wieder nach oben.
Überall in der Startanlage sind Arbeiter mit roten, gelb-orangenen und grünen Helmen im Bereich zu entdecken, einige sind in den Aufbauten zu erkennen, wie sie flexible Abdeckungen über Gelenke und Hydraulikteile anbringen.

Der Strich mit Beschreibung                                                   Artisten am Hoch-Gerüst
Auch der Tank-Arm, der mit 4 gelben Ausgleichsgewichten, und der zuletzt abgeschwenkte Kabel-Mast, mit 2 gelben Ausgleichsgewichten, darunter, sind wieder in der Ruheposition, d.h. nach oben geschwenkt. Aber es rummelt und grummelt noch sehr stark am Turm, da arbeitet noch etwas! ...es ist der Drehmechanismus für den Startturm, der sich vorher in Schussrichtung befand und nun auch wieder in die Ruhe-(Null-)Lage, in Richtung zu den Schienen hin gedreht wird.

Auch ganz oben ist Betrieb                                                    Der ganze Sockel dreht sich
Der Aufbau der beiden Drehachsen und die Anordnung der beiden Versorgungsmasten, bei denen es auf das sichere Wegschwenken ankommt, hier noch einmal aus der Nähe.
Es gibt neben der Aussentreppe auch einen durch dicke Mauern geschützten Zugang nach unten.

Gewichte, Gelenke und Hydrauliken                                              Die Aussentreppen
Nach der Heimfahrt über teils spiegelglatte Blitzeis-Strassen kommen wir 10 Minuten vor um Sechs nach 24 Stunden wieder im Hotel an. Doch nur um den gepackten Koffer zu holen, ein "kleines" Frühstück zu sich zu nehmen und zurück nach Moskau zu fliegen. Doch erstens kommt es anders, und 2. als man denkt. Ein Schneesturm ...

Zeiten sind relativ                                                            Wasserglasur bei -18°C

Die Rückreise hatte dann auch noch einige Überraschungen parad...
« Letzte Änderung: 12. Oktober 2011, 20:59:22 von HausD »

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Offline Alex

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #33 am: 11. Oktober 2011, 22:29:27 »
Danke für den Bericht bisher. da bekommt man ja direkt Lust auch mal dort hin, aber dann doch eher im Sommer  ;)
PLT der STS-133 Launchviewing Jägermeistercrew

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Offline fl67

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #34 am: 12. Oktober 2011, 09:54:18 »
Den eigentlichen Zünder am oberen Ende des Holzteils schiebt man tief, also hoch in den "Feuertopf", jede Brennkammer der Triebwerke bekommt ein solches Kreuz aus Holz angebracht. Vom Zünder aus geht der Sprengdraht herunter, wird gebündelt, mit Klebeband befestigt und auf die Schaltkästen an den inneren Armen unter der Tulpe gelegt und von dort aus gehen sie auf den Zentralen Schaltkasten über dem Starttisch (mit dem es einmal ein Problem gab). Ab jetzt sollte niemand mehr aus Langeweile an den Schaltern spielen....

Der Zündmechanismus stammt wohl auch noch aus den 50ern ....  ;)
Robuste russische Technik !  ;D

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Offline roger50

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #35 am: 12. Oktober 2011, 12:52:51 »
Moin,

wieder ein schöner und informativer Bericht. Danke!  :D

Zum Zündmechanismus: gäbe es nicht die Photos, ich hätte es nicht für möglich gehalten.... ::)

Habe bisher nicht gewußt, daß die russische Technik soooooo "robust ( :-[)" ist. Na, immerhin braucht das niemand mit 'nem Streichholz zu machen... ;D

Ungläubige Grüße
roger50

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #36 am: 12. Oktober 2011, 22:23:36 »
Moin, moin,  (hab ich beim Latein-Lehrer gelernt)...
Hallo roger50, auf die Schnelle noch ein Bild, auf dem man die Zündkabelführung sieht.



Die schwarze "Leiter" nach unten steht genau unter einem "Tulpenblatt" und ist für den entsprechenden Aussenblock verantwortlich.
... übrigens wird heute genau noch so im Berg- Tunnelbau und Abriss gesprengt, mit viel Draht ... und der Sprengmeister hier (auf dem Startplatz) heißt  dort  "Schiesser"...
Grüße von HausD

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Offline roger50

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #37 am: 15. Oktober 2011, 01:46:44 »
@HausD:

Vielen Dank.

Ja, ich kenne diese abwärtsgerichteten Ausleger von der Soyuz-Rampe im CSG (gesehen und berührt), habe sie aber immer für "Fixierungs"-Vorrichtungen der Blöcke A-D gehalten.

Frage mich inzwischen, warum "die Russen" nicht in den Jahrzehnten seit Einführung der R-7 elektrische/pyrotechnische Zünder in die Triebwerke der Bodenstufen eingearbeitet haben.  :o

Bei den Oberstufen klappte das doch auch. ;)

Wirkt auf mich archaisch und erinnert mich ein wenig an ein Video, bei dem ein chinesischer Arbeiter ca. 10 sec vor der Zündung der Rakete aus einer Tür des Starttischs heraustritt und dann gaaaaanz schnell wieder im Inneren verschwindet... ;D

Feurige Grüße
roger50

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #38 am: 15. Oktober 2011, 13:21:55 »
Hallo roger50,
Zitat
Ja, ich kenne diese abwärtsgerichteten Ausleger von der Soyuz-Rampe im CSG (gesehen und berührt), habe sie aber immer für "Fixierungs"-Vorrichtungen der Blöcke A-D gehalten.
Dafür halte ich sie übrigens auch, insbesondere deshalb, da ich in einem der ROSCOS-Videos einen Arbeiter mit einer Handkurbel etwas tarieren gesehen habe. Das ist nach meiner Ansicht das Einstellen des Vorhalte-Winkels in Schussrichtung gewesen.
Mir ging es im Bild hauptsächlich um die Zündstrippen-Führung und hoffe, das auch habe zeigen können.
Bis demnächst HausD

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #39 am: 21. Oktober 2011, 17:52:45 »
Ruhe nach der Wanderung?
Nachwort

Wir waren wieder zu hause, nach etwas Ruhe wurden die Videos und Bilder heruntergeladen. Die Bilder, die von den Mitreisenden am Vortag gemailt worden waren, kamen in die entsprechenden Ordner. Wir haben uns bei ihnen zurück gemeldet.
Damit bin ich bei der Quellenangabe der Fotos:
-die nicht besonders gekennzeichneten Bilder stammen in der Hauptsache von meinem Sohn Matthias (Fotos)
  und von mir selbst (Fotos, Videobilder)
-die Bilder mit (A.W.), (U.T.) und (I.L.) stammen von den Reisegefährten A. Weise, U. Titscher und I. Lehmann
-die Bilder mit (RK) stammen von persönlich übergebenen oder von der IN-Seite geladenen Bildern von ROSKOSMOS
-die Bilder von der Energia zu Lebenszeiten stammen aus einem Heft, das ich vom RKK Energia erworben habe
-alle anderen Bilder und Grafiken stammen aus meinem mittlerweile digitalisierten Archiv.
Hier möchte ich auch allen nocheinmal für die freundliche Bereitschaft danken, mir die Bilder zu diesem Zweck zur Verfügung zu stellen.

Wie ich schon zu Anfang geschrieben habe, sollte es kein Fotoalbum werden, das man sich bei "Familien- oder Freundestreffen" mal wieder gerne anschaut. Es sollte gerade hier im Forum den "Gleichgesinnten" auch mehr geben als: hier bin bei der Rakete, da stehe ich auf dem Stein, dort hat Gagarin an den Bus gepi...t... Aus den bisherigen Reaktionen habe ich entnommen, dass die Art, wie ich es (auf Drängen einiger Bekannter) angegangen bin und gemacht habe, Anklang gefunden hat, was wiederum mich freut.

Es gibt auch Berichte von Baikonur, in denen die Dreckecken gesucht und vorgeführt werden. Diese und jene, die das nachmachen wollen, sollten sich das Reisegeld sparen und in der eigenen (nächsten) Großstadt einen Bummel zwischen Zentrum und Speckgürtel dieser Stadt machen, es ist billiger und sicher auch ehrlicher, wenn auch beschämender.
Wir waren auch in der Schule, der Internationalen Schule. Hier möchte man gern noch einmal zur Schule gehen. Und hier stehen Raritäten auf den Fluren:

Die Express-Kapsel, die auf der Proton geflogen ist.
Nun noch einige Worte zu den Museen die wir besucht haben. In jedem einzelnen hätte ich gut die doppelte Zeit bleiben können. 5 sec länger bei jedem der rund 5000 Ausstellungsstücke in einem Museum und man muss ein Zelt zum übernachten mit bringen...
Doch ein Ausstellungsstück aus der "Jurte" des Museums der Geschichte der Stadt Baikonur im Kulturhaus der Stadt 45.613129,63.305658   muss noch sein:
In dieser Jurte werden auch kasachische Gastmahle in Landestracht veranstaltet. Immer dabei ist das Baby, das friedlich in seinem Bettchen schläft.
Doch was ist das, was wir hier gezeigt bekommen? ? ? Weiss es jemand ?

Die Jurte             ....            und die rätselhaften "Dinger"
Wer es weiss, kann sich gerne melden - doch auch wenn es Fragen gibt, fragt! Es gibt nur zwei Möglichkeiten : Ich kann es beantworten oder es ist mir unmöglich...

Nun noch eine Linkliste mit                   
Bilder aus Baikonur (TMA 17! + 18)       
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?t=10842&postdays=0&postorder=asc&start=330
Internationale Schule   

http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?t=10842&postdays=0&postorder=asc&start=255
Startrampe mit Sojus                     
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?p=588325#588325
Rollout                                 
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?p=588213#588213
  von  ???????? (LjudmilaL) bei NovKos

Historisches Museum Stadt Baikonur                             

Historisches Museum Stadt Baikonur                             
http://www.buran-energia.com/blog/baikonur-cosmodrome-museum/                 
Shubnikov - Erbauer des Kosmodrom                 
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?p=589469#589469
und des Treptower Ehrenmals
Museum Kosmodrom Baikonur

Museum Kosmodrom Baikonur                         
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?p=588751#588751
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?p=588349#588349
                                                   
Kosmodrom Baikonur MIK 112                         
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?p=588541#588541
Baikonur Buran und Energia                           
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?p=594068#594068                   
Transportwagen Energia                               
 http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?p=588964#588964
Sojus - Sicherheit beim Raumflug                   
http://www.buran.ru/htm/safetyf.htm
Buran Orbiter                                                 
http://www.buran.ru/htm/molniya5.htm                           
Enzyklopädie des Raumfluges                         
http://www.buran.ru/htm/mtkkmain.htm

Memorial Museum of Astronautics in Moscow  /  Raumfahrt Museum Moskau
http://www.space-museum.ru/

Das soll es zu "Wandern in Baikonur" von mir erst einmal gewesen sein, es hat mir wieder Spaß gemacht, im "Rucksack" zu kramen. ...und erst recht heute, an dem SOJUS aus AMERIKA gestartet ist! 
Bis bald HausD

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Offline fl67

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #40 am: 24. Oktober 2011, 01:08:47 »
Doch was ist das, was wir hier gezeigt bekommen? ? ? Weiss es jemand ?

Sieht aus wie Friedenspfeifen   :)

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #41 am: 24. Oktober 2011, 08:39:20 »
Hallo fl67,
mit Frieden hat es etwas zu tun - doch eher mit häuslichem...  Gruß HausD

Ashira

  • Gast
Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #42 am: 25. Oktober 2011, 01:48:51 »
Ich hab ne russisch-kasachische Freundin, die ich mal fragen kann. ;-)

jakda

  • Gast
Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #43 am: 25. Oktober 2011, 07:49:47 »
Hallo fl67,
mit Frieden hat es etwas zu tun - doch eher mit häuslichem...  Gruß HausD

da es sich wahscheinlich mehr um den seelischen Friden und die Inspiration handelt...

Ein Bekannter von mir kommt aus Dagestan und hat in Kasachstan studiert.
Er mein, das bestimmte 5-blättrige Teesorten dort an jedem Straßenrand wachsen, und da man Tee,
speziell solchen, auch gut rauchen kann...

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #44 am: 25. Oktober 2011, 07:54:01 »
Ich hab ne russisch-kasachische Freundin, die ich mal fragen kann. ;-)
...wenn sie mit dem Leben in der Jurte vertraut ist und nachts gern durchschläft, könnte das helfen...      Gruß HausD

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #45 am: 25. Oktober 2011, 07:58:45 »
...an jedem Straßenrand wachsen, und da man Tee, speziell solchen, auch gut rauchen kann...
... mit Feuer werden die "Dinger" eher nicht in Verbindung gebracht, sonst ist die Zweckerfüllung futsch und der Unfrieden da. Eher mit Wasser...      Gruß HausD

jakda

  • Gast
Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #46 am: 25. Oktober 2011, 09:37:08 »
da fällt mir nur das Bild dieser Kasachischen "Kneipe" ein...


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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #47 am: 25. Oktober 2011, 15:18:23 »
Hallo Freunde,
keine Kneipe, keine Shisha, eine Flasche ist schon öfter mal beteiligt.
Aber eher in der Jurte... und es wird im allgemeinen nur ein "Ding" gebraucht und benutzt.
Manchmal aber auch zwei, dann ist die Freude in der Jurte groß.
(Es gibt auch eine weit, weit entfernte Parallele zur Raumfahrt) 
Also, zurück in die Jurte,  ... nicht die Gedanken vom Wasser lassen!
Gruß JurteD HausD

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #48 am: 29. Oktober 2011, 13:58:49 »
Es ist schwer, ich weis, daher noch das Bild von oben, nur etwas größer.
Dort sieht man die "Dinger" und auch den/die Benutzer/in...

Hallo Ralph, nichts verraten... Gruß HausD

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Offline HausD

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Re: Wandern in Baikonur
« Antwort #49 am: 06. November 2011, 20:01:16 »
Zitat
Dort sieht man die "Dinger" und auch den/die Benutzer/in...
Es war auch für uns schwer den Zusammenhang zwischen diesen aus Holz gedrechselten Teilen aus der Wiege des Babys und der Nachtruhe seiner Eltern herzustellen. >:(  ???   
Es sind Wasserleitungen...
...doch für die Entsorgung, ... , wie es sich manche Raumfahrer Astro/Kosmo/Spacio/Taiko-Nauten wünschen würden, wenn sie stundenlang da liegen und auf den heissen Start warten müssen...
So viel dazu   von HausD