Arecibo-Observatorium

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Re: Arecibo-Observatorium
« Antwort #100 am: 04. Januar 2021, 19:39:32 »
https://www.golem.de/news/radioteleskop-fast-internationale-forscher-duerfen-chinas-himmelsauge-nutzen-2101-153154.html

So wie es aussieht, dürfen Wissenschaftler auf das chinesische Teleskop zurückgreifen...
Ich denke, dadurch wird es kein €€€ von allen möglichen Staaten geben.

Da bleibt nur noch die USA, die wohl nicht in China forschen wird. Ob die dann den Neuaufbau alleine finanzieren... ? :-\

aasgeir

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Re: Arecibo-Observatorium
« Antwort #101 am: 22. Januar 2021, 21:06:49 »
Es werden mögliche Pläne für ein Nachfolgeinstrument für das Arecibo-Radioteleskop veröffentlicht; interessanterweise soll es nicht einfach rekonstruiert, sondern durch eine "Phased Array"-Anordnung von bis zu tausend Einzelschüsseln von jeweils 9 m Durchmesser ersetzt werden, auf der bisherigen Grundfläche. Das würde die Empfindlichkeit verdoppeln und den Bereich des "Blickwinkels" um den Faktor 2,5 vergrößern. Für ein solches Großgerät, das auch als aktives Radar genutzt werden kann, besteht seitens des Militärs großes Interesse (und möglicherweise auch die Bereitschaft, sich substantiell an der Finanzierung zu beteiligen - was die NSF als Betreiber des bisherigen Radioteleskops nicht stemmen könnte.

https://spacenews.com/arecibo-replacement-could-support-space-situational-awareness/

Offline TWiX

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Re: Arecibo-Observatorium
« Antwort #102 am: 09. März 2021, 11:02:41 »
Die National Science Foundation schätzt, dass es bis zu 50 Mio USD kosten wird, die Schäden von dem kollabierten Radioteleskop aufzuräumen. Wie es darüber hinaus weitergehen soll, steht allerdings noch nicht fest. Vom NSF selbst gibt es bisher weder einen Vorschlag für einen Wiederaufbau noch eine Abschätzung, was selbiger kosten könnte. Im April soll ein “community workshop” abgehalten werden, bei dem mögliche Nutzungen des Geländes diskutiert werden sollen
Quelle: https://spacenews.com/nsf-report-estimates-arecibo-cleanup-cost-at-up-to-50-million/
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Offline Duncan Idaho

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Re: Arecibo-Observatorium
« Antwort #103 am: 09. März 2021, 13:40:16 »
Quelle: Maxar
Die Arbeiten laufen schon.


https://twitter.com/ScienceSocks/status/1367100249614016512

Mal ganz ehrlich, so was abzutragen kann doch keine 50 Mio kosten.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline Volker

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Re: Arecibo-Observatorium
« Antwort #104 am: 17. März 2021, 17:19:01 »
Hallo,

wenn Ihr Euch an der Diskussion beteiligen möchtet, welche wissenschaftlichen Projekte am Arecibo-Observatorium in der Zukunft möglich sind und dort durchführbar wären, dann könnt Ihr Euch jetzt für den Arecibo Observatory Options Workshop anmelden.
Siehe: https://arecibo.hub.ki/
Der Workshop findet im Juni 2021 über mehrere Wochen verteilt und virtuell statt. Anmeldeschluss ist der 3. Mai.

Gruss
Volker
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Re: Arecibo-Observatorium
« Antwort #105 am: 06. November 2024, 07:18:14 »
Es gibt eine neue Studie, warum die Verankerungen der Stahlseile ausgerissen sein könnten:
Verantwortlich könnte eine durch die elektromagnetischen Emissionen beschleunigte Form des sogenannten "Zink-Kriechens" (wörtliche Übersetzung - ich weiß nicht, ob es einen deutschen Fachbegriff dafür gibt) gewesen sein. Die Kabelenden werden in den Halterungen gewöhnlich mit Zink vergossen. Das hält (auch unter tropischen Bedingungen) in vielen Fällen hervorragend. Bislang ist nur der Fall in Arecibo bekannt, wo es nicht gehalten hat. Die Studie geht der Theorie nach, dass durch die EM-Emissionen des Teleskops im Radar- oder "Sende"-betrieb Ströme in die Halteseile induziert und über die Zink-Buchsen Richtung Erde abgeleitet wurden. Die zusätzliche elektrische Komponente, könne Einfluss auf die Geschwindigkeit und Heftigkeit des Zink-Kriechens genommen haben. Elektroplastische Effekte untersucht man wohl schon seit den 50ern. Ob das hier tatsächlich eine Rolle gespielt hat, ist nicht sicher. Aber der Einzelfall Arecibo gibt laut den Autoren wohl schon Denkanstöße.

Link zum Artikel: https://hackaday.com/2024/11/05/zinc-creep-and-electroplasticity-why-arecibo-collapsed/
Link zur Studie: https://nap.nationalacademies.org/read/26982/
(beides in englischer Sprache)