Kommunikation Mond

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runner02

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Kommunikation Mond
« am: 27. Mai 2008, 17:27:07 »
Angenommen ich würde als Privatperson eine Rakete samt Roboter zum Mond schicken wollen.... würde mir nie einfallen  ::)

Gäbe es dann eine Möglichkeit, Bilder von ihr mit einem Gerät auf dern Erde zu empfangen und sie auch von unten zu steuern??
Also einen Sender und Empfänger mit 4000000km Reichweite?

Kann man als Laie sowas bauen/kaufen?

Mfg

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Offline -eumel-

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #1 am: 27. Mai 2008, 18:06:35 »
Zitat
Angenommen ich würde als Privatperson eine Rakete samt Roboter zum Mond schicken wollen.... würde mir nie einfallen  ::)
Warum denn nicht?

Zitat
Gäbe es dann eine Möglichkeit, Bilder von ihr mit einem Gerät auf dern Erde zu empfangen und sie auch von unten zu steuern??
Also einen Sender und Empfänger mit 4000000km Reichweite?
Na klar! Das hat die NASA doch auch so gemacht.
Die Russen haben ihr unbemanntes Mondauto "Lunochod" nebst Labor auch auf diese Weise gesteuert.

Die Entfernung ist auch nicht ganz so groß, wie Du schreibst (eine Null zuviel).
Die mittlere Entfernung zwischen Erde und Mond beträgt etwa 380.000 Kilometer.

Das ist nicht allzuweit, zumindest nicht, solange Sichtkontakt besteht, also der Mond über dem Horizont steht.
Auf der Erde sind die Reichweiten nicht so groß wegen der Erdkrümmung und zunehmenden Störungen durch den langen Weg der Funkwellen durch die Atmosphäre.
Diese Probleme hat man zwischen Erde und Mond bei Sichtkontakt nicht und im freien Raum gibt es kaum Störungen.

Zitat
Kann man als Laie sowas bauen/kaufen?
Das habe ich noch nicht versucht. ::)
Da wären zunächst einige technische Frage zu klären:
Welche Stromversorgung hast Du für den Sender auf dem Mond zur Verfügung?
Wie groß ist die Sendeleistung?
Welche Frequenzen willst Du benutzen?
Kannst Du die Antennen ausrichten, bzw. nachführen? usw...

Ich wüßte keinen Grund, warum man eine Empfangsantenne nicht selber bauen können sollte. Da wird Dir sicher jeder Amateufunker helfen können.
Ich sehe da eher Probleme beim Sender.

Zitat
Angenommen ich würde als Privatperson eine Rakete samt Roboter zum Mond schicken wollen.... würde mir nie einfallen  ::)

Was willst Du dann empfangen?? ;) ::)
« Letzte Änderung: 27. Mai 2008, 18:08:32 von -eumel- »

runner02

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #2 am: 27. Mai 2008, 20:38:15 »
Danke für die schnelle Antwort.

Aber ich bin leider kein Amateurfunker und kann leider mit Frequenzen nichts anfangen. Aber ich denke mal, dass eine einfache Fernsteuerung für einen Modellflieger nicht ausreichen würde, oder?

Naja, so 9-12V hätte ich da zur Verfügung, die per Solarzelle langsam wieder aufgeladen weren... Wenn es eine eher Energiesparende Lösung gäbe (muss aber nicht in profiklasse sein), wärs nicht schlecht.

Gibts da eigene Servos, die Befehle annehmen, und Kamera-Sender, die halbwegs energiesparend wären??

Früher war ja in einem Raumschiff die neueste teuerste technologie, aber heuzutage ist zB. mehr Technik in einem Taschenrechner als in Apollo14.
Da ist es nicht schwer - sowie billig - diese Technologien zu übertrumpfen...

runner02

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #3 am: 27. Mai 2008, 20:41:10 »
Ach ja und die Ionosphäre reflektiert doch einen Teil der Strahlung.... also müsste es eine besondere Frequenz haben?!

PS.: JDer Nuller war ein tippfehler, hätte punkte machen sollen 400.000

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Offline -eumel-

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #4 am: 27. Mai 2008, 23:44:00 »
Zitat
Aber ich bin leider kein Amateurfunker und kann leider mit Frequenzen nichts anfangen. Aber ich denke mal, dass eine einfache Fernsteuerung für einen Modellflieger nicht ausreichen würde, oder?
Das ist schlecht. Wenn man etwas machen will, muß man sich erstmal bestens damit auskennen.
Eine Modellflieger-Fernsteuerung hat nur eine Reichweite von einigen hundert Metern - damit mußt Du selbst mit zum Mond fliegen. ;)

Zitat
Naja, so 9-12V hätte ich da zur Verfügung, die per Solarzelle langsam wieder aufgeladen weren... Wenn es eine eher Energiesparende Lösung gäbe (muss aber nicht in profiklasse sein), wärs nicht schlecht.
Was ist das für eine Stromquelle?
Behält sie auch bei Temperaturen von -60°C noch ihre Kapazität? (Mein Auto springt bei solchen Temperaturen nicht mehr an!)
9-12 V sagt nichts über die Leistung des Senders aus.

Energiesparende Lösung?
Naja, ein Fahrrad ist energiesparender, als ein Rennwagen. Aber wenn Du´s eilig hast... ;)

Wenn man eine technische Leistung erbringen will, muß man die erforderliche Energie dafür aufbringen.

Zitat
Gibts da eigene Servos, die Befehle annehmen, und Kamera-Sender, die halbwegs energiesparend wären??

Derartige Geräte sind jeweils für eine bestimmte Leistung konzipiert.
Je größer die Leistung, umso höher der Energiebedarf.

Zitat
Früher war ja in einem Raumschiff die neueste teuerste technologie, aber heuzutage ist zB. mehr Technik in einem Taschenrechner als in Apollo14.
Da ist es nicht schwer - sowie billig - diese Technologien zu übertrumpfen...  

Da liegst Du völlig falsch!
In Deinem Taschenrechner ist nicht mehr Technik, als in Apollo 14!
Bei einem Test würdest Du feststellen, daß Du mit deinem Taschenrechner nicht zum Mond fliegen kannst. ;) 8-)

Es ist schwer und alles andere als billig, diese Technologie zu übertrumpfen!
Apollo 14 konnte nämlich zum Mond fliegen!
Im Augenblick haben wir keine Technik, die Menschen zum Mond und wieder zurück bringen kann.
« Letzte Änderung: 27. Mai 2008, 23:49:32 von -eumel- »

runner02

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #5 am: 28. Mai 2008, 15:39:27 »
Könntest du mir da eine spezielle Frequenz empfehlen? Vermute mal muss eher Tiefer sein, oder?
Oder ein Stichwort mit dem ich bei Google oder bei Modellbaufirmen gleich die Kenntnis der Leute erwecke, ohne lange erklären zu müssen?

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Offline -eumel-

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #6 am: 28. Mai 2008, 16:05:22 »
Es gibt da noch die kleine Klippe mit der Ionosphäere, die Du bereits angesprochen hast.
Dort werden lange Wellen reflektiert (z.B. Langwelle und Mittelwelle), aber kurze Wellen gehen fast ungehindert durch (z.B. UKW oder VHF). VHF wäre gut.
Die Antennen sollten ausgerichtet/nachgeführt werden und die Sendeleistung nicht zu klein bemessen.

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Offline Nitro

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #7 am: 28. Mai 2008, 16:22:45 »
Ein guter Richtwert für Frequenzen und Bänder sind Amateurfunksatelliten. Klar sind die nicht soweit draußen wie der Mond. Aber zwischen Mond und LEO gibt es eigentlich nur noch Freiraumverluste und die sind nicht sehr hoch. Ich weiß jetzt nicht genau wie es mit dem Van-Allen-Gürtel aussieht, ob dieser Probleme bei der Kommunikation bereiten könnte.

Eine gute Infoquelle über Amateurfunksatelliten ist die AMSAT http://www.amsat-dl.org/ Dort findet man auch alle Frequenzen und Bänder, die derzeit genutzt werden.

Nehmen wir einmal an, du würdest wirklich eine Rakete mit Sonde zum Mond schicken. Dann müßtest du vorher auch noch die von dir gewünschten Frequenzen bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation reservieren. Dort sind auch bestimmte Frequenzen schon extra für Kommunikation mit Satelliten und Raumsonden vorgesehen. Und du brauchst natürlich eine entsprechende Bodenstation. Wie eumel schon geschrieben hat, am besten eine mit Richtantenne. Ich schlage da mal entsprechende Kreuz-Yagi Antennen vor. Je eine für Uplink und Downlink.  ;)
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

runner02

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #8 am: 28. Mai 2008, 17:40:27 »
Vielen Dank
VHF also? Gibt es da Frequenzen, die man nicht reservieren muss??
Der letzte Beitrag hört sich an als ob es Amateur-satteliten im Weltraum gäbe - Gibt es Sateliten, die von Laien in den Orbit geschossen worden sind??

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Offline Nitro

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Re: Kommunikation Mond
« Antwort #9 am: 28. Mai 2008, 17:53:08 »
Soweit ich weiß muss man jede Frequenz beantragen. Das ist auch gut so, da es sonst zu einem regen Kommunikationschaos kommen würde, wenn jeder die Frequenz benutzen würde, die ihm gerade passt.

Was die Amateurfunksatelliten angeht: Der erste Satellite von "Laien" wurde schon 1961 ins All geschossen. Seitdem sind einige gefolgt. Bei Amsat gibt es ein Liste.

Derzeit "in Mode" sind die sogenannten Cubesats. Dabei handelt es sich um Satelliten in Würfeform mit gerade mal 10 cm Kantenlänge. Durch diesen Standard lassen sich viele dieser Cubes leicht als sekundäre Nutzlast bei größeren Missionen mitführen. Vor allem Universitäten greifen gerne auf diese Art der Satellitenkonstruktion zurück und auch deutsche Unis haben ein paar dieser Sats gestartet. Der letzte war COMPASS-1 der Fachhochschule Aachen.

Auf dieser Seite werden alle bisherigen und zukünftigen Cubesat-Missionen dokumentiert: http://cubesat.calpoly.edu/  Die Seite ist leider nicht immer auf dem neuesten Stand.
« Letzte Änderung: 28. Mai 2008, 17:56:19 von Nitro »
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.