Frage zum Schwarzen Loch

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monarch87

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Frage zum Schwarzen Loch
« am: 03. April 2011, 19:51:52 »
Ich hab 2 Fragen:

1.Was ist der Unterschied zwischen einem Aktiven Sl und einem Inaktivem?Rotiert es schneller , oder das inaktive gar nicht oder was unterscheidet man da?

2.Müsste das Schwarze Loch nicht durch seine Gravitation Energie verlieren?

websquid

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Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #1 am: 03. April 2011, 20:10:29 »
1. Aktive SL nehmen gerade Materie auf und haben daher Akkretionsscheiben, Jets etc...
Inaktive SL hingegen machen gerade gar nichts, sondern sind nur "da" und krümmen den Raum.

2. Es stimmt, das ein Gravitationsfeld Energie und damit Masse hat. Das ist aber zunächst einmal statisch. Erst wenn ein Objekt durch dieses SL beschleunigt wird, nimmt es Energie aus dem Feld auf. Wenn es das Gravitationsfeld aber verlässt, dann wird diese Energie zurückgegeben. In so einem Fall ändert sich also nichts. Wenn Teilchen soweit angezogen werden, dass sie vom SL verschluckt werden, nimmt das SL damit auch die gesamte "investierte" Energie wieder auf.
Es gibt also tatsächlich solche Effekte, allerdings sind diese im Normalfall zu vernachlässigen, da sich das wieder ausgleicht (Ausnahme: Teilchen, die das schwarze Loch umkreisen, nachdem sie von diesem angezogen wurden)

monarch87

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #2 am: 03. April 2011, 20:15:08 »
Ne ich meine ,wenn ein SL alleine rumschwirren würde, dann würde es ja weiterhin Gr-Wellen aussenden und somit immer fortan Energie verlieren.Da die Gravitation mit der Masse steigt, müsste eine größere Masse automatisch mehr Energie verlieren.

Also im Endeffekt müsste ein SL auch Energie verlieren?

websquid

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #3 am: 03. April 2011, 20:20:28 »
Einzelne SL können keine Gravitationswellen aussenden. Dazu braucht man immer zwei, die einander umkreisen. Die verlieren dann tatsächlich kinetische Energie und würden dann irgendwann zusammenstoßen. Verglichen mit der gesamten vorhandenen Energie ist das allerdings verschwindend gering ;)

monarch87

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Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #4 am: 03. April 2011, 20:41:37 »
Aber müsste nicht jede Form von Materie durch Ausübung von Gravitation an Energie verlieren?

*

Offline Pham

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Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #5 am: 04. April 2011, 10:03:08 »
Nein, "müsste" sie nicht. Warum sollte sie?
Gravtation stellt sich als statisches Feld dar.
Durch seine bloße Existenz verrichtet es aber keine Arbeit für Energie benötigt wird.

Bitte beschaffe Dir dazu grundlegendes Wissen der Physik um die Begriffe Arbeit und Energie.
Wie sollte ein Körper allein aufgrund seiner Gravitation Energie verlieren? Sprich an wen sollte diese Energie den übertragen werde. Energie geht ja nie verloren, sondern wird immer nur umgewandelt. Also wie und wohin sollte ein isolierter Körper Energie abgeben?
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Offline Ruhri

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Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #6 am: 04. April 2011, 12:19:55 »
Ich schätze, dass monarch87 sich die Gravitation so vorstellt wie Licht. Man hat eine Quelle, und die davon ausgehenden Teilchen/Wellen übertragen die Energie. Wenn es das Graviton also tatsächlich geben sollte, muss es sich vom Photon grundsätzlich unterscheiden.
« Letzte Änderung: 04. April 2011, 23:02:28 von Ruhri »

Elatan

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #7 am: 04. April 2011, 14:10:29 »
Also wie und wohin sollte ein isolierter Körper Energie abgeben?

Frage dazu: Ich dachte der Wirkungsradius der Gravitation ist nicht begrenzt, sie wirkt also über unendlich große Entfernung, wird dabei aber natürlich immer schwächer. Also sollte es so einen "isolierten Körper" ja eigentlich nicht geben. Oder lässt sich das aufgrund der schwäche der Gravitation auf große Entfernung vernachlässigen?

Danke schonmal für die Antwort :)

websquid

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #8 am: 04. April 2011, 14:26:44 »
lässt sich das aufgrund der schwäche der Gravitation auf große Entfernung vernachlässigen?

Genau das

monarch87

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #9 am: 04. April 2011, 16:44:24 »
der Raum hat doch das Bedürfnis flach zu sein. Durch eine Masse wird der Raum gekrümmt. Die Masse braucht also eine bestimmte Energie um diese Krümmung aufrecht zu erhalten.Wenn der Raum nicht gegen die Krümmung ankämpfen würde, dann könnteja jegliche Masse den Raum riesig bis hin zur Eigenschaft eines SL krümmen oder?

Ich kann mir die Gravitation als statisches Feld nicht vorstellen. erstens falls es eine Graviton gibt und die Reichweite der G überall ist,dann müsste trotzdem ein minimaler Energieverlust stattfinden. Bei der Gravitation wird doch eine Kraft sozusagen übertragen - , zb. wenn ein Komet vorbeirasst kämpft ja sozusagen die Gravitation gegen den Impuls an. Damit mein ich ,dass die eigentliche Richtung und der Impuls verändert werden und um dies zu erreichen muss ja Kraft eingesetzt werden. Die Gravitationist ja auch da, wenn wir nicht hingucken. Wenn sie also kein statisches Feld wäre, müsste ein Energieverlust mit eingehen. Naja und wenn diese Theorie falsch ist, dann könnte man doch davon ausgehen, dass es keine Gravitonen geben kann, halt wegen diesem Energieverlust, der dann nicht da ist

websquid

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #10 am: 04. April 2011, 16:47:09 »
Ich geb zu, das ist kompliziert.

Aber denk doch einfach mal dran, dass es auch statische elektromagnetische Felder gibt. Elektromagnetische Wellen hingegen werden von Photonen übertragen.

Genau so kann es auch bei der Gravitation laufen, dass statische Felder vorhanden sind und Gravitonen Gravitationswellen übertragen.

monarch87

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #11 am: 04. April 2011, 16:55:59 »
kurz ne Nebenfrage ,damit ich meine Frage formulieren kann:

Teilchen , die nur aus der kleinstmöglichen Energie (planksches Wirkumsquantum?) bestehen, erzeugen keine Gravitation mehr, da sie keine Energie mehr abgeben können bzw. Energie "investieren" um eine Krümmung zu erzeugen

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Offline Pham

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Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #12 am: 06. April 2011, 09:26:14 »
Insofern dürfte ein Elektron auf seiner niedrigesten Bahn eigentlich ebenfalls keine Energie mehr haben, da es keine mehr abgeben könnte .. wenn man Physik klassisch sieht.  ;)
Die nimmst das Wort "planksches Wirkungsquantum" in  den Mund, argumentierst aber klassisch.
Tatsächlich gibt Dir hier eben die Quantenmechanik Werkzeuge an die Hand, die  genau diese Effekte ermöglichen.
beispiel: nach klassischen Gesichtspunkten dürfte sich ein Elektron nicht auf einerKkreisbahn um den Atomkern halten können, da es permanent Energie abgeben müsste (beschleunigter Ladungsträger sendet EM-Wellen ab und verliert dadurch Energie - Physik-Grundkurs).
Ganz offensichtlich stürzt das elektron aber nicht spiralfärmig in den Atomkern. Wie das?
Weil die Quentenmechanik eben angibt, das Energie nur in portionen abgegene werden kann. Ein Elektron auf eienr Kreisebahn (S-Schale) hat aber  einfach gesagt, weniger Energie, als es spontan abgeben kann. Ergebnis: es gibt sie nicht ab.
So bewegt sich das Elektron also völlig Strahlungsfrei um den Atomkern.
(erst der Wechsel von Bahnen benötigt oder gibt Energie ab - und defniniert dadurch eben genau diese "orbitale").

Dieses Modell darfst du nun qualitativ auf Gravitationsfelder übertragen.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

monarch87

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #13 am: 06. April 2011, 16:09:01 »
Super dank dir !


Ein Elektron auf eienr Kreisebahn (S-Schale) hat aber  einfach gesagt, weniger Energie, als es spontan abgeben kann. Ergebnis: es gibt sie nicht ab.
So bewegt sich das Elektron also völlig Strahlungsfrei um den Atomkern.


Und stimmt das zu 100% ,dass das so ist?oder nimmt man das nur an ,weils mit den Beobachtungen übereinstimmt?

Gibs da en mathematischen Beweis evtl?

runner02

  • Gast
Re: Frage zum Schwarzen Loch
« Antwort #14 am: 09. April 2011, 21:02:06 »
Zitat
Und stimmt das zu 100% ,dass das so ist?oder nimmt man das nur an ,weils mit den Beobachtungen übereinstimmt?

In der theoretischen Physik bzw. Mathematik gilt eine These so lange, bis sie wiederlegt ist.

Es können auch 2 Modelle passen (siehe Licht).


Es ist immer nur eine Annäherung an die Wirklichkeit, bis man was findet, das besser passt.


Wenn die Rechnung nun bis jetzt immer gestimmt hat, heißt das nicht, dass sie immer stimmen wird. Solange sie nicht wiederlegt ist, wendet man sie an.