Kein Geld vom Bund für den Mond

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thecrusader

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #25 am: 13. Juli 2008, 23:41:30 »
Zitat
Um konkrete Haushaltsentscheidungen, worum es hier ja geht, zu erzielen, oder Pläne in einem Ministerium zu ändern, ja.

Klar, das stimmt schon. Aber um Stimmung zu machen WOHIN Geld fliesen soll, brauchen sie keine Mehrheit.
Und wenn andere Themen in den Fokus der Öffentlichkeit gelangen und besonders wichtig erscheinen, werden die auch besonders Berücksichtigt. Und das Geld muss man ja irgendwo hernehmen. Raumfahrt ist halt etwas für das der arme Mann weniger Verständnis hat.

knt

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #26 am: 14. Juli 2008, 00:33:53 »
Zitat
Raumfahrt ist halt etwas für das der arme Mann weniger Verständnis hat.
Stimmt, der arme Mann hat nur Verständnis dafür wie er morgen die Bäuche seiner Familie füllt - und wer würde ihm das verübeln wollen?! Aber wäre es dann nicht genau die richtige Strategie: den armen Mann etwas reicher zu machen, so das er sich für andere nicht so essenzielle Probleme wie z.b. die Entstehung des Mondes interessieren KANN? Den je mehr Leute Interesse für die Raumfahrt entwickeln (können), desto eher ist doch die Politik bereit dieses Interesse zu bedienen. Also wollen - deiner Meinung nach - dieses linke Gesochs doch genau das richtige? Das verwundert mich...
« Letzte Änderung: 14. Juli 2008, 00:52:06 von knt »

pulsar

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #27 am: 14. Juli 2008, 08:07:01 »
Zitat
Warum oder besser in wiefern ist diese Mission denn so wichtig?  

Warum oder besser in wiefern ist BepiColombo Mission denn so wichtig?
Wenn LEO ein "ego-Projekt" sein soll, dann ist es auch BepiColombo, bei einem viel höheren Preis.

jakda

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #28 am: 14. Juli 2008, 08:10:45 »
...wo kämen wir hin wenn den (deutsche) Massen keine Stellvertreterprobleme "hingeworfen" werden, über die sie sich aufregen können...

Dann könnten sie womöglich über die wahren Probleme nachdenken, an denen diese Gesellschaft krankt...

Grüße
jakda...

gorgoyle

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #29 am: 14. Juli 2008, 08:57:50 »
Ich denke die Förderung der Weltraumfahrt sollte nicht mehr aus dem Topf der Forschung geschehen und gesehen werden sondern als Wirtschaftsförderung einer relativ kurz vor dem Durchbruch stehende Schlüsseltechnologie, um einen Wettbewerbsvorteil herauszuarbeiten.

Große weitreichende Datennetze waren einst Gegenstand der wissenschaftlichen Betätigung und nur  bestimmte Einrichtungen wurden in Pilot-Projekten miteinander vernetzt.  Heute ist es ein alter Hut, daß diese Technologie ein großer Wettbewerbsvorteil, genaugenommen schon eine Wettbewerbs-VORAUSSETZUNG ist, um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben.  Niemand käme auf die Idee, ein Projekt zu stoppen, daß eine Leistungssteigerung der Datennetze zum Ziele hat mit der platt formulierten Begründung:  Das brauchen wir nicht!
Heute ist dies ein Massenmarkt, der große Gewinne abwirft und für viele Arbeitsplätze sorgt. Nur nicht unbedingt so ausgeprägt wie im technologischen Vorreiterland USA.

Hinterher ist jeder schlauer. Die Kunst ist es vorher zu sehen, daß eine Technologie einen wesentlichen Beitrag oder Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist. Und wer nicht so weit blicken kann, sollte die Weltraumfahrtförderung als ein Marktanteil-Los betrachten, von dem er nicht weiß ob es einen Gewinn oder eine Niete darstellt:  Mit Agrar-Subventionen ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen, aber eine Hochtechnologie, die Hoffnung weckt, einen nicht unbeträchtlichen Raum (Größenvergleich:  Erde - Weltraum, Weltraum - Erde, Erde - W...) zu erschliessen, ist ja wohl offensichtlich eine hochpotentielle Gewinner-Karte.   Aber wenn doch sogar einigen Bundes-Politikern anzumerken ist, daß sie aus der Provinz kommen, so scheint es fast abwegig zu erwarten, daß ein Bundes-Politker seinen Blick bis nach Europa richten kann.  Zum Glück stand der Mond aber noch nicht wegen nächtlicher Lichtbelästigung im öffentlichen Diskurs! :D

thecrusader

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #30 am: 14. Juli 2008, 13:20:36 »
Zitat
- deiner Meinung nach - dieses linke Gesochs

Ich bin zwar alles andere als ein Freund der Linken, aber als "Gesochs" würde ich sie dennoch nicht bezeichnen.

Zitat
den armen Mann etwas reicher zu machen,

OK, woher nehmen wir das Geld? Sparen wir doch an den Behinderten und Kranken die können sich nicht so gut wehren, oder wie?

Zitat
Mit Agrar-Subventionen ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen,
Ja, da könnten wir sparen !!!

*

Online Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #31 am: 14. Juli 2008, 13:44:33 »
Unpassende Kommentare habe ich entfernt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

jakda

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #32 am: 14. Juli 2008, 14:19:39 »
Zitat
Raumfahrt ist halt etwas für das der arme Mann weniger Verständnis hat.

Falsch - denn:

Man kann nicht "arm" = "uninteressiert" setzen. Wenn man 12 h für 750,- Netto auf Arbeit rennt - und die Geldsorgen plagen - hat man keine Lust mehr, des Nachts durch ein Fernrohr zu schauen - wenn man sich überhaupt eins leisten könnte...

Trotz steigender Gewinne der Konzerne sinkt die gesellschaftliche Verantwortung immer weiter - und da meine ich nicht nur die Soziale, sondern auch die Mitverantwortung für die Zukunftsforschung...
Und zwar Forschung, die nicht gleich in den nächsten 2 Jahren Profit verspricht...

Und wenn dieser Beitrag jetzt wieder gelöscht wird...

Grüße
jakda...

knt

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #33 am: 14. Juli 2008, 14:25:10 »
Zitat
Unpassende Kommentare habe ich entfernt.
hehehe, ich war's nich ich war's nich - hab extra aufgepasst aufgepasst :p (war aber knapp...)
« Letzte Änderung: 14. Juli 2008, 14:25:36 von knt »

jakda

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #34 am: 14. Juli 2008, 14:30:30 »
ich wars...

wegen meiner Antwort darauf:

Zitat
OK, woher nehmen wir das Geld? Sparen wir doch an den Behinderten und Kranken die können sich nicht so gut wehren, oder wie?
« Letzte Änderung: 14. Juli 2008, 14:31:57 von jakda »

knt

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #35 am: 14. Juli 2008, 14:55:06 »
Zitat
Ich bin zwar alles andere als ein Freund der Linken, aber als "Gesochs" würde ich sie dennoch nicht bezeichnen.
Hm, da bau ich ne Argumentations Kette und du kommentierst.. ein Wort? Das schade :( So macht das kein Spaß...

Zitat
sondern auch die Mitverantwortung für die Zukunftsforschung...Und zwar Forschung, die nicht gleich in den nächsten 2 Jahren Profit verspricht...
Das ist meiner Meinung nach einer der größten Swachstellen im aktuellen Fortschungsbetrieb: Steuergelder werden dafür für langfristige Forschungen ausgegeben, deren Ergebnisse aber werden privatisiert sobalt sie Profitchancen abzeichnen. Nein, meine Konsequenz ist ebend nicht die Finanzierung der Forschung durch Steuern zu beenden - statt dessen sollte die Gesellschaft die Profite selber realisieren und in neue Forschungprojekte reinvestieren.
« Letzte Änderung: 14. Juli 2008, 17:41:22 von knt »

tobi453

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #36 am: 14. Juli 2008, 18:44:32 »
Hallo Leute,

bleibt doch bitte beim Thema und unterlasst persönliche Angriffe.

Tobi
« Letzte Änderung: 14. Juli 2008, 18:44:54 von tobi453 »

thecrusader

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #37 am: 14. Juli 2008, 20:01:01 »
Zu deiner "Argumentations-Kette" fällt mir eigentlich nur ein: "Woher nehmen wenn nicht stehlen"

Denn mehr Geld für die "Armen" ist ja eine tolle Idee, aber neu ist sie nicht. Wie gesagt, man kürzt einfach LEO zB.
Das gesparte Geld steckt man sinniger Weise in andere Forschungsbereiche für die man dann kein Geld mehr bereitstellen muss dass dann in den Sozialkassen fehlt.

Oder habe ich deine "Argumentations-Kette" irgendwie missgedeutet?
« Letzte Änderung: 14. Juli 2008, 20:01:25 von thecrusader »

gorgoyle

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #38 am: 14. Juli 2008, 21:40:27 »
Ich finde es toll das jedes Jahr die Produktivität um  3% gesteigert wird, aber ich hab nicht den Eindruck daß auch jedes Jahr 3% mehr Produktionsgüter bei mir ankommen.  Ich denke es ist offensichtlich daß wir ein Teilhabproblem haben.  Aber das wird weder entschärft noch verschlimmert durch diese Mission noch durch ihre Cancelung.  Ich glaube nicht daß hier wirklich eine konstruktive politische Diskussion entstehen kann sondern nur eine Rhetorikschlacht, in der man sich die Argumente gegenseitig um die Ohren haut.  Ist aber _nur_ eine Vermutung und kein Ansporn! ;)

Speedator

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #39 am: 15. Juli 2008, 00:13:19 »
Ich finde auch, dass es weiterhin verdächtig abdriftet. Die Expertise der meisten hier ist wohl doch eher die der Raumfahrt, aber jeder hat natürlich seine politische Meinung...
Ich weiß nicht, ob wir das hier zum Stammtisch umwandeln wollen. Jeder wirft da "klassische" Argumentationsbruchstücke hinein. Ob nur "Richtige/Falsche Staatsausgaben" oder "Produktivtäts-/Teilhabeproblem": Die Welt ist nunmal wesentlich komplexer, um das so einfach über einen Kamm zu scheren.
  
Vielleicht sollte das eher unter "Raumfahrtpolitik"(wenn es auch da überhaupt Sinn macht)...

nebenbei: knt, du weißt sicherlich auch, dass Optionen auch wesentlich komplexer sind als sie als reine "Spekulation"(welche es bei Aktien natürlich genauso gibt) zu brandmarken. Das ganze hat klassicherweise auch weitreichende Sicherungsfunktionen(gegen verschiedenste Schwankungen, wie z.B. von Rohstoffpreisen) und ist nicht unbeträchtliches Investitionsvehikel etc.. Da sollte man die Spekulation auch nicht überbewerten(auch wenn so eine Sache bei erster Betrachtung nur danach aussieht). Und selbst bei der Spekulation bleibt das Geld ja nun nicht in der Luft hängen.  ;) (back to Topic ^^)

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #40 am: 15. Juli 2008, 01:08:06 »
Zitat
Denn mehr Geld für die "Armen" ist ja eine tolle Idee, aber neu ist sie nicht. Wie gesagt, man kürzt einfach LEO zB.
Das gesparte Geld steckt man sinniger Weise in andere Forschungsbereiche für die man dann kein Geld mehr bereitstellen muss dass dann in den Sozialkassen fehlt.
In unseren Hinterköpfen hält sich hartnäckig die Vermutung, daß bei der Raumfahrt eingespartes Geld dann im sozialen Bereich verwendet wird.
Dem ist aber nicht so! Im Gegenteil, auch dort soll weiter gekürzt werden:

Zitat
Unions-Fraktionsvize Michael Meister sieht im Etat von Arbeits- und Sozialminister Olaf Scholz (SPD) weitere Sparmöglichkeiten. Im rbb-Inforadio sagte der CDU-Politiker, angesichts sinkender Arbeitslosigkeit "müssen wir schauen, ob im Bereich des Bundesarbeitsministers nicht noch Sparpotenzial vorhanden ist." Der mit Abstand größte Einzeletat ist mit 123,5 Milliarden Euro leicht rückläufig.
[/url]
[size=9]Klick auf´s Zitat ---> Quelle[/size]

und:
Zitat
Etwa rund 500 Millionen Euro würden für den "überflüssigen Ausbildungsbonus" ausgegeben.
[/url]
aber:
Zitat
Die Beratungen des Bundestages über die Etatpläne beginnen im September. Endgültig verabschiedet wird der Etat Ende November.
[/url]
Sollten da noch letzte Hoffnungen für LEO sein?
Wenn sich aber gar keiner über die Streichung von LEOs Finanzplan beschwert?
Die Wissenschaftler selbst das brav als 'nicht anders erwartet' hinnehmen?

In diesem Bereich läßt sich offenbar gut streichen - alle anderen hätten zumindest gemeckert!
« Letzte Änderung: 15. Juli 2008, 01:17:14 von -eumel- »

knt

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #41 am: 15. Juli 2008, 02:38:14 »
Zitat
Zu deiner "Argumentations-Kette" fällt mir eigentlich nur ein: "Woher nehmen wenn nicht stehlen" Denn mehr Geld für die "Armen" ist ja eine tolle Idee, aber neu ist sie nicht.
Das zu erklären würde den Fokus dieses Threads wirklich sprengen, ist aber garnicht mal so schwer. Ich wollte mit meiner Argumentation vorallem ausdrücken, das Sozialpolitik ein wichtiger Bestandteil zur Förderung von Foschung und Bildung ist. Den Menschen die nicht am Existenzminium rumkrebsen sind viel besser in der Lage kreativ, unabhänig und risikobereit zu arbeiten.

Zitat
Jeder wirft da "klassische" Argumentationsbruchstücke hinein. Ob nur "Richtige/Falsche Staatsausgaben" oder "Produktivtäts-/Teilhabeproblem": Die Welt ist nunmal wesentlich komplexer, um das so einfach über einen Kamm zu scheren.
Sicher können wir hier keine umfassende politische Diskusion führen - das heißt aber nicht, das wir garnicht darüber reden sollten. Diskusion - auch in kleinem Rahmen ist immer nützlich - und sei es zum schärfen rethorischer Krallen... Abgesehen davon finde ich einige der Bruchstücke sehr interessant.

jakda

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #42 am: 15. Juli 2008, 07:38:32 »
-eumel-
Zitat
In unseren Hinterköpfen hält sich hartnäckig die Vermutung, daß bei der Raumfahrt eingespartes Geld dann im sozialen Bereich verwendet wird.
Dem ist aber nicht so! Im Gegenteil, auch dort soll weiter gekürzt werden:

genau !!! oder andersrum: Der breiten Masse wird suggeriert, das Geld für die Raumfahrt im sozialen Bereich eingespart werden muss...

Grüße
jakda...

gorgoyle

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #43 am: 15. Juli 2008, 09:44:58 »
Es wär nicht schlecht, wenn wir generelle Politik irgendwo in einen anderen Thread weiterdiskutieren könnten, um dort dieses Thema so allgemein zu behandeln, denn der Lösungsansatz die generellen Problem zu lösen, um dadurch mehr Mittel und Interesse für die Weltraumfahrt zu erhalte, ist sicherlich richtig und logisch, aber es sprengt diesen Thread.

Wenn jemand nit weiß wie er seine Miete bezahlen soll, in seinen leeren Kühlschrank und allein dadurch ihm der Appetit vergeht und danach Fernseh guckt und sieht wie eine wirklich wichtiges Weltraum-Projekt eine wirklich beachtliche Summe verschlingt, dann kann man ihn schwer dafür begeistern.  Nur würde ein 90%-Weltraum-enthusiastische Wählerschaft nicht zwangsläufig dazu führen, daß die Unterstützung durch die Politik größer wäre.  Es wird wohl kaum einen Wähler geben der sagt: "Diese Partei wähle ich: Sie hat zwar ebenso wie jede andere Partei keinen richtigen Durchblick, aber sie steht geschlossen dahinter und wollen außerdem groß die Weltraumfahrt fördern!"  Auch kann man beobachten, daß wirklich populäre Meinungen der Bevölkerung zu essessentiellen Fragen nicht ins Programm übernommen werden.  Das heißt: Selbst wenn 90% enthusiastische Wähler eine andere Partei wählen würde, weil sie die Weltraumfahrt wesentlich zu fördern wollen vorgibt, würde das viele Parteien nicht dazu bewegen, ihre Haltung zu ändern. Und dann wäre noch der Wähler, der mehr oder weniger wie gewohnt wählen geht oder ebend auch nicht mehr.  Fazit: eine starke Lobby ist wichtiger als eine starke Popularität.

Das lässt sich einfach anhand des Vergleichs der Kausalitätsketten zur Entscheidung vom Wähler und vom Lobbyisten zum Politiker begründen :D

Und zur Popularität: Weltraumfahrt muß nur regelmäßig positiv in der Bild-Zeitung erwähnt werden. Dafür sind das Wohlwollen des Verlegers und geeignet platte Argumente die in die Schlagzeile passen notwendig - sie müssen nicht unbedingt einer oberflächlich kritischen Betrachtung standhalten.

Man sollte zwecks Argumentation einfach mal die gegenwärtige wirtschaftliche Bedeutung in der Weltraumfahrt, die vergangene Entwicklung und die absehbar künftige Entwicklung beleuchten, um die so relativ sicher (minimum) zukünftige Bedeutung zu sehen.   Wichtig aber schwer einzuschätzen sind unvorhergesehene Technologische Durchbrüche ..  man weiß Kausalitäts-bedingt schwer vorher wann ein solcher auftritt, aber der daraus folgende Trend ist leicht zu bestimmen:  positiv steigende Kurve in vielen Positiv-Faktoren :D

Wenn Europa nicht von China und Indien in 10 Jahren überholt und in 20 Jahren abgehangen sein will muß Europa bzw. Deutschland seine Position festigen bzw. sogar verbessern.  Weltraumfahrt ist wie ein Fluß voller dicker Fische:  Wann weiß nit vorher ob oder wann ein Fisch anbeißen wird, aber die Hoffenung dabei einen dicken Fisch an Land zu holen, ist wesentlich größer, als im abgestandenen Brackwasser der Agrar-Wirtschaft.  Wer nicht angelt kriegt auch keinen Fisch!
« Letzte Änderung: 15. Juli 2008, 09:47:46 von gorgoyle »

Speedator

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #44 am: 15. Juli 2008, 14:44:55 »
Zitat
Sicher können wir hier keine umfassende politische Diskusion führen - das heißt aber nicht, das wir garnicht darüber reden sollten. Diskusion - auch in kleinem Rahmen ist immer nützlich - und sei es zum schärfen rethorischer Krallen... Abgesehen davon finde ich einige der Bruchstücke sehr interessant.
Wie ich in dem Beitrag, den du teils zitiert hast, bereits gesagt habe, geht es mir nicht darum das ganze zu unterbinden. Nur sehe ich das ein wenig zu ausschweifend werdend und denke deshalb so eine Diskussion in Medien und Raumfahrtpolitik zu bringen. Sie kommt ja immer und immer wieder auf. Da kann man es doch gut bündeln.

Für mich persönlich sehe ich da bis jetzt noch nichts argumentativ Neues, Interessantes, Ausgefeiltes. Aber das ist ja nur persönlich und, wie du von dir selber sagst, für einige tritt dann doch Interessantes zutage. Vielleicht kommt da für mich dann auch irgendwann ein Lichtschein, der auch mir persönlich weiterhilft :). Aber dafür haben wir doch eigentlich Medien und Raumfahrtpolitik. Ein Thread dort wäre doch optimal, sodass man die immerwährend aufflammende Diskussion zu kanalisieren.

Dass man so einen Thread nicht unpolitisch machen kann ist doch völlig klar. Schließlich geht es nunmal um eine politische Entscheidung.  Und solange für die Privaten abseits der Kommunikationssatelliten noch fast kein wirtschaftliches Interesse zu sehen ist, bleibt Raumfahrt ja ein nahezu reines Politikum, wie in der ganzen bisherigen Historie.

Vielleicht noch was interessantes zu dem Thema: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,565291,00.html ;)

Energico

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #45 am: 15. Juli 2008, 19:15:52 »
Der Bund hat zur Zeit ein großes Kostenproblem aufgrund der gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Dadurch, dass bei Alugeld 2 Empfängern (Hartz 4) die Miete sowie die Kosten für Wohnraumwärme und Wasser komplett vom Staat übernommen werden, kommt da einiges auf das Geldsäckel vom Finanzminister drauf zu.

Zur Info: Gas hat sich in letzter Zeit in etwa vom Preis her um 60% verteuert, Öl ist sogar doppelt so teuer geworden.

Das gespart werden muss ist doch dann ganz klar. Da liegt denen leider der Wähler näher als der Mond.

So ist das leben....

jakda

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #46 am: 15. Juli 2008, 20:32:33 »
Also wenn jetz noch der arme Finanzminister herhalten mus (und noch dazu warum er doch so arm ist) verabschiede ich mich hier...

Und natürlich das teure Öl...
Für all, die darüber ein paar Wahrheiten wissen wollen...

Grüße
jakda...

gorgoyle

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #47 am: 15. Juli 2008, 20:56:36 »
Was ist an den Informations-Häppchen auszusetzen?? Sind sie falsch oder .. führen sie in die falsche Richtung?

Energico

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #48 am: 16. Juli 2008, 17:50:48 »
Zitat
Also wenn jetz noch der arme Finanzminister herhalten mus (und noch dazu warum er doch so arm ist) verabschiede ich mich hier...

Und natürlich das teure Öl...
Für all, die darüber ein paar Wahrheiten wissen wollen...

Grüße
jakda...


Beim Öl ist es ganz einfach. Die Förderländer können nicht mehr produzieren. Das Maximum der Ölförderung (Peak Oil) war 2006. Die erhöhte Nachfrage trifft auf ein immer geringeres Angebot und deshalb steigen die Preise. Da der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist, steigt auch dieser. (mit halbjährlicher Verzögerung).

Es kommen gewaltige Kostenbelastungen auf Staat und Verbraucher zu. Es ist gut möglich, dass aus diesem Grund noch mehr Raumfahrtprojekte gestrichen/gekürzt werden.

Unser ganzer Wohlstand basiert auf billigem Öl.

tobi453

  • Gast
Re: Kein Geld vom Bund für den Mond
« Antwort #49 am: 27. September 2008, 15:02:07 »
Eine neue Hoffnung:
Zitat
Zwei Jahre der Vorbereitung schienen vertan, doch inzwischen haben rund 100 Wissenschaftler noch einmal etwas Hoffnung geschöpft - und versuchen mit öffentlichem Druck, die Sonde doch noch zu retten. Deswegen haben sie in dieser Woche einen Brandbrief an 150 Bundestagsabgeordnete und alle Minister der Bundesregierung verschickt ("Deutschland droht bei der Erforschung des Mondes entscheidend ins Hintertreffen zu geraten"). Inzwischen habe man aus Berlin immerhin ein paar positive Signale erhalten, sagen Hiesinger und Neukum - unter anderem aus der FDP-Bundestagsfraktion.

Weiterlesen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,580490,00.html
« Letzte Änderung: 27. September 2008, 15:02:45 von tobi453 »