Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter

  • 86 Antworten
  • 14751 Aufrufe
*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #75 am: 26. Februar 2019, 00:14:08 »
Zu 2. Der eine Teil war von 'und' 'zugegeben', der andere von euch postuliert:

Als Techniker, der generell die Praxis und den Gesamtaufwand im Auge hat, glaube ich an In Situ erst nach verdammt langer Zeit auf dem Mars.
...

...
Die BFSs sind für die Marsflüge voll auf inSuito Produktion von Treibstoff ausgelegt...
...

3. Da ist mir das 'pro Tag' entrutscht. 500kg pro Tag oder 20kg pro h oder 300g pro Minute.
Alles Pi*Daumen Angaben um eine Hausnummer zu haben und sich die Dimensionen besser vorstellen zu können.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #76 am: 26. Februar 2019, 01:20:13 »
hm, bei 2% Wassergehalt im Boden sind das 1t/h, das ist vielleicht realisierbar.
Falls man tiefer wenigstens 5% Wasser im Boden findet halte ich das für machbar, wäre aber für vier Leute ein echter Höllenjob für acht Leute eher machbar.
Die Frage ist halt eines, wie sieht der Untergrund aus, nicht Oberflächennah, sondern erheblich tiefer.
Was sicherer wäre ist ein Landeplatz zu wählen wo es Wassereis gibt, also nahe dem Nordpol, nur braucht man dort auf jeden Fall ein AKW.
Das wäre für die Menschen ziemlich sicher, auch was die Strahlung angeht, da man der Sonne einfacher ausweichen kann (=Schatten).
Das hätte nur den Nachteil das die interessanten Regionen dann sehr weit weg sind.

McPhönix

  • Gast
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #77 am: 26. Februar 2019, 12:09:12 »
Was sicherer wäre ist ein Landeplatz zu wählen wo es Wassereis gibt, also nahe dem Nordpol, nur braucht man dort auf jeden Fall ein AKW.
Sehe ich auch so. Ich hoffe ja, daß man an den 1k und 10k Power Einheiten dran bleibt. Scheint mir aber ein bissel still geworden...

Zitat
Das wäre für die Menschen ziemlich sicher, auch was die Strahlung angeht, da man der Sonne einfacher ausweichen kann (=Schatten).
Das hätte nur den Nachteil das die interessanten Regionen dann sehr weit weg sind.
Ja das ist noch ein Problem, was auftreten wird. Ohne brauchbare Minireaktoren wird auch bei kürzeren Entfernungen nix. Selbst der Fall, wenn man Wasser in sehr günstiger Form an einem ungünstigen Ort  findet, aber das Habitat erst in 100km Entfernung bauen kann aus verschiedenen Gründen. Und man wird halt vorher auch schon mal Tests zum Rohrleitungsbau machen müssen. Damit man weiß, was man später mal an brauchbarem Material mitnehmen kann.

Zum Thema Kernreaktor :
Es ist ein rein politisches Brimborium, daß Kernreaktoren an sich gefährlich sind. Da werden Leute losgelassen, die gern ein "ich bin ein guter Mensch" Bauchkribbeln haben, die dann Kernkraft verteufeln. Damit spart man sich den "Aufwand", auf der Erde für Ordnung und Sicherheit und Menschlichkeit zu sorgen. Bisher sind noch alle Schäden bei Reaktoren entstanden, weil man entweder gepfuscht hat oder aus Profitgier gespart hat. Selbst Fukushima hätte man robuster bauen können, denn Flutwellen, Erdbeben etc. sind in der Gegend bekannt.
Natürlich ist der Bau von Großraumschiffen mit Atomantrieb eine ganz andere Nummer. Da wird man generell nur "draußen" starten müssen. Aber fertige Kilopoweranlagen mitnehmen, dürfte kein Problem sein.

PS: Die hier irgendwo erwähnte "Geiselnahme der Menschheit" verstehe ich auch nicht, was kann da gemeint sein?

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #78 am: 26. Februar 2019, 13:43:39 »
Mit der Strahlung habe ich nur das Problem durch Sonneneruptionen gemeint, ein AKW auch mit 100kW (elektrisch) halte ich sicherheitstechnisch dort für ziemlich unbedenklich.
Marsbeben gibt es vermutlich kaum und wenn eher mit kleiner Amplitude und Flutwellen sind auch kaum wahrscheinlich.
Sicherheitstechnisch halte ich das für ziemlich optimal, aber um eine Besiedlung vorzubereiten eher für schlecht.
Stellt sich z.B. heraus das wichtige Resourcen wie z.B. Stickstoffverbindungen am Äquator zu finden sind so ist man über 5000km davon weg. Die Logistik wäre sicher nicht lösbar.

Offline Dominic

  • ***
  • 169
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #79 am: 26. Februar 2019, 14:31:59 »
Sehe ich auch so. Ich hoffe ja, daß man an den 1k und 10k Power Einheiten dran bleibt. Scheint mir aber ein bissel still geworden...

Die Tests des Kilopower-Prototypen "Krusty" wurden im Mai letzten Jahres erfolgreich abgeschlossen.

Nun wird das Reaktordesign für einen praktischen Einsatz verfeinert. Das dauert natürlich eine Weile. Möglich ist auch das man in näherer Zukunft weitere Tests an einzelnen Komponenten des Systems in der Schwerelosigkeit durchführen wird.

Im Fiskaljahr 2020 soll das Design weitgehend abgeschlossen sein und das Kilopower-Projekt vom Game Changing Development Programm zum Technology Demonstration Mission Programm übertragen werden. Anschließend wird eine geeignete Raumsondenmission für den ersten Test eines Kilopower Reaktors ausgewählt werden und man wird das Design bedarfsweise für die Anforderungen dieser spezifischen Mission adaptieren. Im Zeitraum zwischen 2025 und 2030 werden wir Kilopower wahrscheinlich erstmals im Weltraum sehen. Für den Zeitraum 2020-2025 gibt es ja schon relativ konkrete Missionsplanungen, Kilopower passt leider nicht wirklich zu einer der für diesen Zeitraum geplanten Missionen.

Für den ersten Kilopower Einsatz wurde unter anderem auch eine ISRU-Demonstrator Mission auf dem Mars vorgeschlagen. Zwar wurde festgestellt das Kilopower für eine reine Testproduktion von Raketentreibstoff auf dem Mars zu groß ist und das sich eine solche Mission wahrscheinlich billiger mit Solarenergie umsetzen lässt aber damit hätte man immerhin zwei Tests in einem. Weitere (vermutlich realistischere) Vorschläge umfassen eine Saturn/Titan Sonde als Nachfolger von Cassini-Huygens, eine Sonde zur Erforschung des Kometen Chiron, eine Sonde zum Uranus, fallweise auch Uranus+Neptun und eine Sonde mit nuklearelektrischem Antrieb zum Kuipergürtel.

Unterm Strich rechne ich damit das es im Verlauf des nächsten Jahres eher ruhig um das Projekt bleiben wird. Das heißt aber nicht das nichts weiter geht. 2020 wird es dann wieder interessanter weil man dann anfangen wird über konkrete Demomissionen zu reden.


Beachtlich ist das die Kilopower-Technologie mittlerweile auch eine Anwendung auf der Erde gefunden hat: Die Firma Westinghouse Electric will die Technik für die Nutzung in Mini-Kernkraftwerken auf der Erde hochskalieren und unter dem Markennamen "eVinci" kommerzialisieren. Interessenten sind insbesondere Kanada, wo die Reaktoren für die Versorgung abgelegener Minenkolonien verwendet werden könnten, und das US-Militär das an einem luftverladbaren Reaktor zur Versorgung seiner Basen interessiert ist. Ein Prototyp könnte bis 2026 im kanadischen Kernforschungszentrum Chalk River entstehen.
« Letzte Änderung: 26. Februar 2019, 15:52:04 von Dominic »

McPhönix

  • Gast
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #80 am: 26. Februar 2019, 15:19:41 »
Oha - da schau mer mal, ob ichs noch erlebe. Danke für die Info :)

BlauerPunkt

  • Gast
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #81 am: 27. Februar 2019, 17:50:25 »
Nur mal so gefragt, hätte SpaceX den die FH auf Basis der F9 V1.0 entwickeln sollen?

Das war sogar ausdrücklich der eigentliche konzeptionelle Hintergrund der Falcon Heavy. Sie sollte die ganzen Nutzlasten starten, die zu schwer sind für die F9, und das waren bei der Version 1.0 noch so einige. Die Falcon 9 wurde aber parallel zur Entwicklung der Falcon Heavy leistungsmäßig derartig verbessert, dass sie fast alle Nutzlasten selber fliegen kann, wodurch die Falcon Heavy nahezu überflüssig geworden ist. Sie hätte noch eine Existenzberechtigung gehabt, wenn man die Red Dragon Pläne (sowie auch den Mondflug für einen privaten Passagier in einer Falcon Heavy, der zwischenzeitlich mal kurz angekündigt und dann nie wieder erwähnt wurde) weiterverfolgt hätte, die wurden aber beendet. So waren das nun 500 Millionen Entwicklungskosten in den Sand gesetzt.

Was nun die Marspläne angeht: Elon Musk hat heute sein Twitter-Bild verändert, dort ist ein terraformierter Planet Mars hälftig abgebildet. Das ist physikalisch aber schlicht und ergreifend unmöglich. Selbst wenn man sämtliche Treibhausgase, die der Mars besitzt, vollständig verbrennt, dann würde das den Planet um maximal 10-15 Grad aufheizen. Das ist aber bei weitem noch nicht genug. Das würde ihn von ca. -70 Grad Celsius auf -55 Grad aufheizen. D.h. er bleibt weiterhin weit unter dem Gefrierpunkt. Dadurch würden dann auch die Treibhausgase wieder gefrieren und zu Boden fallen, und man müsste sie wieder verbrennen, usw. Ein terraforming ist also überhaupt nicht möglich. Dazu müsste man Unmengen an Treibhausgasen von anderen Himmelskörpern "importieren". Solche Konzepte sprengen aber jeglichen ernsthaften wissenschaftlichen Rahmen. Da kann man genau so gut davon reden, dass man irgendwann durch Wurmlöcher quer durchs Universum reist (wobei es selbst dann noch das Problem gibt, dass 1. die Schwerkraft des Mars nicht ausreichen könnte, um die Atmosphäre nicht zu verlieren, und 2. der atmosphärische Druck auf der Planetenoberfläche zu groß wird).

Daher macht es auch wenig Sinn von einer Massenbesiedlung auf dem Mars zu reden. Dafür ist der Planet viel zu unwirtlich, und wird es aufgrund des unmöglichen Terraformings auch bleiben. Kleine Wissenschaftsposten wie auf der Antarktis wird es geben, eine Massenbesiedlung aber ganz gewiss nicht.

Stefan307

  • Gast
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #82 am: 27. Februar 2019, 19:52:31 »
...

Was nun die Marspläne angeht: Elon Musk hat heute sein Twitter-Bild verändert, dort ist ein terraformierter Planet Mars hälftig abgebildet. Das ist physikalisch aber schlicht und ergreifend unmöglich. Selbst wenn man sämtliche Treibhausgase, die der Mars besitzt, vollständig verbrennt, dann würde das den Planet um maximal 10-15 Grad aufheizen. Das ist aber bei weitem noch nicht genug. Das würde ihn von ca. -70 Grad Celsius auf -55 Grad aufheizen. D.h. er bleibt weiterhin weit unter dem Gefrierpunkt. Dadurch würden dann auch die Treibhausgase wieder gefrieren und zu Boden fallen, und man müsste sie wieder verbrennen, usw. Ein terraforming ist also überhaupt nicht möglich. Dazu müsste man Unmengen an Treibhausgasen von anderen Himmelskörpern "importieren". Solche Konzepte sprengen aber jeglichen ernsthaften wissenschaftlichen Rahmen. Da kann man genau so gut davon reden, dass man irgendwann durch Wurmlöcher quer durchs Universum reist (wobei es selbst dann noch das Problem gibt, dass 1. die Schwerkraft des Mars nicht ausreichen könnte, um die Atmosphäre nicht zu verlieren, und 2. der atmosphärische Druck auf der Planetenoberfläche zu groß wird).

Daher macht es auch wenig Sinn von einer Massenbesiedlung auf dem Mars zu reden. Dafür ist der Planet viel zu unwirtlich, und wird es aufgrund des unmöglichen Terraformings auch bleiben. Kleine Wissenschaftsposten wie auf der Antarktis wird es geben, eine Massenbesiedlung aber ganz gewiss nicht.

Musk verkauft eine Illusion, ich frage mich nur nach seiner Motivation?
Was das Teraforming angeht ist halt die Frage wie weit man gehen will, ich kann mir Langfristig durchaus vorstellen das die Menschheit die Fähigkeit erwirbt die Bahnen von Planeten zu verändern. Dann könnte man sich in unserem System durchaus 3 Planeten in der Habitablen Zone vorstellen. Der Weg dahin führt aber eher über die Asteroiden, wie bei allem im Leben sollte man erst mal klein anfangen...

Zurück zum Thema, wissen wir wie schnell sich Dünen auf dem Mars bewegen? ich hatte gerade die Idee das man ein Habitat auch "einfach" zuwehen lassen könnte...

MFG S

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #83 am: 27. Februar 2019, 22:43:52 »
Das bist du falsch informiert, die Masse der aller Monde plus aller Asteroiden ist zu klein.
OK, falls du der bist der ganz am Anfang gesagt hat: "Es werde Licht..." dann schon.

Stefan307

  • Gast
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #84 am: 04. März 2019, 16:18:54 »
Das bist du falsch informiert, die Masse der aller Monde plus aller Asteroiden ist zu klein.
OK, falls du der bist der ganz am Anfang gesagt hat: "Es werde Licht..." dann schon.

Worauf bezieht sich das?
mir ging es darum an Asteroiden zu lernen wie man Bahnen von Himmelskörpern praktisch beeinflussen kann.
Und was die Habitabilität an geht selbst keinen Änderungen in der Exzentrizität würden das Klima auf der Erde erheblich beeinflussen. Das man nicht Venus oder Mars tausenden Kilometer durchs Sonnensystem "schieben" kann bzw. dafür die Masse potenzieller Fly-by Objekte zu gering ist ist mir klar.

MFG S

McPhönix

  • Gast
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #85 am: 04. März 2019, 17:49:49 »
Ich denke mal, solche Experimente (wenn man mal die Antriebskräfte dazu hat) kann man wohl erst machen, wenn 100% klar ist
- Ist die derzeitige Mechanik auch im Großen ein resonantes System, das bei (schnellen) kleinen Störungen auseinander fliegt oder
- gibt es Selbstheilungsmechanismen, die wirken, wenn man merkt, das hereingeschobene Ding muß wieder fort.

Stefan307

  • Gast
Re: Mars > Emergency shelter , Habitat und weiter
« Antwort #86 am: 04. März 2019, 18:04:17 »
Ich denke mal, solche Experimente (wenn man mal die Antriebskräfte dazu hat) kann man wohl erst machen, wenn 100% klar ist
- Ist die derzeitige Mechanik auch im Großen ein resonantes System, das bei (schnellen) kleinen Störungen auseinander fliegt oder
- gibt es Selbstheilungsmechanismen, die wirken, wenn man merkt, das hereingeschobene Ding muß wieder fort.

Kinder bauen ihr erstes Haus ja auch im Sandkasten  ;) Unserer heißt Asteroidengürtel  ;) die Brocken gibt es in allen Größen da ist also auch für jede Antriebskraft was dabei und die Fähigkeit brauchen wir sowieso irgendwann zum Schutz der Erde.
aber wir kommen jetzt wirklich weit vom Thema ab...

MFG S