Satish Dhawan Space Center - Indiens Weltraumbahnhof in Sriharikota

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Auf der Insel Sriharikota an der Südostküste Indiens befindet sich Indiens knapp 150 Quadratkilometer großes Raumfahrtzentrum Satish Dhawan Space Center. Der Standort wurde 1969 als Nachfolger des zu klein gewordenen Thumba Raketenstartgeländes ausgewählt. Ursprünglich nach der Insel Sriharikota Launching Range benannt erhielt die Anlage 2002 nach dem Tod von Satish Dhawan dessen Namen.

Schon 1971 startete vom Satish Dhawan Space Center die erste Höhenforschungsrakete. 1979 erfolgte die erste Orbitalmission, die aber ein Fehlschlag war. 1980 brachte dann eine SLV Rakete den ersten Satelliten in eine Umlaufbahn, Rohini 1B. Von hier starteten die bereits eingestellten Raketen SLV und ASLV und die derzeit eingesetzten Träger PSLV und GSLV.

Auf dem Gelände gibt es eine Fabrik für Festtreibstoff, diverse Teststände für Raketentriebwerke, mehrere teilweise nicht mehr betriebene Startrampen, und die üblichen Anlagen zur Bahnverfolgung. Zwei Startpads für PSLV und GSLV sind einsatzbereit, es gibt aber nur ein Vehicle Assembly Building. Der Zusammenbau der Raketen dauert etwa drei Monate, daher können pro Jahr nur maximal vier Starts durchgeführt werden.

Um die Startrate zu erhöhen wird derzeit ein zweites VAB gebaut, es soll 2017 fertig werden. Das 100m hohe Gebäude ist für die neue GSLV Mk III ausgelegt, es können aber auch alle anderen Raketen montiert werden. Das Startgelände erhält auch ein neues Multi Object Tracking Radar (MOTR), mit dem zehn Objekte gleichzeitig verfolgt werden können. Das Hochleistungsradarsystem ist eine komplette Eigenentwicklung.

Ein drittes Startfeld für bemannte Starts ist derzeit in der Planung, es soll schon 2020 fertiggestellt werden.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Hier mal ein paar Bilder:


Fertige GSLV im VAB:




GSLV vor dem VAB:




GSLV unterwegs vom VAB zur Startrampe:




Start:




Alle Fotos von ISRO
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Mehr Bilder...

Die derzeit genutzten Startrampen:




Das VAB:




Satellitentestanlagen:








Mission Control Center:





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Offline Mim

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Hallo Tom,
danke für die Bilder.
Woraus und wozu sind die blauen Spitzen?
Viele Grüße, Mim

In diesen Räumen werden unter anderem Elektromagnetismustests gemacht, es handelt sich um eine Absorberkammer. Diese Spitzen dienen der Abschirmung und bestehen aus Schaumstoff mit Kohlenstoff- und Eisenpartikeln.
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Offline Mim

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Es hat mich im ersten Moment an ein Tonstudio erinnert, aber das hätte ja nicht gepaßt.
Danke für die Auskunft!
Mim

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Offline roger50

  • Raumcon Berater
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Moin,

eine kurze Übersicht über die von SGSC aus durchgeführten Satellitenstarts:

Bisher wurden vier verschiedene Raketentypen benutzt:


ISRO

Zunächst ab 1979 die SLV (Satellite Launch Vehicle), eine kleine Feststoffrakete, die am 18.7.1980 den ersten indischen Satelliten (Rohini RS-1) in den Orbit brachte. Insgesamt gab es 4 Starts mit 3 Erfolgen.

Es folgte 1987-1994 die ASLV (Augmented SLV), im Prinzip die SLV mit 2 seitlichen Boostern. 4 Starts 2 Erfolge.

Danach kam ab 1993 die PSLV, die auch heute noch im Einsatz ist. Insgesamt 27 Starts mit 26 Erfolgen. Nur der erste Flug ging schief.

Ab 2001 kam der Einsatz der GSLV-Mk.I und Mk.II,mit bis heute 8 Einsätzen und 5 Erfolgen.

Ab diesem Jahr soll dann die GSLV-Mk.III folgen. Sie stellt eine völlige Neuentwicklung dar und hat mit der bisherigen GSLV nur den Namen gemein. Ähnlich Ariane 1-4 und Ariane 5.

Hier ein Mockup der Mk.III auf der Rampe:


Insgesamt gab es also bis heute 36 Erfolge bei 43 Starts.

Ob von SGSC auch Teststarts der indischen Militärträger aus durchgeführt werden, ist mir nicht bekannt.

Gruß
roger50

Re: Satish Dhawan Space Center - Indiens Weltraumbahnhof in Sriharikota
« Antwort #7 am: 31. Dezember 2023, 17:44:07 »
2023 im Satish Dhawan Space Center 7 Starts von Trägerraketen (3 auf FLP; 4 auf SLP) , alle erfolgreich.

Gerade steht die PSLV-C58 auf der Rampe FLP, um an Neujahr 2024 zu starten.