So, ganz frei nach
Schillrich's Blog wird es nun Zeit der Zukunft ins Auge zu blicken um die positiven Aspekte rauszupicken, auch wenn es da auf den ersten Blick wenige gibt.
Vergleichen wir doch nochmal mit Constellation. 2015 soll nun angefangen werden ein neues HLV zu bauen ohne die alte Shuttle Infrastruktur mitzuschleppen. Das hat Nachteile, eventuell verlieren wir manche Technologie. Aber es hat natürlich auch Vorteile. Wir lassen keine Schraube mehr da wo sie ist und können mit einem weißen Blatt Papier anfangen. Konsequent Forschungsergebnisse einbauen die bisher von Anfang an vom Tisch waren aufgrund der Beschränkungen vorhandene Technologie zu nutzen.
Die Mitarbeiter vom MSFC (Marshall Spaceflight Center) sagen sie können einen Testflug innerhalb von 3 Jahren absolvieren für ein HLV mit Wasserstoff / Sauerstoff Triebwerk. Und, dass Sie das in 5 Jahren immernoch machen werden. Also vermuten Sie verschwendete Forschungszeit. Tjo, da könnten Sie Recht haben. Aber mit dem Constellation Programm hätten Sie auch nicht eher anfangen können mit dem HLV.
Ist das Ziel wirklich möglichst schnell aus dem Orbit rauszukommen, irgendwie? Notfalls mit einer Saturn V wie von manchen hier im Forum sogar vorgeschlagen? Oder ist der Weg das Ziel? 5 Jahre hat das HLV Team Zeit, etwas zu entwickeln. Und ich wünschte jeder der ernsthaft vorhat diese 5 Jahre einfach damit zu verbringen die Füße hoch zu legen um dann doch das 30 Jahre alte Shuttle Triebwerk zu verwenden gehört gefeuert. Die sollen gefälligst mal die Arschbacken zusammenkneifen und die lange Frist ohne Zeitdruck mal nutzen bisschen über den Tellerrand zu gucken. Was dabei rauskommt, keine Ahnung. Geld ist jedenfalls genug da um mal ein paar Sachen auszuprobieren, auf experimenteller Ebene.
Denn muss die NASA der Arbeitgeber für Türsteher und Mechaniker sein? Jein...
Eine Riskante Sache mit den privaten Unternehmen. Aber auch da lohnt sich mal der Blick ins Menschliche. Ich kann mir niemanden vorstellen der grade motivierter ist den ganzen Kritikern in den Hintern zu treten als SpaceX. Aber dafür müssen Sie uns auch etwas zurückgeben. Das sind eben Steuergelder. Privat vergeben oder nicht, ohne öffentliche Aufmerksamkeit sägt sich SpaceX ein eigenes Standbein ab. Diese Lektion lernen Sie besser sehr schnell. Eventuell kann die NASA bezüglich Öffentlichkeitsarbeit etwas nachhelfen. 1% für Raumfahrt? Ich sage, davon auch 1% in die Öffentlichkeitsarbeit. Das wären bei 20 Milliarden NASA Budget immernoch 0,2 Milliarden!
Also denkt nochmal dran. Constellation war 2017 Ares-1 und Ares V sogar noch später. Theoretisch ist dieser Zeitplan für ein LEO Vehikel (Ares-1) und ein HLV (noch zu benennen) auch im neuen Programm noch zu stemmen. Nur das wir dann eben noch keine Orion - beyond-LEO Kapsel haben. Die Kritiker müssen dran bleiben. Wenn das Budget Sinn machen soll, muss es weitergehen.
Vor allem stört mich noch ganz extrem, dass diese LEO Vehikel noch nicht in einen finanzierten, konkreten Zeitplan gesteckt wurden bei dem dem "mehr" Geld das die NASA nun bekommt. Das muss noch dieses Jahr passieren
Ich bleibe skeptisch. Gebe diesem Programm aber eine Chance, weil ich keine Wahl habe aber auch weil ich eben ein Raumfahrt-Fan bin und mir sogar der Start mancher Höhenforschunsrakete gefällt. Nun sind wir alle etwas Shuttle verwöhnt. Das macht es eben schwer.
Aber niemand, auch nicht bei SpaceX, jubelt über das Ende vom Shuttle. Im Herzen sind die auch ein Fan davon.
Ich erst Recht. Bin gespannt ob diese Lücke etwas ersetzen kann.
Gruß, Klaus