Ein Astronomenteam unter der Leitung des MPI für Radioastronomie in Bonn hat am Großen Orion-Nebel demonstriert, was Infrarot-Interferometrie leisten kann.
Am Very Large Telescope ist es möglich, die einzelnen Teleskope gewissermaßen zusammenzuschalten und so unglaubliche Auflösungen im Infrarotbereich zu erhalten. Das ist toll, weil Interferometrie schwerer wird, je kleiner die Wellenlänge des Lichtes ist. Daher (und noch aus ein paar anderen Gründen) kam Interferometrie bisher vor allem im Radiobereich zum Einsatz. Das Very Large Telescope Inteferometer (VLTI) ermöglicht es nun eine virtuelle Winkelauflösung im Milli-Bogensekundenbereich zu erreichen, die sonst nur mit einem 200-m-Teleskop denkbar wäre.
Die Messungen haben die extrem hohe Winkelauflösung von ca. 2 Milli-Bogensekunden, was der Größe eines Autos auf der Oberfläche des Mondes entspricht.
Mit dieser hohen Auflösung hat man nun den jungen Doppelstern Theta 1 Ori C im Trapez-Sternhaufen, in den Blick genommen und in bisher ungekannter Genauigkeit Entfernung, Bahndaten und Massen bestimmt. Herausgekommen ist dabei folgendes Bild, auf dem man sehr schön sehen kann, wie die beiden Sterne des Doppelsystems aufgelöst werden können:
Kollage: MPIfR (Stefan Kraus), zusammengestellt aus dem neuen VLTI-Bild von Theta 1 Ori C sowie früheren Aufnahmen von VLT/ISAAC (ESO) und dem Hubble-Teleskop (NASA, Chris O'Dell)
Die 0,01'' entsprechen bei der Entfernung von Theta 1 Ori C (1350 Lichtjahre) 4,2 AU oder 630 Mio. Kilometern.
Ausführlich (mal auf deutsch) hier:
http://www.mpifr-bonn.mpg.de/public/pr/pr-thetori-dt.html