Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen

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demo1971

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Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« am: 03. April 2006, 19:29:15 »
Als wenn es nichts wichtigeres gäbe, als im Weltraum die Nr. 1 zu sein. Oder überhaupt der Führende zu sein, was die Amis ja nur für sich benanspruchen. Die wollen überall die Größten sein, vorallem beim Militär.

Was las ich da: 40 Jahre Vorherrschaft im Weltraum? Nur weil sie als erste auf dem Mond waren? Na ist doch ganz klar, wer bis in die 1990er Jahre führend war: die Russen. Die brachten den ersten Menschen ins All, die brachten den ersten Satelitten in eine Erdumlaufbahn. Und ca. 15 Jahre hatten sie eine Raumstation, die MIR, im Weltall. Ich glaube, sie halten auch den Rekord darin, wer am längsten im Weltall lebte. Die Russen konnten unzählige Experimente an Bord der MIR machen. Die Amis schaffen immer nur 2-wöchige Einsätze mit ihren Shuttels ins All, wovon sie bereits 2 bei Unfällen mit menschlichen Verlusten verloren.

Okay, sie haben die Pioneer- und Voagersonden ins Universum geschickt, aber das macht sie sicher nicht zur Nummer 1.

Wer nur das Geld ins Militär steckt, das Nasa-Budget kürzt, wird es schwer haben, sich gegen die Konkurenz aus Europa und Asien zu behaupten.

deep7

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Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #1 am: 03. April 2006, 19:47:44 »
verteufeln wollen wir die amerikaner ja nicht gleich, aber im großen und ganzen ist das sicherlich nicht falsch, was du sagst.

aber defakto sind die usa zur zeit noch führend, und niemand will eine führungsposition aufgeben. und nur, weil die amerikaner, sicherlich nicht GANZ unberechtigt, einem nicht passen...

sie sind patriotisch, viele amerikaner meinen auch, usa muss weltpolizei spielen (aber auch hierfür lässt sich eine weitaus schönere formulierung finden)...

Gero_Schmidt

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Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #2 am: 03. April 2006, 21:35:44 »
Also mir sind die Amerikaner allemal lieber als Russen und Chinesen bzw. deren Regierungen (wenn man diese Systeme so nennen kann).

Das NASA-Budget wurde unter Bush übrigens noch keinmal gekürzt sondern stets erhöht, während Clinton während seiner acht Jahre es sieben mal kürzte und einmal erhöhte (juhu).

jok

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Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #3 am: 03. April 2006, 22:25:57 »
..das ist reine Ansichtssache welche Nationalitäten oder Regierungen man sympathischer findet.
Aber ob ein Herr Bush gerade für eine besonders angenehme Regierung steht ........????
....auch wenn ich mich immer wiederhole bemannte Raumfahrt findet zur Zeit ja wohl bei den Russen statt!!!!!!!
Und wenn da jetzt von einen neuen Weltraumrennen die rede ist weiß ich nicht wo?
..die Chinesen rennen durch Kostruktionsbüros um alles zu kopieren was auf Erden möglich ist,und die Amis mit Werkzeug um ihre defekte Shuttleflotte das wars.
OK,das einzige Rennen vielleicht noch Spirit gegen Opportunity auf dem Mars,muß man den Amis lassen.

jok

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #4 am: 04. April 2006, 14:21:43 »
Die Frage ist, ob du immer noch die Ansicht vertrittst, die chinesische Regierung sei sympathischer wenn du nach einem nicht-rechtsstaatlichen Verfahren als kleiner Drogendealer öffentlich (im Sportstadion) hingerichtet oder als Oppositioneller in ein Arbeitslager gesteckt wirst. Oder wenn dir dein Haus und dein Land weggenommen werden (ohne Entschädigung) um einem Stausee oder der neuen Transrapid-Stecke Platz zu machen...Alles Ansichtssache ::)

Politische Themen sollten aber eigentlich im Unterforum "Schwarzes Brett" abgehandelt werden. Wenn du über China oder Russland dikutieren möchtest, findest du dort entsprechende threads.

Zum Thema: Die Shuttle-Flotte hat gravierende Probleme, da stimme ich zu aber zum Glück haben die Amerikaner sehr konkrete Zukunftspläne (CEV), was man von Russen, Europäern oder Chinesen nicht behaupten kann. Außerdem ist der private Raumfahrtsektor in den USA stärker aktiv als in jedem anderen Land.

jok

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Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #5 am: 04. April 2006, 16:08:27 »
..Sorry wenn es zu politisch geworden ist..läßt sich bei dem Thema aber nicht vermeiden.
Will nicht über Russen oder China diskutieren sondern ob es einen Wetlauf im All gibt.

-Die konkreten Pläne der USA (CEV) bringen sie ja wohl in die von mir Angesprochene Pause in der Bemannten Raumfahrt,da man die Entwicklung verschlafen hat.

-Da sehen die Pläne der Russen sehr realer aus ,das jetzt zuverlässige System Sojus durch Klipper abzulösen.

-sich um die ISS zu kümmern....

jok

demo1971

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Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #6 am: 04. April 2006, 17:33:37 »
Mich piept halt nur an, dass die Amis sich immer und überall als führend ansehen. Sowas großkotziges. Soweit ich mich erinnere, fliegen die Russen die ganze Zeit Mensch und Material an die ISS.

Und da es hier auch bissl politisch wurde: Die USA sind bestimmt nicht der Vorzeigestaat der Demokratie. Menschenrechtsverletzungen en masse (Irak, Guantanamo Beach), eingeschränkte Bürgerrechte nach dem WTC-Anschlag, Polizei- und Überwachungsstaat.

Las heute, den Russen ist mit dem letzten Start zur ISS der 100. erfolgreiche bemannte Start gelungen. Ist doch top, hört sich gut an. Haben das die Amis auch schon hingekriegt?

Meine persönliche Meinung ist, die Chinesen mögen möglichenweise jetzt etwas modernere Anlagen haben, und sie entwickeln sicher viel Ehrgeiz, aber die Amis und die Russen werden die so schnell nicht überholen. Und wir Europäer schlafen ja auch nicht.

*

Offline roger50

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Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #7 am: 04. April 2006, 19:53:24 »
@demo1971:
Zitat
[Las heute, den Russen ist mit dem letzten Start zur ISS der 100. erfolgreiche bemannte Start gelungen. Ist doch top, hört sich gut an. Haben das die Amis auch schon hingekriegt?/quote]

Habe die genannte Zahl für die Russen jetzt nicht nachgerechnet, die USA haben bisher 144 bemannte Raumflüge durchgeführt: 6 mit Mercury, 10 Gemini, 15 Apollo (mit Skylab und ASTP), sowie 114 Shuttles. Darin enthalten die beiden Shuttle-Katastrophen.

Zitat
Die Amis schaffen immer nur 2-wöchige Einsätze mit ihren Shuttels ins All, wovon sie bereits 2 bei Unfällen mit menschlichen Verlusten verloren.

Die längsten Flüge der USA waren die 3 Skylab-Flüge mit 28 bis 84 Tage Dauer. Ach die Russen haben leider schon 2 Crews verloren (Sojus-1, -11).

Zitat
Und wir Europäer schlafen ja auch nicht.

Ich fürchte doch. Oder hab ich ein bemanntes europäisches Programm verpennt??

titow

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Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #8 am: 04. April 2006, 21:56:00 »
Zitat
Zum Thema: Die Shuttle-Flotte hat gravierende Probleme, da stimme ich zu aber zum Glück haben die Amerikaner sehr konkrete Zukunftspläne (CEV), was man von Russen, Europäern oder Chinesen nicht behaupten kann. Außerdem ist der private Raumfahrtsektor in den USA stärker aktiv als in jedem anderen Land.

Das ist ja das Problem der USA: Sie haben immer tolle Pläne, prima Animationen und Hollywood, das die Phantasiehelden dann filmisch prima in Szene setzt - alles nur heiße Luft. Die Russen sind ganz klar die Nummer eins in der bemannten Raumfahrt - und zwar seit 1971 (mit dem Start von Salut 1, und davor bis zur Mondlandung der NASA). Die NASA hat nichts, womit sie den Russen Paroli bieten könnte. Klipper ist schon viel konkreter als das CEV. Der letzte Shuttle-Flug wird vorraussichtlich am 20.08.2009 stattfinden (wenn die den nicht auch wieder verschieben). Da das CEV momentan über die Entwurfsphase noch nicht hinausgekommen ist, mag ich gar nicht daran denken, wenn beim nächsten Shuttleflug wieder irgendwas durch die Gegend fliegt. Dann ist Essig! Da aber selbst die Atlantis eingemottet werden und als Ersatzteilspender dienen soll, bleiben noch zwei Shuttles übrig. Da die neuen Sicherheitsdoktrien der NASA vorsehen, immer ein Ersatzshuttle einsatzbereit zu halten, wenn eine Mission durchgeführt wird, sind die 19 Missionen bis 2009 wohl eher Wunschdenken.

Wer will angesichts dessen immer noch behaupten, die USA wären in der bemannten Raumfahrt die führende Nation? Ich glaube, hinter vorgehaltener Hand behaupten das nicht mal mehr die Amis selbst.

Und daß die Russen, wie von Dir behauptet, keine konkreten Pläne hätten, mein lieber Freund Gero, ist wohl dem Unstand zu verdanken, daß Du eisern die Entwicklung des "Klippers" ignorierst. Doch wie sagte Michail Sergejewitsch so schön: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!
« Letzte Änderung: 04. April 2006, 21:57:48 von titow »

*

Offline MR

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Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #9 am: 05. April 2006, 13:13:24 »
Was die Entwicklung des Klipers betrifft, so glaube ich das erst, wenn er wirklich abhebt. Solange er das nicht tut, steht er für mich in der Liste von Projekten, die die Russen in den letzten Jahren immer wieder öffentlichkeitswirksam angekündigt, aber am Ende nie gebaut haben (Energia M, Baikal, Mond- und Marsflüge). Was die CEV Entwicklung betrifft, hier ist die einzige Frage, ob das Programm nicht wieder wegen zu hoher Kosten von Shuttle und ISS gekippt wird. Ansonsten habe ich wenig Zweifel an dessen Umsetzung.

Die ISS ist für mich kein Zeichen von Überlegenheit, sondern sie war von Anfang an (wie auch der Space Shuttle und Energia / Buran) eine Totgeburt. Mochte der Space Shuttel Ende der 70er noch sinnvoll, und (nach Challanger) zumindest bis Anfang der 90er noch nötig gewesen sein (um den Satellitenstau auf US Seite abzubauen), so ist der Shuttle spätestens ab Mitte der 90er völlig überflüssig und fliegt praktisch nur noch zum Selbstzweck. Das Gejammer über die Verzögerungen und Probleme bei der ISS kann ich nicht mehr hören. Schon bei der Planung Mitte der 90er war bekannt, wie empfindlich der Shuttle ist und wie lange allein Challanger den Shuttle an den Boden gefesselt hatte. Die ganze Planung der Station auf den Shuttle auszulegen war von Anfang an Hirnverbrannt. Hier trifft die Schuld aber nicht nur die (damalige NASA Administration und die Regierung Clinton), sondern auch ALLE Partner der ISS. Russland, Europa und Japan hatten eigene Träger mit genügend Nutzlast, hätte man sich vorab mal Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn der Shuttle ausfällt, so hätte man den Modultransport schon von Anfang an auf die Einwegträger ausgerichtet. Europa ist hier das Paradebeispiel, Columbus war ursprünglich für die Ariane 5 gedacht, wurde dann aber auf den Shuttle umgeplant. Die Russen jetzt als Helden hinzustellen ist auch ziemlich blauäugig, ohne massive US Finanzhilfe hätte Sarja Ende 1998 keinesfalls starten können. Und auch 99 gab es jede Menge Verzögerungen auf Seiten der Russen, was dafür sorgte, das die US-Shuttles 99 nur 3 mal starten konnten.

Sinnvoll wäre es, das Scheitern des ISS Projektes einzugestehen, den Aufbau zu stoppen und die Station so zu nutzen, wie sie jetzt ist. Die USA haben eh kein Interesse mehr daran (und wenn bei der nächsten Shuttlemission etwas schief geht, dann wandern die Dinger schneller als gedacht ins Museum) und stehen vermutlich für eine Weiterentwicklung nicht zur Verfügung, sondern konzentrieren sich auf eine Mondbasis (was durchaus sinnvoll ist, da dort einiges mehr zu erforschen ist als im Erdorbit).

Ansonsten bin ich aber auch kein unbedingter Freund von Bushs neuem Programm. Zurück zum Mond, ok, wenn es sein muss und die unbemannten Programme nicht zu sehr beeinflusst. Für einen Marsflug ist die Technik aber noch längst nicht zu weit. Hier helfen keine Langzeitflüge, sondern nur neue Technologien. Neue Triebwerke, um die Reisezeit zu verkürzen, neue Schilde gegen die Strahlenbelastung, Systeme, die Schwerkraft erzeugen (durch Rotation um die eigene Achse, da braucht man auch keinen Perry Rhodan). Solange dafür kein Technologieprogramm einleitet, glaube ich nicht an eine bemannte Marslandung in naher Zukunft (was will der Mensch auch auf dem Mars, die Langegegend wird aus Sicherheitsgründen aussehen wie bei Opotunity, die wirklich interessanten Gegenden (Vales Marines, Olympos Mons) wird man bei bemannten Missionen nie aus der Nähe zu sehen bekommen.

Albert

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #10 am: 05. April 2006, 14:34:26 »
@ Titow

Zitat
Die Russen sind ganz klar die Nummer eins in der bemannten Raumfahrt - und zwar seit 1971 (mit dem Start von Salut 1, und davor bis zur Mondlandung der

Selten so ein völliger Unsinn gelesen: Das Shuttle ist ja wohl immer noch das grösste bemannte Raumschiff, daneben sind doch die Sojus-Kapseln völlig veraltet; sie funktionieren zwar gut, aber das Shuttle ist doch technisch um Meilen voraus, in der Grösse, in der Kapazität: Schlicht in Allem. Mit dem Shuttle gab es auch ein Space-Lab: Schon vergessen?
Vorher gab es das US Skylab, das um vieles grösser war als die Salut; auch vergessen?

Und unser Sowjet-Freak tut doch so, wie wenn das Apollo-Mondprogramm nur ein kleiner Klacks gewesen wäre.
WAR ES ABER NICHT

Gegen das Apollo-Programm waren die Russischen Versuche alle kläglich gescheitert.
Punkt.

Keine Spur von russischer Überlegenheit, im Gegenteil: Die Klipper wird wahrscheinlich nie fliegen; die Russen haben einfach den nötigen technischen Drive nicht drauf.

Und die ISS ist wirklich völlig unnötig; eine Fehlentwicklung.
Na, dann bringt mal die grossartigen Ergebnisse der MIR, oder der ISS...!

Alles nur Prestige.
Es geht ohne MIR und ohne ISS zum Mond, wie ja Apollo klar beweist.
Und zum Mars sowieso; aber das ist dann eine Stufe höher.

Nee, bei den Russen ist doch schon seit langem Stillstand. Drei-Mann Kapseln in den 400 KM Orbit, und dann hat es sich.

In der unbemannten Raumforschung ist bei den Russen sowieso seit langem tote Hose.

Also, hört endlich auf mit der Mär von der russischen Überlegenheit; sie existiert schon seit langem nicht mehr.

 :)

ILBUS

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #11 am: 05. April 2006, 14:48:10 »
Na, ja...mit Hilfe oder ohne, aber immerhin hat Russland ihre Bauverpflichtungen erfuellt. Die einzige die etwas begossen da stehen, sind Europeer, und Japaner, die sich auf Shutles verlassen haben. Aber das moechte ich keinem in die Schuhe schieben, sondern bezeichne es als Pech. Man moege vieles  gewusst und erfahren haben. Jedoch ob ein Problem sich als solches erweist kann man nur in seltenen Faellen voraussehen.

Ich stelle leider fest, dass die beiden Fans der Russischen und Amerikanischen Raumfahrt sich wie Randgruppen benehmen. Sollen alle so drauf sein, wird die Welt kaum vorankommen. Ich bitte euch sehr mit den Schuldzuweisungen aufzuchoeren. Es kostet viel zu viel Zeit, und macht hier *negative Schwingungen* present. Worauf man gar nicht bauen kann.

Generel halte es fuer etwas naiv zu glauben, dass nur eine Nation bei solchen Vorhaben, wie Mond/Mars-Plaene es sind es fertig bringen kann. So was wird viel mehr von Dauer, wenn es im Interesse vieler wird. Globales Program.  

Die Problme bei ISS, Shutles usw koenen doch eine Fruhtbare Lehre sein, um die Zukunftige Projekte besser zu gestallten, und durchzufuehren.

Privet. Ilbus.

titow

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #12 am: 05. April 2006, 16:41:48 »
Zitat
Die ISS ist für mich kein Zeichen von Überlegenheit, sondern sie war von Anfang an (wie auch der Space Shuttle und Energia / Buran) eine Totgeburt.
Sinnvoll wäre es, das Scheitern des ISS Projektes einzugestehen, den Aufbau zu stoppen und die Station so zu nutzen, wie sie jetzt ist. Die USA haben eh kein Interesse mehr daran (und wenn bei der nächsten Shuttlemission etwas schief geht, dann wandern die Dinger schneller als gedacht ins Museum) und stehen vermutlich für eine Weiterentwicklung nicht zur Verfügung, sondern konzentrieren sich auf eine Mondbasis (was durchaus sinnvoll ist, da dort einiges mehr zu erforschen ist als im Erdorbit).


Mal ein paar Beispiel, wozu eine Raumstation sinnvoll sein kann:

"Andromède-Experiment": Wissenschaftler der Uni Ulm haben 36 vier bis fünf Tage alte sowie 60 wenige Stunden alte Kaulquappen in den Orbit bringen lassen (Sojus TM-33), um die Wirkung der "Schwerelosigkeit" auf das Schwimmverhalten und auf das Gleichgewichtsorgan der Tiere zu untersuchen. Dabei erhofften sich die Ulmer Forscher neue Erkenntnisse über die Veränderungen des im Innenohr des Menschen vorhandenen Gleichgewichtsorgan. Anhand dieser Untersuchungen wollen die Forscher verstehen lernen, wie groß die Einwirkung der Schwerkraft auf menschliche Organsimen während der Entwicklungsphasen im Jugendalter ist.

"Plasma-Kristall-Experiment": Dabei geht es um Grundlagenforschung. Damit wurde das Wachstum sehr kleiner Teilchen im Plasma erforscht. Vielversprechende Anwendungsfelder zeichnen sich dabei in der Medizintechnik als auch im industriellen Bereich ab: die Generierung neuer Materialien und Beschichtungen sowie dreidimensionale Bilddarstellungen. Diese Entdeckungen führten auch zu einer neuen Theorie der Planetenerforschung durch elektrostatische Kräfte.

"Closed Equilibrated Biological Aquatic System": Dabei handelt es sich um ein 9 Liter fassendes High-Tech-Aquarium voller Süßwasserfische, Schnecken und Pflanzen, bei denen die Auswirkungen der "Schwerelosigkeit" auf die Physiologie, Morphiologie und Biochemie getestet wurden. Die Forschungsergebnisse haben für die Medizin große Bedeutung, da sie Rückschlüsse auf Knochenstoffwechsel und Bewegungskrankheiten des Menschen zulassen. Bei der Mission STS 107 an Bord der "ISS" wurden umfangreiche Experimente im Bereich der Physik, Biologie, Medizin und Züchtung von Proteinkristallen durchgeführt. Beteiligt waren unter anderem: Max-Planck-Institut für Kooloid-und Grenzflächenforschung in Golm (bei Potsdam), Uni Hamburg, Max-Volmer-Institut, TU Berlin, TU München zusammen mit der Uni Granada/Spanien.

Oder ein sehr faszinierendes pädagogisch wertvolles Experiment fand im Rahmen des Fluges des ESA-Kosmonauten André Kuipers statt: "Agrospace". Ein Bildungsexperiment für Italiens Schulen, bei dem das Keimen von Bohnen in der Schwerelosigkeit mit einer gleichartigen, zur selben Zeit von Schülern auf der Erde durchgeführten Versuchsreihe verglichen wurde. Nachwuchsförderung aus dem Kosmos. Das ist der Sinn des Forschens, das zieht neue Synergien nach sich.

"Microspace": Verschiedene Mikrobenarten wurden den Umweltbedingungen der "ISS" ausgesetzt, um zu einem besseren Verständnis grundlegener biologischer Vorgänge in Mikroorganismen zu gelangen.

Darüber hinaus finden unzählige Experimente auf dem Gebiet der Materialforschung, der Biomedizin (z.B. Experimente mit HIV-Viren), der Erdfernerkundung, der Genetik, der Geophysik, der Medizin und der Bildung statt. Selbst die Rohölgewinnung spielt auf der "ISS" eine Rolle, da durch die Erdfernerkundung wertvolle Daten nicht nur über die Lagerung von Bodenschätzen gewonnen werden sondern auch über Umweltverschmutzung und Klimaforschung.

An Bord der "ISS" ist der Tagesablauf neben der Wartung vollgstopft mit Experimenten, aus deren Erkenntnissen für die Industrie und Forschung auf der Erde großer Nutzen gezogen wird, auch und vor allem wirtschaftlich. Die Forscher stehen schlange, um ihre Experimente auf der "ISS" unterzubringen. Einschränkungen oder gar die Einstellung dieser Forschungen würden einen technologischen und wissenschaftlichen GAU bedeuten. Unsere Zukunft liegt in bemannten Orbitalstationen, von denen die ganze Menschheit partizipiert. Wieviele Medikamente oder medizinische Erkenntnisse, Computertechnologien oder neuartige Hightech-Materialien würden uns verwehrt bleiben, würde es die Weltraumforschung nicht geben?

TITOW [smiley=thumbsup.gif]

rolli

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #13 am: 05. April 2006, 17:29:17 »
Sorry Titow

Zitat
Unsere Zukunft liegt in bemannten Orbitalstationen, von denen die ganze Menschheit partizipiert. Wieviele Medikamente oder medizinische Erkenntnisse, Computertechnologien oder neuartige Hightech-Materialien würden uns verwehrt bleiben, würde es die Weltraumforschung nicht geben?
 
TITOW  

Das ist höherer Blödsinn.
Nenn mir ein Medikament, dass in der MIR oder der ISS entwickelt wurde, was nicht auch auf der Erde gemacht werden kann?
Der einzige Unterschied zur Erde ist ja die Schwerelosigkeit, und die nützt in der Medikamentenforschung einen feuchten Staub.

Computertechnologie in der Schwerelosigkeit?
Da darf kurz gelacht werden.

Kommt hinzu, dass man mit den vielen Milliarden für die ISS viel mehr Fortschritte auf der Erde machen könnte.

Nee, ziemlich viel Illusionen, mein Freund.

Komm mal wieder auf die Erde zurück

 [smiley=bath.gif]
« Letzte Änderung: 05. April 2006, 17:33:29 von rolli »

titow

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #14 am: 05. April 2006, 18:03:02 »
Zitat
Sorry Titow

Zitat
Unsere Zukunft liegt in bemannten Orbitalstationen, von denen die ganze Menschheit partizipiert. Wieviele Medikamente oder medizinische Erkenntnisse, Computertechnologien oder neuartige Hightech-Materialien würden uns verwehrt bleiben, würde es die Weltraumforschung nicht geben?
 
TITOW  

Das ist höherer Blödsinn.
Nenn mir ein Medikament, dass in der MIR oder der ISS entwickelt wurde, was nicht auch auf der Erde gemacht werden kann?
Der einzige Unterschied zur Erde ist ja die Schwerelosigkeit, und die nützt in der Medikamentenforschung einen feuchten Staub.

Computertechnologie in der Schwerelosigkeit?
Da darf kurz gelacht werden.

Kommt hinzu, dass man mit den vielen Milliarden für die ISS viel mehr Fortschritte auf der Erde machen könnte.

Nee, ziemlich viel Illusionen, mein Freund.

Komm mal wieder auf die Erde zurück

 [smiley=bath.gif]

Ach Rolli, Deine Bestimmung scheint es zu sein, immer alles in Abrede zu stellen. Mehr wie Beispiele kann ich nicht bringen, verstehen mußt Du das schon allein. Was glaubst Du denn, was die den lieben Tag über da oben machen? Ihre Station in Schuß halten? 80% der Arbeiten auf der "MIR" waren Forschung, der Rest Wartung. Kosmonauten sind doch kein Selbsthilfeverein. Oh man... [smiley=thumbdown.gif]
« Letzte Änderung: 05. April 2006, 18:03:51 von titow »

rolli

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #15 am: 06. April 2006, 13:06:44 »
Lassen wir wieder mal Bernd Leitenberger ran:

http://www.bernd-leitenberger.de/iss.html

Bemerkenswert:

Zitat
Im September 2005 hat dabei die ISS die 25.7 Mrd USD Marke für die USA geknackt. Das war eigentlich die Summe welche die gesamte Station kosten sollte. (Nicht eingerechnet sind 17.7 Mrd USD für die Shuttle Flüge). Für die 1591.5 Millionen USD, welche die Station 2005 kostete bekam man 246 Stunden an wissenschaftlicher Arbeit (vor allem durch Gastastronauten die mit Sojus Kapseln für jeweils eine Woche kamen). Eine Arbeitsstunde an der ISS kostete also in etwa 6 Millionen USD.

Aber klar, Geld spielt ja auf der ISS keine Rolle

@Titow

wie schon gesagt, ernst nehmen kann ich dich nicht mehr. Wer wie du einfach klare Fragen ignoriert und nachgewiesen falsche Behauptungen aufstellt: Dem ist nicht zu helfen.
Gute Besserung

 [smiley=tongue.gif]

jok

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #16 am: 06. April 2006, 14:26:58 »
Hallo,

Habe mir gerade mal den kompletten Bericht von -http://www.bernd-leitenberger.de/iss.html -durchgelesen.
Es ist ernüchternd!!!aber wohin soll die Reise gehen??
Die ISS einfach aufgeben?Man sollte doch vielleicht mal die positiven Aspekte sehen und nich alles in barer Münze rechnen.Die Staatengemeinschaft war sich nach Beendigung des Kalten Krieges einig diese Station zu bauen.
Und Sie steht heute auch für Völkerverständigung und Zusammenarbeit!Vergeleichbar wie die Symbolik von Olympia.
Und wir schreiben 2006 !!!Fast 50 Jahre Raumfahrt sollte die Menschheit nicht doch in der Lage sein einen ständig bemannte Außenposten im All zu betreiben.
Man sollte doch wohl jetzt sich seiner Verantwortung bewußt sein und sie relativ fertig bauen.
Die Shuttlemissionen so sicher wie möglich durchziehen und die Teile hoch schaffen.
Und wenn dann die USA geht ,solte es den Russen,Europäern mit Sojus,Progress,über ATV bis Klipper möglich sein sie weiter zu betreiben.

jok

titow

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #17 am: 06. April 2006, 14:57:33 »
Zitat
Sorry Titow


Das ist höherer Blödsinn.
Nenn mir ein Medikament, dass in der MIR oder der ISS entwickelt wurde, was nicht auch auf der Erde gemacht werden kann?
Der einzige Unterschied zur Erde ist ja die Schwerelosigkeit, und die nützt in der Medikamentenforschung einen feuchten Staub.

Computertechnologie in der Schwerelosigkeit?
Da darf kurz gelacht werden.

Kommt hinzu, dass man mit den vielen Milliarden für die ISS viel mehr Fortschritte auf der Erde machen könnte.

Nee, ziemlich viel Illusionen, mein Freund.

Komm mal wieder auf die Erde zurück

 [smiley=bath.gif]

"Herceptin" - ein Anti-Brustkrebs-Medikament

Computertechnik: siehe auch meinen Beitrag zum Thema "Plasma-Kristall-Experiment"

Hier ein Link zum Thema Weltraumforschung auf der ISS:

http://www.space-weltraum.de/raumfahrt/iss/index.php

Mit freundlichen Grüßen, TITOW.

PS @rolli: Verrate mir mal, warum der Mensch überhaupt Orbitalstationen errichtet hat, wenn das alles pure Geldverschwendung sein soll? Willst Du ernsthaft behaupten, das alles hätte - gerade in der Biomedizin - gar keinen Nutzen?
« Letzte Änderung: 06. April 2006, 15:01:43 von titow »

titow

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #18 am: 06. April 2006, 15:05:32 »
Zitat
...nachgewiesen falsche Behauptungen aufstellt: Dem ist nicht zu helfen.
Gute Besserung

 [smiley=tongue.gif]

Nun werde mal konkret!

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 11932
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #19 am: 06. April 2006, 21:24:23 »
Wen es interessiert: über

Zitat
http://www.spaceref.com/news/statusreports.html

kann man sich die täglichen Arbeitspläne der ISS-Astronauten herunterladen. Dann seht ihr genau, wieviel Zeit jeder Astronaut für Experimente, Wartungsarbeiten oder Sport aufzuwenden hat, wieviel Zeit für Ernährung und Freizeit. Ist alles exakt durchgeplant.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #20 am: 07. April 2006, 05:25:13 »
Moin,

ich darf an die abgegebenen Versprechen erinnern!


Jerry

rolli

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #21 am: 07. April 2006, 12:27:58 »
Ja konkret:

Herceptin:

Zitat
Herceptin wurde im September 1998 von der amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA) für die Behandlung von metastasierendem Brustkrebs zugelassen. In der Zwischenzeit ist es auch in weiteren 11 Ländern erhältlich, u.a. in Israel, Kanada, der Schweiz, Argentinien und Brasilien. Roche hat auch in anderen Ländern rund um den Globus Zulassungsgesuche für Herceptin eingereicht. Herceptin wurde von Genentech entwickelt, einem führenden US-Biotechnologie-Unternehmen, an dem Roche eine Mehrheitsbeteiligung von 58% hält. Im Juli 1998 erhielt Roche von Genentech die ausschliesslichen Vermarktungsrechte für Herceptin ausserhalb der USA.
 

Vielleicht noch zur absoluten Klarheit: Ein Medikament in dieser Tragweite wird mindestens 5 bis 10  Jahre vor der Zulassung in alle Richtung erprobt.
Wann wurde ISS halbwegs in den Orbit befördert?

So.
Also Herceptin ist also nach Aussage von TITOW ein Produkt der "Weltraummedizin"

Das ist doch typisch für die Verwirrung eines User Namens T.

Roche, der Hersteller und Erfinder von Herceptin, hat etwas verwundert auf meine Anfrage wg. Herkunft und Entwicklung dieses Medikamentes reagiert.
Nein, Weder in der MIR noch in der ISS seien irgendwelche Forschungsetappen des Medikamentes entwickelt worden.

Also, wie gesagt, ich werde nicht mehr auf Titow reagieren.

 [smiley=engel017.gif]

titow

  • Gast
Re: Artikel: Neues Weltraumrennen hat begonnen
« Antwort #22 am: 07. April 2006, 12:40:14 »
Zitat
Ja konkret:

Herceptin:


So.
Also Herceptin ist also nach Aussage von TITOW ein Produkt der "Weltraummedizin"


 [smiley=engel017.gif]


Da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen: Nicht das Medikament selbst aber die  Technik zur Herstellung dieses Medikamentes stammt aus der Weltraumforschung.

Nur nimm mal bitte Stellung zu Deiner These, es gäbe in der Medizin keinen Bereich, der von der Weltraumforschung partizipiert! Vieleicht kann ich Dir kein Medikament aus dem Stehgreif nennen, welches aus der Weltrumforschung stammt, ich bin ja kein Mediziner. Dennoch ist es ja unbestritten, daß die Weltraumforschung auch in der Biomedizin große Erfolge zu verzeichnen hat. Was machen die denn so den ganzen Tag daoben wenn nicht forschen?