einige Fragen

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einige Fragen
« am: 05. Dezember 2012, 14:38:55 »
Hallo

Ich forsche in der Physik und mit Raumfahrt direkt nichts zu tun, aber ich interressiere mich für fast alle Wissenschaften.

Ein paar Fragen sind mir dabei durch den Kopf gegangen.

1.) Der interessanteste Himmelskörper (nach der Erde) ist für mich ist der Titan, da er der Erde sowohl sehr ähnlich
(dichte Stickstoffatmosphäre, komplexes Wetter mit Flüssigkeitskreislauf) als auch total anders (Methan statt Wasser,
Eis statt Stein) ist. Aus Meterologischer und Geologischer Sicht würde ich da verdammt gern hin.
nun meine Fragen:
1a) Angenommen es wäre leicht dorthin zu kommen. Wo hätte ein hypothetischer Astronaut es leichter:
auf dem Erdmond oder auf Titan?

Erdmond:
Atmosphäre = keine (also hohe kosmische Strahlung)
Temperatur = laut wikipedia +130°C bis -160°C (da es keine Athmosphäre gibt muss die Temperatur des Gesteins gemeint sein)

Titan:
Atmosphäre = 1,5bar Stickstoff (wenig Strahlung und Meteoriten)
Temperatur = -180°C

Würde ein Astronaut mit einem Anzug, der auf dem Erdmond benutzt werden kann, längere Zeit auf Titan arbeiten können?
Wenn nein, warum nicht?

1b) Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit auf Titan?
Da es dort Wolken und Niederschlag gibt (natürlich Methan) muss das Konzept "Luftfeuchtigkeit" dort anwendbar sein.
Das betrifft auch Frage 1a, denn auf der Erde hängt die gefühlte Temperatur auch von der Luftfeuchtigkeit ab, da Wärme
unterschiedlich stark abgegeben wird.
Bisher habe ich nur Daten zu Temperatur und Gaszusammensetzung gefunden.

2.) Was für Schuhe hatten Raumanzüge für die Mondlandung?
Auf dem Mond (und anderen Himmelskörpern) muss man sicher mit spitzen Steinen rechnen.

3.) Vor kurzem sprang ja Felix Baumgartner aus 39km Höhe mit dem Fallschirm ab.

Macht es einen Unterschied, ob man von dort oder aus noch größerer Höhe (z.B. ISS) abspringt?

Aus meiner sicht spricht erstmal nicht dagegen weil:
-Einen Druckanzug braucht man in jedem Fall.
-Da die Atmosphäre langsam dichter wird gibt es keinen Aufprall auf die Atmosphäre.
Bei dem Sprung hatte ich nichts von extremen g-Kräften aufgrund der Fallgeschwindigkeit (besser gesagt deren Änderung) gelesen.
-Hauptproblem war die unkontrollierte Rotation im Fall.
Dabei ist zu beachten, das ein Ziel der Aktion maximale Geschwindigkeit war. (hat man auch geschafft)
Wenn man "Flügel" benutzt um sich zu stabilisieren oder zu bremsen sollte man das besser in den Griff bekommen können.
Ob das dann noch als "Freier Fall ohne Fluggerät" zählt ist fragwürdig, aber ein Rekord wärs allemal.

Online Kryo

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Re: einige Fragen
« Antwort #1 am: 05. Dezember 2012, 14:56:00 »
äh also wenn du in der Physik "forschst", solltest du die letzte Frage dir doch (besser) beantworten können.

zu 3.) natürlich macht es einen Unterschied, ob man von 400km oder 30km abspringt. Wenn man von der ISS abspringt, kommt auch noch die Orbitgeschwindigkeit von 28000km/h. Aber selbst wenn man aus der relativen Ruhe (also ein "Ballon" in 400km, der nicht im Orbit ist) abspringen würde... wär das nicht so einfach.

Zitat
Da die Atmosphäre langsam dichter wird gibt es keinen Aufprall auf die Atmosphäre.

Vermutlich gibt es keinen Aufprall, aber die Geschwindigkeit wird ernorm, bis man mal die Höhe 120km unterschreitet, denn dann wird man erst effektiv abgebremst. Rechnen wir mal ganz simpel: s=0.5*g*t^2, nehmen wir vereinfacht g=9.81m/s^2 als über der Höhe konstant an. Dann braucht der Springer für die 300 km von 400 auf 100 km ca 250s. mit v=a*t erreicht er dann 2.4km/s. Hier hätte der Springer mit extremen Lasten zu kämpfen, thermisch und mechanisch. Das alleine reicht schon aus, um einen "Sprung" unmöglich zu machen. Nimmt man nun noch an, der Springer macht einen Wiedereintritt aus einem Orbit, dann ist man bei den besagten 28000km/h bzw knapp 8km/s. Im "freien Fall" also ist so ein Wiedereintritt nicht machbar.
Ich denke der Sprung von Felix Baumgartner ist hier schon nahezu grenzwertig, wenn mans ohne technische Stabiliserungsmechanismen machen will.

runner02

  • Gast
Re: einige Fragen
« Antwort #2 am: 05. Dezember 2012, 21:14:21 »
Zitat
Angenommen es wäre leicht dorthin zu kommen. Wo hätte ein hypothetischer Astronaut es leichter:
auf dem Erdmond oder auf Titan?

Auf dem Erdmond muss man sich keine Sorgen machen, dass einen die Atmosphäre abkühlt, weil es keine gibt. Also muss man nur einen Teil der Körperwärme technisch abstrahlen. Wenn du in der mittagssonne stehst, musst du diese Hitze zusätzlich loswerden.

Auf dem Titan könntest du ohne Druckanzug herumlaufen, gekleidet in dicke Jacken, mit Sauerstoffmaske. Obwohl, bei -100^C ist das wahrscheinlich Grenzwertig, ob du dich da noch irgendwie warmhalten kannst...

Offline Ijon

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Re: einige Fragen
« Antwort #3 am: 08. Februar 2013, 21:58:39 »
Frage, haben die Bestzungen bei den Missionslogos ein"Wort" mitzureden oder müssen sie die als gegeben hinnehmen?
Wer wählt die eigentlich aus?
Sie können sich noch so beeilen – es wird nicht früher.
Prof Lesch in alpha Centauri: Was macht die Zeit wenn sie vergeht?

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Offline fl67

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Re: einige Fragen
« Antwort #4 am: 10. Februar 2013, 18:53:17 »
Frage, haben die Bestzungen bei den Missionslogos ein"Wort" mitzureden oder müssen sie die als gegeben hinnehmen?
Wer wählt die eigentlich aus?

Zumindest bei den Shuttle-Missionen haben die Crews die Logos selbst entworfen.
Weiß nicht ob das bei den russischen Flügen und den ISS-Expeditionen auch so ist.

Frank