Raumfahrtsteuer

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revan

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Raumfahrtsteuer
« am: 30. September 2010, 22:06:07 »
Raumfahrt Steuer

Nun wie es der Name schon sagt, es geht um eine Raumfahrt Steuer  ich nenne sie mahl NASA Steuer da ich sie auch in früheren Beiträgen auch so nannte und  ich die NASA und die USA als Beispiel nehmen will, nun zur Idee.
Meiner Meinung nach ist das größte Problem der Raumfahrt das Geld und das Zweitgrößte die Abhängigkeit von der instabilen und Ideenlosen Politik. In Gegensatz zu vielen anderen Kommentatoren  die meinen dass die Raumfahrt billiger werden muss, bin ich der Ansicht dass die Raumfahrt billig genug ist bedenkt man welch großes man mit ihr leistet.

Das Problem liegt daher schlicht beim Willen Geld für die Raumfahrt  auszugeben, den Geld ist in Übermaß vorhanden z.b beträgt der GDP der USA ca. 14.000 Milliarden Dollar in Jahr, alleine auf Gesundheitsversorgung und Versicherung empfahlen ca. 2200 Milliarden Dollar und auf den Wehretat sind es immerhin noch ca. 700 Milliarden die NASA dagegen  bekommt ca. 19 Milliarden Dollar also ca. 0,13% des US BIPs zugestanden.

Mein Vorschlag dieses Problem zu beheben ist daher eine von Staat erhobene Steuer die direkt an die NASA als Unabhängige Institution geht, der Vorteil währe zu erst ein gewaltiger Geldregen und der zweite die Unabhängigkeit von der Politik selbst.

Ich habe da 2 Modele grob durchgerechnet um die Vorteile zu verdeutlichen:

Model 1: Siet eine Freiwillige NASA Steuer vor die der Besteuerte auf  einen Antrag  hin absetzen kann,  die Besteuerten bekommen in Fahle das sie ihre Steuer entrichten auch neusten Information über Erfolge und Errungenschaften z.b in Form einer Wöchentlichen NASA Zeitschrift, NASA TV, NASA Fan Artikel usw.


Ich gehe davon aus,  dass bei diesem Model ca. 1/2 der Bürger die NASA Steuer zahlen würden, was ca. 80 Millionen Zahler entsprechen würde. Die NASA Steuer würde für alle gleich hoch sein und etwa 30 Dollar in Monat betragen.


Das ergibt, dann 28,8 Mrd Dollar in Jahr was einer Steigerung von 50% gegenüber denn jetzigen NASA Budget gleichkommen würde, davon sollten ca. 2,8 Mrd in Werbung und Propaganda Arbeit und neuer Methoden der Geldgewinnung fließen.


Model 2: Siet dagegen die Verpflichtung der USA vor etwa  1% des BIPs jedes Jahr der NASA als Unabhängige Organisation zuzugestehen, wohl gemerkt nur 1% des BIPs.


Dies hätte zur Folge dass die NASA eine ca. 730% Steigerung seiner Mittel erreichen würde bzw. das neue Budget würde dann bei ca. 140 Milliarden US Dollar liegen. Das ist genug  um ein Programm von der Größe von Constellation in nur 1 Jahr zu finanzieren oder ein Bemanntes Marsprogramm in nur 3 Jahren komplett abzubezahlen oder auch ca. 100 Space Shuttle Flüge in Jahr durchzuführen. Alleine die technischen Möglichkeiten ständen der menschlichen Expansion in Sonnensystem noch in Wege und all dies nur mit 1% des BIPs der USA.


Würde die EU und die USA jäh 1% ihres BIPs einer gemeinsamen Organisation (NASA/ESA) zugestehen so währe gar ein komplettes Marsprogramm pro Jahr möglich. Innerhalb weniger Jahre währe eine Raumfahrt Infrastruktur in Sonnensystem entstanden, mit mehreren Weltraumstationen, zahlreichen Super Teleskopen, einer oder mehrere Mordbasen vielleicht sogar einer Mars Kolonie. Alleine die technischen Barrieren währen relevant  und diese sind in Vergleich zu denn jetzigen Finanziellen Barriere ein Witz, bzw. fast jede Barriere lässt sich mit Geld durchbrechen.
 

Nun was haltet ihr von der Idee?

klausd

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #1 am: 30. September 2010, 22:39:57 »

Ich glaube wir können froh sein, dass die NASA überhaupt noch so ein hohes Budget bekommen hat...

Bezüglich Freiwilligensteuer: Steht auch jetzt schon jedem frei der NASA sein Vermögen zu spenden, soweit er bereit ist. Macht aber keiner.

Klar wünschen wir uns mehr Geld. Leider stehen da noch andere 10.000 Projekte schlange die mehr Geld haben wollen, die nicht unbedingt weniger sinnvoll sind.

Gruß, Klaus

websquid

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #2 am: 30. September 2010, 22:51:26 »
1% des BIP wird schon lange von vielen hier gefordert/gewünscht - alleine es fehlt der politische Wille (wie du ja selbst auch erkannt hast).

Freiwillige Steuer klingt interessant, muss dann aber auch mit entsprechender Werbung eingeworben werden (die 10% vom Budget die du vorschlägst, klingen schon  ganz gut dafür). In den USA wird man damit wohl auch Menschen überzeugen können, wenn man von einer nationalen Aufgabe spricht und an den Patriotismus appeliert. In Europa halte ich sowas für schwieriger.

Das Problem ist aber auch hier, dass es einen politischen Willen geben muss, der NASA diese Finanzierung zu erlauben.  Das halte ich für unmöglich, da viele Politiker NASA-Projekte auch als Wirtschaftsförderung ihrer Wahlkreise betrachten. Die Freiheit, Aufträge dahin zu vergeben, wohin sie will, statt nach Proporz, werden viele Senatoren/Kongressabgeordnete der NASA wohl nicht zugestehen wollen

mfg websquid

Crest

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #3 am: 01. Oktober 2010, 08:42:55 »
Ich denke, die 50% für die freiwilligen Zahler ist viel zu hoch gegriffen. Ich geh jetzt mal von mir aus. ich bin auch raumfahrt-Fan, trotzdem würde ich keine 30 Euro pro Monat (360 Euro pro Jahr) an die ESA zahlen.

Aber mal grundsätzlich: Könnte die US-Regierung etwas dagegen unternehmen, wenn jemand eine Stiftung gründet, Geld sammelt und das der NASA spendet? Außer die öffentlichen Mittel um diesen Betrag runter zu fahren, natürlich.

René

Offline Ruhri

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #4 am: 01. Oktober 2010, 10:28:27 »
[...]
bedenkt man welch großes man mit ihr leistet.
[...]

Zitat
[...]
Alleine die technischen Möglichkeiten ständen der menschlichen Expansion in Sonnensystem noch in Wege
[...]

Ich habe es noch nicht verstanden - erklär es mir bitte doch noch einmal: Was leistet man großes mit der Raumfahrt und was bringt uns die menschliche Expansion in unser Sonnensystem?  :-\

Mir fällt da leider nur die Forschung ein, und da gibt es auf der Erde auch noch eine Menge zu forschen und eine Menge Geld dafür auszugeben. Ein Team von Kernphysikern möchte vielleicht einen neuen Beschleunigerring bauen, ein Archäologe will noch ein paar antike Stätten ausgraben und dem Altsprachler muss zu fernen Biliotheken reisen und seine eigenen Schriften digitalisieren und auf einen Server stellen. Alle Forscher brauchen immer Geld und es immer zu wenig da.

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Online -eumel-

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #5 am: 01. Oktober 2010, 13:17:51 »
was bringt uns die menschliche Expansion in unser Sonnensystem?

Na das Überleben der Menschheit!
Das sollte uns schon einiges wert sein!
Oder was könnte es wertvolleres geben?

Solche Fragen verblüffen mich immer wieder.
In einem Raumfahrt-Forum sollte das doch eigentlich klar sein.
Die Erde wird uns nicht immer Lebensbedingungen bieten.
Wie in der Vergangenheit öfters geschehen, wird das höher entwickelte Leben auf diesen Planeten von Zeit zu Zeit ausgelöscht.
Sei es nun der Ausbruch eines Supervulkans, oder der Einschlag eines größeren Asteroiden oder Kometen, oder auch nur eine weitere globale Eiszeit - größere klimatische Veränderungen können wir hier nicht überleben.

Nun können wir in den Tag hinein leben und dann aussterben wie die Dinosaurier, oder unser Potenzial dafür einsetzen, auf ein solches Ereignis vorbereitet zu sein und als Menschheit zu überleben.

Steven Hawking sagt dazu:
"Die Menschheit kann nur überleben, wenn wir andere Planeten erreichen und besiedeln können."

Weil die Evakuierung eines Planeten so ziemlich die größte vorstellbare Herausforderung ist, sehr lange Vorbereitungszeit braucht - und wir zudem wissen, daß wir langsam sind, müssen wir anfangen.
Jetzt!

Offline Ruhri

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #6 am: 01. Oktober 2010, 13:29:20 »
Aha, also müssten es die Politiker in den USA und weltweit als "Menschheits-Überlebenssteuer" verkaufen!?  :o

Hoffen wir mal, dass der nächste Supervulkanausbruch, Supernova, Gammstrahlenausbruch, erhöhte Sonnenaktivität, Asteroiden- oder Kometeneinschlag noch sehr, sehr lange auf sich warten lässt. Die Evakuierung der Erde ist schlicht und einfach pure Science Fiction. Wir können nirgendwohin und wenn wir noch so viele Raketen und/oder Raumschiffe bauen würden, so würden immer noch mehr Menschen geboren als abreisen könnten - die Bevölkerung auf der Erde würde immer noch wachsen und nicht schrumpfen. Außerdem sind wir keine Dinosaurier, sondern haben unseren Verstand und unsere Technik. Wenn du dermaßen Angst hast vor dem Aussterben, sollten wir lieber eine Steuer erheben, um unsere gute alte Erde gegen alle denkbaren Gefahren zu wappnen. Die eine oder andere Maßnahme wäre dann womöglich sogar raumbasiert.

Und mal ganz ehrlich: So viel Realismus muss auch in einem Raumfahrtforum gestattet sein.

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Online -eumel-

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #7 am: 01. Oktober 2010, 13:54:56 »
Dieses Forum ist voller Realismus.
Real ist, daß die Entwicklung von Forschung und Raumfahrt behindert wird durch die mangelnde Bereitschaft, ausreichende finanzielle Mittel bereit zu stellen.
Wenn nicht sofort ein Gewinn herausspringt, gibt´s kein Geld - so ist unsere Gesellschaft orientiert.
Deshalb kam ja sogar diese Idee mit der Raumfahrt-Steuer auf.
Natürlich sollten wir unseren Planeten möglichst gegen Gefahren wappnen, aber auch das wird nicht ohne die Raumfahrt gehen.
Unser Verstand und unsere Technik kann uns nur nützen, wenn wir sie auch einsetzen.

Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #8 am: 01. Oktober 2010, 14:20:04 »
Also meine Vorstellung von einer Weltraumsteuer ist nicht so wagemutig wie die des Threaderstellers, ich finde sie aber trotzdem wert, aufgeschrieben zu werden:

Meine Idee ist es, das die Weltraumsteuer als eigene Steuer ausgelagert wird (z.b. ähnlich der Kirchensteuer oder des Solis als Bruchstück an der Einkommenssteuer) , aber dafür alle anderen Steuern um genau denselben Beitrag gesenkt werden, während das Raumfahrtbudget gleich bleibt.

Der Sinn dahinter ist, das zum einen eine wesentlich transparentere Stellschraube für die Entwicklung des Budgets entsteht, und zum anderen, das die Bürger auch wirklich sehen, wie lächerlich wenig Geld sie eigentlich für Raumfahrt ausgeben (Deutlich weniger, als für den Friseur oder als Kirchensteuer)

Ganz besonders die letztere Begründung halte ich für die wichtigere, da ich, wenn ich mir Beiträge in Laienforen zu Raumfahrtthemen durchlese, oftmals den Eindruck habe, das die Schreiber dieser Beiträge davon überzeugt wären, das die hälfte ihrer Steuern (oder so ähnlich) für Raumfahrt draufgeht. (Was sich für gewöhnlich in so entnervenden Beiträgen niederschlägt wie "Flug von XYZ zum Himmelskörper ZYX- von meinen Steuergeldern? Verschwendung" oder "Von dem Geld dafür sollten die lieber die Erde retten")
Dadurch würde es einfacher, die Raumfahrtbudgets zu erhöhen, da statt hoher Millionenbeträge sich das ganze als prozentpunkte (bzw. Cent) Raumfahrtsteuer-Erhöhung ausdrücken lässt. In der Folge wäre es für die Parteien deutlich leichter, eine klare "pro-Raumfahrt"-Position zu beziehen, während heutzutage bereits die bloße Erwähnung einer Raumfahrtbudget-erhöhung den DASZ "Verschwendung" Quieken lässt.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

websquid

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #9 am: 01. Oktober 2010, 15:12:49 »
Das würde ich dann aber nicht als Raumfahrtsteuer auslagern, sondern allgemein als Wissenschaftssteuer. So viel Blick über den Tellerrand sollten wir auch haben, dass Raumfahrt nicht das einzige ist. Davon abgesehen ist das im Prinzip eine  gute Idee - welche Partei beauftragen wir mit der Durchsetzung? (ich kenn den CDU-Generalsekräter in Niedersachsen, aber der bringt glaub ich nicht viel ;D)

mfg websquid

Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #10 am: 01. Oktober 2010, 18:38:00 »
Das würde ich dann aber nicht als Raumfahrtsteuer auslagern, sondern allgemein als Wissenschaftssteuer.

Gute Lösung. Nehmen wir einfach die restliche Grundlagenforschung (also die Forschung die zu teuer für einzelne Universitäten ist und zugleich so langfristig angelegt ist, das die Konzerne kein Interesse haben) mit rein ins boot.

Davon abgesehen ist das im Prinzip eine  gute Idee - welche Partei beauftragen wir mit der Durchsetzung?

Na ja, man könnte das ganze mit einer Lobbygruppe durchsetzten. Wie wärs mit "Interessenverband Grundlagenforschung"? Und Anfangsbasis könnte dieses Forum sein.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

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Offline KSC

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #11 am: 01. Oktober 2010, 19:00:18 »
Eine solche Steuer, wie sie der Thread erstellter vorschlägt, kann doch hoffentlich nicht wirklich euer Ernst sein.
Man kann ja von der Politik halten was man will, aber man sollte sich mal daran erinnern, das wir in einer Demokratie leben. In der Demokratie übt das Volk die Herrschaft aus!
Die Politik und die Regierungen sind die frei gewählten Repräsentanten des Volkes. Hier wird vorgeschlagen, vom Volk Geld einzusammeln, ohne das das Volk, bzw. seine gewählten Repräsentanten die Kontrolle darüber behält was damit gemacht wird. Das ist, wohlwollend gesprochen, zumindest Oligarchie.
Wenn einem nicht passt wie die Repräsentanten entscheiden, dann muss man die Repräsentanten abwählen, oder sie dazu bringen in seinem Sinne zu handeln.
Die Demokratie über Bord zu werfen ist sicherlich nicht der richtige Weg.

Gruß,
KSC

Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #12 am: 02. Oktober 2010, 11:53:36 »
Hallo,

bin neu in diesem Forum, aber ich glaube ich bin euch richtig!

Zum Thema Steuern. Ich glaube vielen geht es nicht schnell genug. Wir alle wollen es miterleben wie Menschen auf den Mond zurückkehren, den Mars anfliegen. Die Aussichten zur Zeit sind aber weniger gut, ich bin jetzt weniger gut informiert wie viele hier, aber ich denke dass es Jahrzehnte dauern wird bis Menschen auf dem Mars landen. Und um das zu beschleunigen wäre doch eine Raumfahrtsteuer ganz recht. Aber ich denke es ist nicht durchsetzbar, weder in USA noch in Europa.
Ich denke wir müssen es lockerer sehen und hoffen, dass in den nächsten Jahren unserer Erde nichts passiert und die gesamte Menschheit ausgelöscht wird ohne ihre DNA zu sichern ;)

Offline Ruhri

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #13 am: 02. Oktober 2010, 13:14:09 »
Tja, bei "in den nächsten Jahren" sollte es sich besser um mindestens 1.000 handeln, denn vorher hege ich wenig Hoffnung, sich vor etwas wirklich gefährlichem in Sicherheit zu bringen. Wenn etwa in einigen dutzend Lichtjahren plötzlich ein Stern explodiert, würden uns Kolonien auf dem Mond oder dem Mars auch nicht vor dem Aussterben retten. Mit anderen Worten: Man kann gar nicht so viel Geld in die Raumfahrt stecken, wie es nötig wäre, um die Menschheit vor derartigen Gefahren zu schützen.

websquid

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #14 am: 02. Oktober 2010, 15:10:07 »
In der Demokratie übt das Volk die Herrschaft aus!
Die Politik und die Regierungen sind die frei gewählten Repräsentanten des Volkes. Hier wird vorgeschlagen, vom Volk Geld einzusammeln, ohne das das Volk, bzw. seine gewählten Repräsentanten die Kontrolle darüber behält was damit gemacht wird.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Mehrheit des Volkes muss davon überzeugt werden (wenn man nicht sowieso von einer Freiwilligkeit ausgeht, revans Model 1).

mfg websquid

Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #15 am: 12. Oktober 2010, 07:31:23 »
Technischer Post zur Zusammenführung/Umbenennung und Wiederherstellung.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #16 am: 12. Oktober 2010, 08:26:15 »
Die Mehrheit des Volkes muss davon überzeugt werden

... von einer Raumfahrtsteuer?

Das kann mir kein Politiker schmackhaft machen
... und ich bin kein Raumfahrtgegner.

Wir zahlen seit 20 Jahren den Soli (ein Jahr war vorgesehen!)
... der Aufbau Ost ist trotzdem noch lange nicht abgeschlossen.

Wir schicken Milliarden nach Griechenland, die wir wahrscheinlich
nie wieder sehen, dafür werden bei uns Kindergartenplätze gestrichen
und Strassen können nicht repariert werden.

etc. pp.

Es ist doch so, dass wir hier in unserer kleinen Republik einiges
nicht auf die Reihe bekommen, jedenfalls ist das der Eindruck des
"Kleinen Mannes", wie soll man da eine Raumfahtsteuer vernünftig
rechtfertigen?

Crest

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #17 am: 12. Oktober 2010, 08:51:09 »
Ich würde mal sagen, das hängt von der Höhe der Steuer ab. Die ESA muss für die ISS in den Jahren ab 2016 mit Kosten ca. 400 Millionen Euro pro Jahr rechnen. Das ist ungefähr 1 Euro pro Einwohner und Jahr der ESA-Mitgliedsstaaten. Ich habe weiter oben im Thread geschrieben, dass mir 30 Euro pro Monat als Raumfahrtstauer zu viel wären, aber 2 Euro pro Jahr für eine stärkere Präsenz der Europäer auf der ISS würde ich bezahlen.

Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #18 am: 12. Oktober 2010, 09:01:58 »
Wenn´s in Europa um´s bezahlen geht, stehen wir Deutschen mit einem 38% Anteil immer ganz weit vorn, diese Kleinigkeit stört mich immer ein bischen  ;)

runner02

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #19 am: 12. Oktober 2010, 09:54:20 »
Das wäre echt toll, wenn sowas auf der Steuererklärung steht...

Kirchensteuer 40€
Arbeitnehmerversicherung 1/2 des Bruttolohns
...
Raumfahrtsteuer 1,52€

Würde auch die Leute sensibilisieren, dass Raumfahrt eigentlich gar nicht mal so teuer ist...

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrtsteuer
« Antwort #20 am: 12. Oktober 2010, 12:17:57 »
Das deutsche Steuerrecht ist nicht gerade trivial und die Einführung einer Raumfahrtsteuer eine etwas merkwürdige Idee.

Grundsätzlich wird die Steuer (im Gegensatz zu Abgaben) nur nach Herkunft und nicht nach Verwendung erhoben. Das gilt im Prinzip auch für den Solibeitrag, der nicht zweckgebunden ist.

Würde man die Steuer nach Verwendung ausweisen, würde eine Steuererklärung weit über das hinausgehen, was wir schon in der Strom- und Betriebkostenabrechnung nicht verstehen.

Wieviel Anteil die öffentlichen Ausgaben für Raumfahrt am Gesamthaushalt ausmachen, kann man leicht ausrechnen. Der Bund investiert jährlich gut 1 Mrd€ incl. ESA-Mittel bei einem Haushalt von 307 Mrd € (der EU-Haushalt umfaßt 141,5 Mrd €, aus dem dann die EU-Programme, Galileo/GMES/FP7, finanziert werden). Ganz so leicht ist es dann auch wieder nicht, weil es diverse Schattenhaushalte gibt.

Das zeigt, dass der Raumfahrtetat sicher ungeeignet wäre, den Staatshaushalt zu sanieren, dafür ist er einfach zu klein. Allerdings kann man bei den 50 Mrd € Zinsen nicht so sparen, die sind nunmal da. Das geht scheinbar mit Projektkosten leichter. Aber wenn nicht in Zukunft investiert wird, wie sollen die Zinsen in Zukunft bezahlt werden.

Freiwillig kann natürlich jeder bezahlen, zb. als Spende an die Raumcon :)
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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