Ich finde auch, daß man nicht so blauäugig an das Thema herangehen sollte. Was jetzt den ISS Astronauten zugemutet wird , ist schon ein notwendiger Kompromiß an der Grenze des Zumutbaren. Oder hat schon mal jemand einer der Leute, die oben waren, "mit fröhlichem Lächeln" über das Thema gesprochen? Hat man, wenn verheiratet, den Mut zu weiteren Kindern gehabt?
Man wird schweren Herzens vlt. Leute auf die Reise schicken. Die auch wissen, was schiefgehen kann. So ist es halt....
Leichtfertig gehen alle Raumfahrtnationen da sicher nicht heran. Ein zunehmender Forschungsdruck ist erkennbar. Probleme und Drängelei wirds, wie immer in ähnlichen Fällen, wieder von der Politik geben. Entweder schnell was vorweisen oder Geldhahn zu.
Gut , daß hier mal wieder drauf hingewiesen wurde - es sind keine 6 Monate, es sind 2,5 Jahre unter Strahlung. Auf dem Mars freilich weniger, die Hälfte ist im Prinzip durch den Mars weg und es bleibt m.o.w. der senkrechte Einfall. Allerdings gibts mehr Sekundärstrahlung, und die soll auch nicht grad gesund sein. Und die ersten Ankömmlinge werden auch noch kein "strahlenfestes Haus" mitschleppen können.
Die erwähnte Magnetabschirmung des Raumschiffs - wird nicht machbar sein. Es sei denn, man hat dann den Atomschlepper. Und damit genug Energie, um ein ausgedehnteres Magnetfeld zu erzeugen und zu erhalten (!). Jeder weiß von Schulversuchen, daß es irre Leistung erfordert, ein erwähnenswertes Magnetfeld im 20cm Bereich zu erzeugen. Und jetzt bitte das Ganze mal ca 50. Supraleitende Spulen? Das heißt irrsinnige Mengen Helium mitnehmen, der Weltraum ist nicht "kalt" genug, siehe Herschel. Und auch das Suprafeld selbst verliert Energie, wenn es nämlich das tut, was es soll - mit seiner Umgebung wechselwirken. Von nix kommt nix. Muß also hin und wieder nachgeladen werden. Und stark sein, denn es geht nicht um geduldig herumliegende Eisen feilspäne. Und dann die Struktur - wenn es keinen Mini-Strahlungsgürtel von gebremsten Teilchen erzeugen soll, muß es abstoßen. Also noch kräftiger sein. Abgesehen davon , neutrale Teilchen fliegen kichernd durch. Somit muß man eh eine Abschirmschicht einplanen. Da kann man auch gleich - nun ja.
Abschirmung durch außenherum gepackte Materialien? Mal abgesehen davon, was (knapp bemessen) mit geführt wird, davon kann der kleinste Teil (vlt Wäsche o.ä.) wieder zurückgepackt werden. Treibstoffe werden spätestens zwecks Rückstart bis nahe Null verbraucht. Und Lebensmittel möchte man a) ebenfalls verbrauchen und b) nicht heftigst bestrahlen lassen. Aus den bekannten Gründen.
Was auch bei den erdgebundenen Diskutierern gern vergessen wird , ist das Thema Psyche. Freilich gibts hier etliche Texte auch zu dem Thema, aber man möge mal den statistischen Anteil betrachten. Gerry hats eben mal wieder erwähnt, ist aber halt selten. Selbst ein Jahr auf der ISS - das ist quasi im Vorgarten, nur daß mal kurz der Haustürschlüssel verlegt wurde ! Da kann man freilich eine Menge gesundheitliche Erkenntnisse gewinnen, muß es auch. Und auch ein bissel was über Psyche lernen, wo aber jederzeit noch gegengesteuert werden könnte, wenn auch mit hohem Aufwand. Aber lächerlich , das mit einer Marsreise zu vergleichen. Aber das gehört nicht in diesen Thread, deshalb fin damit.