120 Antilopen durch Sojus verendet

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Offline Hiegus

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120 Antilopen durch Sojus verendet
« am: 22. Mai 2012, 12:20:22 »
***Komplettes Zitat entfernt /Schillrich***

Quelle der Meldung zu 120 toten Antilopen:
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlaglichter_nt/article106353060/120-seltene-Antilopen-durch-Sojus-Giftstoffe-verendet.html

Kann das sein?
Welche toxischen Substanzen könnten das verursacht haben?
« Letzte Änderung: 02. Juni 2012, 12:24:59 von Schillrich »
"Ich glaube noch immer mit voller Innbrunst und Überzeugung an das Unternehmen." HAL 9000

Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #1 am: 22. Mai 2012, 12:29:45 »
Wenns um die Landung der Kapsel geht, kommen eigentlich nur die Landetriebwerke (Feststoff) in Frage, die Lageregelungstriebwerke (H2O2, Wasserstoffperoxid) sollten sobald der Fallschirm draussen ist eigentlich gar nicht mehr feuern.

Ob das bisschen "Feststoffabfall" allerdings 120 ausgewachsene Tiere vergiften kann halte ich für fragwürdig...
42/13,37 ≈ Pi

Offline Hiegus

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Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #2 am: 22. Mai 2012, 12:32:12 »
Das denke ich auch....
Alles was theoretisch außen an der Kapsel war, muss doch durch die Hitze des Wiedereintrittes zerstört worden sein. Und die Feststoffmotoren sind ja auch in jeder Sylvesterrakete!

Oder haben wir was übersehen?
"Ich glaube noch immer mit voller Innbrunst und Überzeugung an das Unternehmen." HAL 9000

Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #3 am: 22. Mai 2012, 12:38:30 »
Mahlzeit!

Die Quelle ist unseriös (siehe Impressum).

Gruß
Peter

Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #4 am: 22. Mai 2012, 12:38:47 »
Das Land, das den ehemals viertgrößten Binnensee zu einem total versalzenen, überdüngten und pestizidverseuchten Tümpel heruntergewirtschaftet hat, stellt eine solche Behauptung in den Raum.

Ich glaube eher, das ist irgendwie politisch motiviert. Klingt irgendwie dubios alles...
42/13,37 ≈ Pi

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Offline vostei

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Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #5 am: 22. Mai 2012, 12:58:22 »
Naja - dubios schon. Dennoch, Feststoffbremser werden mit Ammoniumperchlorat und Aluminium und einem Bindemittel betrieben - es entsteht Aluminiumoxid und Salzsäure, Antilopen sind imho Wiederkäuer, ob die Alu so gut packen, weiß ich nicht, ist, bis auf das mechanische eher harmlos - aber mit der Salzsäure schauts giftiger aus. Wenn es feucht ist schmeckt diese verdünnt stark salzig, sowas zieht Wildtiere ja magisch an...

Spekulatius also: die verdünnte Salzsäure lockt und das Aluoxid zermört ihnen das Gekröse... weitere Möglichkeit - die Gummireste werden in den Mägen fest - gleicher Effekt.
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #6 am: 22. Mai 2012, 13:48:59 »
Vielleicht bei der Landung auch vor Schreck umgefallen...

Offline T.D.K.

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Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #7 am: 22. Mai 2012, 15:27:21 »
Das Land, das den ehemals viertgrößten Binnensee zu einem total versalzenen, überdüngten und pestizidverseuchten Tümpel heruntergewirtschaftet hat, stellt eine solche Behauptung in den Raum.
Also das ist Grundlegend falsch das den Kasachen allein in die Schuhe zu schieben!  >:(

Der Hauptveranwortliche ist in dem Fall (heutzutage) Turkmenistan. Karakumkanal gebaut 1954 von der UdSSR. (gut 40% Anteil am Wasserverlust)
Zwar tragen Kasachstan und Usbekistan auch eine große Schuld daran, aber Usbekistan z.B.
kann nicht viel machen wenn dem Amudarja soviel Wasser durch den o.g. Kanal entzogen wird.

Immerhin hat Kasachstan einiges unternommen um zumindest den kleinen Nordteil des Sees zu retten. Der Wasserspiegel dort Steigt wieder, was letztentlich der Umwelt zu gute kommt (Klima ist dort wieder besser/feuchter und es gibt weniger trockene Sandstürme, Fischreichtum hat wieder zugenommen) und was langfristig auch dem Südteil helfen kann, der aber vorraussichtlich erstmal Komplett verdunsten wird, da ihn durch den Dammbau noch weniger Wasser erreicht.
Hier müßte Turkmenistan sich bewegen und den Karakumkanal ausbetonieren und überdachen, den das meißte Wasser verdunstet und versickert bevor es überhaupt die Felder erreicht.

Letztentlich würde es nur was helfen wenn die Anreiner (Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgistan & z.T. auch Afganistan)
der beiden Flüße Amudarja & Syrdarja eine gemeinsame Lösung finden würden. Sie ziehen letztentlich alle zuviel Wasser ab.
Aber da ist leider zuviel Eigeninteresse im Spiel.

Wie Du siehst ist das Problem viel Komplexer als es nur einer Nation in die Schuhe zu schieben!

Wens interessiert kann HIER noch ein bischen dazu lesen.

ps.
Sorry für Off-Topic, aber so eine einseitige Aussage konnt nicht so stehen lassen.  :)
MfG. Thoralf
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

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Offline HausD

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Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #8 am: 22. Mai 2012, 15:42:25 »
... - es entsteht Aluminiumoxid und Salzsäure, ...
... und ein Erdloch von mindestens 3m Durchmesser, auf dem kein Gras mehr zu finden ist.
Die 6 Brems-Triebwerke sind je anderthalbe Faust groß, brennen in Zehntelsekunden explosionsartig ab und graben im sandigen Boden ein ordentliches Loch. Es sind keine Triebwerke im Sinne einer längeren Brenndauer. Nur: Rumms - Ende!
Damit gehen die meisten "Abgase" nicht weiter über das Land.
120 Saigas brauchen beim Grasen eine Fläche von mindestens 4 - 6 m² pro Tier. Auch grasen sie nicht wo "ungrasige" Gerüche liegen, wilde Tiere sind da eigen!
... und Salzsäure ist eher bissig als salzig.
Wieviele Sojus sind vorher schon so gelandet?  Warum sterben jetzt 120 Tiere? Welche politische Kraft hat davon einen Nutzen?
-Das Ganze hat einen komischen Geschmack, nach "günstiger Gelegenheit"......
meint HausD

runner02

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Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #9 am: 22. Mai 2012, 16:44:26 »
Hab neulich in einer Doku gesehen, dass ja beim Start bei der Stufentrennung an immer dem selben Landstrich die ersten Stufen runterfallen, und die Anreiner sich furchtbar aufgeregt haben. Zum Teil steckt noch immer Wut drinnen. Weil sie halt immer Angst haben müssen, dass ihnen etwas auf den Kopf fällt.


So ähnlich wird es auch hier sein...

Ich will nichts unterstellen, aber wenn die Tiere Salzsäure fressen, und das nicht merken.... Wenn sie hoch konzentriert gewesen wäre, hätten sie sie wohl nicht gefressen 

Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #10 am: 02. Juni 2012, 06:53:02 »
Das ist alles sehr schwer vorstellbar. Eher sieht es so aus, als ob eine neue Runde bei den finanziellen Verhandlungen von Kasachstan eingeleutet wird.

Bei 120 Tieren kann man hoffen, dass sich auch im Westen Unterstützer finden. ... Am Ende zahlt der reiche Westen dann gesonderte Landegebühren. Was die Autoren der Ursprungsnachricht dabei völlig vergessen haben, die Sojus kann auch wassern.
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Immanuel Kant

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Offline KSC

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Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #11 am: 02. Juni 2012, 13:45:53 »
Mit dieser Meldung muss man doch etwas vorsichtig umgehen.
Offenbar sind am 21. Mai 543 tote Exemplare dieser wohl seltenen Antilopenart in Kasachstan gefunden worden, 120 davon in der Nähe der Sojus Landestelle.
AM 27. Mai hat man wohl weitere 400 tote Tiere gefunden:
https://preciousjules1985.wordpress.com/tag/soyuz/

Es ist doch eher schwer vorstellbar, dass die Sojus Kapsel dafür verantwortlich ist.
Zumal bereits 2010 12000 tote Tiere und 2011 450 gefunden wurden (die Glaubwürdigkeit dieser Quelle kann ich aber nicht einschätzen).
Den Zusammenhang zu den Raumfahrtaktivitäten hat ein kasachischer Umweltschützer (kein offizieller Behördensprecher) hergestellt, der das aber als „seine persönliche Meinung“ geäussert hat.

Gruß,
KSC

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Offline vostei

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Re: 120 Antilopen durch Sojus verendet
« Antwort #12 am: 02. Juni 2012, 14:34:29 »
Vor zwei Jahren sind schon einmal viele Saigas eingegangen, an der Wild und Rinderseuche, damals waren es 12.000. Wird durch Pasteurella multocida, also Bakterien verursacht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wild-_und_Rinderseuche

Der WWF-Artikel von damals: http://wwf.panda.org/about_our_earth/species/?193544%2F12000-saiga-antelope-dead-in-Kazakhstan

Der "Gag" an der Krankheit ist, dass gesunde Tiere das weg stecken - aber, wie bei uns auch ^^ - Umwelteinflüsse und Stress können den Imunfaktor schwächen. Ob die Sojuslandungen da ins Gewicht fallen, bezweifle ich mal. Es wurden dort ja auch zu Kaltekriegszeiten sowohl Atomwaffen, als auch biologische getestet und intensive wasserverbrauchende Landwirtschaft trägt da auch was mit bei...

http://www.diw.de/deutsch/wb_7/00_die_oekologische_situation_in_kasachstan_eine_bestandsaufnahme/30737.html#HDR0
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins