Neue Gedanke zum Urknall vielleicht eine dritte Möglichkeit.

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Offline Pham

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Re: Neue Gedanke zum Urknall vielleicht eine dritte Möglichkeit.
« Antwort #25 am: 08. November 2017, 16:46:51 »
Was mir nicht mehr aus dem Kopf geht, seit ich im Sommer einen Artikel im Spektrum der Wissenschaft gelesen hatte (http://www.spektrum.de/magazin/gab-es-die-kosmische-inflation-wirklich/1453289), ist das Modell der "ewigen Inflation".

Das mag auf den ersten Blick wie ein weiteres Multiversum-Modell scheinen, hat aber den entscheidenden Unterschied, dass die "verschiedenen Universen" topologisch durch sich inflationär ausbreitenden Raum verbunden sind. Der Clou dabei ist, dass die Inflation nicht Folge des Urknalls war, sondern der Urknall das Herausfallen eines Raumbereichs aus der Inflation darstellt.
Das ganze ist noch unanschaulicher als das klassische Urknallmodell, dass man sich mit aufblasenden Ballons und Gummitüchern irgendwie veranschaulichen kann.
Am ehesten noch mit Wasserdampfblasen, welche in kochendem Wasser entstehen.

Der Urknall ist dann auch nicht eine Art anschaulicher Punkt, sondern quasi der Rand des sich expandierenden Universums bzw. der Teil davon, der eben hier gerade nicht-inflationiert (kann man das so sagen?). Dabei gibt es in diesem ewig inflationierendem Universum immer wieder Fluktuationen, in den ein winziger Raumbereich  unter die Plankdichte fällt und somit eine neue Blase bildet innerhalb derer der Raum sich nicht mehr inflationär aufbläht (-> neuer "Urknall") während der (4-dim-)"Rand" sich weiter mit der Geschwindigkeit des inflationärem Raum ausdehnt.

Das ganze hat etwas von einem inversen Bild des Urknalls, so dass am Begriff "Urknall" nur noch das "Ur" stimmt, der Rest wäre das genaue Gegenteil von "Knall".

Das Modell hat einige Vorzüge, da es z.B. auch die Flachheit des beobachtbaren Universums erklären kann, da unsere Blase bereits bedeutend größer wäre als das was wir sehen (etwa um den Faktor 10exp500).

Ich fürchte, dass sich diese Hypothese der ewigen Inflation aber ebenso wenig beweisen lässt, wie jede andere Multiversum-Hypothese. Andererseits wäre die dunkle Energie ein Hinweis darauf, dass sich die Blase in sich irgendwann wieder auflöst und sich dann wieder der Inflation "anschließt". (pure Spekulation meinerseits).
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

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Offline Pham

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Re: Neue Gedanke zum Urknall vielleicht eine dritte Möglichkeit.
« Antwort #26 am: 08. November 2017, 17:03:36 »
Anbei ein Interview dazu mit Alexander Vilenkin, dem Vater dieser Hypothese:
http://www.zeit.de/2008/07/P-Linde-Valenkin
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.